
DIE DARSTELLER:
TONY CURTIS als Daniel "Danny" Wilde
Tony Curtis spielte die Rolle des Geschäftsmannes Danny Wilde in seiner ihm eigenen, humorvollen Art, die er wie nur wenige andere beherrschte und die in "The Persuaders!" ("Die 2") perfekt hineinpaßte.
Tony Curtis spielte die Rolle des Geschäftsmannes Danny Wilde in seiner ihm eigenen, humorvollen Art, die er wie nur wenige andere beherrschte und die in "The Persuaders!" ("Die 2") perfekt hineinpaßte.
Geboren wurde der Schauspieler unter dem Namen Bernard Schwartz am 3. Juni 1925 im New Yorker Stadtteil Bronx. Curtis ist der Sohn eines ungarischen Einwanderer, eines Schneiders, der in Budapest selber als Schauspieler auftrat, dies allerdings nicht hauptberuflich machte.
Während des 2. Weltkrieges ging er zur Navy, wo er erste Schauspielerfahrungen bei Aufführungen sammelte. In dieser Zeit lernte Tony Curtis Larry Storch kennen, mit dem ihm eine jahrzehntelange Freundschaft verbinden sollte. Storch spielte später eine Gast-Rolle in "Die 2", in der Folge "Angie ... Angie" ("Festival der Mörder"), wo er einen alten Schulfrend Danny Wilde´s verkörperte, der sich aber im Laufe der Jahre sehr verändert hat.
Als Curtis damals mehr und mehr zum Star aufstieg, verschaffte er Storch Rollen in seinen Filmen, wie zum Beispiel in "The Prince who was a Thief" ("Die Diebe von Marschan", 1951), "Who was that Lady?" ("Wer war die Dame?", 1960), "40 Pounds of Trouble" ("Ein Rucksack voller Ärger", 1962), "Sex and the single Girl" ("...und ledige Mädchen", 1964), "Wild and wonderful" ("Monsieur Cognac", 1964) oder "The great Race" ("Das große Rennen rund um die Welt", 1964).
Nachdem Tony Curtis im Dienst bei der U-Boot-Flotte der Navy eine schwere Verletzung eingefangen hatte, wurde er entlassen; von der Verletzung merkte man in seinen späteren Filmen aber nichts mehr. Artistische Einlagen gab er in vielen seiner Werke und gerade bei "Die 2" spielte er so manche Szene, in denen er körperlich mehr als fit sein mußte, das ging von den üblichen Schlägereien bis zu gewagten Sprüngen und Klettereien über Hausdächer, die er wirklich selber drehte, wie häufige Nahaufnahmen zeigen.
Nach seiner Armeezeit hatte er wohl Gefallen an der Schauspielerei gefunden und ging nach seinen ersten zaghaften Versuchen bei der Armee nun ernsthaft an diesen Beruf heran. Er bekam erste Rollen am Theater, die schon bald größer wurden. Ein Schauspielstudium am "New York´s Dramatic Workshop" schloß seine Ausbildung zum Darsteller ab und während einer Theater-Aufführung in dem Stück "Golden Boy", wo er schon eine der Hauptrollen verkörperte, sah ihn ein Talentsucher der "Universal Studios", der ihn zu Probeaufnahmen mitnahm.
Das Studio gab ihm dann einen 7-Jahres-Vertrag mit einer vorerst fest vereinbarten Gage von 100 Dollar pro Woche. Nur sein Name, Bernard Schwartz, gefiel den Filmleuten nicht, er änderte ihn daraufhin in Anthony Curtis, aus dem später Tony Curtis wurde.
