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Tuesday, August 25, 2009

Psycho II


"Psycho II"

Inhalt: 22 Jahre später: Norman Bates wird wegen guter Führung aus der geschlossenen Anstalt entlassen. Lila Loomis, Schwester der von Bates ermordeten Marion Crane, versucht alles, um dies zu verhindern - aber umsonst.

Bates wird entlassen und unter der Obhut seines Arztes Dr. Raymond wieder in sein altes Haus gebracht. Er will sein Motel, dass in der Zeit zu einem Stundenmotel verkommen ist, wieder hochbringen.

Bis dahin nimmt er eine Arbeit als Küchenhelfer in einem Imbiss an. Die Probleme fangen aber bald wieder an, als Norman meint, die Stimme seiner Mutter wieder zu hören.

Er freundet sich mit Mary Loomis an, die in demselben Imbiss arbeitet wie er. Erst später entdeckt Norman, dass Mary's Absichten zu Anfang nicht sehr edel sind.

USA, 1983
Original-Titel: PSYCHO II

Darsteller:
Anthony Perkins (Norman Bates)
Vera Miles (Lila Loomis)
Meg Tilly (Mary Loomis)
Robert Loggia (Dr. Bill Raymond)
Dennis Franz (Warren Toomey)
Hugh Gillin (Sheriff Hunt)
Claudia Bryar (Mrs. Spool)
Robert Alan Browne (Statler)

Drehbuch: Tom Holland
nach Charakteren von Robert Bloch
Ausführender Produzent: Bernard Schwartz
Produzent: Hilton A. Green
Regie: Richard Franklin


HINTER DEN KULISSEN
Über 20 Jahre später erst kam die von Fans lang erwartete Fortsetzung des Originals. In manchen Quellen ist zu lesen, dass es vorher nicht möglich war, da Alfred Hitchcock, der die Rechte hatte, keine Fortsetzung erlaubte. Nachdem Hitchcock 1980 starb, konnte die Fortsetzung begonnen werden.

Neben Hauptdarsteller Anthony Perkins als Norman Bates konnte Richard Franklin auch Vera Miles (die Original-Rollenbesetzung aus Teil 1) wieder für ihre Rolle gewinnen.

Meiner Meinung nach ist dieser Film eine der am besten aufgebauten, durchdachten und gespielten Fortsetzungen. Die Handlung setzt nach 20 Jahren wieder ein (soviel Zeit etwa ist auch real vergangen). Franklin konnte neben einem hervorragend agierenden Perkins auch auf die damals noch am Anfang ihrer Karriere stehende Meg Tilly zurückgreifen, die ihre Rolle als Mary Loomis sehr überzeugend spielte.

Sicher ist die Fortsetzung nicht so gut wie das Original, aber das kann und darf man auch nicht erwarten. Das ist in fast all solchen Fällen ein aussichtsloses Unterfangen. Aber Franklin legte mit seiner Fortsetzung nicht nur einen gut durchdachten und gespielten Film vor, sondern auch ein Film, der sehr spannend und mitreißend ist.

Das sahen auch viele Fans so: in den USA konnte das Budget von ca. 5 Millionen Dollar bereits am Startwochenende wieder eingespielt werden. Über 28 Millionen kamen in den USA in die Kassen und machten diesen Film auch zu einem (verdienten) finanziellen Erfolg.


FORTSETZUNGEN
Nach diesen erfolgreichen zweiten Teil kam dann 1986 "Psycho 3" ("Psycho 3") in die Kinos, diesmal von Anthony Perkins selber gedreht. Aber der Fim konnte niemand - weder Kritik noch Publikum - so richtig überzeugen. Die Geschichte wird als eine Art Neuauflage des ersten Teils gezeigt, in der Perkins als Norman Bates nun zu einer Art Retter einer jungen Frau wird, die sich selber umbringen wollte.

Klang zu Anfang alles ganz interessant, aber die Geschichte gab einfach nicht genug her, um in die überzeugenden Gefilde zu kommen, in denen die Teile 1 und 2 sind.

