Die Sequenzen, in denen der Nebel vom Meer aus in die Bucht und in das Hinterland kommt, waren etwas komplizierter. Als erstes wurde die Bucht in einer Totalaufnahme auf Film gebannt, dann verschwanden alle im Studio, wo es weiterging. In einer fast völlig dunklen Halle wurde dann der Nebel (aus Trockeneis) so auf die Kamera zubewegt, wie er sich später vom Meer aus aufs Land zu bewegen soll. Das alles musste dann nur noch in die Aufnahme der realen Bucht hineinkopiert werden. Am Ende sah man den Effekt, wie sich ein bedrohlich wirkender Nebel vom Meer aus aufs Land zuschiebt. Trockeneis konnte Carpenter und sein Team nicht benutzen für die Szenen, in denen der Nebel im Finale die Stufen des Leuchtturms hinaufwallt. Denn der künstliche Nebel hat die Eigenschaft, zu Boden zu sinken, da er schwerer als Luft ist. Für diese Aufnahme wurde spezieller "Nebel" verwendet. Denselben chemischen Nebel benutzte man auch für die Szenen, in denen der Nebel im Leuchtturm den Generator zerstört.
Ebenfalls etwas aufwendiger war die Szene am Anfang des Films, als das Schiff der "Untoten" am Fischerboot vorbeisegelt. Gedreht wurde dieses im Hafen von San Pedro. Für den Nebel sorgten spezielle Maschinen, die auf mehreren Booten um die beiden Schiffe herum verteilt (natürlich für die Kamera unsichtbar) standen.
Wenn es im Film auch so aussieht, als würde das Schiff am Fischerboot vorbeifahren, so ist dies Illusion. Gedreht wurde es genau andersherum, das Fischerboot wurde langsam am großen Schiff vorbeigezogen.
Die Außenaufnahmen, die in Antonio Bay spielten, wurden in dem Hafenstädtchen Point Reyes, in Kalifornien, gedreht; und sowohl die Einwohner als auch die Behördern waren außerordentlich kooperativ. Sie gaben der Fimcrew fast uneingeschränkte Drehgenehmigungen. Carpenter und sein Team konnten praktisch über die gesamte Ortschaft "verfügen" und nutzten dies auch aus.
Nicht nur am Strand des Ortes wurden die örtlichen Gegebenheiten in den Film mit einbezogen, auch im Ort selber konnte man mehrere Gegenden für die Aufnahmen nutzen. Für die Szenen, die im Dunkel spielten, wurde Carpenter und seiner Mannschaft gestattet, nahezu den gesamten Ort in völlige Dunkelheit zu legen, Chef-Kameramann Dean Cundey hatte bei diesen Szenen allerdings einige Probleme, die Stellen richtig auszuleuchten.
Für den finalen Schlußkampf der Bevölkerung gegen die Untoten wurde eine Kirche in Sierra Madre ausgesucht, in der die Arbeiten stattfanden. Da der Nebel den ganzen Ort in Dunkelheit gehüllt hatte, musste zwar noch irgendwo Licht herkommen, welches aber nicht von Lampen stammen konnte. Auch dabei hatte Cundey wieder einige Sorgen und Nöte. Er löste dies, indem er die Scheinwerfer an den Aufnahmeorten an den höchsten Stellen anbrachte, um so die Illusion zu erzeugen, dass es von außen einfallendes Mondlicht sei.
Für die Szene am Ende des Kampfes, als der Pater gegen die Untoten vorgeht, sollte es so aussehen, als würden die Untoten durch das Kreuz, dass ihnen der Pater entgehenhält, vernichtet werden. Das Kreuz sollte also praktisch "von innen heraus" glühen.
Dafür musste man etwas handwerkliches Geschick entwickeln, um diese Szenen drehen zu können. Während von vorne helles Licht auf das Kreuz gestrahlt wurde, wurde das Ganze von hinten durch eine verspiegelte Scheibe aufgenommen. Der Gag war, dass das Licht, das von vorne kam, durch die Scheibe reflektiert wurde und das Kreuz so direkt anstrahlte.
Eine bereits abgedrehte Szene entfernte Carpenter erst im Endschnitt. Als am Anfang des Films der alte Seemann den Kindern die Geistergeschichte erzählt, gibt es einen Zwischenschnitt, in dem die Kamera auf das Wasser fährt und dabei eine Hand zeigt, die aus dem Wasser kommt.
