REAL LIFE
"Send me an Angel"
von 1983
Musik und Text: David Sterry und Richard Zatorski
Produzent: Ross Cockle
aus dem Album "Heartland" (1983)
Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts machte sich in der Pop-Musik immer mehr der Einfluß von elektronischer Musik bemerkbar. Nach vorsichtigem Einsatz von Synthesizern und Computermusik gab es bald Bands, die ihre Musik vollständig von elektronischen Geräten her bezogen.
Manchen Bands aber gelang eine gute Mischung aus elektronischer und "handgemachter" Musik, wie der Band "Real Life", die 1983 mit ihrem Debüt-Song "Send me an Angel" ihren ersten und grössten Erfolg feiern sollten.
In Australien erschien irgendwann Ende der 70er Jahre die Band "The Wires" auf der Bildfläche, die aus David Sterry, Richard Zatorski und Alan Johnson bestanden. 1980 nannte sich die Band in "Real Life" um und konnte sich auf lokalem Raum einen Namen als Live-Band machen.
Ab 1982 holten sich Sänger und Gitarrist David Sterry (geboren am 31. Mai 1954), Keyboarder Richard Zatorski (geboren am 20. August 1957) und Bassist Allan Johnson (geboren am 21. Dezember 1957) noch Schlagzeuer Danny Simcic (geboren am 6. Oktober 1962) als ständiges Mitglied in die Band. Noch im selben Jahr bekam die junge Band ihren ersten Plattenvertrag und die Arbeit am ersten Album begann.
1983 erschien dann die Single "Send me an Angel" - sie wurde ein überwältigender Erfolg. Hohe Chart-Positionen in vielen Ländern waren das Ergebnis dieses Liedes: Nummer 1 in Neuseeland und in Deutschland, Nummer 2 in der Schweiz, Nummer 6 in Australien, Nummer 4 in Schweden, Nummer 18 in Kanada, Nummer 19 in Spanien, Nummer 29 sogar in den USA und eine Nummer 9 in Österreich - was in diesem Land allerdings ihre erste und einzige Chart-Notierung war.
Das Lied wurde 1989 als Single-Auskopplung aus dem Best-of-Album "Best of Real Life: Send me an Angel" noch einmal als Single veröffentlicht und sogar hier kletterte sioe in den USA noch auf Rang 26 - höher noch als beim ersten Erscheinen. In Deutschland kam das Lied erstmals am 51. Mai 1984 auf die Nummer 1 und blieb dort für 4 Wochen.
"Send me an Angel" wurde bis heute über zwanzigmal von anderen Bands und Künstlern aufgenommen, doch keine dieser Versionen kam auch nur annähernd an den Erfolg des Originals heran. Bereits 1984 erschien eine Version auf dem Album von Niclas Wahlgren in Schweden oder von der Band "Tycho Brahe" in Australien. Weitere Künstler, die das Lied neu aufnahmen, waren: "Project Caya" (1998), "Deadstar Assembly" (2002), Denison Marrs (2002), "Gregorian" (2006), "The Dreaming" (2008), Soraya Arnelas (2006), "Missing Hours" (2008) oder "Lovematic feat. Sharon May Linn" (2009).
Der Videoclip zu "Send me an Angel":
DAS ERSTE ALBUM
Das zur Single gehörende Album erschien ebenfalls 1983 und trug den Titel "Heartland". Alle Lieder auf dem Album - auch "Send me an Angel" - stammten aus der Feder von David Sterry und Richard Zatorski. Der Stil des Albums und der Erfolgs-Single kann man mit Synthie-Pop oder einfach nur mit Pop-Musik umschreiben.
Höhepunkte der LP sind "Under the Hammer", "Breaking Point", das sehr gelungene "Exploding Bullets" und die beiden Songe, die als weitere Singles noch veröffentlicht wurden. "Catch me I'm falling" und "Always". Hier ist vor allem "Catch me I'm falling" ein musikalischer Genuß und gefällt mir jedenfalls weitaus besser als die Erfolgssingle "Send me an Angel".
Dennoch konnt die Nachfolge-Single nicht an den Erfolg der ersten anknüpfen. Der Song kam lediglich in Australien auf einen hohen Rang (Nummer 8) und in Deutschland, wo er auf die Nummer 9 kam. In der Schweiz konnte die Band noch einen 12. Rang zur Kenntnis nehmen, in allen anderen Ländern fiel das Lied durch - mir unevrständlich. Auch die dritte Single "Always" kam an die Erfolge der ersten nicht mehr heran - im Gegenteil. Nur in Deutschland wurde es mit Rang 56 in den Charts gesehen.
Das Album "Heartland" wurde ein ziemlicher Erfolg: in den LP-Charts wurde es in Deutschland auf dem 12. Rang registriert, in der Schweiz auf Platz 10 und sogar in den USA auf Rang 58, was für das Debüt-Album einer australischen Band durchaus respektabel war.
DEN ZENIT ÜBERSCHRITTEN
Nach dem Überaschungserfolg von 1983 sollte der Erfolg die Band von nun an nicht mehr einholen. 1985 erschien das Album "Flame"; aus dem vorher die Single "Face to Face" ausgekoppelt wurde. Das Lied gefiel mir persönlich sehr gut, fiel aber in fast allen Ländern vollständig durch. In Australien kam es auf Rang 32 und in Deutschland sogar nur auf Rang 52.
Das Album kam auch in vielen Ländern zu keinem Erfolg mehr. Nach dem 1986er Album "Down comes the Hammer" erschienen neue nur noch sporadisch. In Europa hörte man von der Band fast gar nichts mehr. Bald standen Personalwechsel an, so waren von 1990 bis 1996 Steve Williams als Keyboarder dabei, er wurde ab 1996 durch George Pappas ersetzt, der aber 2005 ging. In der letzten Zeit waren Pappas und Gründungsmitglied David Sterry nur noch als Duo aufgetreten.
Ab 2006 spielte Sterry dann allein als "Real Life" und trat nur noch auf Festivals und kleinen Veranstaltungen auf. 2003 erschien mit "Imperfection" das letzte Studio-Album.
BESETZUNG
David Sterry (Gitarre, Sänger) 1980 -
Richard Zatorski (Keyboards) 1980 - 1990
Allan Johnson (Bass) 1980 - ca. 2002
Danny Simcic (Schlagzeug) 1982 - 2004
Steve Williams (Keyboards) 1990 - 1996
George Pappas (Keyboards) 1996 - 2005
Scott Ingram (Schlagzeug) 2004 - 2005
DISCOGRAPHIE
1983: Heartland
1984: Master Mix (Remix-Versionen der bisherigen Singles - erschien in einer limitierten Auflage von 10.000 Exemplaren in Europa und Australien)
1985: Flame
1986: Down comes the Hammer
1989: Let's fall in Love (Sampler)
1989: Best of Real Life: Send me an Angel
1990: So far (Sampler)
1990: Lifetime
1996: Like a Ghost (EP)
1997: Happy
1999: Happier (Neuerscheinung des Albums "Happy" auf CD mit Bonus-Liedern)
2001: Send me an Angel (Best of Real Life) (Neuerscheinung des 1989er Best-of-Albums)
2003: Imperfection
2004: Imperfection (Neuerscheinung des 2003er Album mit Bonus Liedern)
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