Thursday, July 23, 2009

Poltergeist (5/6)


POLTERGEIST: DIE UNHEIMLICHE MACHT
Original-Titel: POLTERGEIST: THE LEGACY

TV-Serie
Kanada, USA, 1996 bis 1999

87 Episoden (1 Pilotfilm a 90 Minuten und 86 ca. 44minütige Episoden)



Serien-Konzept: Richard Barton Lewis
  • Produktion: Trilogy Entertainment Group; PMP Legacy Productions; Showtime Networks
  • Ausführende Produzenten: Richard Barton Lewis, Mark Stern
  • Produzenten: Brent-Karl Clackson, Robert Petrovicz


Gary Sherman, der Regisseur des dritten "Poltergeist"-Films sagte nach den Dreharbeiten und dem tragischen und völlig unerwarteten Tod von Heather O´Rourke (sinngemäß), das es keine weiteren Filme mehr geben würde.

Diesen Vorsatz hat man bis heute eingehalten. Aber auf einem anderen Gebiet sollte das Thema "Poltergeist" noch nicht zu Ende gewesen sein: auf dem Gebiet des Fernsehens.


In den 90er Jahren erlebte die Fantasy, die Science-Fiction und der Horror auf den Bildschirmen eine Wiederbelebung, in deren Zuge viele TV-Serien ihre Zuschauer suchten und fanden. Mit den CGI-Effekten ("Computer Generated Images"), war man in der Lage, die unheimlichsten Monster und auch die skurillsten Landschaften mit den richtigen Leuten und den passenden Computern auf die Bildschirme zu bringen.

So konnten weitaus kostengünstiger die "Zutaten" für eine Fantasy-Serie entstehen, als es bis dahin mit den üblichen Methoden möglich war; also mit mechanischen Effekten oder eben mit der "Stop-Motion".
Mechanische Effekte sind sehr aufwendig, weil alle großen Dinge (Monster und dergleichen) erst einmal hergestellt werden müssen. Und die "Stop-Motion" ist ebenfalls sehr zeit- und auch kostenaufwendig. Bei manchen Filmen mit gelungenen Effekten dieser Art dauerten die Arbeiten daran über ein Jahr.


Alle diese Hindernisse waren nun mit der CGI aus dem Weg geräumt und der Weg war frei für jede Mene Serien, von denen schon viele sehr schnell ihre Fans fanden, natürlich auch viele, die erst gar nicht über eine erste Staffel hinauskamen.

Die erfolgreichsten Beispiele hierfür sind "Hercules:The Legendary Journeys" ("Hercules") mit Kevin Sorbo, die Spin-off-Serie "Xena: The Warrior Princess" ("Xena") und einige andere mehr.

Neben Fantasy-Serien erkannte man aber auch die Möglichkeiten, die sich nun boten, um effektgeladene Horror-Serien herzustellen. "The Outer Limits" ("Outer Limits"), ein Klassiker aus den Anfängen des US-Fernsehens, kam auf diese Weise ab 1995 zu neuen Bildschirm-Ehren.



ES NIMMT GESTALT AN
"Metro Goldwyn Mayer" hatten noch immer die Rechte an "Poltergeist" inne. Als die auf diese Weise hergestellten Fernseh-Serien immer mehr Zuschauer auch ausserhalb der USA fanden, entsann sich das Studio desser Rechte wieder und klopften bei der Firma "Trilogy Entertainment Group" an, die auch die Produktion von "Outer Limits" durchführte, ob man Interesse hätte, "Poltergeist" als Serie herauszubringen.

Richard B.Lewis, zusammen mit Pen Densham und John Watson Inhaber von "Trilogy Entertainment", zeigte zunächst wenig Interesse. Die Vorstellung, das die Familie Freeling Woche für Woche in der Serie von einem poltergeistverseuchten Haus zum nächsten rennt, flieht oder läuft, verursachte bei Lewis wohl schwerstes Sodbrennen.

