(von 1981)
Den Namen "Electric Light Orchestra" konnte man sich in den 70er Jahren (als noch nicht alles auf englisch gesagt wurde) nicht so gut merken - einfacher war da schon ELO.
Unter diesem Namen wurde die Band auch bei uns bekannt und erfolgreich. Sie hatten einige Hits wie "Roll over Beethoven", "Livin' Thing", "Mr. Blue Sky" oder "Evil Woman" aus ihrer Anfangszeit, die nicht unbedingt jedermanns Sache waren.
Ende der 70er Jahre änderten sie ihren Stil etwas und es kamen bis heute unverwechselbare Hits hinzu wie "Livin' Thing", "Confusion", "Don't bring me down", "Xanadu" (mit Olivia Newton-John), "Twilight", "Roll and Roll is King" oder "Calling America" - einen ihrer letzten Erfolge.
Titel-Liste
Seite 1:
1.) Prologue
2.) Twilight
3.) Yours Truly, 2095
4.) Ticket to the Moon
5.) The Way Life's meant to be
6.) Another Heart breaks
Seite 2:
1.) Rain is Falling
2.) From the End of the World
3.) The Lights go Down
4.) Here is the News
5.) 21st Century Man
6.) Hold on Tight
7.) Epilogue
Musik und Text aller Lieder: Jeff Lynne
Produzent: Jeff Lynne
DAS ALBUM
"Time" entstand zu einer Zeit, als die Band ihren Stil leicht änderte. Die 80er Jahre hatten mehr Elektronik in die Musik gebracht. Synthesizer wurden überall verstärkt eingesetzt.
Auch ELO nutzten diese Instrumente nun wesentlich ausgeprägter. Cello oder Geige, die sie sonst öfter benutzt hatten, rückten in den Hintergrund, um später so gut wie ganz zu verschwinden.
Obwohl das Vorgänger-Album "Discovery" Hits enthält wie "Confusion", "Shine a little Love" oder "Don't bring me down" kommt es meiner Ansicht nach im Ganzen gesehen nicht an "Time heran.
Der Stil auf dieser LP ist schneller und rhythmischer und macht beim Anhören einfach mehr Spaß.
Neben den Hits "Twilight" und "Hold on Tight" enthält die LP Songs wie "Yours Truly, 2095", das man sich vielleicht öfter anhören muss. Oder Lieder wie "The Way Life's Meant to be", welches für mich neben "Twilight" zu den Höhepunkten des Albums zählt. Nebenbei bemerkt: dem Text kann (und sollte) man ebenfalls zuhören.
Neben empfehlenswerten Liedern wie "From the End of the World", "The Lights go Down" oder "Here is the News" ist aber für mich "Twilight" der Spitzenreiter des Albums. Ein Lied, das die neu beschriebene Musik-Richtung der Band am deutlichsten untermauert.
Synthesizer-Klänge gemischt mit discoähnlichem Rhythmus machen dieses Lied zu einem der besten der Bandgeschichte.
DIE BAND
"Electric Light Orchestra" wurde 1968 in Birmingham von Roy Wood, Jeff Lynne und Bev Bevan gegründet. Schon ab den ersten Alben entwickelte sich Lynne zum Haupt-Schreiber und -Komponisten der Band. Er wurde später zum alleinigen Kopf der Gruppe. Fast alle Songs stammten von ihm und die meiste Arbeit im Studio - als Arrangeur und Produzent - erledigt er ebenfalls allein.
Von Anfang an spielte die Band einen eigenwilligen Stil. Sie mischten Pop- oder Rock-Musik mit klassischen Instrumenten, wie Geige oder Cello. Das machte sie in den ersten Jahren ihrer Geschichte zu einer Art Exot, denn nicht jeder konnte mit dieser Art Musik etwas anfangen (auch ich interessierte mich erst für die spätere Musik der Band).
1971 erschien unter dem Titel "The Electric Light Orchestra" ihr erstes Album, mit dem sie immerhin in ihrer Heimat England schon einen 32. Rang in den LP-Charts erreichten. Selbst in den USA kamen sie damit auf Rang 196. Für das Erstlingswerk einer unbekannten Band schon beachtlich.
