Greatest
(von 1979)
Ab Mitte der 70er Jahre kam in der internationalen Popmusik das auf, was man heute allgemein als typischen "Disco-Sound" bezeichnet. Vor allem ab ca. 1977 die wohl erfolgreichsten Vertreter diese Richtung war die Band "Bee Gees", die mit Hits wie "Jive Talkin'", "You should be Dancing", "Night Fever" und vor allem "Stayin' Alive" teilweise weltweit riesige Erfolge feierten.
Während die Band aber vor dieser Zeit in Deutschland seit Ende der 60er Jahre nur Fans bekannt war, hatten sie schon lange davor große nationale Erfolge in Australien. Dort waren sie seit Anfang der 60er Jahre bereits als Musiker tätig und hatten ihre feste Fangemeinde.
1966 gingen sie nach England, wo sie auf einem neuen Label weitermachten und ihren Erfolg noch weltweit vergrössern konnten.
CD 1
1.) Jive Talkin'
2.) Night Fever
3.) Tragedy
4.) You should be Dancing
5.) Stayin' alive
6.) How deep is Your Love
7.) Love so right
8.) Too Much Heaven
9.) (Our Love) Don't throw it all away
10.) Fanny (Be Tender with my Love)
CD 2
1.) If I can't have You
2.) You stepped into my Life
3.) Love me
4.) More than a Woman
5.) Rest your Love on me
6.) Nights on Broadway
7.) Spirits (Having flown)
8.) Love you inside out
9.) Winds of Change
10.) Children of the World
Das Album erschien bereits in mehreren Versionen auf CD. 2007 erschien eine Version, auf der es verschiedene Bonus-Lieder gab:
1.) Warm Ride
2.) Stayin' alive (Promo "12 Version)
3.) You should be dancing (Remix)
4.) If I can't have You (Remix)
5.) Night Fever (Remix)
6.) How Deep is your Love (Remix)
7.) Stayin' alive (Remix)
In ihrer erfolgreichsten Zeit Ende der 70er Jahre hatte die Band in manchen Ländern mehrere Songs zur selben Zeit auf den oberen Plätzen der Charts zu stehen. Als Komponisten waren sie ebenso erfolgreich. Wieviele ihrer Lieder von anderen Interpreten neu aufgenommen wurden, lässt sich wohl nur noch schwer sagen. Es soll allein von dem Lied "How deep is Your Love" 400 verschiedene Versionen geben.
Lieder der Bee Gees wurden gespielt und gesungen von vielen bekannten Künstlern und die Liste der Songs, die von anderen teilweise allein aufgenommen wurden, ist ebenso sehr lange. Die folgenden Lieder stammen alle aus der Feder der Brüder Gibb: "If I can't have You" wurde ein großer Hit für Yvonne Elliman, "Spicks and Specks" wurde in den 60ern von "Status Quo" aufgenommen, Olivia Newton-John sang das Lied "Come on over", Barbra Streisand interpretiere die Kompositionen "Heartbreaker" und "All the Love in the World" und Frankie Valli sang den Song "Grease".
Die Band bekam im Laufe ihrer Karriere zahlreiche Auszeichnungen. Ein paar davon: den "Grammy" bekamen sie fünfmal. 1968 für "Massachusetts", 1978 für "How Deep is your Love", 1979 für das Album des Jahres, 1980 gleich zwei für den besten Song und als Produzenten des Jahres. 2003 wurde ihnen der "Grammy Legend Award" überreicht.
1997 wurden sie in die "Rock and Roll Hall of Fame" aufgenommen, im selben Jahr bekamen sie den "Brit Award" und den "World Music Award" für ihr Lebenswerk, sowie den "American Music Award". Im selben Jahr wurde ihen der "Bambi" überreicht. 2004 wurden sie in die "Dance Music Hall of Fame" aufgenommen und 2007 erhielten sie einen Preis als "Ikonen des Pop".