Da man die Idee aber nicht ganz fallen lassen wollte, überließ man Richard B. Lewis die Ausarbeitung eines Konzeptes für eine mögliche neue Serie, die nun gänzlich von den eigentlichen "Poltergeist"-Filmen abweichen konnte.



DAS KONZEPT
Lewis ersann dann auch ein Konzept, dass mit den ersten drei Filmen nur noch den Titel gemeinsam hatte, sonst nichts.

Im neuen Konzept ging es nun um das (original)titelgebende "Legat", eine Organisation, die es schon seit vielen hundert Jahren gibt, und die es sich unter dem Mantel der Verschwiegenheit zur Aufgabe gemacht hatte, das Böse zu bekämpfen, egal, in welcher Form und in welchem Bereich es auftritt.

All dies geschieht unter der Tarnung der "Luna Foundation", einer Stiftung für alte Kunstgegenstände aus allen Epochen der Menschheit. In den USA hieß die Serie deshalb auch "Poltergeist: The Legacy", das man etwa mit "Das Legat" übersetzen kann - hierzulande lief die Serie unter dem Titel "Poltergeist: Die unheimliche Macht".

"MGM" gefiel das Konzept eigentlich, aber eine Frage stand noch im Raum: was hatte all dies mit der Geschichte aus den "Poltergeist"-Filmen zu tun. Die Antwort, die man sich ausdachte, war: das die Leute, die der Familie Freeling im ersten Teil gegen die finsteren Mächte halfen, natürlich Mitglieder des Legates waren, aber die eigentliche Antwort auf die Frage, was dies mit den Filmen zu tun hatte, muß folgendermaßen lauten: absolut gar nichts!


Auch noch mal für die, die mit den "Poltergeist"-Filmen nichts anfangen konnten: diese Serie erzählt eine eigenständige Geschichte, die sich in nichts, aber auch gar nichts, auf die ersten drei Filme bezieht.

Man hätte sich ruhig den Oberbegriff "Poltergeist" im Titel sparen können. Das hätte man bestimmt auch getan, wenn er nicht diese publikumsorientierte Wirkung gehabt hätte.

Das "Legat" verfügt über viele bekannte Mitglieder und hat sich (in der Serie) seit mehreren hundert Jahren ständig vergrößert. Es besitzt nun Häuser überall auf der Welt, wo man gegen das Böse vorgeht.

"Poltergeist: Die unheimliche Macht" spielt in dem Haus des Legats in San Francisco, wo man mit modernster Technik, aber auch mit alten Büchern, mystischen Gegenständen und altem Zauber gegen die bösen Mächte angeht.

Während des Vorspanns der Folgen der ersten Staffel ertönt einen Stimme, die einen Überblick über die Serie und den Inhalt gibt: "Since the beginning of time mankind has been existed between the world of light and the world of darkness. Our secret society has been here forever. Protecting others from the creatures who inhabit die shadows and the night. Known only to the initiated by our true name: The Legacy."

Und das Ganze noch mal in deutsch: „Seit Anbeginn der Zeit existierte die Menschheit zwischen der Welt des Lichts und der Welt der Finsternis. Unseren Geheimbund gibt es schon seit einer Ewigkeit. Er soll andere Menschen vor den Geschöpfen des Schattens und der Nacht beschützen. Nur die Eingeweihten kennen unseren richtigen Namen: Das Legat."



DIE FIGUREN UND IHRE DARSTELLER


DEREK DE LINT als Derek Rayne
Eine der Hauptpersonen in der Serie ist ein studierter Theologe und Anthropologe, der das Haus des Legats in San Francisco leitet: Dr. Derek Rayne. Dieser hatte als Kind mitansehen müssen, wie sein Vater von den Mächten des Bösen ermordet worden ist. Nachdem er erwachsen wurde, übernahm er die Leitung des Legat-Hauses in San Francisco.

