Monday, February 2, 2009

Straßen von S.F. (3/4)


MICHAEL DOUGLAS als Inspector Steve Keller
Die Rolle des Inspektors Steve Keller machte Michael Douglas zwar berühmt (nicht nur in den USA, auch beispielsweise bei uns), aber es hatte auch Nachteile. Es dauerte bis in die 80er Jahre hinein, bis er sich vom Image des Polizisten aus San Franciscso lösen konnte, jedenfalls der Ansicht vieler nach.

Er hatte schon in den 70er Jahren Rollen, die thematisch völlig anders waren und das "Image" des Serien-Polizisten weit von sich wiesen. Geboren wurde er am 25. September 1945 als Sohn von Issur Danielovitch Demsky, dessen Eltern russiche Emigranten waren. Besser bekannt ist Demsky wohl unter dem Namen Kirk Douglas, unter dem der am 9. Dezember 1916 in Amsterdam, New York, geborene, einer der größten Stars Hollywood´s wurde.



Gegen den übermächtigen Vater anzuspielen, fiel Michael Douglas von Anfang an nicht leicht und es dauerte eine ganze Weile, bis ihm dies gelang. Die Film-Laufbahn von Michael Douglas begann 1962, als er bei dem Film "Lonely are the Brave" ("Einsam sind die Tapferen", in dem sein Vater die Hauptrolle spielte), Assistent wurde. 1965, bei "The Heroes of Telemark" ("Kennwort "Schweres Wasser") war er bereits 2. Regie-Assistent und ein Jahr später arbeitete er als Produktions-Assistent bei "Cast a Giant Shadow" ("Der Schatten des Giganten"), alles Filme, in denen sein Vater Kirk Douglas die Hauptrolle spielte.

Doch die Arbeit hinter der Kamera schien ihm nicht zu behagen, denn schon 1969 war er als Schauspieer zu sehen:  in der Serie "CBS Playhouse". Es folgten einige Fernsehfilme wie "Hail Hero!" (1969),"Summertree" (1971), "Napoleon and Samantha" ("Flucht in die Wildnis", 1972) oder "When Michael calls" ("Helen und die Stime aus dem Jenseits"), ebenfalls von 1972. Die letzten beiden Filme liefen auch bei uns im Fernsehen. 1971 spielte er ebenso in den TV-Serien "FBI" und "Medical Center".


Michael Douglas gab später die Jahre, die er bei "Die Staßen von San Francisco" verbracht hatte, öfter als eine Art Lehrjahre an. Er lernte dort viel darüber, wie man effektiv Filme vorbereitet, plant, und ausführt, sprich so produziert, dass das eingeplante Budget nicht überschritten wird. Ebenso wurde ihm die künstlerische Welt des Filmemachens näher gebracht, wobei ihm sein Kollege Karl Malden mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat, und eigene Ideen von ihm nicht abgewürgt, sondern gefördert hatte.

Bereits 1975, noch während der Zeit bei "Die Straßen von San Francisco", kam sein erstes eigenes Projekt in die Kinos, die für ihn erste Schritte aus dem Schatten der Serie heraus bedeuten sollte. Der Film "One flew over the Cuckoo´s Nest" ("Einer flog über das Kuckucksnest"), bei dem er allerdings nicht als Schauspieler auftrat, sondern den Film produzierte.

Das  Werk, das mit Jack Nicholson, Louise Fletcher oder Will Sampson besetzt war, handelte von einer Nervenheilanstalt und deren Methoden. Noch im selben Jahr wurde er fertiggestellt und war die Sensation, neun Oscar-Nominierungen bekam der Film, der von Milos Forman gedreht wurde. Fünfmal wurde der Oscar dem Film zuerkannt; auch der Oscar für den besten Film des Jahres und der ging an Saul Zaentz und Michael Douglas


Nachdem dieser Film abgeschlossen war und seine Zeit bei der Serie abenfalls, konzentrierte sich Douglas wieder auf seine Schauspielkarriere, er wollte unbedingt vermeiden, ähnliche Rollen wie in "Die Straßen von San Francisco" zu spielen. Ein Angebot bekam er für "Coma" ("Coma"), in dem es um illegale Geschäfte mit menschlichen Organen geht. Michael Crichton, der bekannte (am 4. November 2008 leider verstorbene) Bestseller-Autor, drehte diesen Film nach seinem eigenen Drehbuch.