Zu Anfang sah aber die zu erwartende Film-Karriere nicht sehr vielversprechend aus, bei manchen seiner Filme in dieser Zeit, wie "Criss Cross" ("Gewagtes Alibi", 1949) oder "Woman in hiding" (1950) wurde er im Vorspann nicht genannt und seine Auftritte waren meist so klein, dass sie den Zuschauern kaum irgendwie auffielen. Seine Szenen als Rennfahrer für den Film "Take one false Step" von 1949 wurden noch vor dem Kinostart wieder aus dem fertigen Film herausgeschnitten. Auch in dem Western-Klassiker "Winchester ´73" ("Winchester ´73"), den Anthony Mann mit James Stewart drehte, spielte er eine Rolle, die so winzig war, das auch seine Fans Mühe hatten, ihn zu erkennen. Er wurde hier zwar im Vorspann erwähnt, allerdings so ziemlich als letzter.
Langsam wurden seine Rollen dann etwas größer in Filmen wie "The Prince who was a Thief" ("Die Diebe von Marschan", 1951) von Rudolph Maté, "Flesh and Fury" ("Sein großer Kampf", 1952) oder "Son of Ali Baba" ("Der Sohn von Ali Baba", 1952) von Kurt Neumann, alles Filme aus dem Abenteuer-Genre, die ihm auch seine ersten Erfolge einbrachten.
Einen Grundstein für seinen Erfolg legte er mit dem Klassiker "The defiant Ones" ("Flucht in Ketten", 1958) von Stanley Kramer, der ihm viel Erfolg und Anerkennung brachte. In diesem Film spielt er mit Sidney Poitier Gefängnis-Insassen, denen die Flucht gelingt. Allerdings sind die beiden durch Handschellen aneinander gebunden und Curtis spielt in diesem Film jemanden, der Schwarze absolut nicht ausstehen kann. Das Werk brachte Curtis die einzige Oscar-Nominierung in seiner Karriere ein, außer ihm wurde auch Sidney Poitier (damals als einer der ersten farbigen Schauspieler) als bester Hauptdarsteller nominiert, beide bekamen den Preis aber nicht.
Der Film gewann den Oscar allerdings in den Sparten bestes Original-Drehbuch (an Nathan E.Douglas (Pseudonym für Ned Young) und Harold Jacob Smith) und für die beste Kamera an Sam Leavitt. Vorgeschlagen wurde "Flucht in Ketten" noch als bester Film, bester Nebendarsteller, beste Nebendarstellerin, beste Regie und den besten Schnitt.
Regisseur David Lowell Rich drehte 1985 ein Remake dieses Stoffes und entgegen der Regel, das Remakes meistens mies wären, schaffte es Rich, nach einem Drehbuch von James Lee Barrett einen guten Film auf die Beine zu stellen, der natürlich nicht so sehr von der Geschichte lebte (die ja eh bekannt ist), sondern von den Schauspielern.
In diesem Fall lieferten der serienerprobte Robert Urich und Carl Weathers (bekannt aus den "Rocky"-Filmen) eine gelungene Vorstellung. Der Film lief in den USA (als TV-Film) und auch bei uns unter jeweils denselben Titel wie das Original von 1958.
Neben seinen Rollen in ernsten Filmen erkannte man aber zunehmend auch Curtis' komödiantisches Talent, das schon früh sichtbar wurde; ein gutes Beispiels dafür ist wohl seine Arbeit in Billy Wilder´s Klassiker "Some like it hot" ("Manche mögen´s heiß", 1959) oder in Blake Edward´s "Operation Pettycoat" ("Unternehmen Pettycoat", mit Cary Grant) aus demselbem Jahr. Jedoch spielte Curtis auch weiterhin in Abenteuerfilmen.
In den weiteren 60er Jahren spielte er unterschiedliche Rollen in verschiedenen Genres, die nicht alle Erfolge wurden; er war zu sehen in "The Outsider" ("Der Außenseiter", 1960), "Sex and the single Girl" ("...und ledige Mädchen", 1964) oder erneut unter Blake Edward´s Regie in der - etwas zu lang geratenen, aber guten - Komödie "The great Race" ("Das große Rennen rund um die Welt") mit Jack Lemmon und Natalie Wood.