Gitarrist Roy Wood verließ 1972 die Band und im selben Jahr erschien das folgende Album "ELO 2", mit dem sie in den USA auf Rang 62 kamen. Auch bei uns schafften sie damit einen ersten Achtungserfolg. Mit dem Lied "Roll over Beethoven" enthielt diese LP ihren ersten Hit, der sie bekannt machte und der noch Jahre danch eine Art Markenzeichen der Band war.
Ab 1973 stellte sich dann das ein, was ich schon erwähnt hatte. Die Gründungsmitglieder Jeff Lynne und Bev Bevan waren die Hauptverantwortlichen. Der Rest der Band (der zu Touneen meist durch Gastmusiker ergänzt wurde) war eigentlich nur normale "Angestellte". Sie hatten nur wenig Mitspracherechte und konnten auch jederzeit aus der Band entlassen werden.
Noch 1973 folgte die nächste LP "On the Third Day". Doch diese und die weiteren "Eldorado, a Symphony" (1974) und "Face the Music" von 1975 erreichten in England keinerlei Hit-Ergebnisse in den Charts.
Ab den Alben "Eldorado" und "Face the Music" wurde der Stil der Band leichten Änderungen unterworfen. Man ging nun mehr auf kommerziellere Wege, die Musik wurde mit Pop-Klängen durchsetzt, um die Band auch grösserem Publikum zugänglich zu machen.
DER DURCHBRUCH
Wie richtig dieser Weg war, erwies sich, als 1976 das Album "A New World Record" erschien, das mit Liedern wie "Telephone Line", "Rockaria!", "So fine", "Livin' Thing" und "Do Ya" weitere Hits für die Band enthielten. Mit dieser LP schafften sie in Australien die Nr. 1, aber auch in anderen Ländern waren sie sehr erfolgreich.
Rang 7 in Deutschland, 6 in England, Platz 5 in den USA und sogar einen 60. Platz in Japan waren das Ergebnis dieser LP, die sie auch bei uns immer deutlicher aus dem Ruf eines Geheimtips herausholten.
Nach dem ähnlich erfolgreichen "Out of the Blue" kam dann 1979 "Discovery". Mit dieser LP erreichten sie erstmals in England eine Nummer 1 in den LP-Charts, auch in Australien und in Norwegen erreichten sie den Spitzenplatz der Liste.
Mit "Shine a little Love", "Confusion" und dem genialen "Don't Bring me Down" legten sie drei Lieder auf diesem Album vor, die ich noch heute zu ihren besten zähle. Vor allem "Don't Bring me Down" geht sofort richtig schwungvoll los und lässt den Hörer bis zum Ende des Liedes nicht mehr los.
1980 beteiligte sich die Band an dem Soundtrack zum Film "Xanadu". Mit Olivia Newton-John als Sängerin spielte ELO den Titelsong "Xanadu" ein und legte damit einen ihrer erfolgreichsten Hits vor. Auch das Album selber (auf dem die Band eine Seite bespielte) wurde zu einem großen Erfolg.
Damit kamen sie in Deutschland erstmals auf die Nummer 1 der Hitliste, ebenso wie in Australien und erneut in Norwegen.
"Xanadu" ist ein von Robert Greenwald inszeniertes Muscial, in dem die Musik der 80er Jahre die Hauptrolle spielte. Neben Olivia Newton-John, die auch als Hauptdarstellerin spielte, waren Michael Beck und Gene Kelly zu sehen.
Der Film schrammte (unverdientermassen) gerade so an einem Flop vorbei, obwohl das Werk alles hat, was Fans von Musicals von einem solchen Film erwarten dürfen.
ERNÜCHTERUNG
Die Änderung, die ELO für "Time" vorgenommen hatte, schien sich langsam als Bummerang zu erweisen. "Secret Messages" kam 1983 auf den Markt und wurde zwar kein Misserfolg, aber an die Zahlen der Vorgänger-Alben kam es nicht heran. Viele Kritiker und Fans warfen der Band Ideenarmut vor, da einige Lieder schon so ähnlich klangen wie ältere.
