Saturday, July 11, 2009

Flucht aus L. A.


"Flucht aus L. A."

Der Inhalt: Im Jahre 2000 hat ein Erdbeben der Stärke 9,6 auf der Richterskala Los Angeles beinahe völlig zerstört. Die Stadt wurde komplett vom Festland gelöst und vom neu eingesetzten Präsidenten zum Deportationsgebiet für Verbrecher und andere Leute erklärt, die moralisch nicht in der Lage sind, im neuen Amerika zu leben. An der Küste entlang sind Posten einer Spezial Polizeitruppe stationiert. Die Amerikaner leben in einer Welt, in der es moralisch genau zugeht. Selbst, wenn man den falschen Glauben hat, gilt man als Krimineller und wird nach L.A. deportiert. Im Jahre 2013 nun gerät ein Koffer mit wichtigen Material in diese Zone. Von dem fünfköpfigen Suchteam, das ausgeschickt wurde, ist niemand mehr zu erreichen. Snake Plissken wird erneut auf eine Mission geschickt, um dieses Material zu bergen.


USA, 1995, 96
Original-Titel: ESCAPE FROM L.A.

Darsteller:
  • Kurt Russell (Snake Plissken)
  • Stacy Keach (Commander Malloy)
  • Steve Buscemi (Eddie)
  • Peter Fonda (Pipeline)
  • Georges Corraface (Cuervo)
  • Cliff Robertson (Präsident)
  • Michelle Forbes (Brazen)
  • Valeria Golino (Taslima)
  • A. J. Langer (Utopia)
  • Pam Grier (Hershe Las Palmas)
  • Musik: Shirley Walker und John Carpenter
  • Drehbuch: John Carpenter & Debra Hill & Kurt Russell
  • nach Charakteren von John Carpenter und Nick Castle
  • Produzenten: Debra Hill, Kurt Russell
  • Regie: John Carpenter


HINTER DEN KULISSEN
Im Herbst 1994 saßen John Carpenter, Debra Hill und Kurt Russell zu mehreren Konferenzen zusammen, der Grund: man wollte endlich eine Fortsetzung zum 1981 entstandenen "Escape from New York" besprechen. Alle drei steuerten Ideen zur Grundstory, die schon feststand, bei und Carpenter schrieb letztlich aus all diesen Ideen ein zusammenhängendes Drehbuch.


Als man aber bei einem geschätzten Budget von 56 Millionen Dollar ankam, bedeutete dies weg von den kleinen Filmen, die Carpenter zuletzt gedreht hatte. Aber seit man ihm bei "Big Trouble in Little China" die Kontrolle über den Endschnitt entzogen hatte, war Carpenter von dieser Idee wenig begeistert. Man einigte sich schließlich mit "Paramount", die Interesse zeigten, und im Mai 1995 legte Carpenter das fertige Drehbuch vor.

Er ließ sich vertraglich alles an Kontrolle zusichern, wozu "Paramount" bereit war und bekam dann das Budget von ca. 50 Millionen Dollar. Neben Kurt Russell als Einzelkämpfer Snake Plissken spielten diesmal mit: George Corraface, Stacy Keach, Cliff Robertson, Peter Fonda, Steve Buscemi, Pam Grier und A. J. Langer. Isaac Hayes, der 1981 den Obermotz im Gefängnis spielte (und im Film umgelegt wurde), nahm man trotz bekundetem Interesse an einer "Weiterführung seiner Rolle" nicht auf, obwohl Hayes meinte, daß sein Ableben im ersten Teil kein Hinderungsgrund für ein erneutes Auftreten sei. Aber alle Verantwortlichen ließen sich nicht überreden.


Drehbeginn für "Escape from L.A." ("Flucht aus L.A.") war der 11. Dezember 1995 und Kurt Russell, der fast alle Stunts selber machte, stand etwas unter Streß, da es viele Nachtaufnahmen gab und auch in Los Angeles um diese Zeit nicht gerade Hochsommer herrscht. Die Dreharbeiten waren am 20. März 1996 abgeschlossen und nach der Endbearbeitung ging der Film in den USA am 9. August an den Start.


Der Film wurde finanziell gesehen ein komplettes Desaster. Selbst 1997 hatte man weltweit lediglich Einnahmen in Höhe von 42,2 Millionen Dollar in den Kassen. Nicht mal das Budget war damit abgedeckt, von einem Gewinn schon gar nicht zu reden.


Kommerziell gesehen also wurde die Fortsetzung ein Reinfall, aber auch künstlerisch erntete Carpenter und sein Team damit alles andere als Lob.


Kritiker zerrissen den Film in der Luft, bezeichneten ihn eigentlich nicht als Fortsetzung des ersten Films von 1981, sondern als Remake, da er praktisch die gleiche Geschichte noch einmal erzählte, und warf Carpenter gleichzeitig Ideenlosigkeit vor.

Und - ehrlich gesagt - so ganz Unrecht haben die, die diese Meinung vertreten, nicht. Die Geschichte ist wirklich im Grunde genommen nur eine neue Erzählung des ersten Teils. Das, wofür man sich so lange beraten und unterhalten hatte - eine gute Geschichte für den Film zu finden -, muss man also auch als gescheitert ansehen.


Wer den ersten Teil gesehen hat, kann sich diesen eigentlich sparen, denn es wird nichts anderes erzählt als im ersten Film. Andere Darsteller der guten und bösen Nebenfiguren, ein anderer Handlungsort, modernere Technik und Kurt Russell als Hauptdarsteller - aber im Grunde genau dasselbe, was man im ersten Teil auch schon gesehen hat.


Positiv an dem Film sind manche der Effekte, die Action, die gesamte Ausstattung und Kurt Russell als Plissken. Inhaltlich erlaubte man sich einige Ungereimtheiten: die Gags mit dem Surfen der ganz grossen Welle und die merkwürdigen Fluggeräte am Ende wirken etwas peinlich. Aber wer den ersten Teil nicht kennt (und nur für die!), den erwarten hier eineinhalb Stunden gute Unterhaltung.

"Flucht aus L.A." gibt es auf DVD u.a. hier.

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