Thursday, November 27, 2008

Flammendes Inferno


”Flammendes Inferno”

Inhalt: Kurz vor der großen Eröffnungsfeier des neuen 137 Stock hohen Hauses kommt der leitende Architekt dahinter, dass beim Bau statt hochwertiger Materialien nur minderwertige Ware benutzt wurde.

Er verlangt, dass vor allem bei den elektronischen Leitungen sofort geändert wird, doch sein Boss will wegen der anstehenden Eröffnungsfeier keinen Alarm machen. Erst nach der Feier will er das Problem in Angriff nehmen.

Während im 137. Stock des Hauses die Party läuft, bricht in den mittleren Stockwerken in einem Lagerraum ein Feuer aus. Keine der zahlreichen Warneinrichtungen hat es registriert und als man es endlich bemerkt, ist es schon beinahe zu spät.

Bis die Feuerwehr ankommt, hat sich das Feuer schon durch Flure und Treppen gefährlich nahe an die Menschen im obersten Stockwerk hochgefressen und für eine normale Rettung durch das Haus ist es zu spät. Rettungsversuche mit einem Hubschrauber, in dem man die Menschen über das Dach aus dem Haus bergen will, scheitern an zu hohen Windgeschwindigkeiten. Die Feuerwehr hat dann eine endgültige, aber sehr riskante Idee, um das Feuer zu löschen.

USA, 1974
Original-Titel: THE TOWERING INFERNO

Darsteller:
Steve McQueen (Feuerwehr Chef Michael O’Hallorhan)
Paul Newman (Doug Roberts)
William Holden (Jim Duncan)
Faye Dunaway (Susan)
Fred Astaire (Harlee Claiborne)
Susan Blakely (Patty Duncan Simmons)
Richard Chamberlain (Roger Simmons)
Jennifer Jones (Lisolette Muller)
O.J. Simpson (Harry Jernigan)
Robert Vaughn (Gary Parker)
Robert Wagner (Dan Bigelow)

Drehbuch: Stirling Silliphant
nach den Romanen:
"The Tower" von Richard Martin Stern und
"The Glass Inferno" von Thomas N.Scortia und Frank M.Robinson
Produzent: Irwin Allen
Regie der Action-Szenen: Irwin Allen
Regie: John Guillermin



HINTER DEN KULISSEN

Mitte der 70er Jahre war das Genre der Katastrophen-Filme noch nicht so überreizt wie es seit Jahren ist. Und in dieser Zeit entstand so mancher Film, der heute völlig zu Recht als Klassiker angesehen wird. Einer davon ist der Film, der meiner Ansicht nach den Spitzenplatz in der Liste der besten Katastrophen-Filme einnimmt "The towering Inferno" ("Flammendes Inferno").

Obwohl der Film knappe 3 Stunden lang ist, kommt doch keine Langeweile auf, es herrscht einfach nur Spannung vor. Spannung, für die nicht nur die Geschichte sorgt, sondern auch eine ganze Anzahl hervorragender Stuntmen, viel Pyrotechnik und auch die Schauspieler, die stellenweise Schwerstarbeit leisten mussten.



HINTERGRÜNDE

Es gibt hier nicht - wie in vielen anderen Filmen dieses Genres - irgendwelche außergewöhnliche Spezialeffekte, sondern nur die damals schon bewährte Pyrotechnik, die hier natürlich Überstunden machen musste. Zum Gelingen des Films trugen auch eine Auswahl der Hollywood-Top-Leute aus dem Bereich der Stuntman bei - wie Dar Robinson, Gary Epper, Jeannie Epper, Stephanie Epper, Tony Epper, Glenn Randall Jr., Felix Silla, Thomas Rosales Jr., Walter Robles oder Paul Stader, der auch Stunt Coordinator des Films war.

Aber auch die Schauspieler selber mussten Einsatz zeigen, da viele Szenen, in denen sie durch das Hochhaus (im wahrsten Sinne des Wortes) tobten, in Naheinstellungen gedreht wurden, und damit war der Einsatz von Stuntleuten sehr schwierig.

Der körperliche Einsatz der Hauptdarsteller ging nicht ganz ohne Blessuren ab. Steve McQueen lief im Asbestanzug, aber ohne Sauerstoffreserven in einen brennenden Tunnel und bekam akute Atemnot. Paul Newman verknackste sich den Knöchel, als er am Set durch mehrere ausgerollte Schläuche ging, etwas später prellte er sich beim Abseilen von einem "Stockwerk" zum nächsten ein paar Rippen. Faye Dunaway erlitt Schnittwunden und einige leichte Verbrennungen.