DIE BAND
Die "Bee Gees" bestanden in der Hauptsache aus den drei Brüdern Barry, Robin und Maurice Gibb. Robin und Maurice waren Zwillingsbrüder, die beiden wurden am 22. Dezember 1949 in Douglas, auf der Isle of Man, geboren. Drei Jahre vorher wurde ebenfalls in Douglas Barry Gibb, am 1. September 1946, geboren.
Die Familie zog zunächst nach Manchester, wo am 5. März 1958 noch Andy Gibb zur Welt kam. Auch Andy Gibb war später als Sänger tätig, erreichte aber nicht den Erfolg seiner Brüder. Er sang auch nie offiziell bei den "Bee Gees" mit. Einzelne Erfolge hatte er dennoch, so wurde er auch bei uns 1978 mit dem Lied "Shadow Dancing" bekannt, mit dem er in den USA seinen dritten und letzten Nummer-1-Erfolg landen konnte.
Andy Gibb starb überraschend in Oxford an einer Erkrankung des Herzmuskels am 10. März 1988, fünf Tage nach seinem 30. Geburtstag.
Die Familie Gibb zog noch 1958 nach Australien, wo Barry, Robin und Maurice Gibb erste Gehversuche als Sänger unternahmen. Bereits als Kinder standen sie unter verschiedenen Band-Namen auf der Bühne. In ihrer neuen Heimat wurden sie immer bekannter, so bekannt, das sie schon 1960 erste Auftritte im Fernsehen hatten. Drei Jahre später erschien ihre erste Single "Three Kisses of Love".
1966 hatten Barry (der schon zu dieser Zeit als Songschreiber erfolgreich war), Robin und Maurice in Australien ihren ersten Nummer-1-Hit mit "Spicks and Specks". Zu dieser Zeit aber waren sie bereits auf dem Weg nach England, wo ihre Karriere immer besser lief. Ihre Platten erschienen fortan eine ganze Weile lang auf dem "RSO"-Label von Robert Stigwood.
KARRIERE
Ab 1966/67 begann dann ihr Erfolg, der sie schnell außerhalb Englands in vielen Ländern der Welt bekannt machen sollte. Es erschienen Singles wie "New York Mining Disaster 1941", "To love Somebody", "World", "Words" oder der Mega-Hit "Massachusetts", der sie 1967 auch bei uns fast schlagartig bekannt machte.
Mit diesem Lied schafften sie eine Nummer 1 in den Charts in England, Deutschland und auch Kanada, auch in den USA kamen sie damit bis auf den 11. Rang. Das Lied blieb in Deutschland ganze 8 Wochen auf der Nummer 1 und wurde damit (was die Chart-Notierungen betrifft) zusammen mit "Night Fever" ihr erfolgreichstes Lied. Das dazugehörende Album "Bee Gees 1st" wurde zum ersten Mal ebenfalls erfolgreich. Sie kamen damit auf vorderste Plätze in einigen Ländern: Nummer 8 in den USA, Nummer 7 in England, oder Nummer 10 in Australien.
So hochgelobt sie in der ersten Zeit waren, so schnell ging es bergab. Bald fanden viele Kritiker an all ihren Arbeiten etwas auszusetzen und auch die Erfolge liessen nach. Das ging soweit, dass sich die Brüder 1969 offiziell trennten. Barry und Maurice Gibb machten eine Zeit lang als Duo weiter, doch bald gingen alle drei getrennte Wege.
Die Trennung war aber nicht von langer Dauer, bereits ab Sommer 1970 fanden sich die drei Brüder wieder zusammen und im November des Jahres erschien das nächste Album "2 Years on". Neue Hit-Erfolge in den USA schlossen sich ziemlich schnell nach der Wiedervereinigung an mit Hits wie "Lonely Days" oder "How can you Mend a broken Heart".
In Europa aber - auch bei uns - ging es für die "Bee Gees" mehr und mehr in die Versenkung, kaum noch nenneswerte Hits kamen bis in die 70er Jahre.