Carpenter fand die Szene im fertigen Film aber klischeehaft und einfach nur schlecht und er entfernte sie komplett (wahrscheinlich eine kluge Entscheidung).
Diese Szene mit John Houseman als den Seemann wurde erst sehr viel später gedreht und war anfangs so nicht eingeplant. Als Carpenter den Film im Endschnitt hatte, merkten alle, dass er zu kurz sei. Also mussten noch etwas gedrehtes Material her, ältere Szenen wollte Carpenter nicht verwenden, so ersann er die letztlich verwendete Einleitung, in der der Seemann den Kindern die Vorgeschichte erzählt.
Der Film beginnt übrigens mit einem Zitat des amerikanischen Schriftstellers Edgar Allan Poe (1809 - 1849). Es sind die letzten beiden Zeilen aus seinem Gedicht "A dream with a dream":
"Is all that we see or seem
But a dream within a dream"
"Is all that we see or seem
But a dream within a dream"
Heißt etwa:
"Ist alles, was wir sehen oder scheinen
nur ein Traum innerhalb eines Traumes?"
"Ist alles, was wir sehen oder scheinen
nur ein Traum innerhalb eines Traumes?"
In der Nachbearbeitungs-Phase stellte Carpenter und auch die Produzenten fest, dass der Film für einen Horror-Film bisher zu wenig "härteren Horror" enthielt. Zur damaligen Zeit war es schon üblich (leider?), dass manche Filme eben härtere Szenen brauchten. Es mussten also weitere Nachdrehs in Kauf genommen werden, dazu gehörten einige Nahaufnahmen der Szenen am Anfang des Films, als die Fischer umgebracht werden, die Szene im Leichenschauhaus, als einer der "Toten" wieder aufsteht und der finale Endkampf zwischen Adrienne Barbeau und den Geistern auf dem Dach des Leuchtturms.
Bei "The Fog" war erstmals Alan Howarth dabei; in seiner Verantwortung lag das Re-mix der Aufnahme für den späteren endgültigen Soundtrack. Ab da arbeitete Howarth bei sieben Carpenter-Filmen mit an der Musik: bei "Escape from New York", "Halloween II", "Christine", "Halloween III", "Big Trouble in Little China", "Prince of Darkness" und "They live". Bei "Halloween" 4 bis 6 schrieb er die Musik alleine.
Noch während der Vorproduktionsphase schrieb Carpenter eine Rolle für eine Schauspielerin hinein, die schon damals mehr als nur bekannt war: Janet Leigh, die im Film die Bürgermeisterin des Ortes, Kathy Williams, spielt. Es war das erste Mal, das Janet Leigh zusammen mit ihrer Tochter Jamie Lee Curtis in einem Film spielte.
Neben Leigh und Curtis waren hier zu sehen Hal Holbrook als Father Malone, Adrienne Barbeau als Stevie Wayne, John Houseman als Mr. Machen (der Seemann) und Tom Atkins als Nick Castle. Atkins trat im nächsten Carpenter-Film noch einmal auf. In der Rolle des Kirchendiener Bennett übrigens sah man jemanden, dem man in John-Carpenter-Filmen so schnell nicht wieder begegnete, jedenfalls nicht auf den ersten Blick - John Carpenter selber.
Die Rollenfigur entlieh Carpenter einem Mann namens Bennett Tramer, mit dem Carpenter zusammen auf der "USC" war (der "University of Southern California"). Tramer war von 1984 bis 1999 als Drehbuch-Autor für Film und Fernsehen aktiv.
Die Rolle des Vater Malone wurde ursprünglich Christopher Lee angeboten, doch der lehnte aus welchen Gründen auch immer ab. Auch Kurt Russell wurde ein Part im Film angeboten, der Ende Dezember 1978 mit Carpenter den Film "Elvis" abgedreht hatte, doch auch er lehnte ab.
Manche der Rollennamen im Film sind die Namen echter Menschen, mit denen Carpenter zusammenarbeitete, wie Nick Castle, Dan O'Bannon oder Tommy Wallace. Der Rollenname des Gerichtsmediziners, Dr. Phibes, ist eine Hommage an die beiden Filme mit Vincent Price in der Titelrolle als Dr. Anton Phibes: "The abominable Dr. Phibes" (1971) und "Dr. Phibes rises again" (1972).