Das Budget des Films belief sich auf (damals sehr hohe) 14 Millionen Dollar, das würde heute nicht mal reichen, um eine halbe Stunde eines normalen Actionfilms zu finanzieren. Das Wagnis, diesen Film zu realisieren, war für ein Studio damals zu hoch, so taten sich "Warner Bros." und die "20th Century Fox" zusammen, um dieses Projekt auf die Beine zu stellen.

Um möglichst viele Garantien für den Erfolg zu bekommen, sicherte man sich die Mitarbeit mehrerer hochkarätiger  Stars: Steve McQueen, Paul Newman, William Holden, Fred Astaire, Faye Dunaway, Jennifer Jones, Robert Wagner und andere. Auch hinter der Kamera hatte man eine besondere Mannschaft aufgebaut: John Williams (Musik), Harold F.Kress und Carl Cress (Schnitt), L.B. Abbott (fotografische Effekte), Joseph Biroc (Kamera der Action-Szenen), Fred Koenekamp (Kamera), Stirling Silliphant (Drehbuch), Irwin Allen (Regie der Action-Szenen) und nicht zuletzt John Guillermin für die Regie.

Als Vorlage dienten gleich zwei Romane, "The Tower" von Richard Martin Stern und "The Glass Inferno" von Thomas N.Scortia und Frank M.Robinson. Als technische Berater fungierten Jack Cavallero, Verantwortlicher bei der damaligen Feuerwehr in San Francisco und Pete Lucarelli, Verantwortlicher bei der Feuerwehr in Los Angeles.

Für manche Aufnahmen wurden im Studio mehrere Stockwerke übereinander filmreif aufgebaut, die Szenen auf dem Dach entstanden auf einer Plattform, die auf Masten aufgebaut wurde. Für die Feuer-Sequenzen wurden Gasleitungen unsichtbar für die Kamera an allen möglichen und unmöglichen Stellen installiert, so konnte man die Intensität des Feuers je nach Regiewünschen anschwellen oder abklingen lassen.

Während der Dreharbeiten standen Tag und Nacht für einen eventuellen Notfall echte Löschteams bereit. In einem Studio in Malibu wurden 57 verschiedene Set-Dekorationen aufgebaut, auf denen sich die Spezial-Effekt-Leute und die Stuntmen austoben konnten. Vorbereitet und geplant wurden die Stunts von Paul Stader. Nach Ende der Dreharbeiten standen von den 57 Set Bauten noch ganze acht.


Aber der ganze Aufwand und die Mühe sollten sich auszahlen. "The towering Inferno" spielte allein in den USA die Summer von 116 Millionen ein, dazu kamen natürlich noch die Auslandsverkäufe, spätere Fernseh- und Video-Auswertungen.

Außerdem wurde der Film 1975 achtmal für den Oscar vorgeschlagen. In den Sparten bester Film, beste Ausstattung (an William Creber, Ward Preston, Raphael Bretton), beste Musik (an John Williams), bester  Nebendarsteller (an Fred Astaire) und den besten Ton (an Theodore Soderberg, Herman Lewis) bleib es bei den  Nominierungen.

Dreimal gewann der Film den Oscar: für die beste Kamera an Fred Koenekamp, Joseph Biroc, für den besten Schnitt an Harold F.Cress und Carl Kress und für den besten Song "We may never love like this again".

Nebenbei bemerkt: als der Film am 14. Dezember 1974 in den Kinos startete, ging die Nachfrage an Wohnungen in Hochhäusern in den USA für eine ganze Weile zurück. Diskussionen wurden geführt, ob so ein Debakel in Wirklichkeit passieren könnte. Ob die  Feuerschutzvorrichtungen ausreichend wären, ob man gar die Vorschriften erweitern sollte. Ein ernstes Unterfangen also und wenn ein Film nicht nur spannend unterhält, sondern auch noch zu besseren Sicherheitsmaßnahmen führt, ist das schon etwas Positives (in Deutschland startete das Werk am 6. März 1975).



ABSCHLIESSEND

"Flammendes Inferno" ist nicht umsonst heute noch einer der Klassiker des Katastrophen-Films. Der Film kann durch seine gute und ausreichende Geschichte, mit sehr guten Darstellern, hervorragenden Effekten und einer Menge herausragender Stunt-Leute den Zuschauer in seinen Bann ziehen und ihn so mitreißend und spannend unterhalten.


Es gibt den Film natürlich auch auf DVD zu kaufen. Als Einzel oder auch in einer Sammel-Box mit weiteren Filmen des unvergessenen Steve McQueen.

TV Tipp Flammendes Inferno01









TV Tipp Flammendes Inferno02


Und die Sammel-Box, die Steve McQueen Collection, in der neben “Flammendes Inferno noch die Filme “Getaway”, “Bullit” (als Doppel-DVD), “Ich, Tom Horn”, “Wenn das Blut kocht und, “Cincinati Kid” enthalten sind.




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