Saturday, November 15, 2008

Die 2 (2/2)

Fernseh Serien Die Zwei

 DIE DARSTELLER:


TONY CURTIS als Daniel "Danny" Wilde
Tony Curtis spielte die Rolle des Geschäftsmannes Danny Wilde in seiner ihm eigenen, humorvollen Art, die er wie nur wenige andere beherrschte und die in "The Persuaders!" ("Die 2") perfekt hineinpaßte.

Geboren wurde der Schauspieler unter dem Namen Bernard Schwartz am 3. Juni 1925 im New Yorker Stadtteil Bronx. Curtis ist der Sohn eines ungarischen Einwanderer, eines Schneiders, der in Budapest selber als Schauspieler auftrat, dies allerdings nicht hauptberuflich machte.

Während des 2. Weltkrieges ging er zur Navy, wo er erste Schauspielerfahrungen bei Aufführungen sammelte. In dieser Zeit lernte Tony Curtis Larry Storch kennen, mit dem ihm eine jahrzehntelange Freundschaft verbinden  sollte. Storch spielte später eine Gast-Rolle in "Die 2", in der Folge "Angie ... Angie" ("Festival der Mörder"), wo er einen alten Schulfrend Danny Wilde´s verkörperte, der sich aber im Laufe der Jahre sehr verändert hat.

Als Curtis damals mehr und mehr zum Star aufstieg, verschaffte er Storch Rollen in seinen Filmen, wie zum Beispiel in "The Prince who was a Thief" ("Die Diebe von Marschan", 1951), "Who was that Lady?" ("Wer war die Dame?", 1960), "40 Pounds of Trouble" ("Ein Rucksack voller Ärger", 1962), "Sex and the single Girl" ("...und ledige Mädchen", 1964), "Wild and wonderful" ("Monsieur Cognac", 1964) oder "The great Race" ("Das große Rennen rund um die Welt", 1964).

Nachdem Tony Curtis im Dienst bei der U-Boot-Flotte der Navy eine schwere Verletzung eingefangen hatte, wurde er entlassen; von der Verletzung merkte man in seinen späteren Filmen aber nichts mehr. Artistische Einlagen gab er in vielen seiner Werke und gerade bei "Die 2" spielte er so manche  Szene, in denen er körperlich mehr als fit sein mußte, das ging von den üblichen Schlägereien bis zu gewagten Sprüngen und Klettereien über Hausdächer, die er wirklich selber drehte, wie häufige Nahaufnahmen zeigen.

Nach seiner Armeezeit hatte er wohl Gefallen an der Schauspielerei gefunden und ging nach seinen ersten zaghaften Versuchen bei der Armee nun ernsthaft an diesen  Beruf heran. Er bekam erste Rollen am Theater, die schon bald größer wurden. Ein Schauspielstudium am "New York´s Dramatic Workshop" schloß seine Ausbildung zum Darsteller ab und während einer Theater-Aufführung in dem Stück "Golden Boy", wo er schon eine der Hauptrollen verkörperte, sah ihn ein Talentsucher der "Universal Studios", der ihn zu Probeaufnahmen mitnahm.

Das Studio gab ihm dann einen 7-Jahres-Vertrag mit einer vorerst fest vereinbarten Gage von 100 Dollar pro Woche. Nur sein Name, Bernard Schwartz, gefiel den Filmleuten nicht, er änderte ihn daraufhin in Anthony Curtis, aus dem später Tony Curtis wurde.

Zu Anfang sah aber die zu erwartende Film-Karriere nicht sehr vielversprechend aus, bei manchen seiner Filme in dieser Zeit, wie "Criss Cross" ("Gewagtes Alibi", 1949) oder "Woman in hiding" (1950) wurde er im Vorspann nicht  genannt und seine Auftritte waren meist so klein, dass sie den Zuschauern kaum irgendwie auffielen. Seine Szenen als Rennfahrer für den Film "Take one false Step" von 1949 wurden noch vor dem Kinostart wieder aus dem fertigen Film herausgeschnitten. Auch in dem Western-Klassiker "Winchester ´73" ("Winchester ´73"), den Anthony Mann mit James Stewart drehte, spielte er eine Rolle, die so winzig war, das auch seine Fans Mühe hatten, ihn zu erkennen. Er wurde hier zwar im Vorspann erwähnt, allerdings so ziemlich als letzter.


Langsam wurden seine Rollen dann etwas größer in Filmen wie "The Prince who was a Thief" ("Die Diebe von Marschan", 1951) von Rudolph Maté, "Flesh and Fury" ("Sein großer Kampf", 1952) oder "Son of Ali Baba" ("Der Sohn von Ali Baba", 1952) von Kurt Neumann, alles Filme aus dem Abenteuer-Genre, die ihm auch seine ersten Erfolge einbrachten.

Einen Grundstein für seinen Erfolg legte er mit dem Klassiker "The defiant Ones" ("Flucht in Ketten", 1958) von Stanley Kramer, der ihm viel Erfolg und Anerkennung brachte. In diesem Film spielt er mit Sidney Poitier Gefängnis-Insassen, denen die Flucht gelingt. Allerdings sind die beiden durch Handschellen aneinander gebunden und Curtis spielt in diesem Film jemanden, der Schwarze absolut nicht ausstehen kann. Das Werk brachte Curtis die einzige Oscar-Nominierung in seiner Karriere ein, außer ihm wurde auch Sidney Poitier (damals als einer der ersten farbigen Schauspieler) als bester Hauptdarsteller nominiert, beide bekamen den Preis aber nicht.

Der Film gewann den Oscar allerdings in den Sparten bestes Original-Drehbuch (an Nathan E.Douglas (Pseudonym für Ned Young) und Harold Jacob Smith) und für die beste Kamera an Sam Leavitt. Vorgeschlagen wurde "Flucht in Ketten" noch als bester Film, bester Nebendarsteller, beste Nebendarstellerin, beste Regie und den besten Schnitt.

Regisseur David Lowell Rich drehte 1985 ein Remake dieses Stoffes und entgegen der Regel, das Remakes meistens mies wären, schaffte es Rich, nach einem Drehbuch von James Lee Barrett einen guten Film auf die Beine zu stellen, der natürlich nicht so sehr von der Geschichte lebte (die ja eh bekannt ist), sondern von den Schauspielern.

In diesem Fall lieferten der serienerprobte Robert Urich und Carl Weathers (bekannt aus den "Rocky"-Filmen) eine gelungene Vorstellung. Der Film lief in den USA (als TV-Film) und auch bei uns unter jeweils denselben Titel wie das Original von 1958.

Neben seinen Rollen in ernsten Filmen erkannte man aber zunehmend auch Curtis' komödiantisches Talent, das schon früh sichtbar wurde; ein gutes Beispiels dafür ist wohl seine Arbeit in Billy Wilder´s Klassiker "Some like it hot" ("Manche mögen´s heiß", 1959) oder in Blake Edward´s "Operation Pettycoat" ("Unternehmen Pettycoat", mit Cary Grant) aus demselbem Jahr. Jedoch spielte Curtis auch weiterhin in Abenteuerfilmen.

In den weiteren 60er Jahren spielte er unterschiedliche Rollen in verschiedenen Genres, die nicht alle Erfolge wurden; er war zu sehen in "The Outsider" ("Der Außenseiter", 1960), "Sex and the single Girl" ("...und ledige  Mädchen", 1964) oder erneut unter Blake Edward´s Regie in der - etwas zu lang geratenen, aber guten - Komödie  "The great Race" ("Das große Rennen rund um die Welt") mit Jack Lemmon und Natalie Wood.

Neben weiteren Komödien wie "Arrivederci, Baby!" ("Arrivederci, Baby!", 1966) spielte Curtis einen Mörder in dem 1968 von Richard Fleischer gedrehten "The Boston Strangler" ("Der Frauenmörder  von Boston"), in dem er mit Henry Fonda und George Kennedy vor der Kamera stand. Curtis´ Erfolge ließen in den 70er Jahren mehr und mehr nach, er spielte meistens in Abenteuer- oder Kriminalfilmen, von denen aber nur wenige in besonders guter Erinnerung blieben.

Eine Ausnahme ist da vielleicht Elia Kazan´s "The last Tycoon" ("Der letze Tycoon", 1976) mit Robert De Niro und (nicht zu vergessen) eine Neuverfilmung von "The Count of Monte Christo" ("Der Graf von Monte Christo")  aus dem Jahr 1975. Der Stoff wurde zwar schon mehrere Male verfilmt, aber diese Version, von TV-Routinier David Greene in Szene gesetzt, ist das Ansehen allemal wert. Sie kann nicht nur mit einer hervorragenden Ausstattung aufwarten, sondern auch mit guten Schauspielern: Trevor Howard, Louis Jordan, Donald Pleasence, Taryn Power und Richard Chamberlain in der Titelrolle des Grafen von Monte Christo.


In dieser Zeit nahm Curtis dann nach seiner Rolle in "Die 2" noch einmal eine Hauptrolle in einer TV-Serie an; in "McCoy", die von 1975 bis 1976 lief, bei uns allerdings wieder mal unbekannt ist. Eine wiederkehrende Rolle übernahm er ab 1978 in der auch bei uns erfolgreichen Serie "Vega$" ("Vega$"), wo er den Hotelbesitzer Philip Roth spielte. Er war dort aber nicht in allen Folgen dabei; wenn er aber dabei war, sorgte er mit seiner humorvollen Art und Weise auch für amüsante Momente. Robert Urich spielte in dieser Serie die Hauptrolle als Privatdetektiv  Dan Tanna.

In den beginnenden 80er Jahren hatte Tony Curtis immer seltener gute Rollen zu spielen, so sah man ihn 1980 in der Agatha-Christie-Verfilmung "The Mirror crack´d" ("Mord im Spiegel"), in der Angela Lansbury als Miss Marple die Hauptrolle spielte.  Auch wenn das Drehbuch von Jonathan Hales und Barry Sandler stammte, und John Brabourne und Richard Goodwin den Film produzierten und obwohl er mit Geraldine Chaplin, Edward Fox, Rock Hudson und Kim Novak gut besetzt war, gilt diese Version doch unter Fans als nicht sehr gelungen, weil absolut keine Spannung aufkommt. Der ganze Film plätschert so dahin, das man sich irgendwann nach dem Ende sehnt (oder die Fernbedienung endlich zu finden hofft).

Mehr und mehr geriet Tony Curtis damals in eine Krise, die hauptsächlich von Alkohol und Drogen verursacht wurde, er bekam kaum noch gute Filmangebote und erst nachdem er erfolgreich eine Entziehungskur geschafft hatte, kehrte er 1985 mit mehr Erfolg in die Welt des Films zurück: er spielte (mit ansehnlichem Erfolg) in Nicolas Roeg´s "Insignifiance" "("Insignifiiance - Die verflixte Nacht"), den Roeg mit Gary Busey, Michael Emil, Theresa Russel  (seiner damaligen Ehefrau) und Will Sampson drehte.

Curtis schaffte es in den folgenden Jahren, seine persönlichen Krisen und Probleme dauerhaft zu überwinden, er wandte sich dem Malen zu und spielte auch weiterhin Rollen, gute Rollen, wenn auch hauptsächlich im Fernsehen: eine dieser Arbeiten spielte er (erneut in einer Agatha-Christe-Verilmung) 1986 in dem TV-Film "Murder in three Acts" ("Tödliche Parties"). Dies ist einer der äußerst gelungenen Filme aus der langen Reihe von Werken, die nach Romanen der erfolgreichen Schriftstellerin entstanden sind, einer der Filme, bei denen man 90 Minuten lang gut unterhalten wird und mitraten kann, wer denn nun letztlich der Mörder ist, obwohl man darauf sowieso nicht kommt.

