DIE PROFIS
THE PROFESSIONALS
England, 1977 - 1983
57 Episoden
Serien-Konzept: Brian Clemens
Produktion: London Weekend Television; Mark 1 Productions
Produzent: Sidney Hayers (13 Episoden, 1977 - 1978)
Produzent: Raymond Menmuir (44 Episoden, 1978 - 1983)
Ausführende Produzenten: Albert Fennell, Brian Clemens (57 Episoden, 1977 - 1983)
Hauptrollen:
GORDON JACKSON als George Cowley (57 Episoden, 1977 - 1983)
MARTIN SHAW als Ray Doyle (57 Episoden, 1977 - 1983)
LEWIS COLLINS als William Bodie (57 Episoden, 1977 - 1983)
wiederkehrende Charaktere:
BRIDGET BRICE als Betty, Cowley's Sekretärin (8 Episoden, 1977 - 1978)
STEVE ADLER als Murphy (7 Episoden, 1980 - 1983)
DIANA WESTON als Ruth, CI 5-Angestellte (3 Episoden, 1978)
TREVOR ADAMS als Benny, CI 5-Agent (3 Episoden, 1977 - 1978)
TV-Serien aus England sind bei uns nicht so zahlreich bekannt wie ähnliche Serien aus den USA. Es gibt international erfolgreiche Serien wie "The Persuaders" ("Die Zwei"), "The Saint" ("Simon Templar"), "Space 1999" ("Mondbasis Alpha"), "The Avengers" ("Mit Schirm, Charme und Melone") oder "Dempsey and Makepeace" ("Dempsey and Makepeace") - aber das war es dann auch schon bald.
Und es gibt nur wenige Action-Serien aus England, die hierzulande einen Status erlangt haben wie US-Serien gleichen Genres. Eine davon jedenfalls ist "The Professionals", bei uns einmal sehr gut übersetzt mit dem Titel "Die Profis".
DIE SERIE
Action-Serien haben meistens ein höheres Etat als "normale" Serien, da bei der Action meistens irgendwas zu Bruch geht (oder zumindest irreparabel beschädigt wird). Um das Konzept dieser Serie also richtig umsetzen zu können, wurde jede Folge von Anfang an mit einem Budget von 115.000 Pfund ausgestattet - das war 1977 eine Menge Geld, das man den einzelnen Folgen aber auch ansieht.
Action-Serien haben meistens ein höheres Etat als "normale" Serien, da bei der Action meistens irgendwas zu Bruch geht (oder zumindest irreparabel beschädigt wird). Um das Konzept dieser Serie also richtig umsetzen zu können, wurde jede Folge von Anfang an mit einem Budget von 115.000 Pfund ausgestattet - das war 1977 eine Menge Geld, das man den einzelnen Folgen aber auch ansieht.
Das Konzept war von Ideengeber Brian Clemens wie folgt ausgedacht: der CI 5 ist eine Spezial-Truppe, die für heikle Aufträge eingesetzt wird. Aufträge wie Sabotage, überregionale Verbrechen oder Terrorismus. Die Serie erzählt die Aufträge der beiden CI 5-Agenten Ray Doyle und William Bodie, die unter der Leitung ihres Vorgesetzen George Cowley ihrer Arbeit nachgehen.
Der CI 5 war - nebenbei bemerkt - eine fiktive Organisation, obwohl zum Höhepunkt des Erfolges der Serie manche glaubten, dies sei eine rechte Einrichtung.
Brian Clemens reichte sein Konzept bei der englischen Produktionsfirma "London Weekend Television" ein und die zeigten sich durchaus interessiert. Clemens begann dann mit seinem Partner Albert Fennell und ihrer eigenen Produktionsgesellschaft "Mark 1" im Juni 1977 mit den Arbeiten an der Serie.
Als Hauptdarsteller waren eigentlich geplant: Clive Revill als Cowley, Jon Finch als Doyle und Anthony Andrews als Bodie. Revill und Finch wurden bald gegen Gordon Jackson und Martin Shaw ausgetauscht, doch Andrews blieb zunächst. Als im Juni 1977 die Arbeiten begannen, sah man nach drei Tagen Arbeit aber bald, dass Anthony Andrews nicht in die Rolle passte und so wurde er schließlich gegen Lewis Collins ausgetauscht.
Obwohl man damals die ziemlich hohe Summe von über 100.000 Pfund für jede Folge hatte, waren die Ausgaben so hoch, das man einen straffen Zeitplan hatte, der nicht überschritten werden durfte. Die beiden Hauptdarsteller Shaw und Collins waren in fast jeder Szene der Episoden zu sehen, sie hatten damals also einen Arbeitstag, der teilweise bis an die 14 Stunden dauerte.
Da sie auch viele ihrer Stunt-Szenen selber drehten, gab es kaum Szenen, in denen sie nicht dabei waren - entweder einzeln oder zusammen. Vielleicht das eine Erklärung, warum es in jeder Staffel kaum ein Dutzend Episoden gab und die Serie trotz einer sechsjährigen Laufzeit auf lediglich 57 Episoden kam.
