The Wall
(von 1979)
"Pink Floyd" war und ist nicht unbedingt eine Band, die der breiten Masse gefiel. Ihre zu Anfang ihrer Karriere ins Psychedelische gehende Musik ist gewiss nicht jedermanns Sache. Doch stechen zwei ihrer Alben aus ihrer Discographie hervor, die auch die kennen, die sich nicht unbedingt zu ihren Fans zählen. Das sind einmal "The dark Side of the Moon" und das ist - vor allem - "The Wall".
Das Album
Den Musik-Stil dieses Doppelalbums zu beschreiben, ist etwas, das ich nicht hin bekomme. Es ist kein Pop, aber auch keine Rock-Musik, eher eine Mischung aus beiden.
"The Wall" ist ein Konzeptalbum, also ein Album, das ein durchgängiges Thema behandelt - in diesem Fall ist es die Isolation eines einzelnen von der Außenwelt und von allen anderen Personen, die zunächst gewollt herbeigeführt wird, später aber das Individuum mehr und mehr erdrückt.
Das Album ist (fast) die Idee von Roger Waters, der bis auf wenige Ausnahmen alle Lieder der LP schrieb und komponierte und dabei vielleicht auch eigene Erfahrungen und Erlebnisse verarbeitet hat.
Seit Erscheinen des Albums ("The Wall" kam am 30. November 1979 heraus) ist es ein Erfolg, der schon bald zu einem Millionenseller wurde und bereits in den 80er Jahren den Ruf eines Klassikers hatte. Lange Zeit wurden Original-Alben auf Sammlerbörsen zu sehr hohen Preisen gehandelt. Seit mehreren Jahren gibt es das Album bereits auf CD.
"The Wall"
Das Album erzählt die Geschichte von Pink, der ohne seinen Vater aufwächst, weil dieser nicht aus dem Krieg heimkehrt. Die Mutter erdrückt ihn mit ihrer Übervorsorge und -vorsicht und läßt ihm keinen Raum zu atmen.
Spätere Beziehungen zu Menschen (Ehefrauen) enttäuschen ihn und lassen ihn bald den freiwilligen Weg in die Isolation wählen. Er baut eine unsichtbare Mauer ("Wall") um sich auf und läßt niemanden mehr an sich heran. Dadurch erstickt er aber auch seinen Kontakt zur Außenwelt und will später wieder versuchen, diese Mauer einzureißen.
Titelliste:
CD 1
In the Flesh
The thin Ice
Another Brick in the Wall Part 1
The happiest Days in our Lives
Another Brick in the Wall Part 2
Mother
Goodbye blue Sky
Empty Spaces
Young Lust
One of my Turns
Don’t leave me now
Another Brick in the Wall Part 3
Goodbye cruel World
"Young Lust" komponiert von David Gilmour und Roger Waters
alle anderen Lieder von Roger Waters
CD 2
Hey you
Is there anybody out there?
Nobody home
Vera
Bring the Boys back home
Comfortably numb
The Show must go on
In the Flesh
Run like Hell
Waiting for the Worms
Stop
The Trial
Outside the Wall
"Comfortably numb" und "Run like Hell" komponiert von David Gilmour und Roger Waters
"The Trial" komponiert von Roger Waters und Bob Ezrin
alle anderen Lieder von Roger Waters
Produzenten: Bob Ezrin, David Gilmour und Roger Waters
"Pink Floyd" gingen mit "The Wall" nur wenige Male auf Tour, da sie sich für die Konzerte ein aufwendiges Spektakel ausgedacht haben. Im Laufe der Auftritte wurde auf der gesamten Bühnenbreite Stück für Stück eine riesige Mauer aufgebaut, die am Schluß alles auf der Bühne verdeckte, auch die Musiker. Lediglich in den Städten New York, Los Angeles, London und in Dortmund brachte die Band dieses Konzert auf die Bühne.
Das Lied “Another Brick in the Wall” wurde damals zum erfolgreichen Single-Hit auch bei uns. In vielen Bundesländern in Deutschland weigerten sich manche Radio-Stationen das Lied zu spielen, da es angeblich einen anstössigen Inhalt hätte.
