Des Teufels Saat
Originaltitel: Demon Seed
US-amerikanischer Spielfilm von 1977
US-amerikanischer Spielfilm von 1977
Der Computer-Experte Alex Harris hat mit seinem Team den Bau des Super-Computers "Proteus IV" beendet. "Proteus" hat ein Gehirn, das teilweise organisch ist und so im Stande ist, zu lernen und eigene Schlußfolgerungen und Entscheidungen zu treffen...
Darsteller
Julie Christie (Susan Harris)
Fritz Weaver (Alex Harris)
Berrit Kroeger (Petrosian)
Lisa Lu (Soon Jen)
Drehbuch
Robert Jaffe
Roger O.Hirson nach dem Roman "Demon Seed" von Koontz
Produzent: Herb Jaffe
Regie: Donald Cammell
Inhalt
Der Computer-Experte Alex Harris hat mit seinem Team den Bau des Super-Computers "Proteus IV" beendet. "Proteus" hat ein Gehirn, das teilweise organisch ist und so imstande ist, zu lernen und eigene Schlußfolgerungen und Entscheidungen zu treffen.
Er kann selbstständig denken und dementsprechend handeln. Bald agiert der Computer nicht mehr so, wie es die Firma, die die Entwicklung bezahlt hat, will und erster Unmut über den Supercomputer regt sich. "Proteus IV" will eine eigene Identät haben und als Alex ihm diesen Wunsch abschlägt, verschafft er sich Zugang zum Hauptcomputer von Harris´s Haus, das vollständig computergesteuert ist. Im Haus ist nur noch Susan Harris, die Ehefrau des Wissenschaftlers.
Als diese das Haus verlassen will, bringt "Proteus" die elektrischen und mechanischen Einrichtungen des Hauses unter seine Kontrolle und sperrt Susan auf diesem Wege ein. Sein Plan ist es, unsterblich zu werden und das will er mit einem Nachkommen erreichen – mit einem Kind, das er mit der unfreiwilligen Hilfe von Susan Harris erschaffen will. Da sich Susan weigert, bricht Proteus ihren Widerstand und ihre Kräfte durch seine völlige Kontrolle über das Haus und sämtliche mechanischen und elektrischen Dinge. Als Susan am nächsten Morgen wach wird, trägt sie Proteus´ Kind in sich.
Hinter den Kulissen
Dem deutschen Titel zum Trotze ist "Des Teufels Saat" kein Horror-Film, sondern ein Film aus dem Genre der Science-Fiction. Science-Fiction-Filme müssen nicht immer im Weltall spielen und es müssen nicht immer zwangsläufig irgendwelche Raumschiffe in wilden Schlachten zum Inhalt haben. Dies ist schon in sehr einigen SF-Filmen gezeigt worden, und dies wird auch in "Demon Seed" ("Des Teufels Saat") gezeigt. Aus dieser Sicht gesehen gehört "Demon Seed" zu den Paradebeispielen der "anderen" oder der "leisen" Science-Fiction-Filmen.
Die Ausstattung, die meist sparsam eingesetzten Effekte und natürlich die Schauspieler machen aus diesem Film ein Vergnügen für Fans und – das ist das Ungewöhnliche an einem Science-Fiction-Film – auch für diejenigen, die nicht unbedingt ein Anhänger dieses Genres sind.
Julie Christie als Susan Harris, die einen grossen Teil der Szenen allein tragen muß, gibt hier ein gelungenes Beispiel ihrer darstellerischen Fähigkeiten, vor allem, wenn man bedenkt, das sie bei den Dreharbeiten gegen einen Gegner "anspielen" musste, der ja gar nicht da war; nur in Form einer "Computer"-Stimme und einem "Roboter". Die Stimme von "Proteus" im US-Original wurde übrigens von Robert Vaughan gesprochen.
Der Hauptteil dieser erwähnten Szenen dreht sich – davor und danach – darum, wie Julie Christie sich gegen "Proteus" wehrt und darin liegt das, was der Zuschauer in Erinnerung behält. Wie Regisseur Donald Cammell langsam aber steitig Spannung aufbaut und die Ausweglosigkeit der Protagonistin zeigt.
Juie Christie spielt hier sehr glaubhaft ihre Rolle, wie sie allmählich bemerkt, das sie in ihrem eigenen Haus von einem Computer gefangen gehalten wird, das sie keine Chance hat, den anscheinend übermächtigen Gegner zu überlisten oder anderweitig zu besiegen. Das ist schon mehr als nur sehenswert.
Bei "Proteus", dem Namen des Super-Computers, ließ man sich von der griechischen Sage inspieren; Proteus war dort ein Meeresgott, der auf der Insel Pharos lebte. Er konnte sich in beliebig viele verschiedene Wesen verwandeln.
Achtung: Wer den Film noch nicht gesehen hat und daher das Ende nicht kennt, sollte (wenn er sich den Schlussgag nicht verbauen will) diesen Absatz überspringen
Das Ende des Films
Das Ende des Films ist offen, denn eigentlich endet der Film nicht (jedenfalls die Handlung), sondern beginnt an dieser Stelle erst richtig. Jeder Zuschauer muss sich also selber Gedanken machen über das, was er gerade gesehen hat.
Die Filmhandliung endet so, das Julie und der mittlerweile zu ihr gekommene Alex im Keller den Brutkasten des mittlerweile "geborenen" Kindes sehen, das Kind ist aber noch nicht "fertig", es muss noch im Brutkasten bleiben. Proteus schaltet sich selber ab, sowohl in der Firma, in der der Hauptcomputer steht, als auch im Haus von Alex Harris, da er nun weiß, das sein Ziel – seine Unsterblichkeit – erreicht ist. Als Alex sieht, was Proteus getan hat, will er das Kind unbedingt ausbrüten lassen, Susan will es aber nicht leben lassen.
Zwischen den beiden entsteht eine kurze Auseinandersetzung, bei der die Brutkammer beschädigt wird und das Kind herauskommt. Zunächst äußerlich einem Roboter ähnlich, kommt darunter ein vollständiges Kind zum Vorschein, das auch bereits lebensfähig ist. Mit der Stimme von Proteus verkündet das Kind dann: "Ich lebe".
Abschliessend
Und so endet der Film, wie es weitergehen wird, bleibt jedem selbst überlassen, ob das Kind überleben wird, und wenn ja, wie; wird es so weitermachen, wie sein "Vater" begann, denn das Kind ist ja Proteus. Viele Möglichkeiten – viele interessanten Möglichkeiten - eröffnen sich da vor dem inneren Auge des Betrachters, doch werden sie leider dort bleiben müssen, denn eine Fortsetzung zu dem Film gab es nie – ob es wünschenswert gewesen wäre oder nicht, überlasse ich jedem selber. Jedenfalls lässt das beklemmende und vielleicht auch erschreckende Finale den Zuschauer in einer Art hilfloser Erwartung zurück – man ist irgendwie gespannt, wie es weitergehen wird (oder könnte) und muß sich doch selber vorstellen, wie es weitergehen wird.
Das soll beileibe kein Vorwurf sein, absolut nicht, es ist das interessante Ende eines höchst interessanten Films.
Das soll beileibe kein Vorwurf sein, absolut nicht, es ist das interessante Ende eines höchst interessanten Films.