Neben weiteren Komödien wie "Arrivederci, Baby!" ("Arrivederci, Baby!", 1966) spielte Curtis einen Mörder in dem 1968 von Richard Fleischer gedrehten "The Boston Strangler" ("Der Frauenmörder von Boston"), in dem er mit Henry Fonda und George Kennedy vor der Kamera stand. Curtis´ Erfolge ließen in den 70er Jahren mehr und mehr nach, er spielte meistens in Abenteuer- oder Kriminalfilmen, von denen aber nur wenige in besonders guter Erinnerung blieben.
Eine Ausnahme ist da vielleicht Elia Kazan´s "The last Tycoon" ("Der letze Tycoon", 1976) mit Robert De Niro und (nicht zu vergessen) eine Neuverfilmung von "The Count of Monte Christo" ("Der Graf von Monte Christo") aus dem Jahr 1975. Der Stoff wurde zwar schon mehrere Male verfilmt, aber diese Version, von TV-Routinier David Greene in Szene gesetzt, ist das Ansehen allemal wert. Sie kann nicht nur mit einer hervorragenden Ausstattung aufwarten, sondern auch mit guten Schauspielern: Trevor Howard, Louis Jordan, Donald Pleasence, Taryn Power und Richard Chamberlain in der Titelrolle des Grafen von Monte Christo.
In dieser Zeit nahm Curtis dann nach seiner Rolle in "Die 2" noch einmal eine Hauptrolle in einer TV-Serie an; in "McCoy", die von 1975 bis 1976 lief, bei uns allerdings wieder mal unbekannt ist. Eine wiederkehrende Rolle übernahm er ab 1978 in der auch bei uns erfolgreichen Serie "Vega$" ("Vega$"), wo er den Hotelbesitzer Philip Roth spielte. Er war dort aber nicht in allen Folgen dabei; wenn er aber dabei war, sorgte er mit seiner humorvollen Art und Weise auch für amüsante Momente. Robert Urich spielte in dieser Serie die Hauptrolle als Privatdetektiv Dan Tanna.
In den beginnenden 80er Jahren hatte Tony Curtis immer seltener gute Rollen zu spielen, so sah man ihn 1980 in der Agatha-Christie-Verfilmung "The Mirror crack´d" ("Mord im Spiegel"), in der Angela Lansbury als Miss Marple die Hauptrolle spielte. Auch wenn das Drehbuch von Jonathan Hales und Barry Sandler stammte, und John Brabourne und Richard Goodwin den Film produzierten und obwohl er mit Geraldine Chaplin, Edward Fox, Rock Hudson und Kim Novak gut besetzt war, gilt diese Version doch unter Fans als nicht sehr gelungen, weil absolut keine Spannung aufkommt. Der ganze Film plätschert so dahin, das man sich irgendwann nach dem Ende sehnt (oder die Fernbedienung endlich zu finden hofft).
Mehr und mehr geriet Tony Curtis damals in eine Krise, die hauptsächlich von Alkohol und Drogen verursacht wurde, er bekam kaum noch gute Filmangebote und erst nachdem er erfolgreich eine Entziehungskur geschafft hatte, kehrte er 1985 mit mehr Erfolg in die Welt des Films zurück: er spielte (mit ansehnlichem Erfolg) in Nicolas Roeg´s "Insignifiance" "("Insignifiiance - Die verflixte Nacht"), den Roeg mit Gary Busey, Michael Emil, Theresa Russel (seiner damaligen Ehefrau) und Will Sampson drehte.
Curtis schaffte es in den folgenden Jahren, seine persönlichen Krisen und Probleme dauerhaft zu überwinden, er wandte sich dem Malen zu und spielte auch weiterhin Rollen, gute Rollen, wenn auch hauptsächlich im Fernsehen: eine dieser Arbeiten spielte er (erneut in einer Agatha-Christe-Verilmung) 1986 in dem TV-Film "Murder in three Acts" ("Tödliche Parties"). Dies ist einer der äußerst gelungenen Filme aus der langen Reihe von Werken, die nach Romanen der erfolgreichen Schriftstellerin entstanden sind, einer der Filme, bei denen man 90 Minuten lang gut unterhalten wird und mitraten kann, wer denn nun letztlich der Mörder ist, obwohl man darauf sowieso nicht kommt.