Außer solchen Rollen spielte er in den späten 80er und den 90er Jahren auch verstärkt in B-Filmen, die oft so  entsetzlich dämlich waren, das nicht einmal seine humoristische Art die jeweiligen Schinken retten konnte: so mimte er in "The Mummy lives" ("Mumie - Tal des Todes", 1993 von Gerry O´Hara) einen Ägypter, der seine  mumifizierte Geliebte wiedererwecken will, die natürlich vor tausenden Jahren eingesargt wurde, oder irgendwie in der Art. Was denn? Hört sich dämlich an? ...... Nun, genau so ist der Film ja auch.

1993 schrieb er seine Autobiographie "Tony Curtis, The Autobiography" und das Jahr 1994 wurde für Tony Curtis ein ziemlich schwieriges: im April überstand er eine Herz-Bypass-Operation und am 2. Juli starb sein Sohn Nicholas an einer Überdosis Heroin.

Im Alter von 73 Jahren heiratete Tony Curtis dann am 6. November 1998 zum fünften Mal Jill Vandenberg, die 45 Jahre jünger ist als Curtis.


ROGER MOORE als Lord Brett Sinclair
Roger Moore dürfte sich seinen Platz in der Geschichte des Films schon gesichert haben: er war ein wichtiger Teil einer der erfolgreichsten Kino-Film-Reihen, die es gibt: die James-Bond - Reihe.

Obwohl auch heute noch Bond-Fans seine Art und Weise der Darstellung des Geheimagenten nichts oder nur wenig abgewinnen können, ist er doch der erfolgreichste Darsteller der Reihe. Siebenmal spielte er (hintereinander) diese Rolle, während Sean Connery "nur" sechsmal (mit einer Unterbrechung) den Part spielte. Und erstüber 10 Jahre später folgte sein siebenter und letzter (inoffizieller!) Auftritt als Bond.

Viele Fans konnten damals der ironischen, etwas humorvolleren Art und Weise von Roger Moore nichts abgewinnen und  teilweise wurde dieses auch in den Filmen - vor allem bei "Octopussy" doch arg übertrieben.
Aber auch mit seiner Fernseh-Arbeit war er in den 60er Jahren schon einer der erfolgreichsten und bekanntesten Darsteller in England. Nach den Serien "Ivanhoe" und "The Alaskans" wirkte er in der US-Serie "Maverick" mit, in der James Garner erfolgreich spielte. Und ab 1962 war er dann "The Saint", "Simon Templar", wie die Serie bei uns hieß, in der Moore 7 Jahre lang in 118 Episoden erfolgreich spielte.


Geboren wurde er als Sohn eines Polizisten unter dem Namen Roger George Moore am 14. Oktober 1927 in Stockwell, ein Stadtteil im Süden Londons. Im Alter von 15 Jahren verließ er die Schule und begann eine Ausbildung zum Zeichner im Trickstuduio "Publicity Picture Productions". Dieser Arbeit ging er bis zu seinem 17. Lebensjahr nach, bis er in die englische Armee eingezogen wurde.

Er verließ diese im Range eines Captains und nach einem Auftritt als Komparse in "Caesar and Cleopatra" ("Caesar und Cleopatra") 1945 nahm er Schauspielunterricht an der "Royal Academy of Dramatic Arts". Neben Statistenauftritten beim Film, etwa in "Perfect Strangers" (1945), "Gaiety George" (1946) oder "Piccadilly Incident" von 1946 übernahm er in der Ausbildung auch Statistenrollen am Theater, bis er im Alter von 19 Jahren (1946) seine erste größere Rolle am "Londoner Arts Theatre" in dem Stück "Der Kreiskreis"  spielte.

1953 ging Moore in die USA, wo er schon bald erste Rollen am Broadway spielte, wo er von einem Talentsucher angesprochen wurde und ihm ein Vertrag mit der "MGM" angeboten wurde, den er auch annahm. Mit Dorothy Squires ging er am 6. Juli 1953 seine zweite Ehe ein, die bis 1968 (mehr oder weniger!) hielt.

Ab 1954 spielte er dann in den USA Rollen in einigen (meist) Abenteuerfilmen, die aber oft wohl nur seinen Fans bekannt sein dürften.


Noch in dieser Zeit ging Moore auch wieder nach England zurück, wo er 1958 seine erste Serien-Hauptrolle drehte: als Sir Wilfred Ivanhoe in der Abenteuer-Serie "Ivanhoe", in der er als Titelheld mit seinem Knappen Gurth (Robert Brown) spielte. Die Serie erzählt die allseits bekannten Abenteuer des edlen, von Sir Walter Scott erdachten, Ritters Ivanhoe, die natürlich fernsehgerecht bearbeitet wurden.

Neben Moore und Robert Brown spielten in dieser Show John Pike als Bart und Andrew Keir als Prinz John mit. Bis 1959 wurden 39 Episoden gedreht, dann wurde die Serie eingestellt. Wahrscheinlich unmittelbar nach den Arbeiten zu seiner ersten Serie begann Roger Moore 1959 mit seiner zweiten Serie, die aber eine amerikanische Produktion wurde: "The Alaskans", einer Show, die im Amerika um 1890 herum spielte und ihre Geschichten um die ersten Goldfunde am Yukon erzählte.

Neben Roger Moore spielte Dorothy Provine, Jeff York und Ray Danton in 37 Episoden mit, die 1959 produziert  wurden. Geplant war eine längere Produktionszeit dieser Serie, doch die amerikanischen Zuschauer konnten mit diesem Konzept wohl nicht viel anfangen, denn wegen rapide sinkender Zuschauerzahlen wurde die Serie noch im selben Jahr eingestellt.

Doch über Arbeitsmangel konnte Moore sich damals nicht beschweren; bereits 1960 begannen die Arbeiten an seiner dritten Serie. In diesem Jahr stieg er in die seit 1957 laufende, amerikanische Western-Serie "Maverick" ein, mit der James Garner beim amerikanischen Fernseh-Publikum bekannt wurde - mindestens so bekannt, wie er in den 70er Jahren mit seiner Serie "The Rockford Files" wurde.

Allerdings war Garner 1960 bereits (wegen verschiedenen Ansichten über seine Gage) aus der Show ausgestiegen und Roger Moore kam als Cousin Beauregarde "Bo" Maverick in die "Familie" - die aus Jack Kelly in der Rolle des Bart Maverick (1957 - 1962), Diane Brewster als Samantha Crawford (1957 - 1959) und Robert Colbert als Brent Maverick (1961) bestand. Erfunden wurde die Serie, die die Zeit des Wilden Westens etwas humorvoller und überdrehter darstellte, von Roy Huggins, der in den 60er Jahren mit seiner TV-Serie "The Fugitive" ("Auf der Flucht") einen der ersten echten Fernseh-Klassiker ins Leben rief.

Roger Moore blieb bis 1961 bei "Maverick" und ein Jahr später wurde die Produktion nach 124 gedrehten Folgen eingestellt. 1961 er nach Italien, wo er die Figur des Romulus in dem Antik-Schinken "Il Ratto delle Sabine" ("Der Raub der Sabinerinnen") spielte. Bei den Dreharbeiten zu diesem Film lernte er damals Luisa Mattioli kennen, die er auch bald heiraten wollte, was er aber noch nicht konnte, da er noch mit Dorothy Squire im Ehestand war und  die sich lange Zeit hartnäckig weigerte, in die Scheidung einzuwilligen.

Bald danach legte Roger Moore den Grundstein für seine Bekanntheit und seinen Erfolg in England: er drehte die TV-Serie "The Saint". Mit den Abenteuern des "Heiligen" erreichte Roger Moore seinen bis dato größten Erfolg. Angelegt zunächst nur für eine sechsmonatige Drehzeit entwickelte sich die Serie zu einem Dauerbrenner, den Moore erst nach 7 Jahren und 118 produzierten Folgen wieder verließ.

"The Saint" erzählt die Abenteuer des finanziell unabhängigen Lebemannes Simon Templar, so hieß die Serie auch bei uns, der so eine Art moderner Robin Hood ist; er hilft den Armen und denen, denen Unrecht angetan wurde, auch wenn das heißt, dass er selber manchmal Gesetze brechen (oder beugen) muß.


Roger Moore war übrigens nicht die erste Wahl der Produzenten Robert S.Baker (der auch Produzent bei "Die 2" war) und Monty Berman; sie wollten eigentlich Patrick McGoohan haben, doch der lehnte ab, weil er eine solche unmoralische Rolle nicht spielen wollte - das ist kein Witz, das stimmt wirklich.

McGoohan war damals schon ein bekannte Serien-Star, der mit der Agenten-Serie "Danger Man" (1960 -1961) großen Erfolge hatte, doch auch hier sorgte er dafür, dass der Titelheld keine unnötige Gewalt anwandte (was sich ja noch vertreten läßt) und auch sonst keine unmoralischen Dinge tat, das ließ er sich vertraglich zusichern. Als er mit seiner Serie 1961 kurz aufhörte, bot man ihm die Rolle von Simon Templar an, wegen des liederlichen Lebenswandels der Hauptfgur aber lehnte er ab (übrigens: die Serie "Danger Man" spielte er ab 1964 noch bis 1967 weiter).

So kam dann Roger Moore in den Genuß, seine Karriere im Fernsehen mit einem Dauerbrenner zu festigen, der in über 80 Länder später verkauft werden sollte - auch bei uns lief die Serie mit annehmbaren Erfolg. Weitere Hauptrollen gab es in der Serie nur eine: die des Inspector Claud Eustace Teal, der Templar wegen seiner ab und an begangenen leichten Gesetzesübertretungen unbedingt erwischen wollte; diese Figur wurde von Ivor Dean verkörpert, der von 1963 bis zum Ende der Show dabei blieb.

Die ersten drei Jahre lang wurde die Serie in schwarzweiß gedreht, und ab 1966 bot man dann die Abenteuer des "Heiligen" in Farbe an. Ein Markenzeichen der Serie wurde auch das Auto, das Moore als Simon Templar fuhr: einen Volvo P-1800. Erfunden wurde die Figur des Simon Templar übrigens schon im Jahre 1928 von Leslie Charteris, der am 12. Mai 1907 unter dem Namen Leslie Charles Bowyer Yin in Singapur geboren wurde.

Roger Moore drehte in der Serie einige Folgen, war an manchen Drehbüchern beteiligt und arbeitete in den letzten 47 Folgen auch als Co-Produzent mit, ließ sich aber im Vorspann nicht namentlich erwähnen. Nachdem diese Serie ihm beinahe weltweit Erfolg und Ruhm (und natürlich Geld) gebrachte hatte, endete die Show 1969 nach 118 abgedrehten  Episoden und vorerst herrschte Ruhe um den "Heiligen", bis im Jahr 1978 in England die Serie "Return of the Saint" ins Leben gerufen wurde. Ein neuer "Heiliger", gespielt von Ian Ogilvy, wurde ins Rennen geschickt, doch die Zuschauer konnten sich damit wohl nicht abfinden, denn nach 24 Episoden wurde Ogilvy in den Ruhestand geschickt. 1987 bis 1989 wurden einige TV-Filme um den "Heiligen" gedreht und 1997 gab es gar ein Remake im Kino zu sehen.

In dieser Zeit lagen die ersten Verhandlungen mit den Produzenten Albert Broccoli wegen der Rolle des James Bond. Als sich dies aber ewig hinzuziehen schien, nahm er dann die Rolle in "Die 2" an, obowhl er keine Serien-Rolle  mehr verkörpern wollte. Nach dem frühen  Ende der Show aber näherte sich für Broccoli bald der Termin, um den neuen Bond-Film in Angriff zu nehmen, und Sean Connery hatte mehrfach gesagt, dass er unwiderruflich kein Interesse mehr an weiteren Filmen hätte.

