(HEY DAD..!)
Australische TV-Serie von 1987 - 1994
291 Episoden (jeweils ca.23 Minuten)
Serien-Konzept: Gary Reilly und John Flanagan
Produktion: 7 Network und Gary Reilly Productions Pty. Ltd.
HAUPTROLLEN:
Julie McGregor (Betty Wilson), 1987 – 1994 (291 Episoden)
Robert Hughes (Martin Kelly), 1987 – 1993 (266 Episoden)
Sarah Monahan (Jenny Kelly), 1987 – 1993 (230 Episoden)
Christopher Truswell (Gerald “Nudge” Noritis), 1987 – 1991 (174 Episoden)
Simone Buchanan (Debbie Kelly), 1987 – 1990 (166 Episoden)
Christopher Mayer (Simon Kelly), 1988 – 1991 (148 Episoden)
Ben Oxenbould (Ben Hubner), 1991 – 1994 (115 Episoden)
Matthew Krok (Arthur MacArthur), 1991 – 1994 (115 Episoden)
Rachael Beck (Samantha Kelly), 1991 – 1994 (102 Episoden)
Angela Keep (Jenny Kelly), 1993 – 1994 (61 Episoden)
Paul Smith (Simon Kelly), 1987 (39 Episoden)
Mark Owen-Taylor (Greg Russell), 1993 – 1994 (29 Episoden)
Belinda Emmett (Tracy Russell), 1994 (26 Episoden)
Weitere wiederkehrende Rollen:
Bill Young (Stan Hickey), 1987 – 1992 (14 Episoden)
Mary Lou Stewart (Lyn Parker), 1993 – 1994 (10 Episoden)
Joanne Samuel (Jeanette Taylor), 1988 – 1990 (7 Episoden)
Moya O’Sullivan (Großmutter Lois Kelly), 1987 – 1991 (7 Episoden)
Tina Bursill (Detective Sergeant Anne Burke), 1987 (6 Episoden)
Beth Champion (Shelley), 1992 – 1993 (4 Episoden)
Katie Morris (Katie), 1989 – 1990 (3 Episoden)
Beth Buchanan (Elaine), 1989 (3 Episoden)
Julie Haseler (Glenda), 1990 – 1994 (3 Episoden)
Doug Scroope (Mr. Blunt), 1989 – 1992 (3 Episoden)
DIE SERIE
Manche teils sehr gute TV-Serie führt lediglich ein “Schattendasein” – obwohl sie gut gemacht und auch gut synchronisiert wurde, ist sie in vielen Ländern nicht sehr bekannt. Ein solches Beispiel ist die australische (wie es heute heißt) Sitcom “Hey Dad..!”.
Leider gilt das, was ich sagte, auch für Deutschland. Bei uns lief diese Serie in der Erstausstrahlung ab Januar 1990 nur im frühen Nachmittags-Programm (gegen 15 Uhr) in der ARD. Und obwohl nach der Erstausstrahlung hier die Serie bald danach schon wiederholt wurde, änderte man an der Sendezeit nicht viel - die Serie blieb weiterhin im Nachmittagsprogramm.
In der ersten Wiederholung liefen dann sogar mehrere Folgen pro Woche und die ARD zeigte die Serie für die nächsten zwei Jahre. Aber niemand kam mal auf die Idee, sie ein bißchen später zu senden, um noch mehr Zuschauer anzulocken.
Ab März 1997 wurde die Serie dann im Privatfernsehen bei "Kabel eins" wiederholt, doch hier ging man noch einen Schritt weiter (also ins Negative, meine ich jetzt) und strahlte die Serie im Vormittagsprogramm aus. Die ersten knapp 150 Episoden, die noch in der ARD liefen, wurden um 11 Uhr gesendet, spätere neue Folgen wurden dann sogar erst um 6 Uhr morgens gesendet (um so wenig Zuschauer wie möglich zu erreichen, oder wie?).
Seit der Erstausstrahlung der Serie lief diese also entweder im Nachmittags- oder Vormittagsprogramm. Kein Sender kam mal auf die Idee, diese Serie zu einem besseren Zeitpunkt zu senden. Und seit dieser Zeit kam der Fan hierzulande gar nicht mehr in den Genuß, die Serie sehen zu können.
Wenigstens teilweise hat sich der letzte Satz gebessert: Seit dem 24. Oktober gibt es die erste Staffel der Serie (endlich!) auf DVD zu kaufen. Aber Vorsicht: Jubel ist noch nicht angebracht, denn es stehen noch einige Staffeln aus und ob die ebenfalls erscheinen werden, ist nicht sicher. Der (leidgeprüfte) Fan der Serie hofft es natürlich, aber man weiß ja nie.
KONZEPT
Worum geht es hier? "Hey Dad..!" dreht sich um die ganz normalen, alltäglichen Abenteuer der Familie Kelly. Martin Kelly ist seit ein paar Jahren Witwer und alleinerziehender Vater von drei Kindern. Er hat sich als Architekt selbstständig gemacht und arbeitet nun von zuhause aus, um seine Kinder erziehen zu können.
