
"Lizenz zum Töten"
Inhalt: James Bond ist in den USA bei seinem Kollegen vom CIA, Felix Leiter, um bei seiner Hochzeit mit seiner zukünftigen Braut Della dabei zu sein. Kurz vor dem großen Ereignis bekommt Leiter die Information, dass der gesuchte Drogenhändler Franz Sanchez kurz vor der Verhaftung ist. Bond und Leiter machen sich auf den Weg, um bei der Festnahme dabei zu sein und nach einer Verfolgungsjagd können sie den gesuchten Verbrecher auch verhaften. Auf einem Gefangenentransport aber kann Sanchez fliehen. Er tötet Leiter's Ehefrau und verstümmelt ihn selber, bevor er sich auf und davon macht. Als Bond den Gangster weiterhin jagen will, wird ihm das von seinen Vorgesetzten untersagt. Er will Sanchez aber auf jeden Fall finden und macht sich auf eigene Faust an die Verfolgung.
England, USA, 1988, 89
Original-Titel: LICENCE TO KILL
Darsteller:
Timothy Dalton (James Bond)
Carey Lowell (Pam Bouvier)
Robert Davi (Franz Sanchez)
Talisa Soto (Lupe Lamora)
Anthony Zerbe (Milton Krest)
Frank McRae (Sharkey)
David Hedison (Felix Leiter)
Wayne Newton (Joe Butcher)
Benicio Del Toro (Dario)
Drehbuch: Michael G.Wilson und Richard Maibaum
nach den Charakteren von Ian Fleming
Produzenten: Albert R.Broccoli, Michael G.Wilson
Regie: John Glen
HINTER DEN KULISSEN
Nachdem Timothy Dalton 1987 mit "The living Daylights" ("Der Hauch des Todes") seinen Einstand als vierten James Bond-Darsteller gab, kam 1989 sein zweiter (und bedauerlichweise) letzter Einsatz als Geheimagent Ihrer Majestät in "Licence to kill" ("Lizenz zum töten").
Die Dreharbeiten begannen 1988 unter dem vorläufigen Titel "Licence revoked", der Titel wurde dann aber vor dem Start in "Licence to kill" umgewandelt.
Mit Dalton kamen die realistischen Bond-Filme - keine Kinkerlitzchen und keine übertriebenen technischen Spielereien mehr, Action-Filme sollten es wieder werden, zwar mit einigen ironischen Details und ein bißchen Humor, aber eben ernsthafter. In einer Zeit, in der Filme wie "Leathal Weapon" oder "Die hard" Erfolge feierten, wollte man auf diesen Zug auch aufspringen und so wurde Dalton's zweiter Film ebenso gedreht wie sein erster.
Blödsinnigerweise wurde genau das dem Film zum Verhängnis, denn viele sahen in Bond auf einmal einen Racheengel, desen Filme viel zu brutal wurden. Das halte ich für kompletten Unsinn, denn in vielen Bond-Filme geht es alles andere als harmlos zu.
Beispiele? In "A View to a Kill" ("Im Angesicht des Todes", 1985), Roger Moore's letztem Film, erschießt der Oberbösewicht in einem Bergwerk über einem Dutzend Arbeiter einfach so. Hat sich darüber jemand aufgeregt und den Film zu viel Bruatlität vorgeworfen? Nein.
Oder ganz am Anfang: Sean Connery erschießt in "Dr. No" (1962) einen Gegner, der keine Munition mehr hat und wehrlos vor ihm auf einem Bett sitzt. Hat sich darüber jemand aufgeregt? In "GoldenEye", Pierce Brosnan's Einstand von 1995 (allseits hoch gelobt): wieviele Menschen werden da umgelegt in der Eröffnungsszene in dem Labor und später bei Bond's Einsatz, wieviele Soldaten gehen dabei drauf?
In "Thunderball" ("Feuerball", 1965) werden in der Unterwasser-Schlacht (muss ich ja schon sagen) Dutzende von Menschen umgebracht, ertränkt, erschossen, erdolcht oder was weiß ich wie. Niemand hat sich darüber beschwert. Auch in "Moonraker" (1979) am Ende, als die Raumstation "geentert" wird, geht das gegenseitige Umlegen munter los. Warum hat sich darüber keiner beschwert?
"Licence to kill" ist ein realistischer Bond-Film - soweit man das von einem Bond-Film überhaupt sagen kann, aber das lasse ich jetzt mal nebenbei. Genau das, wofür die aktuellen Bond-Filme heute in den Himmel gelobt werden - der Realismus -; genau das hat man 1989 "Licence to kill" vorgeworfen.
Fazit
Für mich ist Timothy Dalton allgemein und "Licence to kill" im Speziellen ein herausragender Film in der Bond-Reihe und als Action-Film allgemein. Er ist spannend, die Geschichte wird flüssig und schnell erzählt, die Effekte und die Stunts sind erstklassig und die Darsteller (fast allesamt) sind sehr gut.
Für mich jedenfalls ist Dalton und "Licence to kill" (von dieser Meinung weiche ich nicht) ein sehr guter Darsteller und dieser Film zählt für mich zu den besten der gesamten Bond-Reihe.
Auf DVD gibt es den Film u.a. hier.
No comments:
Post a Comment