So fragte er erneut bei Moore an und diesmal sagte er zu. Schon vor dem ersten Film 1962 war Moore in die engere Wahl als James Bond gekommen, doch sei er damals noch zu jung gewesen, wie es hieß - was völliger Quatsch ist, damals war er schon 35 Jahre alt gewesen. Als er schließlich die Bond-Rolle annahm, hatte er immerhin schon 46 Jahre auf dem Buckel. Connery, hieß es, sei auch ausgestiegen, weil er sich langsam für zu alt für die Rolle des Bond hielt, Moore aber ist drei Jahre älter als Connery.

Wie dem auch sei, 1973 gab Roger Moore mit dem achten Bond-Film seinen Einstand als Geheimagent in "Live and let die" ("Leben und sterben lassen") und, wie dieser erste Film, sollten auch fast alle seine weiteren die Bond-Fans in zwei Lager spalten: die, die Moore als Bond mochten und die, die ihn nicht mochten. Die Unterschiede zwischen Connery´s Art und Moore´s Darstellung des Agenten waren einfach für viele zu groß. Bei Connery waren es meist ernsthaftere Filme ohne allzu viele technische und humoristische Kinkerlitzchen. Roger Moore spielte seinen Bond mit sehr viel mehr Ironie, Humor und manchmal auch Sarkasmus.

Der Großteil der Fans aber hielt den Bond-Filmen dennoch die Treue, denn Moore wurde zum erfolgreichsten Darsteller: sieben offizielle Filme drehte er als 007. Auch wenn das Lager der Bond-Fans durch Moore weiterhin gespalten blieb - das hat sich übrigens bis heute nicht wesentlich geändert - drehte Moore in den nächsten Jahren die weiteren Bond-Filme: "The Man with the golden Gun" ("Der Mann mit dem goldenen Colt", 1974, ebenso wie der 1973er Film von Guy Hamilton gedreht), "The Spy who loved me" ("Der Spion, der mich liebte", 1977, von Lewis Gilbert), "Moonraker" ("Moonraker - Streng geheim", 1979, ebenfalls von Lewis Gilbert), "For your Eyes only" ("In tödlicher Mission", 1981), "Octopussy" ("Octopussy", 1983) und als lezten "A View to a Kill" ("Im Angesicht des Todes") von 1985, die letzten drei drehte (wie auch die nächsten beiden noch) John Glen, der damit der meistbeschäftigte Regisseur in der Bond-Reihe wurde.

Als Roger Moore seinen letzten Bond-Filme drehte, fanden viele (teilweise auch seine Fans!), dass es langsam Zeit  für ihn wurde, die Rolle abzugeben: bei Entstehung des 1985er Films war er immerhin schon 58 Jahre alt und ein  58jähriger James Bond, der sich durch alle Betten schläft, mit allen Gegner fertig wird und die waghalsigsten Stunts macht, wird eben doch mehr als unglaubwürdig.


Zwischen den Bond-Filmen drehte er teils gute, teils weniger gute Filme, darunter die Abenteuerfilme "That lucky Touch" ("Bleib mir ja vom Leib", 1975), "Shout at the Devil" ("Brüll den Teufel an", 1976), "Gli Esecutori"  ("Abrechung in San Fransicso", 1976, einen nicht gerade sehr guten Kriminalfilm von Maurizio Lucidi), den - wie ich finde - sehr guten TV-Film "Sherlock Holmes in New York" ("Sherlock Holmes in New York", 1976), in dem Moore eine sehr überzeugende und glaubhafte Darstellung des von Arthur Conan Doyle erdachten Detektives ablieferte.

Ende der 70er Jahre dann drehte Moore drei Action-Filme, von denen ich nur einen empfehlen kann, das ist außer dem teils doch sehr harten und unnötig brutalen "The Wild Geese" ("Die Wildgänse  kommen", 1978) und "Escape to Athena" ("Flucht nach Athena", 1979) der ebenfalls 1979 entstandene "North Sea Hijack" ("Sprengkommando Atlantik", lief in den USA unter dem Titel "Ffolkes"). Hier spielte Moore unter der Regie von Andrew V.McLaglen (der auch "The Wild Geese" drehte) den Anführer einer Spezialeinheit im Kampf gegen den Terrorismus, der eine von Irren besetzte Ölbohrstation befreien muß. Neben Moore spielten James Mason, Michael Parks und David Hedison und als Anführer der Terroristen zeigte Anthony Perkins eine sehr gute Leistung.

Es folgten Filme wie die Action-Komödie "The Cannonball Run" ("Auf dem Highway ist die Hölle los", 1981), den Kriminalfilm "The naked Face" ("Das nackte Gesicht"), in der er mit Rod Steiger und Elliott Gould spielte und meistens unbekannte Filme wie "Bed and Breakfast" ("Agenten leben einsam", 1989), in Willy Bogner´s "Feuer, Eis & Dynamit" (1990, einer deutschen Produktion), "Bullseye" ("Bullseye", 1990) von Michael Winner, "The Man who wouldn´t die" ("Der Mann, der niemals starb", 1993, einem TV-Film), "The Quest" oder "Spiceworld - The Movie" ("Spiceworld - Der Film") von 1997.

In den letzten Jahren erschien er ab und an als Sprecher in Animationsfilmen, zog sich ansonsten aber weitesgehend aus dem Filmgeschäft zurück. Vor kurzem hat er seine Autobiographie unter dem Titel "My Word is my Bond" veröffentlicht.


DIE EPISODEN
1.) OVERTURE (Schwesterchens Muttermal)
2.) THE GOLD NAPOLEON (Geschäfte mit Napoleon)
3.) TAKE SEVEN (Erben bringt Sterben)
4.) GREENSLEEVES (Das Geheimnis von Greensleeves)
5.) POWERSWITCH (Die tote Tänzerin)
6.) THE TIME AND THE PLACE (Der Tod kommt live)
7.) SOMEONE LIKE ME (Das doppelte Lordchen)
8.) ANYONE CAN PLAY (Daniel, der Bombenjunge)
9.) THE OLD, THE NEW AND THE DEADLY (Die Vergangenheit des Grafen)
10.) ANGIE ... ANIGE (Festival der Mörder)
11.) CHAIN OF EVENTS (Der Mann mit dem Köfferchen)
12.) THAT`S ME OVER THERE (Seine Lordschaft Danny Wilde)
13.) THE LONG GOODBYE (Die Jagd nach der Formel)
14.) THE MAN IN THE MIDDLE (Der Lord ist fort)
15.) ELEMENT OF RISK (Der große Lomax)
16.) A HOME OF ONE´S OWN (Das Alptraumschlößchen)
17.) FIVE MILES TO MIDNIGHT (Drei Meilen bis Mitternacht)
18.) NUISANCE VALUE (Entführung auf spanisch)
19.) THE MORNING AFTER (Der Morgen danach)
20.) READ AND DESTROY (Der Mann mit dem Toupet)
21.) A DEATH IN THE FAMILY (Adel vernichtet)
22.) THE OZEROV INHERITANCE (Die Ozerov-Juwelen)
23.) TO THE DEATH, BABY (Die Seifenprinzessin)
24.) SOMEONE WAITING (Ja, wo rennen sie denn?)

Friday, November 14, 2008

Octopussy


”Octopussy”

Inhalt: Ein gestohlenes Schmuckstück bringt Agent James Bond auf die Spur des russischen Generals Orlov. Der ist nicht damit einverstanden, das der Kalte Krieg langsam beendet wird und versucht dies zu verhindern.

Er will im Westen eine Atombombe zünden und dieses den Amerikanern in die Schuhe schieben. Bond macht sich auf die Suche nach dem General und der Bombe und bekommt dabei Verstärkung von unerwarteter Seite.

England, USA, 1982, 83
Original-Titel: OCTOPUSSY

Darsteller:
Roger Moore (James Bond)
Maud Adams (Octopussy)
Louis Jourdan (Kamal Khan)
Kristina Wayborn (Magda)
Kabir Bedi (Gobinda)
Steven Berkoff (General Orlov)
David Meyer (Zwilling)
Tony Meyer (Zwilling)

Story und Drehbuch: George MacDonald Fraser und Richard Maibaum & Michael G.Wilson
Produzent: Albert R.Broccoli
Ausführender Produzent: Michael G.Wilson
Regie: John Glen


HINTER DEN KULISSEN

1981 drehte Roger Moore seinen fünften Einsatz als Geheimagent James Bond in dem Film “For your Eyes only” (“In tödlicher Mission”) unter der Regie von John Glen.

Dieser Film gilt auch heute noch auch unter denen, die Moore’s Art nicht mögen, als sein bester Film. Weil hier alles nicht so übertrieben wurde und die Gags und die Ironie auf einem normalen Maß blieb, ist dieser Film auch bei seinen Gegnern respektiert und teilweise sogar sehr gemocht.

Diesen guten Eindruck zerstörte Moore aber – nach Meinung seiner Gegner – 1983 wieder, als er “Octopussy” drehte. In diesem Film wurde die Ironie und die Gags ins Gegenteil verkehrt. Hier wurde alles wieder dermaßen übertrieben, das damals auch einige seiner Fans das ganze alberne Getue zuviel wurde (jedenfalls empfand ich damals so).

Die Einspielergebnisse gaben denen Recht, denen es ebenso erging, denn “Octopussy” wurde an den Kassen nicht ganz so erfolgreich wie sein Vorgänger, aber nur unwesentlich.

Bei einem Budget von 27,5 Millionen Dollar spielte “Octopussy” in den USA bis ins Jahr 1984 die Summe von 57,4 Millionen Dollar ein, weltweit (ausser den USA) beliefen sich die Ergebnisse auf 119,6 Millionen Dollar.

“For your Eyes only” hatte ein Budget von 28 Millionen Dollar und spielte in den USA bis 1981 die Summe von 54,8 Millionen Dollar, die weltweiten Einnahmen (ausser den USA) bis 1982 kamen auf die Summe von 140,5 Millionen Dollar. In der übrigen Welt außerhalb der USA kam “For you Eyes only” also deutlich besser an.


DIE DARSTELLER

Die spätere Helferin von James Bond spielte in diesem Film Maud Adams, geboren am 12. Februar 1945 in Lulea, in Schweden. Sie ist bis heute die einzige Frau, die zweimal in verschiedenen Rollen als Co-Star in den Bond-Filmen auftrat.

Ihre erste Rolle spielte sie als Helferin des Oberbösewichts 1974 in “The Man with the golden Gun” (“Der Mann mit dem goldenen Colt”), in Moore’s zweite Film. Einem Film, den auch seine Fans als wahrscheinlich schlechtesten seiner sieben Auftritte bezeichnen.

Maud Adams ist noch heute als Darstellerin beschäftigt, allerdings mehr auf ihr Heimatland beschränkt. Hierzulande ist sie nur durch einige Rollen aus den 80er Jahren bekannt.

Sie spielte 1981 in dem (nicht für jeden Geschmack geeigneten) Film “Tattoo” und spielte die Rolle der Ärztin Dr. Bergstrom in der US-Serie “Chicago Story” (“Chicago Story”, 1982), die hierzulande auch schon lief, aber dennoch fast unbekannt ist. Etwas, was diese Serie nicht verdient hat, denn sie ist meiner Ansicht nach sehr überzeugend und gut gemacht.

Louis Jourdan, geboren am 19. Juni 1919 in Marseille (Frankreich) spielte die Rolle des Obergauners Kamal Khan. Jordan ist aus vielen Hollywood-Filmen bekannt und wohl jeder, der gerne Abenteuerfilme sieht, wird ihn schon mal in irgendeiner Rolle gesehen haben. Die 50er und 60er Jahre waren die Zeit, in der er am häufigsten zu sehen war.

Seit seinem letzten Auftritt 1992 vor einer Kamera hat sich Jourdan aus dem Arbeitsleben zurückgezogen.