Der Darsteller von Blake, dem Anführer der Geister, war Rob Bottin, der im Film für die speziellen Make-up Effekte verantwortlich war. Bottin wurde bei Horror-Fans bekannt durch die Erschaffung der brillanten Effekte in Joe Dante's Klassiker "The Howling" ("Das Tier", 1980), außerdem arbeitete er 1982 erneut mit Carpenter zusammen, in dessen "The Thing" ("Das Ding aus einer anderen Welt").
DAS REMAKE
"The Fog" wurde schon der zweite von Carpenter's Filmen aus den 70er Jahren, der ein Remake erfuhren, obwohl chronologisch gesehen dies das erste Remake war - aber egal. Rupert Wainwright inszenierte 2005 das Remake "The Fog", eine kanadisch-amerikanische Co-Produktion.
"The Fog" wurde schon der zweite von Carpenter's Filmen aus den 70er Jahren, der ein Remake erfuhren, obwohl chronologisch gesehen dies das erste Remake war - aber egal. Rupert Wainwright inszenierte 2005 das Remake "The Fog", eine kanadisch-amerikanische Co-Produktion.
Die Geschichte aus dem Original hat im Remake nur wenige Änderungen erfahren: zum Jahrestag der Gründer der Stadt wollen die Bürger Statuen von ihnen aufstellen. Elizabeth, die Freundin von Nick Castle, findet in einem Bootshaus ein altes Tagebuch aus dem Jahr 1871, wo die Geschichte ihren Anfang nahm.
In der Neuverfilmung ist Antonio Bay ersetzt worden durch Antonio Island, also eine Insel in Oregon. Einige Darsteller sind anders oder verändert worden, einige Gegebenheiten wurden ebenfalls verändert, aber im Großen und Ganzen hielt sich Drehbuch-Autor Cooper Layne an das Original-Skript von Carpenter und Debra Hill.
Die Hauptrollen spielten im Remake Tom Welling als Nick Castle, Maggie Grace als Elizabeth Williams, Selma Blair als Stevie Wayne sowie DeRay Davis (Spooner), Kenneth Welsh (Tom Malone), Adrian Hough (Vater Malone) oder Sara Botsford als Kathy Williams.
Das Remake war alles andere als ein Mißerfolg: produziert mit einem für die heutige Zeit vergleichsweise schmalen Budget von 18 Millionen Dollar spielte es allein in den USA 29,5 Millionen Dollar wieder ein.
DEBRA HILL
Beim Remake "The Fog" waren John Carpenter und Debra Hill als Produzenten dabei, für Debra Hill war es allerdings die vorletzte Arbeit, sie verstarb kurz vor Ende der Dreharbeiten in Los Angeles.
Beim Remake "The Fog" waren John Carpenter und Debra Hill als Produzenten dabei, für Debra Hill war es allerdings die vorletzte Arbeit, sie verstarb kurz vor Ende der Dreharbeiten in Los Angeles.
Die am 10. November 1950 in Haddonfield, New Jersey, geborene Debra Hill begann ihre Arbeit beim Film als Drehbuch-Supervisor bei der Fernseh-Serie "The Streets of San Francisco" ("Die Straßen von San Francisco"). Diese Arbeit hatte sie auch 1976 bei John Carpenter's "Assault on Precinct 13" inne, bis sie ihren großen Erfolg mit Carpenter zusammen als Autorin und Produzentin von "Halloween" feierte.
Sie arbeitete öfter mit John Carpenter zusammen, nicht nur an der "Halloween"-Reihe, sie produzierte auch "Escape from New York" (1981) und dessen Fortsetzung "Escape from L.A." (1996). Debra Hill starb mit lediglich 54 Jahren am 7. März 2005 in Los Angeles an Krebs.
"The Fog" gibt es auch in einer Doppel-DVD-Box mit Zusatz-Material. Bestellen kann man es über hier.
EXXXXXXXXXXXXXXCELLENT
ReplyDeleteVielen Dank für den Kommentar.
ReplyDeleteThe Fog (1980)...
ReplyDeleteDer Film handelt von den Einwohnern der einer Stadt, deren Gründung mit einem dunklen Geheimnis in der Vergangenheit verknüpft ist. Die ersten Siedler hatten ein Schiff absichtlich durch falsches Leuchtfeuer auf ein Riff gelenkt, um zu verhindern, dass...