Monday, July 13, 2009

Poltergeist (4/6)


POLTERGEIST III - DIE DUNKLE SEITE DES BÖSEN
Original-Titel: POLTERGEIST III
USA, 1987, 88

US-Arbeits-Titel: POLTERGEIST III: WE'RE BACK

US-Kinostart: 10. Juni 1988
Deutscher Kinostart: 15. September 1988

Inhalt: Carol Anne Freeling ist für einige Zeit zu Besuch bei ihren Verwandten in Chicago. Obwohl sie ihre eigene Familie vermißt, hat sie sich bei ihrem Onkel Bruce und dessen zweiter Frau Patricia gut eingelebt.


Mit dessen Tochter Donna kommt sie so einigermaßen zurecht. In der Schule, die sie vorübergehend besucht, hat sich Dr. Seaton, einer ihrer Lehrer, ihrer angenommen. Er hält ihre Erlebnisse für absoluten Blödsinn, und versucht dies mit Experimenten zu beweisen.

Als Donna Gardner eines Abends genötigt wird, auf Carol Anne aufzupassen, weil ihre Eltern ausgehen wollen, einigen sich die beiden Mädchen und Donna lädt ihre Freunde zu sich ein. Bruce Gardner ist in der Verwaltung des Hochhauses, in dem er wohnt, auch angestellt, so das Donna mit Hilfe eines unerlaubt entwendeten Schlüssel sich und ihre Freunde zum Swimming-Pool lotsen kann.

Doch plötzlich ist Scott, einer ihrer Freunde, spurlos verschwunden und taucht Stunden später völlig verwirrt und orientierungslos wieder auf. Kane, der Sektenführer, ist wieder da und erneut ist sein Ziel, Carol Anne zu bekommen.

Aber diesmal geht er dieses Ziel auf direktem Weg an, ohne Rücksicht auf Verluste.

Darsteller:
  • Tom Skerritt (Bruce Gardner)
  • Nancy Allen (Patricia Wilson-Gardner)
  • Heather O'Rourke (Carole Anne Freeling)
  • Zelda Rubinstein (Tangina Barrons)
  • Lara Flynn Boyle (Donna Gardner)
  • Kip Wentz (Scott)
  • Richard Fire (Dr. Seaton)
  • Nathan Davis (Reverend Kane)
  • Roger May (Burt)
  • Paul Graham (Martin)
  • Meg Weldon (Sandy)
  • Stacy Gilchrist (Melissa)
Drehzeit: 13. April 1987 - ??
Budget: ca. 10 Millionen Dollar
  • Produktion: Metro Goldwyn Mayer
  • Kamera: Alex Nepomniaschy
  • Drehbuch: Gary Sherman, Brian Taggert
  • sowie Steve Feke (im Vorspann ungenannt)
  • Produzent: Brian Bernardi
  • Ausführender Produzent und Regie: Gary Sherman


DER FLUCH VON "POLTERGEIST"
Nach Teil 2 war die Zahl der Verstorbenen, die an den Filmen mitgewirkt hatten, angesteigen. Nach dem gewaltsamen Tod von Dominique Dunne war nach Teil 2 Julian Beck (1985) und auch Schauspieler Will Sampson gestorben. Durch die Presse gingen nun immer wieder Meldungen, die besagten, auf den Dreharbeiten der "Poltergeist"-Filme würde ein Fluch liegen.


TEIL 3
In Deutschland war der September stets ein "Poltergeist-Monat": nachdem Teil 1 am 24. September 1982 und Teil 2 am 18. September 1986 anlief, suchte man am 15. September 1988 die Kinogänger mit "Poltergeist III - Die dunkle Seite des Bösen" heim.

Was dieser dämliche Untertitel wieder soll, ist mir ein Rästel, was wohl nur die Leute verstehen, die sich so einen elenden Quatsch ausdenken.

War Teil 2 schon irgendwie nur eine Wiederholung des ersten Teils, so ist dies auch hier der Fall, aber ohne die noch annehmbare Hintergrundgeschichte aus Teil 2. Hier wird einfach das Geschehen - die Familie wird erneut von Poltergeistern heiumgesucht - noch einmal ´runtergeleiert.

Aber dem dritten Teil fehlte etwas sehr Entscheidendes und Wichtiges, das in den ersten beiden Filmen vorhanden war: JoBeth Williams und Craig T. Nelson. Da die beiden wohl keine Lust mehr auf eine Fortsetzung hatten, man aber noch etwas an Geld aus diesem Stoff herausquetschen wollte, ließ man Carol Anne (Heather O´Rourke) einfach zu ihren Verwandten fahren.