1990 kam dann als TV-Film "Psycho IV: The Beginning" ("Psycho IV"), den Mick Garris wieder mit Perkins in der Hauptrolle drehte. Aber dieser Film schaffte es auch nicht gerade, verlorene Fans wiederzuholen - ganz im Gegenteil. Auch so mancher Perkins-Fan lehnte diesen Film ab, in dem die Geschichte noch vor den Ereignissen aus Teil 1 spielen soll.

1998 drehte Gus Van Sant dann ein Remake unter dem Original-Titel "Psycho". Doch hier ist das Wort Remake wörtlich zu nehmen. Van Sant drehte den Film nach dem Original-Drehbuch von Joseph Stefano; das heißt, er drehte fast alle Szenen so, wie sie im Skript von 1960 standen und benutzte dabei teils dieselben Einstellungen. Welchen Sinn so ein Vorgehen hat, weiß ich allerdings nicht.

Die Rolle von Norman Bates spielte hier Vince Vaughn, Anne Heche war als Marion Crane zu sehen, des weiteren Julianne Moore als Lila Crane, Viggo Mortensen als Sam Loomis, William H.Macy als Milton Arbogast, Robert Forster als Dr. Simon und Philip Baker Hall als Sheriff Al Chambers.

Finanziell gesehen schrammte der Film knapp an einem Flop vorbei. Die Herstellungskosten von 20 Millionen Dollar konnte der Film nur durch die weltweiten Einnahmen von ca. 37,1 Millionen wieder einholen, Gewinne wurden dabei wahrscheinlich nicht viel gemacht.



Meines Wissens nach gibt es die "Psycho"-Filme ab Teil 2 nicht einzeln auf DVD zu kaufen. Dieser Link führt zur Bestellung der Sammel-Box "Psycho Collection I - IV".

Wednesday, March 4, 2009

Der Mann, der Liberty Valance erschoss


"Der Mann, der Liberty Valance erschoss"

Inhalt: Senator Stoddard kommt mit seiner Frau Hallie in der Kleinstadt Shinbone an, in der er vor Jahren lebte. Die beiden sind zur Beerdigung ihres gemeinsamen Freundes Tom Doniphon gekommen.

Die Ankunft des Politikers hat die örtliche Presse aufgescheucht, die nun einen Reporter zum Seantor schickt, um den Grund zu erfahren, warum er zur Beerdigung eines Mannes gekommen ist, den er anscheinend schon Jahre nicht mehr gesehen hat.


Zunächst will Stoddard den Reporter wegschicken, doch er überlegt es sich anders und erzählt ihm, was in Shinbone geschehen ist und wie er zum Mann wurde, der den Verbrecher Liberty Valance erschoss.


USA, 1961, 62
schwarz/weiß
Original-Titel: THE MAN WHO SHOT LIBERTY VALANCE

Darsteller:
John Wayne (Tom Doniphon)
James Stewart (Ransom Stoddard)
Vera Miles (Hallie Stoddard)
Lee Marvin (Liberty Valance)
Edmond O'Brien (Dutton Peabody)
Andy Devine (Marshal Link Appleyard)
Ken Murray (Doc Willoughby)
John Carradine (Cassius Starbuckle)
Jeanette Nolan (Nora Ericson)
John Qualen (Peter Ericson)

Drehbuch: James Warner Bellah und Willis Goldbeck
nach einer Kurzgeschichte von Dorothy M. Johnson
Produzent: Willis Goldbeck
Produzent: John Ford (im Vorspann ungenannt)
Regie: John Ford


HINTER DEN KULISSEN
"The Man Who Shot Liberty Valance" wird auch heute noch (neben "High Noon") von vielen Western-Fans als einer der besten Filme dieses Genres überhaupt bezeichnet. Regisseur John Ford versammelte für dieses Werk eine ungewöhnliche Anzahl von Stars vor seinen Kameras: James Stewart als Rechtsanwalt Random Stoddard, John Wayne als Tom Doniphon, Vera Miles als Hallie Stoddard und Lee Marvin als Obergangster Liberty Valance; sowie Edmond O´Brien, Andy Devine oder Ken Murray.


Der Grund warum der Film in schwarzweiß gedreht wurde (für die 60er Jahre ungewöhnlich), war erstmals das Budget, das mit 3 Millionen Dollar nicht hoch genug war, um - wie John Ford es wollte - im berühmten "Monument Valley" drehen zu können. Ein weiterer Grund war der Umstand, dass Wayne und Stewart am Anfang Figuren spielten, die 30 Jahre jünger sind als die, die sie gegen Ende des Films sind.

