Hysteria
(von 1987)
Manchmal kommt es vor, dass Bands aus dem Bereich des Heavy Metal auch Leute ansprechen, die ansonsten nicht oder nicht viel damit zu tun haben.
Ein solches Beispiel war die Band "Def Leppard", die in den 80er Jahren ihren Höhepunkt in punkto Erfolg hatten. Sie schafften es auch, Käufer anzulocken, die mit dem Heavy Metal weniger zu tun hatten. Spitzenreiter ihres Erfolges war das 1987 erschienene Album "Hysteria", das auch heute noch zu den finanziell erfolgreichsten Alben in diesem Bereich zählt.
Von dieser LP verkauften sie über 20 Millionen Exemplare weltweit und sind damit unter den Top zehn der erfolgreichsten Rock-Alben. Vor ihnen sind lediglich noch "AC/DC" mit "Back in black" (1980), Meat Loaf mit "Bat ouf ot hell" (1977), "Led Zeppelin" mit "Led Zeppelin IV" (1971), "Bon Jovi" mit "Slippery when wet" (1986), "Guns n' Roses" mit "Appetite for destruction" (1987), "Nirvana" mit "Nevermind" (1991), "Queen" mit "Greatest Hits" (1981) und "Metallica" mit ihrem gleichnamigen Album von 1991.
Titelliste der LP
Seite 1
Women (5:41)
Rocket (6:35)
Animal (4:02)
Love bites (5:46)
Pour some sugar on me (4:25)
Armageddon it (5:21)
Seite 2
Gods of War (6:37)
Don't shoot Shotgun (4:26)
Run riot (4:39)
Hysteria (5:54)
Excitable (4:19)
Love and Affection (4:37)
Alle Lieder Musik und Text:
Steve Clark, Phil Collen, Joe Elliot, Mutt Lange, Rick Savage
Produzent: Robert John Lange
HYSTERIA
Die LP begann mit dem Song "Women", der in England auch als Single erschien. Das Lied beinhaltet - wie auch die übrige LP - Heavy Metal der oberen Klasse. Melodien, Arrangements, Produktion und der Stil sind wesentlich besser eingespielt worden, als allgemein der Ruf des Heavy Metals war (und stellenweise ist).
Die LP begann mit dem Song "Women", der in England auch als Single erschien. Das Lied beinhaltet - wie auch die übrige LP - Heavy Metal der oberen Klasse. Melodien, Arrangements, Produktion und der Stil sind wesentlich besser eingespielt worden, als allgemein der Ruf des Heavy Metals war (und stellenweise ist).
Viele waren damals der Meinung, dass Heavy Metal-Musiker nur auf ihren Instrumenten herumhämmern konnten und irgendwelche schrägen Töne hervorzaubern konnten. Wenn man sich aber Bands wie "Def Leppard" anhört, weiß man, dass dies Unsinn ist.
"Rocket" (das auch auf Single erschien) ist ein bißchen schlechter als der Eröffnungssong, weil die Band hier teilweise mit einigen Experimenten herumzauberten, die nicht immer zum Gelingen des Songs beitrugen. Wie gesagt, etwas schlechter, aber keineswegs mies.
Es geht weiter mit "Animal" und hier wird es wieder besser. Ebenso wie bei "Women" sind auch hier alle positiven Eigenschaften dieser Musik klar und deutlich vertreten. Auch "Animal" erschien auf Single.
Auch der nächste Song wurde auf Single auf den Markt gebracht: "Love bites". Dies ist eine Ballade, die man ohne Übertreibung zu den besten des Genres zählen kann. Eine sehr gute Stimme von Sänger Joe Elliot und sehr schöne Melodien von den beiden Gitarren heben dieses Lied wirklich hervor.
Dann geht es wieder etwas rockiger weiter auf dem Album: "Pour some sugar on me" ist zwar wieder mehr in die Rock-Richtung, doch ist es nicht das beste Lied auf der LP. Auf mich wirkte es die ersten Male immer irgendwie nicht ganz stimmig in sich, als ob irgendwo das verbindende Etwas fehlen würde. Auch dieses Lied wurde als Single veröffentlicht.
Mit "Armageddon it" kam dann einer der Höhepunkte auf dem Album. Schnell, schnörkellos und dennoch mit guten Melodien und Arrangements gespielt ist dieses Lied eines meiner Favoriten auf "Hysteria".
