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Wednesday, August 26, 2009

Barfuß im Park




Inhalt: Das junge, frisch vermählte Ehepaar Paul (Robert Redford) und Corie Bratter (Jane Fonda) ziehen in ein New Yorker Hotel, wo sie ihre Flitterwochen verbringen. Nach einigen Tagen, in denen sie ihr Zimmer nicht verlassen haben, beginnt jedoch der Alltag für das junge Paar.

Nach intensiver Suche finden sie endlich eine eigene Wohnung, jedoch eine Wohnung, die im sechsten Stock eines Hauses ohne Fahrstuhl ist, sich direkt unter dem Dach befindet und die die eine oder andere Tücke aufzuweisen hat.

Schäden an der Wohnung, nervige Nachbarn, die Mutter der Braut und der bald beginnende Alltag lassen die ersten Streitigkeiten zwischen den beiden aufkommen.

USA, 1966, 67
Original-Titel: BAREFOOT IN THE PARK

Darsteller:
Robert Redford (Paul Bratter)
Jane Fonda (Corie Bratter)
Charles Boyer (Victor Velasco)
Mildred Natwick (Ethel Banks)
Herb Edelman (Harry Pepper)
Mabel Albertson (Harriet)
Fritz Feld (Restaurant-Besitzer)
James Stone (Lieferant)

Drehbuch: Neil Simon
nach seinem eigenen Theaterstück
Ausführender Produzent: Joseph H.Hazen (im Vorspann ungenannt)
Produzent: Hal B.Wallis
Regie: Gene Saks


HINTER DEN KULISSEN
Das Genre der Komödien ist ebenso vielfältig wie viele andere Genres auch; es gibt Filme mit ironischem Humor ("Ein seltsames Paar", 1968), den sarkastischen Humor ("Das verrückte California-Hotel", 1978), den "aufdringlichen" Humor ("Die Sunshine-Boys", 1975) und es gibt den leiseren Humor; in diesem Gebiet ist der Film "Barfuß im Park" anzusiedeln, der 1967 nach einer Idee und einem Drehbuch von Neil Simon entstand. Nebenbei bemerkt: die anderen Filme, die ich eben erwähnt habe, sind ebenfalls nach Vorlagen von Neil Simon gedreht worden.

Die 60er Jahre waren ein Jahrzehnt, dass einige Änderungen mit sich brachte - nicht nur für die Filmschaffenden. Eine neue Generation war herangewachsen, eine Generation, die das Kino und auch das Fernsehen von Beginn ihres Lebens an kannten und es nicht von vornherein ablehnten oder als etwas Schlechtes ansahen; es gehörte eben einfach dazu.

Diese neue Generation hatte andere Vorbilder als ihre Eltern. Es waren neue, rebellische Vorbilder wie James Dean oder Marlon Brando. Bald schon fielen von dieser Generation ausgelöst Grenzen, die das Kino bisher eingehalten hatte. Neue Wege wurden im Film beschritten, Wege, die auf Widerstand stießen - vor allem bei der älteren Generation - die 60er wurden das rebellische Zeitalter.

Wenn es auch nach heutigem Empfinden lächerlich ist, aber Filme wie "Barfuß im Park" überschritten damals gültige Regeln in Hollywood. Filme, die die Flitterwochen - sei es auch nur ansatzweise - andeuteten, waren noch in den 50er Jahren absolut tabu.

Diese Grenze überschreitet auch "Barfuß im Park" stellenweise in einigen Szenen. Szenen, die heute natürlich als völlig normal angesehen werden, 1967 aber die Grenzen stark belasteten.

AUTOR NEIL SIMON
Neil Simon ist einer der erfolgreichsten Theater-Schriftsteller der USA. Nach Arbeiten fürs Fernsehen, wo er für verschiedene TV-Serien tätig war, begann er bald schon erste Theaterstücke auf die Bühnen zu bringen. Dabei war "Barfuß im Park" nur der Anfang.

Es folgten bald erfolgreiche Stücke, nach denen auch Filme-Versionen entstanden, eines der berühmtesten Beispiele ist der Film und das Stück "The Odd Couple", das bei uns im Kino unter dem Titel "Ein seltsames Paar" mit Jack Lemmon und Walter Matthau lief. Nach diesem Film entstand die gleichnamige Fernseh-Serie, die hierzulande unter dem Titel "Männerwirtschaft" andauernde Erfolge feierte.


