"Caprona - Das vergessene Land"
Inhalt: Am 3. Juni 1916 wird ein englischer Frachter von einem deutschen U-Boot versenkt, nur wenige überleben. Als das U-Boot auftauchen muß, gelingt es den Überlebenden, das Kommando an Bord zu übernehmen.
Da sie in einem feindlichen U-Boot sitzen und das Funkgerät rettungslos zerstört ist, können sie keinerlei Kontakt zu anderen Schiffen aufnehmen, so müssen sie versuchen, einen neutralen Hafen anzusteuern. Doch der Weg dorthin ist weit, zu weit, als das sie es ohne neuen Treibstoff schaffen würden.
In der Antarktis entdecken sie eine von Eis und Schnee umgebende Insel, doch Pflanzenreste im Wasser und mit dem Meerwasser vermischtes Süßwasser läßt auf eine Vegetation schließen, deshalb suchen sie eine Landungsmöglichkeit.
Der Captain des U-Bootes vermutet, das sie die lang verschollene Insel Caprona entdeckt haben, die der geichnamige italienische Seefahrer im Jahr 1721 gefunden hatte. Unter dem nun geteilten Kommando des U-Boot-Kaptains Von Schoenfeld und Bowen Tyler finden sie schließlich einen Weg unter Wasser, um die Insel zu erreichen. Dort entdecken sie tropische Vegetation und Tiere, die seit Millionen von Jahren ausgestorben sind.
England, USA, 1974, 75
Original-Titel: THE LAND THAT TIME FORGOT
Darsteller:
Doug McClure (Bowen Tyler)
John McEnery (Captain Von Schoenvorts) (in der deutschen Synchron-Fassung: Kaptain von Schoenfeld)
Susan Penhaligon (Lisa Clayton)
Keith Barron (Bradley)
Anthony Ainley (Dietz)
Godfrey James (Borg)
Bobby Parr (Ahm)
Declan Mulholland (Olson)
Colin Farrell (Whiteley)
Drehbuch: James Cawthorn und Michael Moorcock
nach dem Roman "The Land that Time forgot" (1924) von Edgar Rice Burroughs
Ausführender Produzent: Robert H. Greenberg
Produzent: John Dark
Produzent: Samuel Z. Arkoff (im Vorspann ungenannt)
Regie: Kevin Connor
HINTER DEN KULISSEN
Das englische Studio "Amicus" machte in den 70er Jahren von sich reden durch so manchen ungewöhnlichen Gruselfilm und eben auch durch einige Fantasy-Filme, von denen so mancher zwar alles andere als gut war - aber es waren auch Filme darunter, die das Ansehen mehr als nur wert waren. Dazu gehört auch "The Land that Time forgot" ("Caprona - Das vergessene Land").
Edgar Rice Burroughs ließ sich bei diesem (1924 veröffentlichten) Roman zweifellos unter anderem von Sir Arthur Conan Doyle´s "The lost World" ("Die vergessene Welt") inspirieren, der einen beinahe identischen Grundplot hat. Die restliche Geschichte aber unterscheidet sich von der Geschichte des Sherlock Holmes-Erfinders doch sehr.
Als man 1974 an die Produktion des Films ging, waren die Stop Motion-Effekte noch auf ihrem Höhepunkt. Ray Harryhausen, der "König der Stop-Motion", und Jim Danforth waren diejenigen, an die man sich wandte, wenn man derartige Effekte für einen Film haben wollte. "Amicus" aber hatte wohl wenig Lust, sich auf diesen Weg einzulassen; denn Stop-Motion bedeutete zwar - wenn sie gut gemacht wird - erstklassige Effekte mit allen möglichen Monstern und Ungeheuern; es bedeutete aber auch eine Unmenge von Zeit und damit auch Geld. Diese Art der Effekterzeugung war eben sehr aufwendig, da alles noch in Handarbeit gemacht wurde.
Da "Amicus" aber nicht zu den Studios zählte, die sich solche Ausgaben leisten wollten, mußte man auf die Stop-Motion verzichten. Die Effekte, in denen die Dinosaurier vorkamen, wurden von Roger Dicken hergestellt, der aufgrund eines sehr schmalen Budgets keine Meisterleistung vollbringen konnte.
Manche dieser Szenen aber sind auch für einen Film von 1974 und auch für einen Film mit einem kleinen Budget teils wirklich schlecht gemacht worden. Die übrigen Sequenzen mit den Sauriern dagegen sind eigentlich in Ordnung, bedenkt man den schmalen Geldbeutel, sind sie manchmal sogar überraschend gut.
Natürlich sieht man den "Sauriern" an, das sich manchmal irgendwelche Leute in Kostümen darunter verbergen, aber ganz so übel, wie man erwarten kann, sind die Effekte bestimmt nicht. Lob gebührt (meiner Meinung nach) den Miniatur-Effekten von Derek Meddings. Diese Szenen sind mehr als gelungen, nicht nur mancher Kampf mit den Dinosauriern, sondern auch die im Finale zu sehenden Zerstörung des U-Bootes. Auch die Szenen mit dem U-Boot allgemein, das sich unter Wasser einen Zugang zu Caprona erkämpfen muß.
Nach dem Ende der Dreharbeiten, die bereits im April 1974 begannen, startete der Film am 13. August 1975 in den USA und kam dann erst ab dem 11. Juni 1976 in Deutschland in die Kinos.
FAZIT
Man kann "Caprona" nicht mehr mit den Fantasy-Filmen von heute vergleichen, dafür liegen zu viele Jahre und zuviel verbesserte Trickmöglichkeiten dazwischen. Es ist ein Film für Fans der "altmodischen" Fantasy, die aber werden bei "Caprona" voll auf ihre Kosten kommen.
NACHSCHLAG
Der erste Film hatte einen derartigen Erfolg, dass bald ähnliche Filme kamen. So entstand 1976 "At the Earth's Core" ("Der sechste Kontinent") ebenfalls nach einem Roman des "Tarzan"-Erfinders Edgar Rice Burroughs.
Und 1977 kam die direkte Fortsetzung "The People that Time forgot" ("Caprona 2") in die Kinos. Erneut unter Kevin Connor's Regie, aber mit neuen Darstellern konnte die Fortsetzung aber in fast keinem Belang an das Original heranreichen. Doug McClure, Hauptdarsteller des ersten Films, hatte hier nur einen Cameo-Auftritt.
2009 drehte C. Thomas Howell für den US-Videomarkt die Neuauflage "The Land that Time forgot". Als Hauptdarsteller spielte Howell selber sowie Timothy Bottoms, Lindsey McKeon, Darren Dalton und Stephen Blackehart mit. Meines Wissens nach lief dieser Film bei uns noch nicht.
Seit ein paar Jahren gibt es endlich auch "Caprona" auf DVD zu kaufen; auch hier.
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