Drei Kinder leben mit ihm in seinem Haus in Chatswood, einem Vorort von Sydney. Sohn Simon, der älteste der drei, und die Töchter Debbie und Jenny. Simon und Debbie sind bereits nah am Erwachsenenalter und Tochter Jenny darf sich bald Teenager nennen. Alle drei haben ihre üblichen Probleme, die viele Kinder in diesem Alter haben. Vater Martin muss sie alle aus der Welt schaffen können.
Neben seinem Architekturbüro muss Martin Kelly auch mit seiner Sekretärin Betty "fertigwerden". Diese stammt aus Walgett, einer Kleinstadt, und ist eine entfernte Kousine seiner Familie. Sie ist nach Sydney gekommen, um sich zu verändern und arbeitet nun als Martin's Sekretärin, obwohl sie von Architektur, vom Schreibmaschine schreiben, von Mathematik, von Rechtschreibung und von vielen anderen Dingen auch nicht unbedingt viel Ahnung hat.
DIE SERIE
Das ist das Grundkonzept, auf dem die Episoden der Serie basieren und aufgrund dessen man als Fan sehr viel Grund zum Lachen hatte.
Nicht nur, das die Serie in Australien nach Anfangsschwierigkeiten ein sehr großer Erfolg wurde, auch bei uns gelang etwas, das nicht sehr oft gelang. Auch bei uns ist die Serie einfach hervorragend.
Dank einer guten Synchronisation, die viele der sprachlichen Gags auch in die deutsche Fassung mit rüberbringen konnte, und den Darstellern natürlich wurde diese Serie zu einem echten Ereignis. Selten hat man die Alltagsprobleme einer Familie so witzig und gut hinbekommen wie hier.
Synchron-Regie und Sprecher von Martin Kelly war bei uns Arne Elsholtz. Elsholtz (geboren 1944) ist seit vielen Jahren schon ein bekannter Sprecher im Kino und im Fernsehen. Wohl jeder, der öfter mal einen Film sieht, wird seine Stimme schon gehört haben. Er war als Synchronsprecher in annähernd 100 Filmen tätig gewesen und viele Kinogänger kennen ihn als Stamm-Sprecher von Tom Hanks, Bill Murray, Kevin Kline, Jeff Goldblum, Eric Idle und ab und an auch mal von James Belushi, Steve Guttenberg, Tim Matheson oder James Wood. In den beiden (bisher) veröffentlichten "Ice Age"-Filmen war er Sprecher des Mammuts Manfred.
Als Kabel eins in den 90er begann, auch die restlichen Episoden (die in der ARD natürlich nie liefen) zu zeigen, musste eine neue Synchronisation her. Und aus welchen Gründen auch immer (wahrscheinlich des Geldes wegen) wurden teilweise andere Sprecher genommen.
Arne Elsholtz war als Sprecher für Martin Kelly nicht mehr zu haben, dieser wurde nun von Fritz von Hardenberg gesprochen. Aber auch bei der Umsetzung ins Deutsche allgemein wurden bei den neuen Folgen nicht mehr mit soviel Sorgfalt gearbeitet wie bei den ersten ca. 150 Episoden. Klartext: es ging viel von dem Original-Sprachwitz verloren und dieser Verlust konnte durch eigene Ideen anscheinend nicht wettgemacht werden.
Die Sprecher in der ARD-Ausstrahlung waren neben Arne Elsholtz als Martin: Dagmar Heller (Betty), sie war eine der wenigen Sprecher, die auch für die neuen Folgen zur Verfügung stand, Pascal Breuer als Simon Kelly (ab Episode 40), Kartin Fröhlich als Debbie, Sabine Bohlmann als Jenny und Oliver Mink als Nudge. In der neuen Synchron waren Katrin Fröhlich, Sabine Bohlmann und Oliver Mink noch weiterhin dabei - solange die Figuren, die sie sprachen, dabei waren. Simon Kelly bekam einen neuen Sprecher und auch - was am schlimmsten war - Martin Kelly wurde von einem anderen Sprecher synchronisiert.
Bei der Erstausstrahlung bei uns unterlief der ARD beim Vorspann noch ein grober Fehler. Der Darsteller des Simon Kelly war in der ersten Staffel Paul Smith. Im Vorspann der ARD stand aber als Name Christopher Mayer zu lesen. Christopher Mayer war aber derjenige, der Paul Smith als Simon ab der zweiten Staffel ersetzt. Man hatte also Paul Smith's Namen falsch mit Christopher Mayer benannt ......... verwirrt? Macht nichts, ich bin's auch.
DARSTELLER
JULIE McGREGOR als Betty Wilson (291 Episoden, 1987 - 1994)Julie McGregor war die einziger aus der Besetzung, die in allen 291 Folgen von Anfang bis zum Ende dabei war. Sie spielte die Sekretärin Betty Wilson, eine entfernte Kusine der Kelly's, die in der ersten Episode vom Lande aus nach Sydney kommt und bei ihren Verwandten kurzzeitig lebt, bevor sie eine eigenen Wohung findet.