Außer solchen Rollen spielte er in den späten 80er und den 90er Jahren auch verstärkt in B-Filmen, die oft so entsetzlich dämlich waren, das nicht einmal seine humoristische Art die jeweiligen Schinken retten konnte: so mimte er in "The Mummy lives" ("Mumie - Tal des Todes", 1993 von Gerry O´Hara) einen Ägypter, der seine mumifizierte Geliebte wiedererwecken will, die natürlich vor tausenden Jahren eingesargt wurde, oder irgendwie in der Art. Was denn? Hört sich dämlich an? ...... Nun, genau so ist der Film ja auch.
1993 schrieb er seine Autobiographie "Tony Curtis, The Autobiography" und das Jahr 1994 wurde für Tony Curtis ein ziemlich schwieriges: im April überstand er eine Herz-Bypass-Operation und am 2. Juli starb sein Sohn Nicholas an einer Überdosis Heroin.
Im Alter von 73 Jahren heiratete Tony Curtis dann am 6. November 1998 zum fünften Mal Jill Vandenberg, die 45 Jahre jünger ist als Curtis.
ROGER MOORE als Lord Brett Sinclair
Roger Moore dürfte sich seinen Platz in der Geschichte des Films schon gesichert haben: er war ein wichtiger Teil einer der erfolgreichsten Kino-Film-Reihen, die es gibt: die James-Bond - Reihe.
Obwohl auch heute noch Bond-Fans seine Art und Weise der Darstellung des Geheimagenten nichts oder nur wenig abgewinnen können, ist er doch der erfolgreichste Darsteller der Reihe. Siebenmal spielte er (hintereinander) diese Rolle, während Sean Connery "nur" sechsmal (mit einer Unterbrechung) den Part spielte. Und erstüber 10 Jahre später folgte sein siebenter und letzter (inoffizieller!) Auftritt als Bond.
Viele Fans konnten damals der ironischen, etwas humorvolleren Art und Weise von Roger Moore nichts abgewinnen und teilweise wurde dieses auch in den Filmen - vor allem bei "Octopussy" doch arg übertrieben.
Aber auch mit seiner Fernseh-Arbeit war er in den 60er Jahren schon einer der erfolgreichsten und bekanntesten Darsteller in England. Nach den Serien "Ivanhoe" und "The Alaskans" wirkte er in der US-Serie "Maverick" mit, in der James Garner erfolgreich spielte. Und ab 1962 war er dann "The Saint", "Simon Templar", wie die Serie bei uns hieß, in der Moore 7 Jahre lang in 118 Episoden erfolgreich spielte.
Geboren wurde er als Sohn eines Polizisten unter dem Namen Roger George Moore am 14. Oktober 1927 in Stockwell, ein Stadtteil im Süden Londons. Im Alter von 15 Jahren verließ er die Schule und begann eine Ausbildung zum Zeichner im Trickstuduio "Publicity Picture Productions". Dieser Arbeit ging er bis zu seinem 17. Lebensjahr nach, bis er in die englische Armee eingezogen wurde.
Er verließ diese im Range eines Captains und nach einem Auftritt als Komparse in "Caesar and Cleopatra" ("Caesar und Cleopatra") 1945 nahm er Schauspielunterricht an der "Royal Academy of Dramatic Arts". Neben Statistenauftritten beim Film, etwa in "Perfect Strangers" (1945), "Gaiety George" (1946) oder "Piccadilly Incident" von 1946 übernahm er in der Ausbildung auch Statistenrollen am Theater, bis er im Alter von 19 Jahren (1946) seine erste größere Rolle am "Londoner Arts Theatre" in dem Stück "Der Kreiskreis" spielte.
1953 ging Moore in die USA, wo er schon bald erste Rollen am Broadway spielte, wo er von einem Talentsucher angesprochen wurde und ihm ein Vertrag mit der "MGM" angeboten wurde, den er auch annahm. Mit Dorothy Squires ging er am 6. Juli 1953 seine zweite Ehe ein, die bis 1968 (mehr oder weniger!) hielt.
