Tuesday, November 11, 2008

Iron Maiden



Powerslave
(von 1984)

Die Band wurde 1975 von Bassist Steve Harris gegründet, der in den ersten Jahren fast alleine die Songs für die Band komponierte und noch heute ist Harris einer der Haupt-Komponisten.

Bald schon trat der Band Gitarrist Dave Murray bei, der ebenso wie Harris ruhigen Gewissens zu den Gründungsmitgliedern gezählt werden kann - beide sind bis heute ununterbrochen in der Band aktiv.


In der nächsten Zeit wechseltge die Besetzung dann immer wieder mal, bis ab 1977 Harris um sich eine Band versammelt hatte, die Bestand haben sollte: neben ihm und Dave Murray waren das Schlagzeuger Doug Sampson und Sänger Paul Di'Anno.

Der Posten des zweiten Gitarristen wechselte dann noch immer wieder mal, bis 1980 Dennis Stratton in die Band kam. Und am Schlagzeug wurde Doug Sampson von Clive Burr abgelöst. Und in dieser Besetzung bekamen sie dann endlich auch nach Jahren, in denen sie in Kneipen und bei Veranstaltungen aufgetreten waren, einen Plattenvertrag.

Ihr erstes Album, "Iron Maiden" erschien 1980 und schlug sofort ein. Der Stil dieser ersten LP war bereits so gänzlich anders als bei vielen anderen Bands. Schon auf ihrem ersten Album präsentierte die Band neben treibendem Heavy Metal auch ausgefeilte Arrangements und teils hervorragende Melodien.

Nach ihrem hervorragenden Debüt-Album folgte der kommerzielle Durchbruch (auch bei uns) mit der LP und der gleichnamigen Single „The Number of the Beast“, mit dem sie in England die Nr. 1 der LP-Charts erreichten.

Den Stil ihres Debüt-Albums sollten sie (natürlich mit Veränderungen) bis heute beibehalten und dieser Stil ist es, der sie bei ihren Fans so beliebt und erfolgreich macht. Gitarrist Dennis Stratton verließ nach den Aufnahmen für das erste Album die Band und wurde durch Adrian Smith ersetzt.

Auch Sänger Paul Di'Anno verließ die Band, für ihn kam 1982 Bruce Dickinson und 1983 räumte Schlagzeuger Clive Burr seinen Platz, für ihn kam Nicko McBrain. In dieser Besetzung spielten sie dann bis Ende der 80er Jahre, bis Adrian Smith nicht mehr wollte und durch Janick Gers ersetzt wurde.

Sänger Bruce Dickinson verließ die Band dann ebenfalls und wurde 1994 durch Blaze Bayley ersetzt, der aber bei vielen Fans nicht gut ankam. Die beiden Alben mit ihm als Sänger, "The X Factor" (1995) und "Virtual XI" (1998) wurden im Verkauf die schlechtesten Alben seit Bestehen der Band.

Grund zum Feiern gab es dann ab 2000, als Sänger Bruce Dickinson und auch Gitarrist Adrian Smith wieder in die Band zurückkamen. Und ab hier ging es wieder aufwärts. Mit dem neuen Album "Brave new World" kam der Erfolg wieder, der durch die weiteren Alben "Dance of Death" (2003) und "A Matter of Life and Death" (2006) eindrucksvoll unter Beweis gestellt wurde.

Die aktuelle Besetzung - Bassist Steve Harris, Sänger Bruce Dickinson, Schlagzeuger Nicko McBrain und die Gitarristen Dave Murray, Janick Gers und Adrian Smith - ist bis heute die langlebigste, sie besteht seit 1999.


POWERSLAVE
Das Album beginnt mit dem Lied "Aces high", das sich genauso anhört wie das gesamte Album: schnell, ausgereift, mitreißend und kraftvoll, aber auch mit schönen Melodien.

"2 Minutes to Midnight" ist zwar im Stil des Albums gespielt, dennoch gehört es nicht zu meinen bevorzugten Songs von "Iron Maiden". Begründung: Fehlanzeige, ich weiß keine. Vielleicht weil es ohne große Höhepunkte daherkommt, im Stil des "Piece of Mind"-Albums von 1983 - zwar gut gespielt, aber eben nicht so gut wie viele andere Lieder.

