2 X S
(von 1982)
"Nazareth" gehören zusammen mit Bands wie "Led Zeppelin", "Uriah Heep", "Deep Purple" oder "Black Sabbath" zu denen, die den Hard-Rock oder Heavy Metal (oder wie immer man dazu sagen will) auf den Weg des Erfolges gebracht haben. Anfang der 70er Jahre prägten diese Bands bereits den Stil, den der Heavy Metal-Fan noch heute von seinen Lieblings-Gruppen erwartet und bekommt.
Ich habe eine Zeit lang überlegt, welches Album der Band ich hier vorstellen sollte. Die Auswahl war nicht leicht, denn die Band gibt es seit 37 Jahren. Ich habe letztlich das Album "2 X S" gewählt, weil auf dieser LP damals einer ihrer größten Hits war - jedenfalls in vielen Teilen Europas. Die Ballade "Dream on", die ihnen 1982 nach weniger gut aufgenommen Alben und einer Live-LP so eine Art Comeback bescherten.
"Nazareth" wurden berühmt durch ihren Hard-Rock-Stil, doch hatten sie den nicht immer. Teils zum Ärger, teils aber auch zur Freude ihrer Fans, variierten sie über die Jahre ihren Musik-Stil. Nach den ersten beiden LPs kam der Wechsel zum schnörkellosen Hard-Rock, den sie bis 1976/77 beibehielten. Gegen Ende der 70er Jahre aber verliessen sie teilweise den Hard-Rock, um zu sanfteren Tönen zu wechseln.
2 X S
Das bescherte ihnen bei den Fans nicht immer Wohlwollen. Ab den 80er Jahren aber behielten sie diesen Stil bei und in diese Zeit fiel das Album "2 X S", bei dem einige Lieder bereits wieder härtere Töne anschlugen.
Auf dieser LP bewies die Band, wie perfekt sie es beherrschten - neben dem Rock - auch sanfte und melodische Balladen zu produzieren. Beispiels davon ist der Eröffnungslied "Love leads to Madness" und das herausragende "Games", das ich zu den Höhepunkten des Albums zähle.
"Boys in the Band", "Gatecrash" und "Back to the Trenches" liegen schon mehr im rockigeren Bereich, während Songs wie "Lonely in the Night", "Preservation" oder "Mexico" irgendwo dazwischen liegen. Als Gurke des Albums bezeichne ich das Lied "You love another", bei dem sich die Band anscheinend nicht entscheiden konnte, was für eine Art Lied es werden soll. Es klingt für mich immer wie ..... wie gewollt und nicht gekonnt, was natürlich Unsinn ist.
"Dream on" ist auch heute noch eines der Lieder (neben "Love hurts" und "This Flght tonight"), die viele Menschen sofort mit "Nazareth" in Verbindung bringen. Bei diesem Song zeigt die Band perfekt, wie man eine gelungene Ballade macht. Die Stimme von Sänger Dan McCafferty zusammen mit der anfangs zögerlichen, später deutlicher werdenden Musik machen dieses Lied zu einer der besten Balladen, die die Band jemals aufgenommen hat.
DIE BAND
1966 gründeten Sänger Dan McCafferty, Schlagzeuger Darrell Sweet und Bassist Pete Agnew in Dunfermline (in Schottland) die Band "The Shadettes". In der Anfangszeit tourten sie durch Kneipen und Bars und ihr Repertoire bestand aus Cover-Versionen bekannter damaliger Songs. Doch das reichte ihnen irgendwann nicht mehr; sie beschlossen eigene Songs zu schreiben und ihren eigenen Stil zu finden. 1969 holten sie den Gitaristen Manuel "Manny" Charlton dazu und fortan hieß die Band "Nazareth".
Der erste Plattenvertrag kam 1971 und im selben Jahr erschien ihr erstes Album "Nazareth", das allerdings noch weitesgehend unbekannt blieb, auch ihr zweites Album, "Exercises" (1972) wurde nur unwesentlich erfolgreicher als das erste. Der Erfolg kam 1973 mit "Razamanaz" und den ersten Liedern, die auch außerhalb Schottlands bekannt wurden; auf dem Album befinden sich heutige Klassiker wie der Titelsong "Razamanaz", "Alcatraz" oder "Broken down Angel".
Nach den nächsten Alben "Loud ´n´ proud" (1973, mit dem Chart-Erfolg "This Flight tonight") "Rampant" (1974) und "Hair of the Dog" (1975) änderten sie ihren Stil der Rock-Musik in etwas softere Töne. Ende der 70er Jahre begann ihr Ruf dann etwas zu leiden, bis sie 1982 mit dem Album "2 X S" und dem Single-Erfolg "Dream on" mit Pauken und Trompeten das bereits erwähnte Comback erlebten. Die Single wurde auch hierzulande ein großer Erfolg.
Gegen Ende der 80er Jahre wurden ihre Alben weniger und ihr Tour-Aktivitäten liessen ebenfalls etwas nach. Vom Aufhören aber war nicht die Rede. Zwar erschienen in den 90er Jahren nur noch die Alben "No Jive" (1991), "Move me" (1994) und "Boogaloo" (1998), doch die regelmäßig veröffentlichten Sampler und ihre immer noch stattfindenden Live-Auftritte lassen "Nazareth" (hoffentlich) noch lange nicht in der Versenkung verschwinden.
"2 X S" auf CD gibt es u.a. hier.
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