Ab 1954 spielte er dann in den USA Rollen in einigen (meist) Abenteuerfilmen, die aber oft wohl nur seinen Fans bekannt sein dürften.
Noch in dieser Zeit ging Moore auch wieder nach England zurück, wo er 1958 seine erste Serien-Hauptrolle drehte: als Sir Wilfred Ivanhoe in der Abenteuer-Serie "Ivanhoe", in der er als Titelheld mit seinem Knappen Gurth (Robert Brown) spielte. Die Serie erzählt die allseits bekannten Abenteuer des edlen, von Sir Walter Scott erdachten, Ritters Ivanhoe, die natürlich fernsehgerecht bearbeitet wurden.
Neben Moore und Robert Brown spielten in dieser Show John Pike als Bart und Andrew Keir als Prinz John mit. Bis 1959 wurden 39 Episoden gedreht, dann wurde die Serie eingestellt. Wahrscheinlich unmittelbar nach den Arbeiten zu seiner ersten Serie begann Roger Moore 1959 mit seiner zweiten Serie, die aber eine amerikanische Produktion wurde: "The Alaskans", einer Show, die im Amerika um 1890 herum spielte und ihre Geschichten um die ersten Goldfunde am Yukon erzählte.
Neben Roger Moore spielte Dorothy Provine, Jeff York und Ray Danton in 37 Episoden mit, die 1959 produziert wurden. Geplant war eine längere Produktionszeit dieser Serie, doch die amerikanischen Zuschauer konnten mit diesem Konzept wohl nicht viel anfangen, denn wegen rapide sinkender Zuschauerzahlen wurde die Serie noch im selben Jahr eingestellt.
Doch über Arbeitsmangel konnte Moore sich damals nicht beschweren; bereits 1960 begannen die Arbeiten an seiner dritten Serie. In diesem Jahr stieg er in die seit 1957 laufende, amerikanische Western-Serie "Maverick" ein, mit der James Garner beim amerikanischen Fernseh-Publikum bekannt wurde - mindestens so bekannt, wie er in den 70er Jahren mit seiner Serie "The Rockford Files" wurde.
Allerdings war Garner 1960 bereits (wegen verschiedenen Ansichten über seine Gage) aus der Show ausgestiegen und Roger Moore kam als Cousin Beauregarde "Bo" Maverick in die "Familie" - die aus Jack Kelly in der Rolle des Bart Maverick (1957 - 1962), Diane Brewster als Samantha Crawford (1957 - 1959) und Robert Colbert als Brent Maverick (1961) bestand. Erfunden wurde die Serie, die die Zeit des Wilden Westens etwas humorvoller und überdrehter darstellte, von Roy Huggins, der in den 60er Jahren mit seiner TV-Serie "The Fugitive" ("Auf der Flucht") einen der ersten echten Fernseh-Klassiker ins Leben rief.
Roger Moore blieb bis 1961 bei "Maverick" und ein Jahr später wurde die Produktion nach 124 gedrehten Folgen eingestellt. 1961 er nach Italien, wo er die Figur des Romulus in dem Antik-Schinken "Il Ratto delle Sabine" ("Der Raub der Sabinerinnen") spielte. Bei den Dreharbeiten zu diesem Film lernte er damals Luisa Mattioli kennen, die er auch bald heiraten wollte, was er aber noch nicht konnte, da er noch mit Dorothy Squire im Ehestand war und die sich lange Zeit hartnäckig weigerte, in die Scheidung einzuwilligen.
Bald danach legte Roger Moore den Grundstein für seine Bekanntheit und seinen Erfolg in England: er drehte die TV-Serie "The Saint". Mit den Abenteuern des "Heiligen" erreichte Roger Moore seinen bis dato größten Erfolg. Angelegt zunächst nur für eine sechsmonatige Drehzeit entwickelte sich die Serie zu einem Dauerbrenner, den Moore erst nach 7 Jahren und 118 produzierten Folgen wieder verließ.
