Die "Forschungsstation" wurde in British Colombia, in dem Ort Stewart errichtet. Die Temperaturen dort waren Schwankungen von -25 Grad bis zu +3 Grad unterworfen, die Kleidung alleine für das 125köpfige Team kostete 75.000 Dollar, was, wenn man das Gesamtbudget betrachtet, nicht sehr viel ist.
Für die Effekt- und Verwandlungsszenen sollte ursprünglich Rick Baker engagiert werden, aber der steckte um diese Zeit noch über beide Ohren in der Arbeit für den John-Landis-Horrorfilm "An American Werewolf in London" ("American Werewolf"), für die er auch mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Rob Bottin, der bei Carpenter´s "The Fog" schon mitgearbeitete hatte, wurde nun engagiert.
Alle Spezial-Effekt-Sequenzen wurden von Carpenter im Studio gedreht, was ungewöhnlich ist - viele andere Regisseure überlassen diese Arbeit den Spezial-Effekt-Leuten. Es ist nun einmal nicht jedermanns Sache, für eine 10 Sekunden lange Szene zwei Tage im Studio zu verbringen.
Während dieser Aufnahmen kam es zu einem Zwischenfall, der sich um ein Haar zu einem handfesten Unfall ausgeweitet hätte. Während sich Norris (Charles Hallahan) in das Ding verwandelte, wollte Carpenter im Hintergrund der Szene einige offene Flammen haben. Das wurde auch umgesetzt, doch dachte niemand daran, dass einige der für die Effekt-Szenen verwendeten Gase brennbar waren. Während der Aufnahmen breitete sich schnell Feuer aus, dass zwar das gesamte Modell der Szene zerstörte, doch niemand der Anwesenden verletzte.
Carpenter wollte auch für "The Thing" die Musik wieder selber komponieren, aber die Zuständigen von "Universal" überredeten ihn, diesmal jemand anderem diese Aufgabe zu überlassen. Der Filmmusik-Veteran Ennio Morricone komponierte schließlich den Score.
Nach Meinung vieler Fans hatte er aber zu sehr versucht, Carpenter´s Musik zu kopieren, so das es sich nicht mehr wie ein Soundtrack anhörte, den Morricone geschrieben hatte (dieser Meinung bin ich auch).
Bei allem Aufwand und Anstrengungen hatte der Film Mühe, seine Herstellungskosten von ca. 15 Millionen Dollar wieder einzuspielen, von Gewinn schon mal gar keine Rede. Zwei Tage nach dem US-Kinostart, am 27. Juni 1982, waren erst 3 Millionen Dollar in die Kassen geflossen.
Und über einen Monat später, Ende Juli 1982, beliefen sich die Einnahmen erst auf ca. 14 Millionen Dollar, das heißt, das Budget war immer noch nicht eingespielt worden. Erst die Auslandsverkäufe und über den Verkauf auf dem Videomarkt kam etwas Geld in die Kasse.
Die geringen Einspielergebnisse von "The Thing" ließen Universal zu etremen Schritten greifen. Carpenter´s nächstes Projekt, die Verfilmung von Stephen King´s Roman "Firestarter" sollte um die 18 Millionen Dollar kosten."Universal" weigerte sich nicht nur, den Film zu finanzieren, sie entließen Carpenter auch aus dem Vertrag und zahlten ihm eine Ablösesumme von 850.000 Dollar.
"Firestarter" wurde dann 1984 doch noch realisiert, aber mit Mark L.Lester als Regisseur und mit David Keith, Drew Barrymore und Heather Locklear in den Hauptrollen. Carpenter versuchte nun, eine Gesellschaft zu finden, die ihm die Produktion seines Projektes "Verschiedene Jahreszeiten" finanzierte, ebenfalls aus der Feder von Stephen King, aber auch daraus wurde nichts.
1983 schaffte er bei vielen seiner Fans wieder einen Erfolg mit der Stephen King-Adaption "Christine", der zwar auch wieder einige Kritiker zu Verrissen veranlasste, mir aber (und nicht nur mir) sehr gut gefiel.
DAS ORIGINAL
Das Original des Stoffes erschien 1951 unter dem Titel "The Thing from another World" ("Das Ding aus einer anderen Welt", 1951, 52). Howard Hawks leitete den Film aber nicht selber, als Regisseur fungierte sein viermaliger Cutter Christian Nyby. Viele Experten, die Hawks´ Regie-Stil genau kennen, sind allerdings der Ansicht, daß Hawks am Set das Sagen hatte.