Die meisten Innen-Dekorationen entstanden in den Pinwood-Studios, doch waren in allen Episoden mindestens die Hälfte aller Szenen Aussenaufnahmen, wobei man hier meistens in Wembley und Umgebung aufnahm.
Bei den Themen der einzelnen Folgen gab es neben Irren, die halb London in die Luft jagen wollten und ausländischen Terroristen auch Episoden, die unbequeme Themen behandelten - wie die 13. und letzte Episode der ersten Staffel. In dieser Episode mit dem Titel "Klansmen" ("Rassenhass") geht es - wie der deutsche Titel schon sagt - um eine Gruppe ähnlich dem Ku Klux Klan, die sich mit Gewalt gegen andersfarbige Menschen wendet. In der ersten Ausstrahlung der gesamten Serie wurde diese Episode in England nie gesendet - ob sie später zu sehen war, ist mir nicht bekannt.
DIE SERIE IM AUSLAND
"Die Profis" wurde in mehr als 50 Länder verkauft und wurde ein grosser Erfolg, nicht nur in England; auch bei uns versammelte sich bald eine Anhängerschaft treuer Fans, die die Serie verfolgten. Doch dauerte es wieder einmal ziemlich lange, ehe sie bei uns anlief.
"Die Profis" wurde in mehr als 50 Länder verkauft und wurde ein grosser Erfolg, nicht nur in England; auch bei uns versammelte sich bald eine Anhängerschaft treuer Fans, die die Serie verfolgten. Doch dauerte es wieder einmal ziemlich lange, ehe sie bei uns anlief.
1981 erst begann das ZDF mit der Ausstrahlung von 39 Episoden und bescherte den Fans (wieder einmal!) viel Grund zum Ärgern. Denn alle Episoden waren damals um mindestens 5 Minuten gekürzt worden. Sogar der Vorspann der Folgen (kein Witz!) wurde gekürzt.
Nach dem Ende der ersten Ausstrahlung (1982) ließ das ZDF die Fans bis Dezember 1984 warten, bis man die Serie wieder zeigte. Es wurden aber lediglich die 39 Episoden gezeigt, die schon mal gesendet wurden und zwei neue Episoden. Ein gutes Beispiel dafür, wie das deutsche Fernsehen mit TV-Serien umging.
An den riesigen Summen, die die Serie einspielte, waren die Hauptdarsteller nicht so sehr beteiligt. Zur damaligen Zeit gab es noch keine Gagen von 1 Million Dollar pro Folge oder ähnliche Scherze: Gordon Jackson erhielt als erster Hauptdarsteller 3.700 Pfund, Lewis Collins bekam 2.400 Pfund und Martin Shaw´s Gage belief sich auf 2.200 Pfund - pro Episode wohlgemerkt.
Das sind im Vergleich zu heute sehr kleine Gagen, wobei man aber nicht vergessen darf, dass dies über 30 Jahre zurückliegt. In den 70er Jahren war das noch sehr viel mehr Geld als heute. Und wenn man diese Gage auf die gesamte Serie hochrechnet, dann hat Gordon Jackson mit "Die Profis" 210.000 Pfund, Lewis Collins 136.800 Pfund und Martin Shaw 125.400 Pfund verdient.
Wie sehr die Serie heute noch geschätzt wird (nicht nur bei uns), zeigt sich auch in den Wiederholungen. Nach den ersten Ausstrahlungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen begann Sat 1 im Jahre 1991 damit, ein paar Episoden zu zeigen. Seit damals läuft die Serie regelmässig in Sat 1 und auch seit 1996 auf Kabel eins, wo sie bis heute schon ein paar Mal gesendet wurde.
Nur in England durfte die Serie nach 1985 nicht mehr ausgestrahlt werden. Per Gerichtsbeschluss hatte sich Martin Shaw dies erkämpft; er wollte verhindern, dass die Ausstrahlung der Serie seine neuen Ambitionen als Darstellern gefährdete.
Er wollte nach dem Ende der Serie weg vom Image des Actionhelden und befürchtete, dass die Serie - wenn sie erneut ausgestrahlt wird - diesem Vorhaben schaden könnte. Damit hatte er sich in England gewiss eine Menge Feinde geschaffen. Erst in den 90er Jahren durfte die Serie in England wieder gezeigt werden.
Anfang der 80er war "Die Profis" auf dem Höhepunkt ihres Erfolges, die Show war bis dahin in über 50 Ländern verkauft und erreichte in England durchschnittlich 20 Millionen Zuschauer. Aber die Verträge der drei Hauptdarsteller waren gegen Ende 1982 abgelaufen und sowohl Martin Shaw als auch Lewis Collins waren nicht bereit, ihre Verträge zu verlängern.
Gerüchte waren aufgekommen (immer wieder), dass Collins und Shaw am besten dann miteinander auskamen, wenn sie sich nicht sahen. Martin Shaw versuchte auch während der Laufzeit der Serie immer wieder, aus seinem Vertrag herauszukommen. Die Serie wurde jedenfalls trotz aller Protestrufe der Fans, die auch aus Deutschland kamen, nach der 57. Folge eingestellt.
Die erste Staffel auf DVD gibt es u.a. hier.
Teil 2 der Reihe "Die Profis" folgt morgen.
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