Gobinda, der Helfer des Bösewichts, wurde von Kabir Bedi gespielt, der (auch heute) immer noch bekannt ist durch seine Darstellung des Helden Sandokan, den er 1976 in einer Mini-TV-Serie gespielt hatte und die auch hierzulande lief und ihn bekannt machte.

Der am 16. Januar 1946 in Bombay geborene Kabir Bedi spielte diese Rolle 1998 in der TV-Mini-Serie “Il Figlio di Sandokan” noch einmal. Auch diese TV-Filme liefen schon bei uns.



ABSCHLIESSEND

Auch für die Fans von Roger Moore (zu denen ich mich damals zählte) ist “Octopussy” nicht der beste Bond-Film, aber es ist ein Bond-Film, wie sich viele Fans ihn wünschen.

Spannung, exotische Drehorte, geheime Verwicklungen, schöne Menschen und viel, viel Action. Von daher ist auch “Octopussy” für Bond-Fans Pflichtprogramm.

Noch ein Tipp: am Sonntag, dem 16. November, läuft auf NDR um 00:15 Uhr “Leben und sterben lassen” (“Live and let die”), Roger Moore’s erster Film als James Bond von 1973.


Den Film gibt es schon länger auf DVD zu kaufen und seit Jahren auch schon in immer wieder kehrenden neuen Sammler-Boxen der James Bond-Reihe oder auch einzeln.

Thursday, November 13, 2008

Die 2 (1/2)


DIE 2 

(THE PERSUADERS)
Englische TV-Serie von 1971 – 1972

24 ca. 50minütige Episoden
 
Serien-Konzept: Robert S.Baker
Produktion: ITC Television


HAUPTROLLEN:
TONY CURTIS als Danny Wilde
ROGER MOORE als Lord Brett Sinclair


Was haben die Filme um den Geheimagenten James Bond 007 mit der TV-Serie "The Persuaders" ("Die 2") zu tun? (Außer, das Roger Moore später James Bond wurde). Direkt nichts, aber indirekt - eine ganze Menge. Denn wenn sich die Verantwortlichen damals etwas anders (und schneller) entschieden hätten, hätte es die Serie in dieser Konstellation nie gegeben.

1967, nach Abschluß seines fünften James Bond-Films "You only live twice" ("Man lebt nur zweimal") gab Sean Connery    zum wiederholten Male und diesmal auch endgültig seinen Ausstieg aus der Reihe bekannt. Er wollte sich nach den ersten Filmen "Dr. No" ("James Bond 007 jagt Dr. No", 1962), "From Russia with Love" ("Liebesgrüße aus Moskau", 1963), "Goldfinger" ("Goldfinger", 1964) und "Thunderball" ("Feuerball", 1965) anderen Aufgaben widmen.

Der Australier George Lazenby übernahm die Bond-Rolle in "On Her Majesty´s Secret Service" ("Im Geheimdienst  Ihrer Majestät", 1969). Doch das Publikum akzeptierte den neuen Darsteller nicht, die Kritik zog den Film selber und Lazenby´s schauspielerische Leistung im Speziellen herunter.

Doch ist der Film keineswegs so schlecht wie oft behauptet wurde - und wird. Viele Bond-Fans halten diesen Film auch heute noch für den besten der ganzen Reihe, aber das nur ganz nebenbei.

Lazenby kam jedenfalls damals gegen den übermächtigen "Gegner" Connery nicht an, und so blieb dieser Film sein einziger. Die Produzenten Albert R.Broccoli und Harry Saltzman mußten sich also nach einem neuen Darsteller umsehen.

Als diese Suche noch lief, fragte man aber auch leise bei Sean Connery an, ob er nicht doch wieder Lust hätte, in die Rolle des Agenten zu schlüpfen. Der zeigte (nach anfänglichen Zieren) dann tatsächlich Interesse, verlangte aber letztlich eine Gage, die damals jenseits von Gut und Böse lag.


Während man also überlegte, lief die Suche nach einem eventuellen neuen Schauspieler weiter, unter denen sich auch als ernstzunehmender Kandidat Roger Moore befand, der dann auch in die engere Wahl kam. Als sich aber die Zusage  Connery´s in greifbarer Nähe befand, wägte man das Risiko ab, einen neuen Darsteller ins Kino zu bringen, oder die horrende Summe an Connery zu zahlen. Die Entscheidung wurde wieder und wieder diskutiert und weiter hinausgeschoben, so dass Moore das ganze Theater schließlich zuviel wurde und er die Rolle in der TV-Serie "Die 2" annahm.

Moore wollte zum damaligen Zeitpunkt eigentlich von Serienrollen nichts mehr wissen. Nachdem er von 1957 bis 1958 in der Serie "Ivanhoe", 1959 in "The Alaskans", von 1960 bis 1961 in "Maverick" und von 1962 bis 1969 in seiner bis dato berühmtesten Serie "The Saint" ("Simon Templar") erst nach 118 Folgen aufhörte, hatte er eigentlich von Serien genug; als aber das Theater um die Bond-Filme kein Ende nehmen wollte, sagte er doch zu.

1971, als "Die 2" startete, drehte Sean Connery dann seinen sechsten Bond-Film "Diamonds are forever" ("Diamtenfieber"), zwei Jahre später spielte Moore doch noch die Rolle des James Bond in "Live and let die" ("Leben und sterben lassen), dem noch sechs weitere folgen sollten.

DIE SERIE

Roger Moore war der Schauspieler, den Serienerfinder Robert S.Baker für die Rolle des Adeligen, dem 15. Earl, Lord Brett Sinclair, haben wollte. Nun ging es nur noch um die Besetzung des amerikanischen Geschäftsmannes Daniel "Danny" Wilde.

Die erste Wahl von Robert S.Baker (der die Serie zusammen mit Terry Nation und Roger Moore produzierte) für diese Rolle war Tony Curtis. Moore flog nach Hollywood, um Curtis für die Rolle zu engagieren, als einer der Produzenten hatte er natürlich großes Interesse, die Serie zu einem Erfolg zu machen.
Und das Konzept schien aufzugehen: nachdem feststand, das die Serie mit Curtis und Moore gedreht werden würde, kauften schon englische und amerikanische Fernsehsender die Rechte, bevor überhaupt noch ein Meter Film belichtet worden war.

Es gibt allerdings auch andere Angaben dazu, wie es zu der letztlichen Konstellation kam: demnach wäre der Part des Danny Wilde zunächst Rock Hudson angeboten worden und erst als dieser abgelehnt hatte, kam man auf Tony Curtis.

Ich konnte diese Infos aber leider in keiner anderen Quelle bestätigt finden - gänzlich von der Hand zu weisen, ist es aber auch nicht. Rock Hudson hatte um die beginnenden 70er Jahre herum bereits angefangen, Arbeiten fürs Fernsehen zu machen und im Jahr 1971 - als "Die Zwei" begann - übernahm er eine der Hauptrollen als Commissioner McMillan in der Serie "McMillan & Wife", die er bis 1977 spielte.

KONZEPT UND AUFBAU

Zum Konzept der Serie: der englische Adelige Lord Brett Sinclair (Roger Moore) und der amerikanische (vom Tellerwäscher zum erfolgreichen) Unternehmer aufgestiegene Daniel Wilde (Tony Curtis), werden von dem pensionierten Richter Fulton (zunächst) zwangsverpflichtet, sich für die Gerechtigkeit einzusetzen und einen Verbrecher hinter Schloß und Riegel zu setzen. Der Beginn einer Zusammenarbeit mit dem Richter (gespielt von Laurence Naismith), der sie öfter in Kriminalfällen um ihre Hilfe bittet.

Soweit die Ausgangssituation, im Verlauf der Serie wurden aber auch viele "private" Fälle der beiden gezeigt: Mord in der Familie des Lords, oder Attentatsversuche auf ihn und enge Freunde. Ein alter Schulfreund Danny Wilde´s ist in den Jahren zum gesuchten Killer geworden, ein Landhaus, das Wilde gekauft hat, wird zum Mittelpunkt eines groß angelegten Falschgeldhandels, Danny gerät zufällig zwischen die Mühlen von Geheimagenten oder er wird  irrtümlich für einen Gangsterboß gehalten und ähnliches.

Es wurde (und wird) bei uns oft behauptet, das die Serie hierzulande nur die Synchronisation gerettet hat, dem stimme ich aber so nicht zu, manche Geschichten sind sehr gut durchdacht und auch interessant erzählt und bei weitem nicht so absurd und lächerlich wie manche Episode anderer Krimiserien.

Außerdem kann eine gute Synchronisation doch nicht alles sein, sie ist der krönende Abschluß, aber was nutzt eine gute Synchronisation, wenn der eigentliche Film schlecht ist, und das ist bei "Die 2" bestimmt nicht der Fall.

Ich kenne die Originalversionen der Folgen leider nicht, kann also nicht sagen, wieviel sprachliche Gags darin vorkommen, aber die Situationskomik und die Gestik und Mimik der beiden Hauptdarsteller läßt für mich den Schluß zu, das auch die Originalversionen bestimmt nicht ohne Witz ausgekommen sind.

Die Serie startete bei uns 1972 mit einer anderen Synchronisation, als die, mit der sie heute bekannt ist. 1984 lief sie in einer neuen Synchronisation, die Sprecher waren Karl Heinz Brunnemann (Lord Sinclair) und Rainer Brandt, der Tony Curtis als Danny Wilde seine Stimme lieh.

Die neue Version, die (wie die erste auch) Rainer Brandt schrieb, bietet so manche Gelegenheit zum Lachen, aber leider auch manchmal zum Kopfschütteln. Manche Stellen sind zu albern und übertrieben synchronisiert, das man sich ein bißchen Ernsthaftigkeit oder mehr Anlehnung an das Original gewünscht hätte.

Damit will ich keineswegs sagen, das es nicht gut ist, einer Serie wie diese durch ein paar dumme Sprüche und  witzige Dialoge aufzubessern, aber wenn das Überhand nimmt, und öfter zu alberne Bemerkungen vorkommen, dann ist der Komik (die dann sowieso nicht mehr greift) der Boden unter den Füssen weggezogen.


Die Produktionsgesellschaft "ITV Productions" stattete die Serie mit einem Budget aus, das sich in einer Höhe von ca. 20 Millionen DM bewegt haben soll. Während der Produktion zogen aber schon bald erste Dampfwölkchen am Himmel auf, die beiden Hauptdarsteller begannen sich mehr und mehr auf die Nerven zu gehen, jeder hatte Angst, dass der andere mehr Ruhm bekam.

Der Name auf den Stühlen, die am Set standen, durften nicht größer sein als der Name des anderen. Bei Interviews ging derjeinige, der als letzter von dem Interviewer angesprochen worden war, ohne ein Wort zu sagen.

Auch bei den Gagen herrschte Gewitterstimmung: Tony Curtis bekam damals 60.000 DM pro Woche, Roger Moore "nur" 40.000, was völlig  gerechtfertigt war, denn Curtis war damals der größere Star, vor allem im Kino, Moore hatte Erfolge im Fernsehen aufweisen können, seine Kinorollen aber waren bis dato allerhöchstens Fußnoten.

Für das Budget der Serie, runde 20 Millionen Mark - damals eine hohe Summe für eine Serie -, holte man sich Leute, die in England bekannt waren. Viele der, die an der Serie beteiligt waren, hatten bereits mit Roger Moore an der Serie "The Saint" ("Simon Templar") zusammen gearbeitet. Regisseur Roy Ward Baker, der für "Die 2" vier Folgen gedreht hatte, war bei "The Saint" für 16 Folgen zuständig gewesen, Leslie Norman war 21mal der Regisseur - bei "Die 2" war er der meistbeschäftigste Regisseur mit 6 gedrehten Episoden. James Hill war dreimal Regisseur.