Ebenfalls weit entfernt vom Inhalt und Stil von "Die Straßen von San Francisco" waren seine nächsten Filme, wie "The China Syndrome" ("Das China Syndrom") "Running" (1979), "It´s my Turn" ("It´s my Turn - Ich nenn´ es Liebe") von 1980 oder "The Star Chamber" ("Ein Richter sieht rot", 1983). Interessante Filme zwar, doch war keiner darunter, der ihm internationalen Erfolg gebracht hatte.

Das änderte sich erst 1984, als er mit Kathleen Turner die Abenteuer-Komödie "Romancing the Stone" ("Auf der Jagd nach dem grünen Diamten") drehte. Dieser Film, der anfangs wie ein (üblicher) Nachahmungsstreifen des Erfolgs "Jäger des verlorenen Schatzes" von Steven Spielberg anmutete, konnte diese schlechten Vorzeichen schnell loswerden. Der Film war vom Prinzip her ähnlich angelegt, doch konnten die Hauptdarsteller Douglas, Kathleen Turner und Danny De Vito, sowie die humorige Art des Films schnell überzeugen.

Der Erfolg des ersten Teils ließ dann auch nicht lange auf eine Fortsetzung warten, die 1985 unter dem Titel "The Jewel of the Nile" ("Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil") ins Kino kam. Mit Filmen, die thematisch völlig  verschieden waren, behielt Douglas in den 80er Jahren kontinuierlich seinen Erfolg.



Die 90er Jahre begannen zunächst nicht sehr vielversprechend, mit "Shining through" ("Wie ein Licht in dunkler Nacht"), einer Spionage-Geschichte, die um das Jahr 1945 herum spielt. Der Film erregte wenig Aufsehen und glänzte hauptsächlich durch Nichtbeachtung. Im selben Jahr drehte er mit Sharon Stone (die mit diesem Film nach vielen Jahren endlich ihren Durchbruch schaffte) den Thriller "Basic Instinct" ("Basic Instinct"), der im Vorfeld schon für Aufsehen wegen seiner freizügigen Szenen gesorgt hatte.

Bis heute ist Douglas als Darsteller aktiv, zur Zeit bereits abgedreht oder in der Nachbearbeitung sind die Filme "The Ghosts of Girlfriends Past", "Solitary Man" und "Beyond a Reasonable Doubt". Douglas ist aber auch weiterhin ab und an als Produzent tätig, als solcher betreute er Filme wie "Starman" ("Starman") von John Carpenter (sowie die darauf folgende TV-Serie), "Flatliners" ("Flatliners", 1990), "Stone Cold" ("Stone cold - Kalt wie Stein", 1991) von Action-Spezialist Craig R.Baxley oder "Made in America" ("Made in America", 1993).

Als Produzent wird er auch den Film "The Mechanic" betreuen, der zur Zeit noch in der Vor-Produktion ist.



DARLEEN CARR als Jeannie Stone
Elfmal spielte Darleen Carr in der Serie die Rolle von Jeannie Stone, Mike Stone´s Tochter. Obwohl sie nicht sehr oft dabei war, wurde sie doch ein wichtiger Teil der Serie und war für viele ein immer wieder gern gesehener Gast.

Die am 12. Dezember 1950 in Chicago (Illinois) geborene Darleen Carr war von Beginn ihrer Karriere an mehr im Fernsehen als im Kino aktiv, im Kino spielte sie nur in weniger bekannten Filmen. Im Fernsehen war sie öfter und intensiver vertreten, ständige Rollen hatte Darleen in den Serien "The John Forsythe Show" (1965 - 1966), "The Golddiggers" (1969), "The Smith Family" (1971 bis 1972), "Once an Eagle" (1976 - 1977), "The Oregon Trail" (1977), "Miss Winslow and Son" (1979) oder mit James Garner in "Bret Maverick" (1981 - 1982).