Nach den Songs "Transylvania" (1980) und "The Ides of March" und "Genghis Khan" (beide 1981) gab es auf "Powerslave"
mit "Losfer Words (Big ´Orra)" endlich wieder ein Instrumental-Lied. Und beim Anhören dieses Liedes wünsche ich mir - nichts gegen Bruce Dickinson -, das es öfter mal Lieder ohne Gesang gegeben hätte. "Losfer Words" bietet (wie auch die andren drei Instrumental-Lieder, komponiert von Steve Harris) 4,14 Minuten eindrucksvollen, instrumentalen Heavy-Rock; einfach hervorragend (Augenmerk auch auf das Schlagzeug legen!)

Nach "Aces high" kommt auf "Powerslave" mit dem Song "Flash of the Blade" der nächste hochprozentige Erfolg. Schnell und mitreißend, aber auch mit einer guten Melodie ausgestattet, macht "Flash of the Blade" einfach Spaß und schraubte damals für die Hörer die Erwartungen höher, die sie an die LP stellten.

Dieser Song kann mit einem hervorragenden Solo aufwarten, das von beiden Gitarristen gespielt wurde; nicht einfach nur hirn- und geistloses Gejaule, das man aus den Gitarren hervorholt, sondern brillante Soli, in die auch Melodien eingepackt sind.

Dass Heavy Metal auch so funktioniert, zeigten (und zeigen) "Iron Maiden" immer wieder und bei diesem Song ganz besonders. Inhaltlich behandelt der von Steve Harris komponierte Song die (Un-)Sitte des Duelles, die vor einigen hundert Jahren noch hoch aktuell war und man keine andere Möglichkeit sah, Streitigkeiten oder Beleidungen beizulegen, als sich gegenseitig umzulegen.

Mit "Back in the Village" begann die zweite Seite der LP und dieses Lied ist für mich - obwohl es schnell, mitreißend und auch gut ist - der schlechteste Song auf "Powerslave", weil ihm etwas fehlt, das die meisten anderen Lieder haben: eine Melodie.

Die wird bei diesem Song so schnell gespielt, das sie als solche gar nicht mehr zu erkennen ist. Der Song ist nicht schlecht, aber (gerade) im Vergleich zu den anderen fällt er doch sehr ab.


"Powerslave", der Titelsong, gehört zu den Höhepunkten des Albums. Übersetzten kann man den Titel mit "Sklave der Macht". Er handelt von einem ägyptischen Pharao, der zeitlebens der Annahme war, er sei ein Gott, und würde ewig leben. Nun, in der Stunde des Todes, muß er erkennen, das er nicht nur "Sklave der Macht", sondern auch ein "Sklave der Macht des Todes" (Textzeile "I´m a Slave to the Power of Death") ist.

Das Lied ist nicht nur eines der besten aus diesem Album, sondern gehört auch bis heute zu den besten der Band. Rhythmisch, nicht sehr schnell, dafür um so kraftvoller und mit außergerwöhnlich schönen und gelungenen Instrumental-Teilen.

Und damit kommen wir zum letzten Lied auf dem Album, zu "Rime of the ancient Mariner". Wenn es so etwas wie einen Vorzeige-Song von MAIDEN geben würde, dann sollte es "Rime of the ancient Mariner" sein. Alles, wirklich alles, an diesem Lied stimmt.

Und obwohl es über 13 Minuten lang ist, kommt keinerlei Langeweile auf, man merkt nicht einmal, das man eben über 13 Minuten einem einzigen Lied zugehört hat - einfach brillant. Wenn ich einen Hut hätte, würde ich ihn jetzt ziehen - alle Achtung.

Meiner persönlichen Meinung nach gehört "Rime of the ancient Mariner" zum Besten, was MAIDEN jemals geschaffen haben; es ist der krönende Abschluß ihres (zusammen mit "The Number of the Beast" (1982) und "Seventh Son of a seventh Son" von 1988) bis dato besten Albums.

Steve Harris schrieb dieses Meisterwerk "Rime of the ancient Mariner", der auf dem gleichnamigen Gedicht des in England (und teilweise auch bei uns) bekannten Samuel Taylor Coleridge basiert; bei uns heißt diese Gedicht wahlweise „Ballade vom alten Seeman“ oder „Der alte Matrose“.

Das Gedicht handelt von einem alten Seemann, der auf einer Hochzeit seine Geschichte erzählt; wie er mit seinem Schiff und seiner Besatzung eines schönen Tages losfuhr und sie unterwegs ständig von einem Albatross begleitet wurden. Als der Seemann den Vogel, den die Mannschaft als Glücksbringer angesehen hat, tötet, wendet sich das Blatt. Nach der bisherigen guten Fahrt kommen immer mehr schlechte Zeichen auf die Mannschaft.

Der perfekte Abschluß eines der besten Alben von Iron Maiden - das man u.a. hier auf CD bestellen kann.

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