"The Saint" erzählt die Abenteuer des finanziell unabhängigen Lebemannes Simon Templar, so hieß die Serie auch bei uns, der so eine Art moderner Robin Hood ist; er hilft den Armen und denen, denen Unrecht angetan wurde, auch wenn das heißt, dass er selber manchmal Gesetze brechen (oder beugen) muß.
Roger Moore war übrigens nicht die erste Wahl der Produzenten Robert S.Baker (der auch Produzent bei "Die 2" war) und Monty Berman; sie wollten eigentlich Patrick McGoohan haben, doch der lehnte ab, weil er eine solche unmoralische Rolle nicht spielen wollte - das ist kein Witz, das stimmt wirklich.
McGoohan war damals schon ein bekannte Serien-Star, der mit der Agenten-Serie "Danger Man" (1960 -1961) großen Erfolge hatte, doch auch hier sorgte er dafür, dass der Titelheld keine unnötige Gewalt anwandte (was sich ja noch vertreten läßt) und auch sonst keine unmoralischen Dinge tat, das ließ er sich vertraglich zusichern. Als er mit seiner Serie 1961 kurz aufhörte, bot man ihm die Rolle von Simon Templar an, wegen des liederlichen Lebenswandels der Hauptfgur aber lehnte er ab (übrigens: die Serie "Danger Man" spielte er ab 1964 noch bis 1967 weiter).
So kam dann Roger Moore in den Genuß, seine Karriere im Fernsehen mit einem Dauerbrenner zu festigen, der in über 80 Länder später verkauft werden sollte - auch bei uns lief die Serie mit annehmbaren Erfolg. Weitere Hauptrollen gab es in der Serie nur eine: die des Inspector Claud Eustace Teal, der Templar wegen seiner ab und an begangenen leichten Gesetzesübertretungen unbedingt erwischen wollte; diese Figur wurde von Ivor Dean verkörpert, der von 1963 bis zum Ende der Show dabei blieb.
Die ersten drei Jahre lang wurde die Serie in schwarzweiß gedreht, und ab 1966 bot man dann die Abenteuer des "Heiligen" in Farbe an. Ein Markenzeichen der Serie wurde auch das Auto, das Moore als Simon Templar fuhr: einen Volvo P-1800. Erfunden wurde die Figur des Simon Templar übrigens schon im Jahre 1928 von Leslie Charteris, der am 12. Mai 1907 unter dem Namen Leslie Charles Bowyer Yin in Singapur geboren wurde.
Roger Moore drehte in der Serie einige Folgen, war an manchen Drehbüchern beteiligt und arbeitete in den letzten 47 Folgen auch als Co-Produzent mit, ließ sich aber im Vorspann nicht namentlich erwähnen. Nachdem diese Serie ihm beinahe weltweit Erfolg und Ruhm (und natürlich Geld) gebrachte hatte, endete die Show 1969 nach 118 abgedrehten Episoden und vorerst herrschte Ruhe um den "Heiligen", bis im Jahr 1978 in England die Serie "Return of the Saint" ins Leben gerufen wurde. Ein neuer "Heiliger", gespielt von Ian Ogilvy, wurde ins Rennen geschickt, doch die Zuschauer konnten sich damit wohl nicht abfinden, denn nach 24 Episoden wurde Ogilvy in den Ruhestand geschickt. 1987 bis 1989 wurden einige TV-Filme um den "Heiligen" gedreht und 1997 gab es gar ein Remake im Kino zu sehen.
In dieser Zeit lagen die ersten Verhandlungen mit den Produzenten Albert Broccoli wegen der Rolle des James Bond. Als sich dies aber ewig hinzuziehen schien, nahm er dann die Rolle in "Die 2" an, obowhl er keine Serien-Rolle mehr verkörpern wollte. Nach dem frühen Ende der Show aber näherte sich für Broccoli bald der Termin, um den neuen Bond-Film in Angriff zu nehmen, und Sean Connery hatte mehrfach gesagt, dass er unwiderruflich kein Interesse mehr an weiteren Filmen hätte.