Der Charakter der Betty war angelegt als eine Person vom Lande, die nicht unbedingt sehr klug ist, die also nicht ohne Pause zu machen von eins bis fünf zählen kann. Im Laufe der Episoden war Betty und ihr Heimatort Walgett oft Gegenstand für witzige Diskussionen und Erklärungen von ihr, die Martin Kelly nebst Anhang in den Wahnsinn trieben und die Zuschauer zum Lachen.
Übrigens, der Ort Walgett war keineswegs eine Erfindung der Autoren, es gibt ihn wirklich. Die Kleinstadt Walgett liegt in Australien, im Bundesstaat New South Wales an einer Stelle, wo sich die Flüsse Barwon und Namoi treffen. Also kein Ort, der (wie in der Serie erklärt) in weiten und trockenen Land liegt.
Walgett war Anfang des letzten Jahrhunderts noch Zentrum für Baumwollhandel und Weizen. Als die Serie in Australien lief, waren die Einwohner der Stadt alles andere als erfreut über die Bekanntheit der Serie, denn plötzlich hielten alle die Einwohnter - ebenso wie Betty - für einfältige Leute vom Lande.
International ist Julie McGregor nur durch die Serie bekannt, als Darstellerin begann die am 26. November 1948 in Sdnyey geborene Julie Anne McGregor Ende der 70er Jahre mit kleinen Rollen. Sie spielte eine Statistenrolle 1982 in dem fürs australische Fernsehen produzierten Film "Deadline" ("Bis zur letzten Sekunde"). In diesem Film, der auch bei uns lief, spielte Barry Newman die Hauptrolle, in der er Sydney vor einer drohenden Atombombe retten muss. In diesem (ziemlich guten Film) spielte sie nur eine kurze Szene, in der sie kaum zu erkennen ist. Dann kam der Erfolg mit "Hey Dad..!".
Sie war auch die einzigste aus der Stammbesetzung, die in der Ableger-Serie von "Hey Dad..!" ihre Rolle spielte. Als Betty Wilson trat sie in 13 Episoden in der (ebenfalls) von Gary Reilly und John Flanagan erdachten Serie "Hampton Court" auf. Dort spielte sie zusammen mit Adam Willits, Roy Billing, Danielle Spencer und Rod Zuanic. Doch die australischen Zuschauer konnten sich damit nicht anfreunden. Nach diesen 13 Episoden wurde die Serie eingestellt.
Nach ihrer Rolle als Betty Wilson war sie noch in einer TV-Serie als Sprecherin aktiv, ansonsten hat sich Julie McGregor von ihrem Beruf zurückgezogen.
Robert Hughes verließ die Serie 1993, ein Jahr vor dem Ende der Show, auch welchen Gründen, konnte ich nicht herausfinden. In der Serie verläßt er Sydney, weil er einen Auftrag als Architekt bekommen hat, der ihn nach Afrika führt. Seine Vertretung als Erzieher der Kinder übernimmt sein Freund Greg Russell (gespielt von Mark Owen-Taylor) in den letzten Staffeln. Hughes spielte noch zweimal Martin Kelly in der erfolglosen Ableger-Serie "Hampton Court" im Jahre 1991.
Nach Anfängen als Aushilfe bei einer Zeitung begann Hughes mit einer Band mit dem Namen "Flying Circus", die aber ebenso kurzlebig wie erfolglos war. Als Darsteller begann er beim Theater, wo er auch größere Rollen spielte, bevor Ende der 70er Jahre erste Auftritte in Fernseh-Serien kamen.
International erregte er ein bißchen Aufmerksamkeit durch seine Rolle als Radio-Interviewer in "Abba: The Movie" ("Abba - Der Film", 1977), wo er den besagten Journalisten spielte, der ständig der Band hinterher jagt, um Interviews zu kriegen und es am Ende dann doch noch schafft. Seine Rolle in diesem Film war aber sehr klein, da nun mal naturgemäß das Hauptaugenmerk auf der Band und ihren Konzerten lag, die sie in Australien gaben. Aus diesem Grunde auch half ihm diese Rolle international nicht weiter.
Es folgten dann weitere Gast-Rollen im Fernsehen, bis er dann 1982 in dem Film "Deadline" eine kleine Rolle als Gangster spielte - genau in dem Film, in dem auch Julie McGregor eine sehr winzige Rolle spielte. Beide hatten also schon - wenn man es genau nimmt - in einem Film zusammengespielt.
Der Erfolg für Hughes (geboren am 19. August 1948 in Sydney als Robert Lindsay Hughes) kam dann auch mit "Hey Dad..!". Als er die Rolle 1993 aufgab, spielte er noch weiterhin im austrlalischen Fernsehen, so auch in einer Film der Reihe "Halifax f.p:" (1995). Nach einer Gast-Rolle in der Serie "Tales of the South Seas" (2000) und einem Auftritt in dem TV-Film "Nowhere to land" (2000) verließ auch er das Filmgeschäft und hat seitdem keine Rolle mehr vor einer Kamera gespielt.
Seit Ende Oktober gibt es “Hey Dad” endlich auf DVD, zu bestellen u.a. hier.
Der zweite und letzte Teil von “Hey Dad” erscheint morgen.
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