Auch von den Drehbuchautoren waren einige bei "The Saint" schon dabei: Terry Nation (einer der Hauptautoren bei "Die 2"), John Kruse (schrieb mehrere Folgen, war auch Regisseur bei einer Episode), Harry W.Junkin (drehte ebenfalls mehrere Folgen und war außerdem Skript-Supervisor), Michael Pertwee (drehte 3 Episoden), Donald James (ebenfalls 3), Terence Feely, Robert S.Baker, Ideenliefertant für "Die 2" und Produzent war ebenso als Produzent bei "The Saint" dabei und drehte obendrein auch 4 Folgen.

Auch an Gast-Stars fuhr man so manchen bekannten Namen auf, und auch einige, die Roger Moore bereits aus seiner "Simon Templar"-Zeit kannte; wie Annette Andre (Gast-Star in Episode 5) war dreimal in der Serie als Gast dabei (1964 zweimal und einmal 1967), Suzan Farmer (Gast in Episode 12) war ebenfalls dreimal bei "The Saint" (1962, 1966 und 1968). Penelope Horner (Gast in Episode 24) war auch dreimal dabei (1965 und zweimal 1966).

Jennie Linden, Lois Maxwell, Reginald Marsh und Ian Hendry spielten zweimal in der "The Saint"-Serie  mit. Imogan Hassall, Geoffrey Keen, Suzanna Leigh, June Ritchie, Shane Rimmer, Viviene Ventura und Donald Pickering waren jeweils einmal als Gast bei "Simon Templar".

ERGEBNISSE

Der Ärger zwischen Curtis und Moore ließ nicht nach und am Ende der ersten Staffel verkündete Moore: "Nie wieder drehe ich mit Tony Curtis", was damals noch schwer einzuhalten war, denn man wollte immerhin 130 Episoden der Serie drehen, diese Zahl war zumindest geplant.

Doch das sollte sich bald ändern, denn die Serie war in den USA ein Reinfall, auch in England bewegten sich die Zuschauerzahlen nicht gerade in den Bereichen, die von der Produktion gewünscht waren, und so hieß es dann nach 24 Folgen: Ende.

Selbst wenn die Serie Erfolg gehabt hätte, ist es doch mehr als zweifelhaft, das die Konstellation Curtis/Moore damals noch lange gutgegangen wäre. Wenn die Hauptdarsteller einer Serie (die einzigen Hauptdarsteller) sich nicht riechen können und das nicht vor der Kamera verbergen können, ist jede Serie (mag sie auch noch so gut durchdacht und ausgeführt sein) zum vorzeitigen Scheitern verurteilt.

Außerdem war Curtis´ erfolgreiche Kinozeit damals noch nicht vorbei, und er war in der Lage, sich seine Rollen aussuchen zu können.

"Die 2" wurde in den USA und England alles andere als ein Erfolg, in Europa jedoch erfreute sie sich großer Beliebtheit, sie wurde in über 20 Länder verkauft und auch bei uns avancierte die Serie zum Riesenerfolg, wozu die Synchronisation (auch schon in der damaligen Version) beitrug.


In Deutschland startete die Serie relativ früh, am 11. Juli 1972 ging die erste Folge beim ZDF über den Sender (in den USA lief sie von September 1971 bis Juni 1972), man war also bei dieser Serie ganz ungewöhnlich aktuell.

Am 21. Janaur 1973 lief bei uns die letze Folge von insgesamt 14, die restlichen zehn Episoden hielt man den deutschen Zuschauern vor. Auch die erste Wiederholung der Serie, die vom 8. Oktober 1975 bis zum 13. Oktober 1976 lief, beinhaltete nur diese 14 Episoden (die lange Laufzeit erklärt sich dadurch, dass manchmal nur eine einzige Folge pro Monat gezeigt wurde).

1984 ging "Die 2" dann (in der schon angesprochenen neuen Synchronisation) ab dem 11. Juli auf Sendung; und hier brachte das ZDF dem Zuschauer ein "goßes Ereignis": ganze zwei Folgen der Serie (man beachte: zwei Folgen) liefen in deutscher Erstausstrahlung - was die restlichen 8 Folgen anging, so war man hierzulande immer noch in den Allerwertesten gebissen.

Außerdem waren alle Episoden, die 1984 liefen, um ca. fünf Minuten gekürzt! Ich weiß nicht, wie lang die Folgen waren, die 1972/´73 und 1975 /´76 ausgestrahlt wurden, aber alle Episoden, die 1984 und in den Wiederholungen ab dem 10. Mai 1989 liefen, waren gekürzt!

Als Ende der 80er Jahre das Privatfernsehen immer größer wurde, kam dann endlich auch der deutsche Zuschauer in den Genuß kompletter Serien-Erlebnisse; dazu gehörten viele bekannte Serien wie "Starsky & Hutch" ("Starsky & Hutch"), "Charlie´s Angels" ("Drei Engel für Charlie"), "The Streets of San Francisco" ("Die Straßen von San Francisco"), "The Odd Couple" ("Männerwirtschaft"), "Riptide" ("Trio mit vier Fäusten"), "Magnum, P.I." ("Magnum"), "Quincy, M.E." ("Quincy"), diverse Western-Serien und so weiter und so weiter, alles Serien, die schon mal im deutschen Fernsehen liefen, aber niemals komplett!

Auch "Die 2" wurde ab dem 24. April 1994 auf "Kabelkanal" (der später umbenannt wurde in "Kabel 1") gesendet; und zwar alle 24 Folgen und endlich (zum erstenmal wahrscheinlich in Deutschland) in der Original-Länge (!), das heißt jeweils knapp 5 Minuten länger als die bisher bekannten Folgen.

Natürlich wurde die Serie beim Öffentlich-Rechtlichen Fernsehen nicht in der chronologischen Reihenfolge  ausgestrahlt - das würde ja an Logik grenzen und davor möge man uns behüten. Soweit ich weiß, gibt es nur sehr  wenige Serien, die beim ZDF oder in der ARD in chronologischer Reihenfolge und vor allem komplett ausgestrahlt wurde.


Bei allen fünf Malen, bei denen man "Die 2" bei uns bis 1994 zeigte, gab es nicht einmal die korrekte Reihenfolge - obwohl, da fällt mir ein, es wurde jedes Mal doch immerhin mit der ersten Folge begonnen ...... (man beachte!).

1972/73 strahlte das ZDF die Serie in dieser Reihenfolge aus: Folge 1 wurde sogar am Anfang gesendet, dann kamen die Episoden 11, 17, 16, 23, 5, 2, 4, 7, 18, 21, 3, 10 und 14. Als hätten die zuständigen Leute die Sende-Reihenfolge per Würfelspiel ausgelost. Dieselbe Reihenfolge benutze man bei der Ausstrahlung 1975/76.

Bei der Ausstrahlung der neuen Synchronfassung 1984 wählte man diese, von hochgeistiger, intelligenter Auswahl geprägte Reihenfolge: auch hier begann man mit der ersten Episode, und dann weiter mit 12, 15, 11, 17, 16, 23, 5, 2, 4, 7, 18, 21, 3, 10 und 14. Bei der zweiten Ausstrahlung dieser Fassung benutzte man 1989 aber wiederrum eine neue Reihenfolge: 1, 11 17, 16, 12, 5, 2, 4, 7, 18, 10, 3, 14, 21, 15, 23 - noch irgendwelche Fragen dazu?

Der Privatsender "Kabelkanal" sendete die Serie dann 1994 endlich vollständig, also alle 24 Folgen und die Sende-Reihenfolge enthielt beinahe Anzeichen von Logik: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 10, 11, 12, 14, 15, 16, 17, 18, 21, 23 und dann die bisher noch nie gezeigten Folgen 8, 9, 13, 19, 20, 22 und 24.

Man hätte ja nun die neuen Folgen einfach in der normalen Reihenfolge zwischen den schon ausgestrahlten senden können, aber diese Reihenfolge ist immerhin die einzige, die der originalen jedenfalls etwas nahe kommt.

"Die 2" ist übrigens eine der seltenen Fälle, bei denen ich den deutschen Titel beinahe besser finde als den Originalen (ja, so etwas gibt es auch). Das englische Wort "Persuader" bedeutet "Überreder" oder "Überredungsmittel", ein - wie ich finde - äußerst dämlicher Titel für eine Serie, es sein denn, dieser Begriff hat noch irgendeine andere Bedeutung, die ich aber nicht kenne.

Der deutsche Titel "Die 2" hat zwar auch keinerlei Bezug zum Inhalt oder paßt sonst irgendwie, trotzdem klingt es immer noch besser als "Die Überreder" oder "Das Überredungsmittel".


“DIE ZWEI” AUF DVD

Seit einigen Jahren, seit es mehr und mehr ältere TV-Serien auf DVD gibt, ist auch “DIe Zwei” auf den Silberscheiben erhältlich.

Fernseh Serien Die Zwei01
Es gibt dort verschiedene Versionen, die bekannteste (und vielleicht günstigste) dürfte diese hier sein:








Fernseh Serien Die Zwei02

Diese Sammler-Box bietet alle 24 Episoden “digital aufgearbeitet” an.





Die folgenden vier DVD-Boxen bieten nur jeweils sechs Episoden der Serie an.



Fernseh Serien Die Zwei03

Auf dieser DVD-Box befinden sich die Episoden 1 bis 6.







Fernseh Serien Die Zwei04

Auf dieser DVD-Box befinden sich die Episoden 7 bis 12.










Fernseh Serien Die Zwei05

Auf dieser DVD-Box befinden sich die Episoden 13 bis 18.










Fernseh Serien Die Zwei06

Auf dieser DVD-Box befinden sich die Episoden 19 bis 24.









Der zweite und letzte Teil über “Die Zwei” folgt demnächst.

Wednesday, November 12, 2008

Werwolf-Filme (2/13)

Nach den ersten Stummfilmen (1913 und 1914) kam erst 1935 der erste Werwolf-Film, der diese Figur als Haupt-"Attraktion" oder -Gegner hatte: "The Werewolf of London" ("Der Werwolf von London").

Nun mag es auch daran liegen, das zu Beginn des Kinos noch nicht die Möglichkeiten vorhanden waren, um so ein Wesen filmgerecht in Szene zu setzen. Als man dann die nötigen Möglichkeiten hatte, die Schauspieler in Werwölfe zu verwandeln (Masken und später auch die Möglichkeit, durch Überblendungen den Eindruck einer Verwandlung im Film zu erzeugen), wurde auch diese Figur immer stärker in Filmen benutzt.

Es sollte aber immer noch  bis 1941 dauern, bis der erste anerkannte Klassiker in dieser "Unterabteilung des Horrorfilms" entstand: "The Wolf Man" ("Der Wolfsmensch"), gedreht von George Waggner nach einem Skript von Curt Siodmak, der dann eben verschiedene Eigenarten mit manchen Überlieferungen vermischte und daraus etwas machte,  das viele Jahre lang als Muster dienen sollte.



Selbst die "typischsten Eigenarten" eines Werwolfs (das er sich nur bei Vollmond verwandelt oder das man ihn nur mit Silber töten kann) stammt keineswegs aus einer literarischen Quelle, oder weil es so überliefert wurde, sondern es war eine Erfindung von Siodmak, der Überliefertes mit eigenen Ideen vermischte.

Bereits nach "Der Wolfsmensch" versank die Gestalt des Werwolfs wieder in B-Filme, von denen sicher auch einige durchaus ganz gut waren, aber so etwas wie einen Vorzeige-Film oder einen erneuten Klassiker war man nicht in der Lage zu schaffen. Ab den 60er Jahren kamen dann auch verstärkt Filme aus Spanien oder Italien, die nicht immer gerade durch ihre profesionelle Machart glänzten.