So fragte er erneut bei Moore an und diesmal sagte er zu. Schon vor dem ersten Film 1962 war Moore in die engere Wahl als James Bond gekommen, doch sei er damals noch zu jung gewesen, wie es hieß - was völliger Quatsch ist, damals war er schon 35 Jahre alt gewesen. Als er schließlich die Bond-Rolle annahm, hatte er immerhin schon 46 Jahre auf dem Buckel. Connery, hieß es, sei auch ausgestiegen, weil er sich langsam für zu alt für die Rolle des Bond hielt, Moore aber ist drei Jahre älter als Connery.
Wie dem auch sei, 1973 gab Roger Moore mit dem achten Bond-Film seinen Einstand als Geheimagent in "Live and let die" ("Leben und sterben lassen") und, wie dieser erste Film, sollten auch fast alle seine weiteren die Bond-Fans in zwei Lager spalten: die, die Moore als Bond mochten und die, die ihn nicht mochten. Die Unterschiede zwischen Connery´s Art und Moore´s Darstellung des Agenten waren einfach für viele zu groß. Bei Connery waren es meist ernsthaftere Filme ohne allzu viele technische und humoristische Kinkerlitzchen. Roger Moore spielte seinen Bond mit sehr viel mehr Ironie, Humor und manchmal auch Sarkasmus.
Der Großteil der Fans aber hielt den Bond-Filmen dennoch die Treue, denn Moore wurde zum erfolgreichsten Darsteller: sieben offizielle Filme drehte er als 007. Auch wenn das Lager der Bond-Fans durch Moore weiterhin gespalten blieb - das hat sich übrigens bis heute nicht wesentlich geändert - drehte Moore in den nächsten Jahren die weiteren Bond-Filme: "The Man with the golden Gun" ("Der Mann mit dem goldenen Colt", 1974, ebenso wie der 1973er Film von Guy Hamilton gedreht), "The Spy who loved me" ("Der Spion, der mich liebte", 1977, von Lewis Gilbert), "Moonraker" ("Moonraker - Streng geheim", 1979, ebenfalls von Lewis Gilbert), "For your Eyes only" ("In tödlicher Mission", 1981), "Octopussy" ("Octopussy", 1983) und als lezten "A View to a Kill" ("Im Angesicht des Todes") von 1985, die letzten drei drehte (wie auch die nächsten beiden noch) John Glen, der damit der meistbeschäftigte Regisseur in der Bond-Reihe wurde.
Als Roger Moore seinen letzten Bond-Filme drehte, fanden viele (teilweise auch seine Fans!), dass es langsam Zeit für ihn wurde, die Rolle abzugeben: bei Entstehung des 1985er Films war er immerhin schon 58 Jahre alt und ein 58jähriger James Bond, der sich durch alle Betten schläft, mit allen Gegner fertig wird und die waghalsigsten Stunts macht, wird eben doch mehr als unglaubwürdig.
Zwischen den Bond-Filmen drehte er teils gute, teils weniger gute Filme, darunter die Abenteuerfilme "That lucky Touch" ("Bleib mir ja vom Leib", 1975), "Shout at the Devil" ("Brüll den Teufel an", 1976), "Gli Esecutori" ("Abrechung in San Fransicso", 1976, einen nicht gerade sehr guten Kriminalfilm von Maurizio Lucidi), den - wie ich finde - sehr guten TV-Film "Sherlock Holmes in New York" ("Sherlock Holmes in New York", 1976), in dem Moore eine sehr überzeugende und glaubhafte Darstellung des von Arthur Conan Doyle erdachten Detektives ablieferte.