Der Videoclip zum Erfolgs-Hit "Night Fever" (1978):
DIE "DISCO"-ÄRA
Das änderte sich erst mit dem Aufkommen der "Disco"-Musik, die auch in Deutschland ab etwa 1976 zu den erfolgreichsten Stilen gehörte. Erste Erfolge der Band kamen mit Liedern wie "Jive Talkin'" (1975) oder "You should be dancing" (1976), die sie bei uns wieder bekannt machte. Mit "Jive Talkin'" gelang ihnen in den USA seit vier Jahren mal wieder eine Nummer 1 in den Hitlisten. Auch "You should be dancing" stand in den USA für eine Woche auf Rang 1. Zu dieser Zeit waren sie aber noch weit von dem Ruhm entfernt, den sie ab Ende der 70er Jahre hatten.
Nach einem ersten Hit mit "How deep is your Love" kam im Dezember 1978 die Single "Stayin' alive" heraus, die der Band gigantische Hit-Erfolge brachte. Mit diesem Song kamen sie in den Niederlanden, Kanada, Australien und auch in den USA (für 4 Wochen) auf die Nummer 1. In Deutschland stoppte das Lied kurz vor dem Finale auf Rang 2. "Stayin' alive" wurde zu einer Art Hymne der Disco-Ära. Zu einem Lied, dass einem oft sofort einfällt, wenn die Pop-Musik der 70er Jahre gemeint ist.
All diese Hits übrigens sind auch auf dem Film-Soundtrack-Album "Saturday Night Fever" zu hören, dass auch heute noch eines der erfolgreichsten Filmmusik-Alben ist. Die Doppel-LP kam damals in England, Deutschland, Australien, Norwegen, Japan, Italien, Spanien, Kanada und den USA auf die Nummer 1 der LP-Charts.
1978 erschien dann die Single "Night Fever", die ihren Status als Superstars nicht nur untermauerte, sondern "in Stein meißelte". Erneut eine Nummer 1 in England, Kanada und den USA, wo der Song für 8 Wochen an der Spitzenposition stand. Nummer 2 in Deutschland, Nummer 3 in den Niederlanden und (merkwürdigerweise) "nur" Nummer 7 in Australien.
Mit dem Jahr 1979 war der Höhenflug aber überstanden. Nicht, dass die Erfolge ausblieben, aber in solche Höhen wie 1977/78 kam die Band nicht mehr. In den USA wurden die Singles "Too much Heaven" (eine sehr schöne Ballade) und "Tragedy" (beide 1979) noch Nummer 1-Erfolge und auch die noch nachgeschobene Single "Love you inside out" schaffte in den USA für eine Woche die Nummer 1. All diese eben genannten Singles stammen aus dem 1979er Album "Spirits having flown".
DIE 80er
In den 80er Jahren blieb ihr Erfolg dann wieder aus. Das ging soweit, dass viele hierzulande (ich auch) dachten, die Band gäbe es gar nicht mehr.
An LP's gab es nur "Living Eyes" (1981) und 1983 den Film-Soundtrack zu "Staying Alive", der aber kein großer Erfolg wurde. Die LP kam nur in Deutschland auf die Nummer 1 der Charts, in vielen anderen Ländern fiel sie durch. In den USA stoppte sie schon auf Rang 96.
In dieser Zeit machten Barry und Robin Gibb wieder durch Solo-Projekte von sich reden. Während Barry Gibb aber mit dem Lied "Shine, shine" nur einen mässigen Erfolg hatte, landete Robin Gibb ziemliche Hits mit Liedern wie "Juliet" oder "Another lonely Night in New York" - vor allem das letzte Lied gefällt mir sehr gut.
Dann kam 1987 und die neue Single "You win Again" und der alte Erfolg war fast wieder wie damals vorhanden. Ein neuer Stil, moderner aufgenommen, aber immer noch die Qualität der alten Songs. Die Single kam in England (für 4 Wochen) und für 6 Wochen sogar in Deutschland auf die Nummer 1. Merkwürdigerweise wurde das dazugehörende Album nicht der große Erfolg. In den USA kam die LP immerhin bis auf einen 6. Rang, in England bis auf Rang 14, aber in Deutschland oder in Australien erschien sie gar nicht in der LP-Hitliste.