So meinte man, dass der Song "Rock and Roll is King" Anleihen genommen hätte bei "Hold on tight" oder "Four little Diamonds" sich sehr nach "Don't Bring me Down" anhören würde. So ganz von der Hand zu weisen ist das nicht, aber es stört auch nicht sonderlich. Für mich sind gerade diese beiden Lieder die Vorzeige-Songs dieser LP.
Nichtsdestotrotz dauerte er bis 1986, bis dann "Balance of Power" kam. Wieder war der Stil etwas aufgebessert oder modernisiert worden, was hier aber auch nicht zum Nachteil geriet. Doch viele andere waren da anderer Meinung, denn "Balance of Power" wurde in den Charts das am schlechtesten abschneidende Album seit den 70er Jahren. Platz 18 in Deutschland, Nr. 9 in England, 40 in den USA und ebenfalls Nr. 49 in Australien waren sehr schlechte Ergebnisse im Vergleich zu den früheren Alben.
Jeff Lynne zog die (wie er meinte richtigen) Konsequenzen daraus und löste ELO 1986 auf.
Lynne kam dann 2001 mit einem Comeback auf den Markt zurück. Zusammen mit Richard Tandy und dem neuen Mann, Marc Mann (aber ohne Bev Bevan) erschien das Album "Zoom". Doch auch hier stiess Lynne's eigenbrötlerisches Verhalten im Studio auf Kritik. Er spielte viele Instrumente alleine ein.
"Zoom" schaffte 2001 zwar einen 16. Rang bei uns in den Hitlisten, doch in vielen anderen Ländern waren es meist nur Achtungserfolge: Rang 34 in England, 94 in den USA oder Rang 49 in Australien waren einfach zu wenig, um weiterzumachen. ELO wurde noch 2001 erneut eingestellt.
Bald darauf kündigte Richard Tandy ein neues ELO-Projekt mit neuen Mitgliedern und einer Tournee an. Doch diese Tour wurde nie gestartet. Der Kartenvorverkauf lief so schlecht, dass man sich entschied, das Projekt vollständig einzustellen.
DISCOGRAPHY
1971: The Electric Light Orchestra
1973: ELO 2
1973: On the Third Day
1974: Eldorado, a Symphony
1975: Face the Music
1976: Ole ELO (Sampler)
1976: A New World Record
1977: The Light Shines on (Sampler)
1977: Out of the Blue
1979: The Light Shines on Vol. 2 (Sampler)
1979: Greatest Hits (Sampler)
1979: Discovery
1980: All Over the World (Sampler)
1980: Xanadu (Film-Soundtrack)
1981: Time
1983: Secret Messages
1985: The Night the Light Went on (Live-Album)
1986: Balance of Power
1990: Afterglow (Sampler mit unveröffentlichten Liedern)
1991: Part Two (Sampler)
1992: Greatest Hits II (Sampler)
1994: Part II - Moment of Truth (Sampler)
1999: Light Years: The Very Best of (Sampler)
2000: Flashback (Sampler mit unveröffentlichten Liedern)
2001: Zoom
2002: The Ultimate Collection (Sampler)
2003: The Lost Planet (Unveröffentlichte Lieder)
BESETZUNG
Jeff Lynne (Gesang, Gitarre) 1970 - 1986, 2000 - 2001
Richard Tandy (Keyboards) 1972 - 1986, 2000 - 2001
Bev Bevan (Schlagzeug) 1970 - 1986
Roy Wood (Gesang, Gitarre) 1970 - 1972
Steve Woolam (Violine) 1970 - 1971
Bill Hunt (Keyboards) 1970 - 1972
Mike de Albuquerque (Bass) 1972 - 1974
Colin Walker (Cello) 1972 - 1973
Wilfred Gilbson (Violine) 1972 - 1973
Mike Edwards (Cello) 1972 - 1974
Mik Kaminski (Violine) 1973 - 1979 & 1983
Hugh McDowell (Cello) 1973 - 1979
Melvyn Gale (Cello) 1975 - 1979
Kelly Groucutt (Bass) 1975 - 1983
Marc Mann (Gitarre, Keyboards) 2000 - 2001
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