Sunday, February 28, 2010

Hör mal, wer da hämmert (2/4)

Heute folgt Teil 2 (von geplanten vier) der Reihe. Zu Teil 1 gelangt man über diesen Link.


ENTSTEHUNG
Die Figur des "Heimwerker-Kings" (wie er in der deutschen Synchronisation heißt) Tim Taylor erfand Hauptdarsteller Tim Allen für sein "Stand-up" Comedy-Programm - wie es heute hierzulande heißt. Also er trat damit in einer Show auf US-Bühnen auf.

Erstmals im Fernsehen zu sehen war er damit 1990 in der TV-Show "ABC TGIF", das war eine Show, in der Serien-Stars (zukünftige und bereits existierende) Figuren einem Publikum vorstellen und somit erste Aufmerksamkeit erregen konnten. Diese Show lief übrigens von 1990 bis 2001.

Basierend auf Tim Allen's Solo-Programm entwickelten Carmen Finestra, David McFadzean und Matt Williams schließlich das endgültige Konzept für eine TV-Serie, die dann 1991 unter dem Titel "Home Improvement" in den USA von "ABC" ausgestrahlt wurde.

Produktionsfirmen der Serie waren die "Wind Dancer Productions", die die Serie in Co-Produktion mit "Touchstone Pictures" herstellten, einer Tochterfirma des Walt Disney Konzern, in dessen Studios die Serie dann auch in Burbank (Kalifornien) produziert wurde.

Von Anfang an spielte die Serie im heimischen Haus der Taylor's und im Fernsehstudio, wo die für die Serie erfundene Werkzeugshow "Tool Time" gezeigt wurde. Für beide grosse Sets hatte man von Anfang an jeweils ein Publikum während der Aufnahmen im Studio.

Nach den Proben war das Publikum, das man während der "Tool Time-Szenen" sieht, auch weiterhin im Studio anwesend und die Darsteller spielten also vor echtem Publikum. Die Aufnahmen fanden dann in der Regel stets an einem Freitag statt.

Die erste Episode mit dem Titel "Pilot" ging an einem Dienstag, dem 17. September 1991. in den USA über den Sender. Schon bald konnte die Serie ihr Zielpublikum erobern, zu dem dann immer mehr Fans dazu kamen. Die Show lief fast ständig sehr gut und fand sich unter den ersten Plätzen in der Hitliste wieder. Und daran sollte sich die nächsten 8 Jahre auch nicht viel ändern.

Ab der zweiten Staffel etwa begann man das Konzept geringfügig zu verändern. Aus den bisher produzierten mehr oder weniger einzelnen Folgen wurde nun ein ganzer episodenübergreifender Handlungsstrang. Die Handlung und viele Nebenfiguren wurden im Laufe der Folgen weiter gespannt und weiter erzählt.

So kamen eine Fülle von mehr oder weniger interessanter bis genialer Nebencharaktere in die laufende Handlung mit hinein, die aus der Serie bald etwas einzigartiges machten. Es traten mehrere Familienmitglieder auf, wie diverse Eltern, Brüder und Schwestern, sowie einige Bekanntschaften der Hauptfiguren. Auf diese Weise kamen fast 40 weitere Figuren in die Handlung, die man alle öfter sah. Von sechs Gast-Auftritten bis über 30 zog sich diese Zahl hin.

All das jedenfalls, die gelungenen, teils genialen Gags und die Darsteller der Hauptrollen natürlich machten "Home Improvement" zu einer der besten Serie aus dem Bereich der Comedy.


"HOME IMPROVEMENT" IN DEUTSCHLAND
Bei uns ging die Serie in der ARD am 15. März 1993 erstmals an den Start. Allerdings zeigte das Öffentlich-Rechtliche Fernsehen mal wieder, wie man eine Serie garantiert nicht ausstrahlen sollte. Zu einem mehr als nur ungünstigen Sendeplatz liefen die ersten paar Folgen unter dem Titel "Der Dünnbrettbohrer".

Wie man erwarten konnte, ging die Serie komplett unter, niemand nahm davon Notiz. Das änderte sich auch nicht, als die Serie von der ARD ab 1994 unter dem neuen Titel "Der Heimwerker" ausgestrahlt wurde. Dank einer nicht sehr gelungenen Synchronisation und einem wieder mal falsch gewählten Sendeplatz ging die Serie auch diesmal an fast allen Zuschauern vorbei.