BARFUSS IM PARK
Das Theaterstück "Barefoot in the Park" wurde in den USA im Oktober 1963 uraufgeführt. Die Hauptrollen damals spielten Elizabeth Ashley als Corie und Robert Redford als Paul, der seine Rolle 1967 im Kinofilm gleich weiterführte.

Elizabeth Ashley aber wurde für den Kinofilm nicht verpflichtet, in diesem Fall spielte die damals noch am Anfang ihrer Karriere stehende Jane Fonda die weibliche Hauptrolle.

Das Stück wurde ein derartiger Erfolg, das es erst im Juni 1967 (nach über 1.500 Aufführungen) abgesetzt wurde. Die Kino-Version ging bereits einen Monat früher, am 25. Mai, an den Start.

Der Erfolg des Kinofilms ließ im September 1970 die gleichnamige TV-Serie "Barefoot in the Park" an den Start gehen. Doch leider konnte das US-Publikum mit dieser neuen Konstellation nichts anfangen, denn die Show mit Tracy Reed (als Corie Bratter) und Scoey Mitchell (als Paul Bratter) wurde bereits 1971 wieder eingestellt - nach nur 12 produzierten Episoden.

Nach dieser Serie dauerte es eine Zeit, bis etwas Neues kam. 1981 drehte Regisseur Harvey Medlinsky den TV-Film "Barefoot in the Park", den er mit Bess Armstrong als Corie und Richard Thomas als Paul besetzte. Dieser Film lief meines Wissens nach - entgegen der TV-Serie - noch nicht im deutschen Fernsehen.

FAZIT
"Barfuß im Park" ist bestimmt eine Komödie, die nicht alle Fans des Genres begeistern kann. Die Fans, die die Filme aus den letzten Jahren schätzen und mögen, werden mit diesem Werk vielleicht nicht viel anfangen können, da einfach die Machart (und vielleicht auch der Humor) in den letzten 40 Jahren starken Änderungen unterworfen war.

Nichtsdestotrotz lohnt es sich, sich diesen Film anzusehen, da er auf seine Weise eben hervorragend funktioniert.

Saturday, June 6, 2009

Zwei Banditen

"Zwei Banditen"
Inhalt: Nach einem Überfall werden die beiden Banditenanführer Butch Cassidy und Sundance Kind hartnäckig von einem Reitertrupp verfolgt. Was sie auch tun, um ihren Verfolgern zu entkommen, sie werden sie nicht los.

Erst als sie sich durch einen halsbrecherischen Sprung von einer Klippe ins Wasser stürzen, können sie ihre Verfolger endlich abhängen.

Zusammen mit Etta Place, der Freundin von Sundance, machen sie sich auf den Weg nach Bolivien, um sich vor ihren Verfolgern endgültig in Sicherheit zu bringen. Dort verbringen sie eine angenehme Zeit, bis sie wieder ihrem Gewerbe nachgehen.

Nach einem Banküberfall werden sie von der bolivianischen Armee in einen Hinterhalt gelockt und stecken in der Falle.

USA, 1968, 69
Original-Titel: BUTCH CASSIDY AND THE SUNDANCE KID

Darsteller:
Paul Newman (Butch Cassidy)
Robert Redford (Sundance Kid)
Katharine Ross (Etta Place)
Strother Martin (Percy Garris)
Henry Jones (Verkäufer)
Jeff Corey (Sheriff Bledsoe)
George Furth (Woodcock)
Cloris Leachman (Agnes)
Ted Cassidy (Harvey Logan)

Drehbuch: William Goldman
Ausführender Produzent: Paul Monash
Co-Ausführender Produzent: Paul Newman (im Vorspann ungenannt)
Produzent: John Foreman
Regie: George Roy Hill

HINTER DEN KULISSEN

"Butch Cassidy and the Sundance Kid" ("Zwei Banditen", 1969) von George Roy Hill ist ein etwas ungewöhnlicher, aber nichtdestotrotz guter Western. Der Film lebt weniger von der guten Geschichte, als vielmehr vom Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller, die ein großen Teil am Gelingen des Films haben.