Richard B.Lewis suchte nun für diesen Derek Rayne einen charismatischen Schauspieler, der diese Rolle nicht nur spielen, sondern auch ausfüllen konnte. Er löste diese schwierige Aufgabe sehr gut, als er die perfekte Verkörperung des Derek Rayne in dem niederländischen Schauspieler Derek de Lint (geboren am 17. Juli 1950) fand.

Derek de Lint war bisher (jedenfalls bei uns) noch nicht in vielen Rollen zu sehen gewesen. Er hatte Auftritte in dem holländischen Film "De Aanslag" ("Der Anschlag") von Fons Rademakers, der 1986 einen Oscar für den besten ausländischen Film gewann. Zu sehen war er außerdem auch in dem 1987 entstandenen "The Unbearable Lightness of Being" ("Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins").

Der Schauspieler, der in seiner Heimat Niederlande wesentlich bekannter als bei uns. Dort spielte er in vielen Filmen und auch Fernseh-Serien. De Lint hat sich seit kurzem anscheinend aus dem Filmgeschäft zurückgezogen.



HELEN SHAVER als Dr. Rachel Corrigan
Die am 24. Februar 1951 im kanadischen St. Thomas, in Ontario, geborene Helen Shaver spielt die Rolle der Psychiaterin Dr. Rachel Corrigan, dessen Tochter Katherine (gespielt von Alexandra Purvis) auch das eine oder andere Mal mit dem Bösen konfrontiert wird.

Es war kein Zufall, das Helen Shaver für diese Rolle genommen wurde. Richard B.Lewis wollte sie unter allen Umständen haben, die beiden kannten sich aus dem Pilotfilm zur neuen "Outer Limits"-Serie, wo sie ebenfalls eine Hauptrolle spielte.

Bereits seit 1978 ist Helen Shaver dem Publikum bekannt, wo sie in "The Amityville Horror" ("Amityville Horror") eine kleinere Rolle spielte. Von da an war sie eigentlich ständig im Geschäft und spielte in völlig unterschiedlichen Genres mit: in der Komödie "Best Defense" ("Angriff ist die beste Verteidigung", 1983, 84) beispielsweise oder 1986 in "The Color of Money" ("Die Farbe des Geldes") mit Paul Newman und Tom Cruise.

1983 agierte sie in einem von Sam Peckinpah´s letzten Filmen: "The Osterman Weekend" ("Das Osterman Weekend"), wo sie mit Rutger Hauer, John Hurt, Burt Lancaster und Craig T.Nelson spielte.

Auch im Fernsehen war sie häufiger zu sehen, so spielte sie bis 2008 in vielen verschiedenen Rollen, bis sie letztes Jahr in dem TV-Film "A Very Merry Daughter of the Bride" ihre vorerst letzte Rolle spielte.



MARTIN CUMMINS als Nick Boyle
Martin Cummins spielte die Rolle von Nick Boyle, einem ehemaligen Mitglied der US Navy, der so ein bißchen der "Mann fürs Grobe" ist, aber auch im modern eingerichteten Computerraum des Legats Bescheid weiß. Seine Rolle ist in einigen Episoden vor allem der ersten Staffel immer ein bisschen als der Rebell ausgelegt, was ein bisschen Abwechslung bringt.

Martin Cummins (geboren am 28. November 1969 im kanadischen North Delta) spielte schon in den Horrorfilmen "Das Omen IV" und "Freitag der 13. VIII - Jason takes Manhattan". Verschiedene Serien-Gastrollen, zum Beispiel in "Highlander", "M.A.N.T.I.S." und einigen anderen schlossen sich an.

Zur Zeit hat er sich ebenfalls etwas zurückgezogen, seine letzte Arbeit als Darsteller war die Rolle des Brian Taylor in der Fernseh-Serie "Kyle XY", die er von 2007 - 2008 in 14 Episoden gespielt hatte.


Die TV-Serie gibt es im Ausland schon auf DVD - zumindest teilweise -, bei uns aber meines Wissens nach nicht. Dieser Link führt zur Bestellung der Bücher zur TV-Serie.

Der 6. und letzte Teil der "Poltergeist"-Reihe folgt demnächst.

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