Aber die Band war wieder da: das bewies auch das Folge-Album "One", das 1989 in den Läden stand. Rang 29 in England, Nummer 4 in Deutschland, Nummer 29 in Australien, aber nur Platz 68 in Deutschland. Es erschienen die Singles "One" und "Ordinary Lives", die aber ebenfalls nicht einmal annähernd in die Erfolgshöhen wie viele ihrer Vorgänger kamen.
DANACH
Die Glanzzeit der Band war anscheinend vorüber. Es kamen weiterhin Alben wie "High Civilization" (1991), "Size isn't everything" (1993), "Still Waters" (1997) oder das Live-Album "One Night only", doch keines davon wurde zu einem überwältigenden Erfolg. Allerdings waren die Alben auch kein Mißerfolg, einige von diesen - so "Still Waters" - konnte in einigen Ländern noch bis fast an die Spitzenposition kommen. Die Band war nicht untergegangen, aber aus vielen Ländern eben aus den Hitlisten verschwunden.
2001 erschien dann ihr vorerst letztes Studio-Album "This is where I came", dass in den USA immerhin auf Rang 6 und in England auf die Nummer 16 kam.
2003 musste die Gibb-Familie erneut einen schweren Verlust hinnehmen. Nach dem Tod von Andy Gibb starb nun am 12. Januar 2003 auch Maurice Gibb an den Folgen einer Herzattacke. Er wurde 53 Jahre alt. Das Ende der Band wurde dann 2006 offiziell.
Neue Projekte sollten nicht mehr als "Bee Gees" beginnen, sonder als die "Brothers Gibb". Aber bis heute kam kein neues Projekt, zumindest nicht in Form eines neuen Albums. Barry und Robin Gibb erhielten 2004 die Ehrendoktorwürde der Uni in Manchester. Auch an Maurice wurde diese Ehrung posthum verliehen.
EIN DRITTES COMEBACK?
Im November 2009 liessen Barry und Robin Gibb in Interviews bekannt werden, dass sie einen neuen Anlauf als Musiker starten wollen. Ob und wann nach diesen Ankündigungen etwas kommt, ist noch unbekannt.
DISCOGRAPHIEN
BEE GEES
1965: The Bee Gees sing and Play 14 Barry Gibb Songs
1966: Spicks and Specks
1967: Bee Gees 1st
1968: Horizontal
1968: Idea
1969: Odessa
1969: Best of Bee Gees (Sampler)
1970: Cucumber Castle
1970: 2 Years on
1971: Trafalgar
1972: To whom it may Concern
1973: Life in a Tin Can
1973: Best of Bee Gees, Volume 2 (Sampler)
1974: Mr. Natural
1975: Main Course
1976: Children of the World
1976: Bee Gees Gold (Sampler)
1977: Saturday Night Fever (Film-Soundtrack)
1977: Here at Last... Bee Gees (Live-Album)
1979: Greatest (Sampler)
1979: Spirits having Flown
1981: Living Eyes
1983: Staying Alive (Film-Soundtrack)
1987: E.S.P.
1989: One
1990: The Very Best of the Bee Gees (Sampler)
1991: High Civilization
1993: Size isn't everything
1997: Still Waters
1998: One Night only (Live-Album)
2001: This is Where I came in
2001: Their Greatest Hits: The Record (Sampler)
2004: Number Ones (Sampler)
2005: Love Songs (Sampler)
2009: The Ultimate Bee Gees (Sampler)
BARRY GIBB - Solo
1984: New Voyager
1988: Haws (Film-Soundtrack)
2006: The Eaten Alive (Demos)
2006: The Guilty Demos
2006: The Heartbreaker Demos
2006: The Eyes that see in the Dark (Demos)
ROBIN GIBB - Solo
1970: Robin's Reign
1983: How old are You?
1984: Secret Agens
1985: Walls have Eyes
2003: Magnet
2005: Robin Gibb with the Neue Philharmonic Frankfurt Orchestra (Live-Album)
2006: My favourite Christmas Carols
Dieser Link führt zur Bestellung der Doppel-CD mit den Bonus-Liedern.
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