Paul Newman als Butch Cassidy und Robert Redford als Sundance Kid spielten ihre Rollen so gut, dass sie später schon bald als neues Traum-Paar auf der Leinwand galten, was sich aber so nicht bewahrheiten sollten, beide spielten noch gemeinsam 1973 in dem Gauner-Klassiker "The Sting" ("Der Clou"), das war es aber auch schon.

Neben der Handlung sind es vor allem die Dialoge zwischen den Hauptdarstellern und manche komische bis bizarre Situation, die den Reiz dieses Westerns ausmachen. Natürlich gibt es aber auch Spannung und Action in diesem Film. vor allem am Anfang, wenn die beiden Hauptfiguren von einem Trupp Verfolger gejagt werden, die anscheinend jeden Schritt, den sie tun, schon im Voraus kennen.

Siebenmal wurde "Butch Cassidy and the Sundance Kid" 1970 für den Oscar vorgeschlagen, viermal bekam er ihn: für das beste Drehbuch (an William Goldman), die Kamera (an Conrad L.Hall), die Musik (an Burt Bacharach) und für den besten Song, der ebenfalls zu einem Klassiker wurde: "Raindrops Keep Fallin´ on My Head" von Burt Bacharach (Musik) und Hal David (Text). Die Nominierungen für den besten Film (John Foreman), die Regie und für den Ton gingen allerdings an andere Filme.

"Zwei Banditen" wurde ein großer Erfolg, nicht nur künstlerisch, sondern auch finanziell: in den USA allein belief sich das Einspielergebnis auf 96,7 Millionen Dollar - bei einem Budget von ca. 6 Millionen. Katharine Ross spielte 1976 ihre Rolle als Etta Place noch einmal in dem TV-Film "Wanted: The Sundance Woman" unter der Regie von Lee Philips.



ABSCHLIESSEND

"Butch Cassidy and the Sundance Kid" weicht zwar etwas von den Standard-Western ab, aber gerade das macht den Reiz dieses Films aus, dem ich jeden Western-Fan nur empfehlen kann.

BUTCH CASSIDY & SUNDANCE KID

Die Titelfiguren Butch Cassidy und Sundance Kid waren keine Erfindung des Autoren William Goldman, es gab sie wirklich. Anfang des letzten Jahrhunderts waren sie berühmt-berüchtigt als Zug- und Bankräuber unterwegs. Die Filmhandlung setzt dort ein, wo sie schon ihre ebenso berüchtigte Bande um sich geschart haben.

Butch Cassidy hieß mit bürgerlichen Namen Robert LeRoy Parker und wurde am 13. April 1866 in Beaver, in Utah, als jüngstes von 13 Kindern geboren. Seine erste "kriminielle" Tat war das Stehlen einer Hose in einem Laden, wo er (noch als Kind) einen Zettel hinterließ mit dem Versprechen, die Hose zu bezahlen.

The Sundance Kid hieß in Wahrheit Harry Alonzo Longabaugh und wurde 1867 in Pennsylvania geboren. Nachdem er 1887 wegen Pferdediebstahls zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt wurde, war er schon 1892 wieder als Gesetzloser unterwegs. Diesmal verübte er zusammen mit Harry Bass und Bill Madden Zugüberfälle.

Ab 1896 dann arbeitete er mit Robert LeRoy Parker zusammen und beide gründeten ihre berüchtigte Bande, die "Butch Cassidy's Wild Bunch" oder die "Hole in the Wall-Gang", wie sie auch genannt wurde. Nach ihrem erzwungenen Umzug nach Bolivien, wie er auch im Film erzählt wird, wurden die beiden 1908 von der bolivianischen Armee gestellt und bei einem Feuergefecht erschossen..........

..........das jedenfalls ist die offizielle Theorie, es gibt aber auch andere: als 1969 der Film produziert wurde, befragte man die einzige noch lebende Schwester von LeRoy Parker, die sagte, dass ihr Bruder sie in den 20er Jahren besucht haben soll und das er erst knapp 12 Jahre später gestorben ist.

Ob dies nun der Wahrheit oder eher Wunschdenken einer Schwester entsprach, weiß man nicht genau. In dem kleinen Ort San Vicente in Boliven sollte angeblich das Grab der beiden gelegen haben. Dieses wurde 1992 geöffnet und die Knochen einem DNA-Test unterzogen. Dabei kam 1993 heraus, dass es nicht die sterblichen Überreste der beiden Gesetzlosen waren; es bleibt also weiterhin nicht ganz geklärt.