DER FILM
1982 entstand wegen dem großen Erfolg der Film "The Wall", in dem Bob Geldorf die Rolle des Pink übernahm. Roger Waters selber schrieb das Drehbuch zum Film, den Alan Parker inszenierte.
Neben Geldorf spielten Christine Hargreaves (Pink’s Mutter), James Laurenson (Pink’s Vater), Eleanor David (Pink’s Ehefrau), Kevin McKeon oder Bob Hoskins als Manager mit. In den Film eingeschnitten wurden Animations-Szenen, die die zu ungewöhnlich gestalteten Szenen zeigten. Diese Animations-Szenen entstanden unter der Regie von Gerald Scarfe, der auch das Cover des Albums schuf.
"The Wall" wurde 1989 noch einmal aufgeführt, aber ohne die Mitwirkung von "Pink Floyd" - nur Roger Waters war dabei, der die Rechte an "The Wall" innehält. Das Konzert wurde mit vollständig neuen und auch bekannten Musikern neu aufgeführt, wobei jeder für sich selbst entscheiden muß, ob das sinnvoll ist oder nicht.
Als Musiker dabei waren u.a. die "Scorpions", Bryan Adams, Paul Carrack, Tim Curry, Jerry Hall, Joni Mitchell oder Cyndi Lauper. Das Konzert wurde damals vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen übertragen.
Noch heute gilt "The Wall" als das erfolgreichste Doppel-Album der Musikgeschichte und es war im Jahre 2002 immer noch das meistverkaufte Album in ganz England.
PINK FLOYD
Die Band wurde 1964 von Syd Barrett (Gitarre, Gesang), Nick Mason (Schlagzeug), Roger Waters (Bass, Geang) und Richard Wright (Gesang, Keyboards) gegründet. Als Barrett 1968 ging, wurde er von David Gilmour ersetzt.
Die Gruppe spielte auch in ihren Anfangsjahren das, was man heute als Psychedelic-Pop oder -Rock bezeichnet. Später änderten sie ihren Stil ein wenig in den Rock-Bereich, ließen sich aber auch später nie in einen bestimmten Bereich festlegen (was ich anfangs erwähnt hatte).
Nach "The Wall" erschien dann erst 1983 wieder mit "The final Cut" ein neues und zugleich auch vorerst letztes Album, bis man sich 1987 mit der LP "A Momentary Lapse of Reason" wieder zusammenfand - so gut es damals ging jedenfalls. Spannungen innerhalb der Band soll es schon öfter gegeben haben.
DISCOGRAPHIE
1967: The Piper at the Gates of Dawn
1969: A Saucerful of Secrets
1969: More (Film-Soundtrack)
1969: Ummagumma
(mit diesem Album erreichten sie erstmals in Deutschland einen 25. Platz in den Charts)
1970: Atom Heart Mother (Deutschland: Platz 9)
1971: Relics
1971: Meddle (Deutschland: Platz 11)
1972: Obscured by Clouds (Deutschland: Platz 19)
1973: Dark Side of the Moon (Deutschland: Platz 3)
1974: A nice Pair
1975: Wish you were here (Deutschland: Platz 6)
1977: Animals (Deutschland: Platz 1)
1979: The Wall (Deutschland: Platz 1)
1983: The final Cut (Deutschland: Platz 1)
1987: A momentary Lapse of Reason (Deutschland: Platz 2)
1988: Delicate Sound of Thunder (Deutschland: Platz 9)
1994: The Division Bell (Deutschland: Platz 1)
1995: P.U.L.S.E. (Deutschland: Platz 2)
2000: Is there anybody out there? (Live Aufnahme der "The Wall"-Konzerte von 1980, 81) (Deutschland: Platz 3)
2001: Echoes (Sampler) (Deutschland: Platz 1)
Das Doppel-Album “The Wall” kann man seit mehreren Jahren schon auf CD kaufen, so auch hier.
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