Nun muß man aber auch sagen, das der Horrorfilm in den 40ern, bis zum Ende der 50er Jahre nicht gerade ein Garant für Kassenerfolge war, es gab in dieser Zeit nicht viele Filme, die künstlerisch und fianziell an den Kassen bestehen konnten.

Erst nachdem die englische Firma "Hammer Films" ab 1957 mit ihren sehr erfolgreichen "Frankenstein"- und "Dracula"-Filmen eine Wiederkehr der klassischen Horrorfiguren im Kino eingeläutet hatte, kam auch der Werwolf wieder zu einem guten Film.

"The Curse of the Werewolf" ("Der Fluch von Siniestro") von Terence Fisher, mit Olvier Reed, genießt heute unter vielen Fans einen sehr guten Ruf. Doch das Schattendasein des Werwolf-Films wurde schnell wieder deutlich; während "Hammer" von den "Dracula" und "Frankenstein"-Filme von jeder Sorte über einem halben Dutzend Filme produzierten, blieb "Der Fluch von Siniestro" der einzige Werwolf-Film, der "Hammer Productions".

In den 70er Jahren änderte sich dann auch die Machart der Horrorfilme; hatten die Klassiker ihre Gruselwirkung durch die stimmige Atmosphäre, die spannende Geschichte oder durch das Spiel der Darsteller (oder wie in guten Filmen - alles zusammen) gewonnen, bezog man nun den Horror durch die neu entstandene Möglichkeiten der Spezial Effekte.

Und bald lebte ein Film nicht mehr wie sonst von den angesprochenen Vorteilen, wo die Effekte - wenn es sie überhaupt gab - nur als sozusagen "Tüpfelchen auf dem i" verwendet wurden, sondern die Effekte bestimmten nicht nur die Handlung, sondern oft die ganze Ausstattung eines Filmes. Der Höhepunkt dieser Welle waren dann die Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre beginnenden sogenannten "Splatter-Movies" (die es auch heute noch mit wachsender Begeisterung gibt) in denen Greueltaten nicht nur in den Vordergrund gerieten, sondern oft das Einzige waren, worauf es den Machern ankam. Die Werke stellen aber nur einen gewissen Teil des Horrorfilms dar.

Diese Veränderung bedeutete aber auch, das es für Werwolf-Filme eine Neuerung gab. Die Möglichkeiten der Effekt-Herstellung veränderte sich drastisch. Waren in den alten Filmen die Verwandlungen eines Menschen in einen Werwolf (wenn sie denn überhaupt zu sehen waren) nur mit Überblendungen möglich gewesen, konnte man bald Teil-Verwandlungen in einem Stück (ohne die Begleitumstände von Überblend-Szenen) zeigen.

Überblendungen waren aufwendige Arbeit und wenn man dabei nicht exakt zu Werke ging, konnte dies eine ganze Szene durch einige Momente Unachtsamkeit völlig ruinieren. Bei solchen Szenen bekam der Schauspieler eine Maske  aufgesetzt, die dann Stück für Stück immer mehr einem Werwolf ähnlich wurde. Jedes einzelne Teilstück dieser Verwandlung wurde als Maske angefertigt, dem Schauspieler aufgesetzt, dann wurden ein paar Bilder gemacht und das nächste Teilstück wurde in Angriff genommen.

Das bedeutete nicht nur für die Trickexperten Arbeit, auch der Schauspieler muße manchmal stundenlang unbeweglich auf der Stelle liegen oder sitzen, er durfte sich ja nicht verändern, das hätte man auf den späteren Aufnahmen gesehen.

Durch die Anfertigung von Teil-Ansichten (zum Beispiel eines Wolfskopfes oder eines Wolfsoberkörpers) bekam man nun in der Animation die Möglichkeit auf solche Szenen zu verzichten und real aussehende Verwandlungsszenen zu zeigen.

Ein erster Höhepunkt dieser neuen Art der Werwolf-Filme wurde 1980 erreicht, als Joe Dante´s "The Howling" ("Das Tier") in die Kinos kam. Dort wurden Verwandlungen auf diese Art gezeigt und zwar so perfekt, das es einem Angst und Bange wurde - und das meine ich wörtlich.

Bereits ein Jahr später (1981) bekam der Grusel-Fan mit "An american Werewolf in London" ("American Werewolf") von John Landis einen ähnlich erfolgreichen (finanziell und künstlerisch) Werwolf-Film vorgesetzt, in dem die Geschichte, die sich durchaus auf die gängigen "überlieferten" Muster stützte, andererseits aber alles mit etwas Humor erzählte.

Diese beiden Filme gelten als die einzigen modernen Klassiker der Werwolf-Filme und unter vielen Fans gibt es bis heute keinen anderen Film, der diese beiden Werke in irgendeiner Form übertreffen konnte.

Die Werwolf-Filme sind allerdings nie in die Bereiche der Klassiker gelangt, wie die diversen "Dracula"-, "Frankenstein"- oder Mumien-Filme, einfach, weil es keinen "Prototypen" gibt. Bei "Dracula" und "Frankenstein" sind es die beiden Romane (von Bram Stoker und Mary W.Shelley), auf denen alle Filme irgendwie (mehr oder weniger) basieren, es gibt aber keinen vergleichbaren Werwolf-Roman dieses Kalibers.


DIE WERWOLF-FILME

Als erster Werwolf-Film gilt eigentlich die 1913 produzierte amerikanisch-kanadische Co-Produktion "The Werewolf", inszeniert von Henry MacRae, in es um eine Indianerin geht, die ihre Tochter als Werwolf erzieht, um sich später Rache an dem weißen Mann zu nehmen. Clarence Burton, Marie Walcamp und Phyllis Gordon spielten die Hauptrollen in diesem 18 Minuten langen Film.

Natürlich ist dies Film mehr, wie wir ihn heute kennen. Mit seinen 18 Minuten Laufzeit hatte er für die damalige Zeit eine normale Laufzeit - etwa so, wenn heute ein Film 90 Minuten Länge hat. "The Werwolf" übrigens gilt seit langem als verschollen, Kopien gibt es keine mehr.


DER WERWOLF VON LONDON (THE WEREWOLF OF LONDON)


Dieser 1935 von Stuart Walker gedrehte Film ist in der Tat der erste richtige Werwolf-Film, abgesehen von dem 1913 produzierten Stummfilm. Hier wird der Botaniker Dr. Glendon während einer Reise in Tibet von einem unheimlichen Monster gebissen. Wieder daheim in London besucht ihn ein Mann, der sich als dieses Monster bei Glendon zu erkennen gibt. Er erzähllt ihm, das er sich nun ebenfalls in einen Werwolf verwandeln wird.

Rettung gibt es vielleicht durch die seltene Pflanze, die Glendon in Tibet gefunden hat. Diese Pflanze hilft ihm jedoch nicht. Durch seine Experimente erhofft er sich Hilfe, die aber immer wieder durch seine Verwandlungen gestört werden. Eines Abends kann er sich vor einem großen Polizeiaufgebot nicht mehr lange verstecken.

Henry Hull als Botaniker, Warner Oland, Valerie Hobson als Lisa Glendon und Lester Matthews spielten die Hauptrollen in diesem Film, der nach einem Drehbuch von John Colton, Harvey Gates und Robert Harris entstand; Harris lieferte auch die Story dazu.

Nach den Erfolgen, die "Universal" mit "Dracula" oder "Frankenstein" (beide aus dem  Jahr 1931) hatten, erkannte man, das mit dem Horrorgenre wohl doch etwas Geld zu machen sei und schon ein Jahr später standen konkrete Pläne für einen Werwolf-Film bereit.

Jack Pierce, der Make-up-Spezialist bei "Universal", hatte schon begonnen eine Maske für einen Werwolf zu gestalten, die er auf die Gesichtszüge von Boris Karloff (neben Bela Lugosi der Horror-Star der 30er und 40er Jahre) passend anfertigte. Aber dieser Film kam nie zustande, warum, konnte ich nicht herausfinden. So kam dann erst 1935 mit "The Werewolf of London" der erste richtige Film dieses Sub-Genre, der aber nicht der große Klassiker werden sollte.

Die Gestalt des Werwolfs war in "Der Werwolf von London" im Grunde so zu sehen, wie sie in den nächsten dreißig bis vierzig Jahren fast immer zu sehen war. Ein ganz normaler Mann (oder Frau), der allenfalls eine Maske im Gesicht, Händen und manchmal auch (wenn sie im Bild zu sehen waren) an den Füßen trug, alles andere war das eines normalen Menschen. Erst in späteren Werwolf-Filmen sah man wirklich "aufrecht gehende" Wölfe; einfach, weil es bis dahin tricktechnisch nicht möglich gewesen war und weil ganze Werwolf-Kostüme (wie es wohl in einigen Filmen gab) manchmal eben einfach saublöd aussahen.

Fans des Horror-Genre, die sich "The Werewolf of London" heute ansehen, werden vielleicht etwas überrascht sein, da der Werwolf am Ende nicht mit einer Silberkugel erlöst wird, sondern mit einer normalen. Seit Jahren ist es im Horror-Genre aber üblich, das Werwölfe nur mit Silberkugeln zu erledigen sind.

Diese Regel gilt aber nicht für diesen Film und die Fans sollten dies dem Film auch nicht negativ anlasten, denn diese "Regel" war um 1935 herum noch gar nicht erfunden - darauf komme ich beim nächsten Film noch mal zurück.

Nebenbei erwähnt: auch viel später noch hielten sich längst nicht alle Filmemacher an diese (ungeschriebene) Regel. Während Joe Dante 1980 in seinem Horrorfilm "The Howling" ("Das Tier") die Werwölfe noch mit Silberkugeln erschießen ließ, benutzte die Polizei im finalen Kampf gegen den Werwolf in John Landis´ "An american Werewolf in London" ("American Werewolf", 1981) ebenfalls ganz normale Kugeln.

Auch in vielen später veröffentlichten (Kurz)Geschichten um dieses Thema hielten sich längst nicht alle Autoren daran, das man unbedingt Silber brauchte. Es ist zwar die gängige Regel, aber diese sind ja bekanntermaßen dazu da, um gebrochen zu werden.



Teil 3 der Reihe “Die Werwolf-Filme” erscheint bald.

Tuesday, November 11, 2008

Iron Maiden



Powerslave
(von 1984)

Die Band wurde 1975 von Bassist Steve Harris gegründet, der in den ersten Jahren fast alleine die Songs für die Band komponierte und noch heute ist Harris einer der Haupt-Komponisten.

Bald schon trat der Band Gitarrist Dave Murray bei, der ebenso wie Harris ruhigen Gewissens zu den Gründungsmitgliedern gezählt werden kann - beide sind bis heute ununterbrochen in der Band aktiv.


In der nächsten Zeit wechseltge die Besetzung dann immer wieder mal, bis ab 1977 Harris um sich eine Band versammelt hatte, die Bestand haben sollte: neben ihm und Dave Murray waren das Schlagzeuger Doug Sampson und Sänger Paul Di'Anno.

Der Posten des zweiten Gitarristen wechselte dann noch immer wieder mal, bis 1980 Dennis Stratton in die Band kam. Und am Schlagzeug wurde Doug Sampson von Clive Burr abgelöst. Und in dieser Besetzung bekamen sie dann endlich auch nach Jahren, in denen sie in Kneipen und bei Veranstaltungen aufgetreten waren, einen Plattenvertrag.

Ihr erstes Album, "Iron Maiden" erschien 1980 und schlug sofort ein. Der Stil dieser ersten LP war bereits so gänzlich anders als bei vielen anderen Bands. Schon auf ihrem ersten Album präsentierte die Band neben treibendem Heavy Metal auch ausgefeilte Arrangements und teils hervorragende Melodien.