Hawks selber blieb bei seiner Behauptung, die er oft wieder bestätigt hatte, er habe (als Produzent) die Arbeit überwacht, das Drehbuch abgesegnet und die Auswahl der Schauspieler beaufsichtigt, er habe aber keinen einzigen Meter des Films selber gedreht.
Wie auch immer, das mit 1,2 Millionen Dollar damals astronomisch teure Projekt wurde ein Erfolg, der Film gilt heute unter Fans als Klassiker des sF-Genres, obwohl sich Hawks nicht ganz an die Vorlage hielt. Die Eigenschaft des Wesens, die Gestalt anderer Lebewesen anzunehmen, war 1951 tricktechnisch noch nicht realisierbar (jedenfalls nicht in einem technisch perfekten Maße), so stellte Hawks das Wesen einfach als ein Monster aus dem All da, dargestellt von James Arness, dem späteren Hauptdarsteller der Western-Serie "Gunsmoke", bei uns bekannt unter dem Titel "Rauchende Colts".
Die Hauptrollen im Film spielten (nach einem Drehbuch von Charles Lederer) damals Kenneth Tobey, Margaret Sherdian, Dewey Martin, Douglas Spencer, Robert Cornthwaite, James Young, William Self und Robert Stevenson. Die hier noch vorhandene weibliche Figur ließ Carpenter in seiner Version später komplett weg.
Der Regisseur von "The Thing (From another World)", der am 1. September 1913 geborene Christian Nyby, hatte bei vier Hawks-Filmen am Schneidetisch gesessen; bei "To have and have not" ("Haben und Nichthaben", 1945), "The Big Sleep" ("Tote schlafen fest", 1946), "Red River" ("Red River", 1948, wofür er eine Oscar-Nominierung erhielt) und bei dem Film "The Big Sky" ("Der weite Himmel") von 1952.
Nyby drehte als Regisseur noch ein parr wenige Filme, die aber bald wieder vergessen waren und wandte er sich dann dem Fernsehen zu. Dort inszenierte er so manche Episode von bekannten (etwa 50 verschiedenen) TV-Serien. Der Regisseur starb im kalifornischen Temecula 16 Tage nach seinem 80. Geburtstag am 17. September 1993.
Nach dem US-Kinostart am 29. April 1951 ging "The Thing (From another World)" ging am 26. Oktober 1951 an den bundesdeutschen Kinostart; allerdings in einer um 5 Minuten gekürzten Fassung gegenüber der (87 Minuten langen) US-Version.
ABSCHLIESSEND
Deutscher Kinostart von "The Thing" ("Das Ding aus einer anderen Welt") war der 29. Oktober 1982. Das was dem Publikum (und den Kritikern) in Erinnerung blieb, waren die Effekte, die zu deutlich waren. Denn über diese Szenen vergaß man ganz einfach, dem übrigen Film die Aufmerksamkeit zu geben, die er verdient.
Die atmosphärische Spannung, die durch die Angst und das Mißtrauen der einzelnen Forscher untereinander erzeugt wird - wie Carpenter und die Schauspieler diese Unsicherheit und Angst auf die Leinwand bringen, verdient mehr Anerkennung, als dem Film bisher zuteil wurde.
Ich muß zugeben, daß mich die extremen Verwandlungsszenen auch gestört haben (als ich ihn im Kino sah und auch heute noch), aber das sollte einen nicht daran hindern, die Qualitäten des restlichen Film zu erkennen - und zu genießen. Vielleicht wäre bei den Effekten weniger mehr gewesen, damit auch die eben angesprochenen positiven Dinge nicht vergessen oder ignoriert werden. Aber insgesamt haben John Carpenter und sein Team hier einen interessanten, mitreißenden und spannenden Horrorfilm geschaffen.
Es sei aber nochmal gesagt, das der Film in der ungeschnittenen Fassung zu Recht erst ab 18 Jahren freigegeben ist, da der Film sehr extreme Szenen hat (für die damalige Zeit auf jeden Fall). Es werden sehr deutlich gezeigt, wie sich Menschen nach dem Kontakt mit dem Außerirdischen in neue Wesen verwandeln und dies wird eben sehr deutlich gezeigt. Doch im Fernsehen ist es sehr unwahrscheinlich, das man die ungeschnittene Version zu sehen bekommt. Aber nochmal: die Original-Version ist erst ab 18 Jahren und das gerechtfertigt.
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