Für eine lange Zeit war die Serie dann bei uns in der Versenkung gelandet und war bei vielen Fans dank einer vermurksten Ausstrahlung fast völlig unbekannt. 1996 nahm sich der Privatsender RTL der Serie an. Eine komplett neue Synchronisation wurde erstellt, auch die Folgen, die bereits in der ARD gelaufen waren, wurden neu synchronisiert.

Im Oktober 1996 ging die Serie dann mit teils neuen Sprechern und einem neuen Titel auf RTL an den Start. Die Serie hieß nun "Hör mal, wer da hämmert" - was den Titel angeht, so muss man sich doch ernsthaft fragen, wer auf so einen Unsinn gekommen ist, aber egal.

Neben den alten Folgen wurden auch gleich die neu eingekauften Episoden ausgestrahlt und im Laufe der Zeit machte der Sender den Fans so alle Episoden der Serie zugänglich. Die Show wurde langsam, aber unaufhaltsam bei uns zu einem echten Quotenhit. Nach der ersten kompletten Ausstrahlung der Serie verging kaum mal eine längere Zeit hintereinander, in der die Serie nicht zu sehen war. Wiederholungen wurden oft und gern gesendet und gesehen.

Ab 1999 war die Serie dann auch auf RTL II zu sehen und dort wurde es in späteren Jahren oft so gehandhabt, das die Serie wieder neu ausgestrahlt wurde, nachdem die letzte Episode am Vortag erst gelaufen war. Kurz gesagt: man konnte die Show seit vielen Jahren fast immer irgendwo auf einem Sender sehen.


DIE DEUTSCHE SYNCHRONISATION
Als RTL 1996 begann, die Serie neu zu senden, wurde auch eine neue Synchronisation angefertigt. Die Folgen, die bisher schon in der ARD gelaufen waren, wurden ebenfalls mit teilweise neuen Titeln und einer neuen Synchro versehen.

Sprecher von Tim Allen war in der ersten Fassung Eberhard Haar, später übernahm diesen Part Fritz von Hardenberg, der seine Arbeit mehr als nur gut machte. Isabella Grothe war die Sprecherin von Patricia Richardson in der ARD-Fassung, in der neuen Fassung sprach sie Dagmar Dempe.

Die Stimmen der Kinderdarsteller wechselten in der neuen Synchronisation, da man hier aufpassen musste. Wenn die Sprecher älter wurden, wurden sie ausgetauscht. Zachery Ty Bryan sprach Julian Cattane (Staffel 1 - 5), Florian Beba (Staffel 6) und Dominik Auer in Staffel 7 und 8.

Jonathan Taylor Thomas wurde synchronisiert von Clemens Ostermann (Staffel 1 - 5) und Butz Combrinck und Taran Noah Smith wurde gesprochen von Oliver Cresswell (Staffel 1 - 5) und Daniel Schlauch.

Richard Karn's deutsche Stimme war Douglas Welbat in der ARD-Fassung und Gudo Hoegel in der späteren Version. Ebenfalls durchgehend in der neuen Version gesprochen wurde Earl Hindman von Michael Habeck (ARD-Fassung: Rolf Jülich). Die deutsche Stimme von Debbe Dunning waren Solveig Duda (Staffel 3 und 4) und Veronika Neugebauer.


SPÄTERE JAHRE
Ab der letzten Staffel war Jonathan Taylor Thomas als Randy Taylor nicht mehr dabei. Über seinen Ausstieg gibt es verschiedene Gründe zu erfahren: manche Quellen sagen, dass es zum Streit zwischen ihm und Tim Allen gekommen sein soll, andere Quellen sagen, dass er ausstieg, um sich anderen Projekten zu widmen.

In der Serie war er mit seiner Freundin zu einem Umweltschutzprogramm nach Südamerika aufgebrochen. In der letzten Staffel jedenfalls erschien er in zwei Episoden noch als Gast, war aber im Special der Serie, in den letzten drei Episoden, nicht mehr dabei.


DAS ENDE
1999 war mit dem dreiteiligen Special die letzten Episoden der Serie über den Sender gelaufen. Vielleicht wäre es noch weiter gegangen, doch Tim Allen ließ sich nicht mehr zum Weitermachen überreden. Es heißt, dass man ihm eine Gage von 50 Millionen Dollar für eine 9. Staffel zahlen wollte.

Das wäre damals die höchste Gage gewesen, die ein Fernseh-Schauspieler bekommen hätte. Für die 8. Staffel der Serie hatte Tim Allen bereits 1,25 Millionen Dollar bekommen - pro Folge versteht sich.


Teil 3 der Reihe folgt demnächst.

Der Link zur Bestellung der 3. Staffel auf DVD.

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