Nach ihrem hervorragenden Debüt-Album folgte der kommerzielle Durchbruch (auch bei uns) mit der LP und der gleichnamigen Single „The Number of the Beast“, mit dem sie in England die Nr. 1 der LP-Charts erreichten.

Den Stil ihres Debüt-Albums sollten sie (natürlich mit Veränderungen) bis heute beibehalten und dieser Stil ist es, der sie bei ihren Fans so beliebt und erfolgreich macht. Gitarrist Dennis Stratton verließ nach den Aufnahmen für das erste Album die Band und wurde durch Adrian Smith ersetzt.

Auch Sänger Paul Di'Anno verließ die Band, für ihn kam 1982 Bruce Dickinson und 1983 räumte Schlagzeuger Clive Burr seinen Platz, für ihn kam Nicko McBrain. In dieser Besetzung spielten sie dann bis Ende der 80er Jahre, bis Adrian Smith nicht mehr wollte und durch Janick Gers ersetzt wurde.

Sänger Bruce Dickinson verließ die Band dann ebenfalls und wurde 1994 durch Blaze Bayley ersetzt, der aber bei vielen Fans nicht gut ankam. Die beiden Alben mit ihm als Sänger, "The X Factor" (1995) und "Virtual XI" (1998) wurden im Verkauf die schlechtesten Alben seit Bestehen der Band.

Grund zum Feiern gab es dann ab 2000, als Sänger Bruce Dickinson und auch Gitarrist Adrian Smith wieder in die Band zurückkamen. Und ab hier ging es wieder aufwärts. Mit dem neuen Album "Brave new World" kam der Erfolg wieder, der durch die weiteren Alben "Dance of Death" (2003) und "A Matter of Life and Death" (2006) eindrucksvoll unter Beweis gestellt wurde.

Die aktuelle Besetzung - Bassist Steve Harris, Sänger Bruce Dickinson, Schlagzeuger Nicko McBrain und die Gitarristen Dave Murray, Janick Gers und Adrian Smith - ist bis heute die langlebigste, sie besteht seit 1999.


POWERSLAVE
Das Album beginnt mit dem Lied "Aces high", das sich genauso anhört wie das gesamte Album: schnell, ausgereift, mitreißend und kraftvoll, aber auch mit schönen Melodien.

"2 Minutes to Midnight" ist zwar im Stil des Albums gespielt, dennoch gehört es nicht zu meinen bevorzugten Songs von "Iron Maiden". Begründung: Fehlanzeige, ich weiß keine. Vielleicht weil es ohne große Höhepunkte daherkommt, im Stil des "Piece of Mind"-Albums von 1983 - zwar gut gespielt, aber eben nicht so gut wie viele andere Lieder.

Nach den Songs "Transylvania" (1980) und "The Ides of March" und "Genghis Khan" (beide 1981) gab es auf "Powerslave"
mit "Losfer Words (Big ´Orra)" endlich wieder ein Instrumental-Lied. Und beim Anhören dieses Liedes wünsche ich mir - nichts gegen Bruce Dickinson -, das es öfter mal Lieder ohne Gesang gegeben hätte. "Losfer Words" bietet (wie auch die andren drei Instrumental-Lieder, komponiert von Steve Harris) 4,14 Minuten eindrucksvollen, instrumentalen Heavy-Rock; einfach hervorragend (Augenmerk auch auf das Schlagzeug legen!)

Nach "Aces high" kommt auf "Powerslave" mit dem Song "Flash of the Blade" der nächste hochprozentige Erfolg. Schnell und mitreißend, aber auch mit einer guten Melodie ausgestattet, macht "Flash of the Blade" einfach Spaß und schraubte damals für die Hörer die Erwartungen höher, die sie an die LP stellten.

Dieser Song kann mit einem hervorragenden Solo aufwarten, das von beiden Gitarristen gespielt wurde; nicht einfach nur hirn- und geistloses Gejaule, das man aus den Gitarren hervorholt, sondern brillante Soli, in die auch Melodien eingepackt sind.

Dass Heavy Metal auch so funktioniert, zeigten (und zeigen) "Iron Maiden" immer wieder und bei diesem Song ganz besonders. Inhaltlich behandelt der von Steve Harris komponierte Song die (Un-)Sitte des Duelles, die vor einigen hundert Jahren noch hoch aktuell war und man keine andere Möglichkeit sah, Streitigkeiten oder Beleidungen beizulegen, als sich gegenseitig umzulegen.

Mit "Back in the Village" begann die zweite Seite der LP und dieses Lied ist für mich - obwohl es schnell, mitreißend und auch gut ist - der schlechteste Song auf "Powerslave", weil ihm etwas fehlt, das die meisten anderen Lieder haben: eine Melodie.

Die wird bei diesem Song so schnell gespielt, das sie als solche gar nicht mehr zu erkennen ist. Der Song ist nicht schlecht, aber (gerade) im Vergleich zu den anderen fällt er doch sehr ab.


"Powerslave", der Titelsong, gehört zu den Höhepunkten des Albums. Übersetzten kann man den Titel mit "Sklave der Macht". Er handelt von einem ägyptischen Pharao, der zeitlebens der Annahme war, er sei ein Gott, und würde ewig leben. Nun, in der Stunde des Todes, muß er erkennen, das er nicht nur "Sklave der Macht", sondern auch ein "Sklave der Macht des Todes" (Textzeile "I´m a Slave to the Power of Death") ist.

Das Lied ist nicht nur eines der besten aus diesem Album, sondern gehört auch bis heute zu den besten der Band. Rhythmisch, nicht sehr schnell, dafür um so kraftvoller und mit außergerwöhnlich schönen und gelungenen Instrumental-Teilen.

Und damit kommen wir zum letzten Lied auf dem Album, zu "Rime of the ancient Mariner". Wenn es so etwas wie einen Vorzeige-Song von MAIDEN geben würde, dann sollte es "Rime of the ancient Mariner" sein. Alles, wirklich alles, an diesem Lied stimmt.

Und obwohl es über 13 Minuten lang ist, kommt keinerlei Langeweile auf, man merkt nicht einmal, das man eben über 13 Minuten einem einzigen Lied zugehört hat - einfach brillant. Wenn ich einen Hut hätte, würde ich ihn jetzt ziehen - alle Achtung.

Meiner persönlichen Meinung nach gehört "Rime of the ancient Mariner" zum Besten, was MAIDEN jemals geschaffen haben; es ist der krönende Abschluß ihres (zusammen mit "The Number of the Beast" (1982) und "Seventh Son of a seventh Son" von 1988) bis dato besten Albums.

Steve Harris schrieb dieses Meisterwerk "Rime of the ancient Mariner", der auf dem gleichnamigen Gedicht des in England (und teilweise auch bei uns) bekannten Samuel Taylor Coleridge basiert; bei uns heißt diese Gedicht wahlweise „Ballade vom alten Seeman“ oder „Der alte Matrose“.

Das Gedicht handelt von einem alten Seemann, der auf einer Hochzeit seine Geschichte erzählt; wie er mit seinem Schiff und seiner Besatzung eines schönen Tages losfuhr und sie unterwegs ständig von einem Albatross begleitet wurden. Als der Seemann den Vogel, den die Mannschaft als Glücksbringer angesehen hat, tötet, wendet sich das Blatt. Nach der bisherigen guten Fahrt kommen immer mehr schlechte Zeichen auf die Mannschaft.

Der perfekte Abschluß eines der besten Alben von Iron Maiden - das man u.a. hier auf CD bestellen kann.

Sunday, November 9, 2008

Werwolf Filme (1/13)

EINLEITUNG
Seitdem der Film sich (von Frankreich aus) immer weiter auf der Welt ausgebreitet hatte, gab es auch schon Horrorfilme. So entstand beispielsweise der erste "Frankenstein"-Film im Jahr 1910. J.Searle Dawley drehte damals "Frankenstein" mit Mary Fuller (Elizabeth), Augustus Phillips als Frankenstein und Charles Ogle als das Monster. Teile dieses (insgesamt 16 Minuten langen Films) sind bis heute erhalten.

Es gab aber bis in die 30er oder auch 40er Jahre des letzten Jahrhunderts hinein nicht die Auswahl an Themen, die es heute gibt. Oft gab es Vampire in Horrorfilmen zu sehen oder Spuk-Geschichten oder auch Besessenheit, die wohl am häufigsten in "Dr. Jeykll and Mr. Hyde" erzählt wurde, zu dem Robert Louis Stevenson die Vorlage schrieb.

Relativ spät (um die 30er Jahre) kam dann eine überlieferte Gestalt verstärkt dazu, die heute seit Jahren zu den Standarderscheinungen im Horror gehört - egal, ob im Buch oder im Film und von da auch nicht mehr wegzudenken ist: der Lykanthrop - besser bekannt als Werwolf.



DIE URSPRÜNGE
Woher kommt aber der Werwolf? Jene tragische Gestalt, die am Tag ein Mensch ist und sich bei Vollmond in eine Mischung aus Mensch und Wolf verwandelt?

Mischungen aus Mensch und Tier sind in der überlieferten Mythologie, speziell griechischen, beileibe
nichts Ungewöhnliches: die Kentauren etwa (bei uns besser bekannt als Zentauren) waren eine Mischung aus Mensch (Oberkörper) und Pferd (Unterkörper), oder der Minotaurus: ein Typ mit menschlichem Körper und einem Stierkopf.

In der Mythologie liegen wohl auch die Ursprünge dieses (Aber-)Glaubens. Der Fachbegriff des Werwolf-Daseins, die Lykanthropie, stammt von dem Wort Lykáon (oder Lycaon; abgeleitet von Lykos = Wolf).
In der Sage war Lykáon Köng von Arkadien und Vater von Kallisto. Weil er Zeus, dem Göttervater, bei einem Besuch  bei ihm Menschenfleisch vorsetzte, verwandelte Zeus ihn in einen Wolf. Da er wegen dieser Tat der Ansicht war, das die Menschheit völlig aus den Fugen geraten war, sandte Zeus außerdem noch die "deukaleonische Sintflut".

Im alten Ägypten galt die Verwandlung eines Menschen in ein Tier als etwas Ehrenvolles und je angesehener das Tier war, umso besser. Im Norden Europas galt es allerdings auch damals schon als eine Schmach, in ein Tier verwandelt zu werden.

Entstanden ist der Glaube vom Werwolf vermutlich in Europa, doch auch in anderen Ländern gab es den Glauben daran, das sich Menschen in Tiere verwandeln können, meist eben in gefährliche: In Indien gab es den Wertiger, Mischung aus Mensch und Tiger, in den USA waren es die Panther und so weiter.

Der Glaube an den Werwolf (ältere Schreibweisen waren "Wehrwolf" oder "Wärwolf") aber hat sich auch später nie ausrotten lassen. Je weiter sich diese Glaube ausbreitete - und je länger er vor allem Bestand hatte - desto merkwürdiger wurden die Umstände, die diesen Glauben begleiteten.

Im Mittelalter war der Glaube daran, das es tatsächlich Werwölfe gab, sehr stark vertreten und so manche Tat, die nicht gekärt werden konnte, wurde wohl darauf geschoben, das es ein Werwolf war. So wurde zum Beispiel im französischen Dóle im Herbst 1573 durch einen Erlaß die Jagd auf Werwölfe offizielle genehmigt.
Einige Monate danach wurde ein Mann namens Gilles Garnier, der "Eremit von St. Bonnot", zum Tode durch den Scheiterhaufen verurteilt, weil er mehrere Kinder getötet haben soll. Das allein wäre ja schon schlimm genug, doch auch in der offiziellen Version war es Teil der Anklage, das er diese Tat als Werwolf begangen haben soll.

