Historien-Fans kommen im Kino bald wieder auf ihre Kosten. Am 29. Oktober 2009 soll in den deutschen Kinos der von Sönke Wortmann inszenierte "Die Päpstin" in den deutschen Kinos anlaufen.
Wortmann drehte den 22 Millionen Euro teuren Film als deutsch-englisch-italienisch-spanische Co-Produktion. Das Budget für den sehr aufwendigen Film stammt u.a. von der "Constantin Film", "Dune Films" und "UFA International Film GmbH".
Erzählt wird die Geschichte von Johanna von Ingelheim, die im 8. Jahrhundert aufwächst in einer Welt, in der Frauen nicht viel zu sagen haben und keine höheren Berufe ausüben können. Sie verkleidet sich als Junge und wird als Mönch im Kloster aufgenommen und ausgebildet.
Später geht sie nach Rom in den Vatikan, wo sie das Wohlwollen von Papst Sergius erregt, der sich ihrer annimmt. Als Sergius stirbt, wird Johanna zum neuen Papst gewählt.
Für die Rolle des Papst Sergius konnte Wortmann John Goodman bekommen, der (nicht nur!) aus der TV-Serie "Roseanne" bekannt sein dürfte. Weitere Figuren werden verkröpert von David Wenham (Gerold), Iain Glen (Priester), Branko Tomovic (Paschal), Anatole Taubman (Anastasius) und Johanna Wokalek als Johanna von Ingelheim.
Gedreht wurde an internationalen Schauplätzen; neben Deutschland war hauptsächlich Marokko Drehort. Aufwendige Bauten wurden für den Film in den "Atlas Corporation Studios" erbaut.
Das Drehbuch zum Film, dessen Dreharbeiten von August bis November 2008 dauerten, schrieben Heinrich Hadding und Sönke Wortmann nach dem Buch von Donna Woolfolk Cross, das diese bereits 1996 veröffentlicht hatte.
DIE PÄPSTIN JOHANNA?
So manche Legende aus der Zeit des 11. Jahrhunderts hielt sich viele Jahre hinweg über einen Papst, der eine Frau sein sollte. Als Nachfolger von Papst Leo IV. soll Johanna Papst gewesen sein.
Viele Historiker und Forscher sehen diese Legende aber nur im Bereich der Legenden. Leo IV. (geboren etwa 790) starb am 17. Juli 855, sein direkter Nachfolger war Papst Benedikt III.
Es gibt keinen fundierten Beweis oder wenigstens Beleg, dass Johanna wirklich Papst war. Von Benedikt III. gibt es auch nicht viele Fakten zu erzählen; dass er aber Papst war, geht aus einigen erhaltenen Dokumenten hervor.
Befürworter der Legende sehen Päpstin Johanna zwischen Leo IV. und Benedikt III., doch gibt es dafür wie gesagt keinen Beweis. Erhalten dagegen sind Briefe von ausländischen Regenten, die in ihrer Korrespondenz die Päpste Leo IV. und Benedikt III. als aufeinander folgende Päpste beschreiben.
Gegner dieser Legende führen oft an, dass die eigentliche Legende erst im 13. Jahrhundert entstand und dann später teilweise immer weiter ausgebaut wurde. So soll sie in späteren Überlieferungen sogar ein Kind bekommen haben.
Ein weiterer Punkt auf dem Gegner-Konto ist, dass sich über Johanna von Ingelheim keinerlei greifbare Aufzeichungen finden lassen. Es gibt keinen Beweis oder Hinweis auf ihre Existenz.
Über diesen Link kann man das Buch von Donna Woolfolk Cross bestellen.