Gastauftritte absolvierte Darleen Carr ebenso in einigen bekannten. 1992 war sie neben Karl Malden die einzige  aus der alten Besetzung, die in dem neuen TV-Film "Back to the Streets of San Francisco" ("Zurück auf die Straßen von San Francisco") ihre alte Rolle spielte.

1997 hatte sie zum letzten Mal in dem Film "Eight Days a Week" vor der Kamera gestanden, danach war sie noch in zwei Filmen und einer TV-Serie als Sprecherin aktiv gewesen - zuletzt 1999 in "Lands of Lore III", danach verließ sie das Showgeschäft.




RICHARD HATCH als Inspector Dan Robbins
Richard Hatch kam damals die undankbare Aufgabe zu, nach vier Jahren (in denen die Zuschauer Malden und Douglas gesehen hatten) als Ersatz aufzutreten. Eine Konstellation, die selten in Serien gutgeht. Obwohl er seine Rolle gut spielte, konnten oder wollten die Zuschauer sich mit der neuen Besetzung nicht abfinden und das Ende einer guten Serien war unabwendbar.

Nach seiner Rolle in "Die Straßen von San Francisco" wollte sich  der am 21. Mai 1945 in Santa Monica geborene Richard Hatch auf seine Kinokarriere konzentireren, die aber kam absolut nicht aus den Startlöchern. So nahm er ein Jahr später erneut ein Angebot für eine Fernseh-Serie an und spielte in der Science-Fiction-Serie "Battlestar Galactica" ("Kampfstern Galactica") seine wohl berühmteste Rolle.

In dieser von Glen A.Larson konzipierten Serie spielten neben Richard Hatch Dirk Benedict und der aus "Bonanza" bekannte Lorne Greene die Hauptrollen. Die Serie startete zunächst ziemlich erfolgreich, nicht nur die Schauspieler überzeugten, auch die von John Dykstra geschaffenen Spezial Effekte wussten zu unterhalten. Bei uns lief diese Serie zunächst nicht im Fernsehen, sondern im Kino, wofür man mehrere Episoden zusammenschnitt.

In späteren Folgen häuften sich  nicht nur logische Fehler und dramaturgische Mißgriffe, die Handlung so mancher  Folge schleppte sich mühsam dahin, mit anderen Worten: einige Folgen waren schlicht und einfach langweilig. Das sahen bald auch die Verantwortlichen beim Sender und gaben Serienerfinder Glen A. Larson Order, das Konzept zu überdenken. Dieser tat es auch: bis auf Lorne Greene schmiß er alle Hauptdarsteller der Serie ´raus und kam ein  Jahr später mit einem neuen Konzept, das so behämmert war, das der Serie bereits nach 10 produzierten Episoden der Stecker rausgezogen wurde. Das vorzeitige Ende einer (anfangs) sehr guten Serie und noch mehr verschenkter Ideen.


Richard Hatch´s Karriere war sein Ausstieg aus der Serie nicht förderlich, er drehte danach Filme von nicht immer guter Qualität. Etwa ab Mitte der 90er Jahre tauchten in Fachmagazinen immer wieder Gerüchte auf, das "Kampfstern Galctica" eine Neuauflage erleben soll - wahrscheinlich als Kinofilm, aber Fakten gab es nicht.

Hatch versuchte wieder und wieder - teilweise auch mit eigenen Mittel - eine Neuauflage der Serie zu starten, doch bedauerlicherweise blieb ihm der Erfolg versagt. 2004 war es dann doch soweit, "Battlestar Galactica" wurde fürs Fernsehen neu belebt, aber zunächst ohne Richard Hatch, jedenfalls in den Hauptrollen.

Diese Hauptrollen spielten Edward James Olmos als Admiral Adama, Mary McDonnell als Präsidentin Roslin, Jamie Bamber (Apollo), James Callis (Dr. Baltar), Tricia Helfer (Nummer sechs) oder Grace Park als Lt. Agathon. Richard Hatch spielte von 2004 bis 2008 in 20 Episoden die Rolle von Tom Zarek.


Der vierte und letzte Teil folgt morgen.

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