Auch in Deutschland sind solche Ereignisse dokumentiert: in Dahlem, einem Dorf in der Eifel, hat sich ein Hochzeitsgast den Gürtel des Bräutigams umgebunden, und sofort danach verwandelte er sich in einen Wolf. Im Wald wurde er von einem Holzfäller mit einer Axt erschlagen, daraufhin löste sich der Fluch sofort.
Ein Werwolf, der über 30 Menschen getötet haben soll, wurde 1590 in Köln hingerichtet.

Um es noch einmal zu betonen: dies sind keine erfundenen Dinge, sondern alle diese Informationen stammen aus tatsächlichen Quellen. Wie viel davon nun wahr ist - wahr sein kann - damit mögen sich Experten beschäftigen.

Mitverantwortlich für die "Entwicklung" des Werwolfs könnten auch die Geschichten von Menschen sein, die von Tieren erzogen wurden. So ganz in den Bereich der Sagen und Geschichten gehören solche Vorkommnisse nämlich nicht. Überliefert ist ein Fall, der sich im 18. Jahrhundert im französischen Caude zugetragen hat (und dies ist beileibe keine Erfindung, sondern Tatsache).

Ein kleiner Junge (etwa 10 bis 12 Jahre alt) wurde dort aufgefunden, der sich sprachlich nur durch einzelne Laute verständigen konnte. Er war als Kleinkind verloren gegangen und ist dann offensichtlich von Wölfen aufgezogen worden. Auch später war es Gelehrten nicht mehr möglich, ihm die menschliche Sprache beizubringen.

Heute weiß man, das Kinder im frühen Alter die Sprache erlernen müssen, später ist ein Kind nicht mehr in der Lage, die nötigen Laute zu erzeugen. Festgehalten wurde dies alles von dem Arzt Jean Itard, der damals (1798) vergeblich versucht hatte, das Kind wieder zu "zivilisieren". Francois Truffaut hat diese Fakten 1969 unter dem Titel "L´enfant Sauvage" ("Der Wolfsjunge") mit Jean-Pierre Cargol, Francoise Seigner und sich selber verfilmt.


DER WERWOLF IN DER LITERTUR
Literarisch wurde der Werwolf zwar auch schon sehr früh bearbeitet (etwa bei Petronius im "Satiricon"), aber erlangten diese Geschichten nie die Berühmtheit oder Bekanntheit wie die "Arche"-Figuren des Horrors. Eine Verwandlung in einen Wolf kommt auch in "Die Mühen und Leiden des Persiles und der Sigismunda" von Cervantes vor; auch in Charles de Costers Roman "Ulenspiegel" kämpft der Titelheld gegen ein Werwolf.

Zu finden ist der Werwolf auch in "Le Meneur de Loups" von Alexandre Dumas (1857), in "The white Wolf of the Hartz Mountains" (1839) von Captain Marryat, in "Der Lykanthrop" von Jose Farmer (dort ist es aber nur ein Mensch, der sich mit einem Wolfsfell in einen Werwolf verwandelt) oder in Marie de Frances´ "Lay of the Bisclavaret", dessen Entstehung ins 12. Jahrhundert datiert wird.

In abgewandelter Form oder nur angedeutet vorhanden ist das Motiv des Werwolfes in "Der Wärwolf" von Karl Gutzkow und der Erzählung "Das Stigma des Tieres" von Rudyard Kipling, in dem der Protagonist an dem Wahn erkrankt ist, ein Werwolf zu sein.

Ein völlig abgedrehtes Motiv des Werwolf-Themas konnte man 1947 in "Le Loup Garou" von Boris Vian lesen, in dem ein Wolf Spaß daran hat, Liebespaare zu beobachten. Er wird eines Nachts von einem Lykanthropen gebissen und verwandelt sich ab da in einem Menschen (das ist kein Gag, stimmt wirklich). Am Ende ist der Verwandelte, nachdem er in Paris jede Menge Spaß gehabt hatte, einer Verfolgung durch die Polizei dadurch entkommen, das er sich wieder in einen Wolf verwandelte und in den Wald zurückfloh.

Einen klassischen Werwolf-Roman kann man den im  19. Jahrhundert erschienenen "Der Werwolf von Paris" von Guy Endore nennen, aber auch der ist nur solchen ein Begrirff, die sich dafür näher interessieren, und im Handel wird man wohl schon länger suchen müssen, bis man diesen Roman finden kann.

Bevor ich mich mit dieser Filmographie beschäftigt hatte, war mir weder der Titel "Der Werwolf von Paris" noch der Name des Autoren - Guy Endore - ein Begriff gewesen. Und genau das ist es, was die Vampir- und Frankenstein-Filme (und -Romane) von den Werwolf-Filmen (und -Romanen) unterschiedet, sie haben ihren "Archetypen". Also die Figuren, die einem sofort einfallen, wenn ein bestimmtes Thema erwähnt wird.

Wenn man Vampirfilme erwähnt, wird einem wohl sofort "Dracula" einfallen oder bei Horrorfilmen allgemein fällt vielen sofort "Frankenstein" ein, und eine solche Vorlage fehlt eben bei den Werwolf-Filmen.

Der Werwolf ist unter den klassischen Monstern des Horrors der tragischste, da er sich seiner Lykanthropie oder seines Fluches durchaus bewußt ist. Er weiß, was er tut, und was er getan hat, wenn er am nächsten Tag wieder ein Mensch ist; er weiß, das er getötet hat. Ein Vampir zum Beispiel ist, wenn er erst einmal zum Vampir gemacht  worden ist, dann für immer einer, Tag und Nacht, er hat alle menschlichen Empfindungen abgelegt und auch kein Gewissen mehr.

Ein Werwolf dagegen hat beides noch - jedenfalls am Tag. Diese innere Zerrissenheit wird in manchen Filmen besonders gut dargestellt, wobei es da natürlich nicht auf die gut gemachten Spezial Effekte ankommt, sondern auf die Schauspieler - und nur darauf.

Besonders eindringlich wurde dies dargestellt beim 1941 gedrehten "The Wolf Man" von Lon Chaney Jr., in der Rolle des Monsters und 1961 in "The Curse of the Werewolf" ("Der Fluch von Siniestro"), in dem Oliver Reed den Werwolf spielte.

Nach dem eher kärglichen Daseins des Werwolfs in der Literatur begann der Siegeszug dieser Figur erst zu Beginn des letzten Jahrhunderts mit dem Medium Film. Doch das dauerte noch etwas; als es im Film schon längst diverse Klassiker in vielen Genres gab, fuhr der Werwolf-Film bis dato nur im Kielwasser anderen Horrorfilme.


Der zweite Teil von “Die Werwolf-Filme” erscheint in Kürze.

Tuesday, November 4, 2008

Jean Michel Jarre



Equinoxe
(von 1978)

Synthesizer sind schon seit Jahren nicht mehr aus der Musik wegzudenken. Viele Bands bauten ihren Stil gar gänzlich auf diesem – sehr vielseitig verwendbaren - Instrument auf. Doch sind es kaum 30 Jahre her, da der Synthesizer in der Musik nur eine Randerscheinung war, ein Instrument, das man mal ab und an in einem Lied kurz hören konnte und dann gleich wieder in der “Versenkung” verschwand.

Einer der Musiker, die das grundlegend änderte, war Jean Michel Jarre, der 1976 mit seinem Album “Oxygene” den Synthesizer aus seinem “Schattendasein” holte.



Jean Michel Jarre konzentrierte sich von Beginn seiner Karriere an auf die Instrumental-Musik. Nach seinem überraschenden Welterfolg “Oxygene” (1976) legte er dann mit “Equinoxe” ein Album vor, das meiner Ansicht nach den Vorgänger noch übertraf.
Hier holte er aus seinen Synthesizern Melodien und Töne hervor, die damals auf ihre Art und Weise einmalig waren.

Nicht nur, das die vorherrschende Melodie mit dem Synthesizer erzeugt wurde, auch fast alle anderen Instrumente sowie den Rhythmus spielte Jarre auf dem Synthesizer – heute etwas ganz Normales, wo schon handelsübliche Keyboards eingebaute, vorgegebene Rhythmen abspielen können. Damals aber war es etwas Neues und fand auch sofort ihre Fans. Neuere Zahlen gehen von 8 Millionen verkauften Exemplaren von Jarre’s Album “Equinoxe” aus.

“Equinoxe Part V” wurde damals auch als Single veröffentlicht und war lange Zeit vor allem hier bei uns die erfoglreichsten und bekanntesten Werke von Jean Michel Jarre.


JEAN MICHEL JARRE
Der Musiker wurde am 24. August 1948 in Lyon als Sohn des Komponisten Maurice Jarre geboren. Maurice Jarre schuf sich einen respektablen Namen als Komponist für Film-Soundtracks.

Nach seiner Kindheit, in der er die erstmals Kontakt zu Musikinstrumenten bekam, gründete er in den 60er Jahren zwei Bands, bevor er 1969 selber einer Band beitrat. Bereits 1972 konnte er unter dem Titel “Deserted Palace” sein erstes Album veröffentlichen, das aber hierzulande keinerlei Echo hervorrief. Erst als 1976 “Oxygene” erschien, war sein Erfolg auch bei uns perfekt.

Zunächst langsam kam dieser Erfolg voran, denn mit seinem Musikstil hatte er sich einen ausgesucht, der nicht unbedingt zum Geschmack der Masse zählte. Auf seinen ersten Alben befinden sich dann meist auch nur zwei Lieder, die über die gesamte LP-Seite gingen. Zwar gibt es auf “Equinoxe” die Lieder “Equinoxe Part 1”, “Equinoxe Part 2” und so weiter. Praktisch aber ist es ein einziges langes Lied, sowohl auf Seite 1, als auch auf Seite 2 der Platte.

Jean Michel Jarre brachte in den folgenden Jahren weiter Alben heraus, die vom Aufbau her ähnlich wie seine ersten waren. Doch änderte er sehr oft seinen Stil ein wenig, so brachte er 1984 ein Album mit dem Titel “Zoolook” heraus, das sich vom Aufbau her zwar ähnelte, von der Musikrichtung aber doch einen großen Schwenk machte.

Waren seine ersten Alben doch immer von einer durchgehenden Melodie geprägt, so war “Zoolook” davon weit entfernt. Klangmuster unterschiedlicher Herkunft dominierten auf dieser LP, die dadurch gewiß nicht jedermanns Sache war. Auch einige Fans von Jean Michel Jarre (so wie ich) konnten mit diesem Album nichts anfangen.

Seine Experimentierfreudigkeit zog sich dann auch weiter durch sein gesamtes Schaffen, so das viele seiner Fans auch mit späteren Alben nicht unbedingt sehr viel anfangen konnten. Alben in seinem früheren Stil sind die Werke “Magnetic Fields” (1981), “Rendez-Vous” (1986), “Revolutions” (1988) oder “Waiting for Cousteau” (1990).


DISCOGRAPHIE

1972: Deserted Palace
1973: Les grange Brulees
1976: Oxygene
1978: Equinoxe
1981: Magnetic Fields
1982: The Concerts in China (Live)
1983: Musik aus Zeit und Raum (Sampler)
1984: Zoolook
1986: The Essential 1976 - 1985
1986: Rendez-Vous
1987: In Concert Houston-Lyon (Live)
1988: Revolutions
1989: Live (späterer Titel: Destination Docklands) (live)
1990: Waiting for Cousteau
1991: Images - The Best of Jean-Michael Jarre (Sampler)
1993: Chronologie
1997: Oxygene 7 - 13
1998: The complete Oxygene (Teile 1 und 2 in einem Doppel-Album)
1998: Odyssey through O2
2000: Metamorphoses
2002: Sessions 2000
2003: Geometry of Love
2004: The Essential
2004: Aero
2005: Jarre in China (CD und DVD)
2006: The Symphonic Jean Michel Jarre
2007: Teo & Tea
2007: Oxygene (30th Anniversary)

Bestellen kann man "Equinoxe" u.a. hier.