Beide waren um die 50 Jahre als, als sie diesen Film drehten und spielten zu Anfang Menschen, die vielleicht die 20 gerade überschritten hatten. Wäre der Film in Farbe gedreht worden, wäre es besser zu erkennen gewesen, dass sie eben unmöglich so jung sein könnten und hätte dem Film damit eine Menge an Realismus geraubt.


DIE STARS
John Ford hatte mit John Wayne und James Stewart zwei der erfolgreichsten und berühmtesten Darsteller Hollywoods gemeinsam vor der Kamera. Die beiden spielte auch später nie mehr in dieser Intensität zusammen. Stewart gab 1976 einen Cameo-Auftritt als Arzt in dem Film "The Shootist" ("Der Scharfschütze"), in dem John Wayne zum letztenmal auf der Leinwand erschien.


Der Western-Star, der am 26. Mai 1907 als Marion Robert Morrison geboren wurde, starb am 11. Juni 1979 an Lungen- und Magenkrebs.

James Stewart war einer der grössten Hollywood-Stars, die es jemals gab. Geboren wurde der Schauspieler am 20. Mai 1908 in Indiana, im US-Bundesstaat Pennsylvania, unter dem Namen James Maitland Stewart - ein Schauspieler, der nach eigenen Angaben niemals auch nur eine Stunde Schauspielunterricht genommen hatte. Seiner Ansicht nach lernte man am besten durch eigene Beobachtungne, durch praktisches, nicht durch theoretisches Lernen. Und wie seine Karriere ja wohl eindeutig und eindringlich unter Beweis stellt, hatte er absolut Recht.

Ab 1936 begann Stewart bei der "MGM" in Filmen zu spielen und schuf sich in den folgenden Jahren die Grundlage für die Karriere, die er bereits ab den 50er Jahren als einer der größten Stars Hollywood innehatte. Ab den 60er und 70er Jahren wurden seine Kinorollen naturgemäß weniger und 1971/72 war er der Star der Serie "The Jimmy Stewart Show" (lief bei uns im Kabelfernsehen unter dem Titel "Alle meine Lieben") und ab 1973 spielte er die Titelrolle des Anwalts Billy Jim Hawkins in der ziemlich guten TV-Serie "Hawkins" ("Hawkins"). In späteren Interviews gab der Schauspieler oft an, dass er persönlich seinen FIlm "It´s a wonderful Life" ("Ist das Leben nicht schön?") als einen seiner besten ansah.

James Stewart starb drei Jahre nach dem Tod seiner Ehefrau Gloria im Alter von 89 Jahren am 2. Juli 1997 in Los Angeles an Atmungsschwierigkeiten, ausgelöst durch eine Embolie. Zu seiner Beerdigung kamen mehr als 3.000 Menschen.


ABSCHLIESSEND
"The Man Who Shot Liberty Valance" ist ein erstklassiger Western, der so gänzlich ausserhalb der üblichen Western-Klischees abläuft. Er ist dennoch (oder deswegen?) spannend, interessant und unterhaltsam.


Das Finale hier zu erzählen, wäre ungerecht denen gegenüber, die den Film noch nicht kennen, denn ihnen würde ein überraschender Schluß entgehen. Der damals bekannte Western-Autor James Warner Bellah schrieb ein überragendes Drehbuch, dass von John Ford´s Mannschaft und den Darstellern ausgezeichnet, glaubhaft und auch spannend umgesetzt wurde.

Bellah schrieb nicht nur Drehbücher, nach seinen Erzählungen entstanden beispielsweise die Western "Fort Apache" ("Bis zum letzten Mann", 1948) oder "She Wore a Yellow Ribbon" ("Der Teufelshauptmann", 1949), beide mit John Wayne in der Hauptrolle und beide von John Ford inszeniert.

Ein Western, den sich auch viele Menschen ansehen, die mit dem Western-Genre sonst nicht allzuviel anfangen können.

Mittlerweile gibt es diesen Western-Klassiker auf DVD, so auch hier.