Im Film wurde es andeutungsweise so erklärt, das ihre Eltern sie zu den Verwandten geschickt haben, weil sie ihr unterschwellig die Schuld an der ganzen Soße gaben und sie so eine Weile lang loswerden wollten. Was ja völliger Quatsch ist, denn - wie es in den Filmen dargestellt wurde - hat ja nur die Liebe der einzelnen Familiennmitglieder untereinander das Böse besiegt.

Ich gehe mal einfach davon aus, das wenn JoBeth Williams und Craig T. Nelson noch zur Verfügung gestanden hätten, wäre die jüngste der Familie niemals zu ihren Verwandten gekommen, diese Behauptung stelle ich mal einfach so in den Raum.

Ihre Verwandten wurden nun von Tom Skerritt und Nancy Allen, beides Schauspieler mit langer Erfahrung, und der jungen Lara Flynn Boyle dargestellt. Keiner der drei spielte irgendwie schlecht, nur mußten sie gegen JoBeth Williams und Craig T. Nelson anspielen, die man aus zwei Filmen kannte und schätzen gelernt hatte; da konnte dieser Umweg über die Verwandtschaft nur ein Schuß in den Ofen werden.

Die (zu Recht) vielgelobten Spezial-Effekte aus Teil 1 und Teil 2 waren in dieser Form im dritten Film gar nicht mehr vorhanden, man verlegte sich hier auf "echte Effekte" - um es mal etwas albern zu sagen. Mit Spiegeln und Spiegeltricks wurde der Zuschauer wirklich gekonnt ein ums andere Mal verblüfft, aber das reicht nun mal nicht aus, um einen ganzen Film hindurch die Gruselstimmung aufrecht zu erhalten.


Finanziell gesehen war der dritte auch der Teil, der am wenigsten einspielte. Lediglich 14 Millionen Dollar kamen in den USA in die Kassen. Mit den Auslandseinnahmen konnte man das Budget wieder einfahren und vielleicht noch etwas an Gewinn herausholen, aber im Gegensatz zu den ersten beiden Filmen war das ein Ergebnis, dass wohl niemanden so richtig zufriedenstellte.


DIE DEUTSCHE SYNCHRONISATION
Im dritten Teil der Reihe hörte man nur noch eine vertraute Stimme aus den ersten Filmen. Zelda Rubinstein als Medium Tangina wurde wiederrum von Ingeborg Wellmann gesprochen.

Ansonsten war aus der Besetzung der ersten Filme nur noch Heather O'Rourke übriggeblieben. Und auch die bekam im letzten Film eine andere Sprecherin.



DIE SPRECHER
  • CLAUS WILCKE spricht Tom Skerritt (Bruce Gardner)
  • MONICA BIELENSTEIN spricht Nancy Allen (Patricia Wilson-Gardner)
  • JANINA RICHTER spricht Heather O'Rourke (Carole Anne Freeling)
  • INGEBORG WELLMANN spricht Zelda Rubinstein (Tangina Barrons)
  • BETTINA SPIER spricht Lara Flynn Boyle (Donna Gardner)
  • FRANK SCHAFF spricht Kip Wentz (Scott)
  • GEORG TRYPHON spricht Richard Fire (Dr. Seaton)


FAZIT
Zusammengefaßt würde ich sagen, das man ohne die Zusage von JoBeth Williams und Craig T. Nelson das Projekt "Poltergeist 3" gar nicht hätte starten dürfen, und wenn unbedingt doch, dann nur mit einer verdammt guten Geschichte, die es in diesem Fall aber leider nicht gibt. Um es aber auch klar zu sagen: schlecht ist der Film auch wieder nicht. Die Darsteller machen ihre Sache wirklich sehr gut und etwas an Spannung kommt gegen Ende des Films noch auf. Nur im Vergleich zu Teil 1 und 2 - und diesen Vergleich zieht man beim Ansehen automatisch - kommt Teil 3 eben sehr schlecht weg. Sieht man sich Teil 3 ohne irgendwelche Erwartungen an, dann kann er für eineinhalb Stunden annehmbare Unterhaltung sorgen.  Für Teil 2 und auch Teil 3 gilt daher eigentlich für manchen Film-Fan die Regel: man kann sie sich durchaus ansehen - man verpasst aber auch nicht viel, wenn man es nicht tut.

No comments:

Post a Comment