Saturday, June 6, 2009

Zwei Banditen

"Zwei Banditen"
Inhalt: Nach einem Überfall werden die beiden Banditenanführer Butch Cassidy und Sundance Kind hartnäckig von einem Reitertrupp verfolgt. Was sie auch tun, um ihren Verfolgern zu entkommen, sie werden sie nicht los.

Erst als sie sich durch einen halsbrecherischen Sprung von einer Klippe ins Wasser stürzen, können sie ihre Verfolger endlich abhängen.

Zusammen mit Etta Place, der Freundin von Sundance, machen sie sich auf den Weg nach Bolivien, um sich vor ihren Verfolgern endgültig in Sicherheit zu bringen. Dort verbringen sie eine angenehme Zeit, bis sie wieder ihrem Gewerbe nachgehen.

Nach einem Banküberfall werden sie von der bolivianischen Armee in einen Hinterhalt gelockt und stecken in der Falle.

USA, 1968, 69
Original-Titel: BUTCH CASSIDY AND THE SUNDANCE KID

Darsteller:
Paul Newman (Butch Cassidy)
Robert Redford (Sundance Kid)
Katharine Ross (Etta Place)
Strother Martin (Percy Garris)
Henry Jones (Verkäufer)
Jeff Corey (Sheriff Bledsoe)
George Furth (Woodcock)
Cloris Leachman (Agnes)
Ted Cassidy (Harvey Logan)

Drehbuch: William Goldman
Ausführender Produzent: Paul Monash
Co-Ausführender Produzent: Paul Newman (im Vorspann ungenannt)
Produzent: John Foreman
Regie: George Roy Hill

HINTER DEN KULISSEN

"Butch Cassidy and the Sundance Kid" ("Zwei Banditen", 1969) von George Roy Hill ist ein etwas ungewöhnlicher, aber nichtdestotrotz guter Western. Der Film lebt weniger von der guten Geschichte, als vielmehr vom Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller, die ein großen Teil am Gelingen des Films haben.

Paul Newman als Butch Cassidy und Robert Redford als Sundance Kid spielten ihre Rollen so gut, dass sie später schon bald als neues Traum-Paar auf der Leinwand galten, was sich aber so nicht bewahrheiten sollten, beide spielten noch gemeinsam 1973 in dem Gauner-Klassiker "The Sting" ("Der Clou"), das war es aber auch schon.

Neben der Handlung sind es vor allem die Dialoge zwischen den Hauptdarstellern und manche komische bis bizarre Situation, die den Reiz dieses Westerns ausmachen. Natürlich gibt es aber auch Spannung und Action in diesem Film. vor allem am Anfang, wenn die beiden Hauptfiguren von einem Trupp Verfolger gejagt werden, die anscheinend jeden Schritt, den sie tun, schon im Voraus kennen.

Siebenmal wurde "Butch Cassidy and the Sundance Kid" 1970 für den Oscar vorgeschlagen, viermal bekam er ihn: für das beste Drehbuch (an William Goldman), die Kamera (an Conrad L.Hall), die Musik (an Burt Bacharach) und für den besten Song, der ebenfalls zu einem Klassiker wurde: "Raindrops Keep Fallin´ on My Head" von Burt Bacharach (Musik) und Hal David (Text). Die Nominierungen für den besten Film (John Foreman), die Regie und für den Ton gingen allerdings an andere Filme.

"Zwei Banditen" wurde ein großer Erfolg, nicht nur künstlerisch, sondern auch finanziell: in den USA allein belief sich das Einspielergebnis auf 96,7 Millionen Dollar - bei einem Budget von ca. 6 Millionen. Katharine Ross spielte 1976 ihre Rolle als Etta Place noch einmal in dem TV-Film "Wanted: The Sundance Woman" unter der Regie von Lee Philips.



ABSCHLIESSEND

"Butch Cassidy and the Sundance Kid" weicht zwar etwas von den Standard-Western ab, aber gerade das macht den Reiz dieses Films aus, dem ich jeden Western-Fan nur empfehlen kann.

BUTCH CASSIDY & SUNDANCE KID

Die Titelfiguren Butch Cassidy und Sundance Kid waren keine Erfindung des Autoren William Goldman, es gab sie wirklich. Anfang des letzten Jahrhunderts waren sie berühmt-berüchtigt als Zug- und Bankräuber unterwegs. Die Filmhandlung setzt dort ein, wo sie schon ihre ebenso berüchtigte Bande um sich geschart haben.

Butch Cassidy hieß mit bürgerlichen Namen Robert LeRoy Parker und wurde am 13. April 1866 in Beaver, in Utah, als jüngstes von 13 Kindern geboren. Seine erste "kriminielle" Tat war das Stehlen einer Hose in einem Laden, wo er (noch als Kind) einen Zettel hinterließ mit dem Versprechen, die Hose zu bezahlen.

The Sundance Kid hieß in Wahrheit Harry Alonzo Longabaugh und wurde 1867 in Pennsylvania geboren. Nachdem er 1887 wegen Pferdediebstahls zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt wurde, war er schon 1892 wieder als Gesetzloser unterwegs. Diesmal verübte er zusammen mit Harry Bass und Bill Madden Zugüberfälle.

Ab 1896 dann arbeitete er mit Robert LeRoy Parker zusammen und beide gründeten ihre berüchtigte Bande, die "Butch Cassidy's Wild Bunch" oder die "Hole in the Wall-Gang", wie sie auch genannt wurde. Nach ihrem erzwungenen Umzug nach Bolivien, wie er auch im Film erzählt wird, wurden die beiden 1908 von der bolivianischen Armee gestellt und bei einem Feuergefecht erschossen..........

..........das jedenfalls ist die offizielle Theorie, es gibt aber auch andere: als 1969 der Film produziert wurde, befragte man die einzige noch lebende Schwester von LeRoy Parker, die sagte, dass ihr Bruder sie in den 20er Jahren besucht haben soll und das er erst knapp 12 Jahre später gestorben ist.

Ob dies nun der Wahrheit oder eher Wunschdenken einer Schwester entsprach, weiß man nicht genau. In dem kleinen Ort San Vicente in Boliven sollte angeblich das Grab der beiden gelegen haben. Dieses wurde 1992 geöffnet und die Knochen einem DNA-Test unterzogen. Dabei kam 1993 heraus, dass es nicht die sterblichen Überreste der beiden Gesetzlosen waren; es bleibt also weiterhin nicht ganz geklärt.

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