Ende der 70er Jahre dann drehte Moore drei Action-Filme, von denen ich nur einen empfehlen kann, das ist außer dem teils doch sehr harten und unnötig brutalen "The Wild Geese" ("Die Wildgänse kommen", 1978) und "Escape to Athena" ("Flucht nach Athena", 1979) der ebenfalls 1979 entstandene "North Sea Hijack" ("Sprengkommando Atlantik", lief in den USA unter dem Titel "Ffolkes"). Hier spielte Moore unter der Regie von Andrew V.McLaglen (der auch "The Wild Geese" drehte) den Anführer einer Spezialeinheit im Kampf gegen den Terrorismus, der eine von Irren besetzte Ölbohrstation befreien muß. Neben Moore spielten James Mason, Michael Parks und David Hedison und als Anführer der Terroristen zeigte Anthony Perkins eine sehr gute Leistung.
Es folgten Filme wie die Action-Komödie "The Cannonball Run" ("Auf dem Highway ist die Hölle los", 1981), den Kriminalfilm "The naked Face" ("Das nackte Gesicht"), in der er mit Rod Steiger und Elliott Gould spielte und meistens unbekannte Filme wie "Bed and Breakfast" ("Agenten leben einsam", 1989), in Willy Bogner´s "Feuer, Eis & Dynamit" (1990, einer deutschen Produktion), "Bullseye" ("Bullseye", 1990) von Michael Winner, "The Man who wouldn´t die" ("Der Mann, der niemals starb", 1993, einem TV-Film), "The Quest" oder "Spiceworld - The Movie" ("Spiceworld - Der Film") von 1997.
In den letzten Jahren erschien er ab und an als Sprecher in Animationsfilmen, zog sich ansonsten aber weitesgehend aus dem Filmgeschäft zurück. Vor kurzem hat er seine Autobiographie unter dem Titel "My Word is my Bond" veröffentlicht.
DIE EPISODEN
1.) OVERTURE (Schwesterchens Muttermal)
2.) THE GOLD NAPOLEON (Geschäfte mit Napoleon)
3.) TAKE SEVEN (Erben bringt Sterben)
4.) GREENSLEEVES (Das Geheimnis von Greensleeves)
5.) POWERSWITCH (Die tote Tänzerin)
6.) THE TIME AND THE PLACE (Der Tod kommt live)
7.) SOMEONE LIKE ME (Das doppelte Lordchen)
8.) ANYONE CAN PLAY (Daniel, der Bombenjunge)
9.) THE OLD, THE NEW AND THE DEADLY (Die Vergangenheit des Grafen)
10.) ANGIE ... ANIGE (Festival der Mörder)
11.) CHAIN OF EVENTS (Der Mann mit dem Köfferchen)
12.) THAT`S ME OVER THERE (Seine Lordschaft Danny Wilde)
13.) THE LONG GOODBYE (Die Jagd nach der Formel)
14.) THE MAN IN THE MIDDLE (Der Lord ist fort)
15.) ELEMENT OF RISK (Der große Lomax)
16.) A HOME OF ONE´S OWN (Das Alptraumschlößchen)
17.) FIVE MILES TO MIDNIGHT (Drei Meilen bis Mitternacht)
18.) NUISANCE VALUE (Entführung auf spanisch)
19.) THE MORNING AFTER (Der Morgen danach)
20.) READ AND DESTROY (Der Mann mit dem Toupet)
21.) A DEATH IN THE FAMILY (Adel vernichtet)
22.) THE OZEROV INHERITANCE (Die Ozerov-Juwelen)
23.) TO THE DEATH, BABY (Die Seifenprinzessin)
24.) SOMEONE WAITING (Ja, wo rennen sie denn?)
Nice Site layout for your blog. I am looking forward to reading more from you.
ReplyDeleteTom Humes
Thomas, this is a very informative blog. Do you mind if I add it to my blog on shipmen’s artilary?
ReplyDeleteThank you,
Greg
Hello Tom,
ReplyDeletethank you very much for your comment.
More from me will come - sure.
Pardon my english, I don't speak the language very well.
Best wishes
Thomas
no answer? ok nevermind
ReplyDeleteHi Greg,
ReplyDeletethank you for your comment. Unfortunately, I wasn´t able to reply earlier. Of course you are allowed to link to me. If you need a backlink, feel free to send me your URL and I´ll get back to you.
Best wishes
Thomas