Die zweite Seite der LP eröffnete mit "Gods of War", einem Lied, dass man sich vielleicht öfter anhören sollte. Wirkt es bei den ersten Malen noch etwas unzusammenhängend, so gibt sich das bald und man den Song wirklich genießen (so war es bei mir jedenfalls).
"Don't shoot shotgun" ist von der Qualität her ähnlich wie "Gods of War", obwohl dieser Song keine längere Anlaufzeit braucht, um zu gefallen. Nicht das beste Lied des Albums, aber sehr gut.
"Run riot" geht schneller ins Ohr und es fällt einem schwer, die Füsse dabei still zu halten. Der Song enthält keine grossen abwechslungsreichen Melodien, geht aber eindeutig besser, als manches andere Lied auf der LP.
Der Titelsong "Hysteria" ist deutlich langsamer als zum Beispiel "Animal" oder auch "Run riot", aber deshalb keineswegs schlechter. Als Ballade kann man dieses Lied eigentlich auch nicht gelten lassen. Es ist mehr ein Mittelding aus Balladen und den üblichen Songs der LP.
Das Lied wirkt gerade wegen seines Aufbaus interessant und kann durch die Melodie schon überzeugen. In der Mitte gibt es ein sehr schönes Gitarren-Solo. Auch dieses Lied wurde auf Single auf den Markt gebracht.
"Exitable" ist genau im richtigen Rhythmus und das Lied klingt nicht schlechter von der Aufnahme her, trotzdem kann ich mit diesem Song nicht viel anfangen. Zu uneinheitlich scheint alles daher zu kommen.
"Love and Affection", das letzte Lied auf dem Album, gehört wieder zu den sehr guten Stücken der LP. Obwohl nicht sehr schnell, ist es doch besser als zum Beispiel "Exitable", weil es nicht so abgehackt und zusammenhanglos klingt.
DEF LEPPARD
Die Band wurde 1977 im englischen Sheffield von Pete Willis (Gitarre), Rick Savage (Bass) und Schlagzeuger Tony Kenning gegründet. Zunächst nannten sie sich "Atomic Mass". Von diesen drei Gründungsmitgliedern ist nur noch Rick Savage bei der Band.
Die Band wurde 1977 im englischen Sheffield von Pete Willis (Gitarre), Rick Savage (Bass) und Schlagzeuger Tony Kenning gegründet. Zunächst nannten sie sich "Atomic Mass". Von diesen drei Gründungsmitgliedern ist nur noch Rick Savage bei der Band.
Noch 1977 kam dann Sänger Joe Elliott hinzu, der bis heute ununterbrochen bei der Band ist. Mit seinem Einsteig änderte die Band ihren Namen in "Def Leppard" - abgeleitet von "Deaf Leopard" ("tauber Leopard"). Ab 1978 kommt als zweiter Gitarrist Steve Clark hinzu. Nach Auftritten in Schulen nimmt die Band im November 1978 auf eigene Kosten die EP "Getcha rocks off" auf. Die Erstauflage (1.000 Stück) ist überraschend schnell vergriffen und wird bald darauf noch einmal veröffentlicht.
Aus privaten Gründen verläßt Schlagzeuger Tony Kenning die Band und wird durch Frank Noon ersetzt, der seinen Platz aber auch bald wieder verläßt. Ersatz für ihn wird Rick Allen, der ebenfalls heute noch dabei ist.
Die erste EP der Band wird erneut neu aufgelegt und entwickelt sich wieder zum Überraschungserfolg, der sogar in den Weg in die englischen Charts schafft. Der Erfolg wird immer größer, so dass die Band 1979 einen Plattenvertrag bei "Phonogram" erhält.
1980 erschien ihre erste LP, "On through theNght" und erste Touren als Vorgruppe folgten. Sie sind unterwegs mit "AC/DC", "Judas Priest" oder Ted Nugent. Auch in den USA entwickelt sich die Band zu einem unerwarteten Erfolg, was ihnen ihre Fans in England übel nehmen, da sie der Band vorwerfen, sich auf den US-Markt zu konzentrieren und die heimischen Fans im Stich zu lassen.
1981 folgt das Album "High 'n' dry" und erneute Tourneen in den USA, wo sie als Vorgruppe von "Rainbow" oder Ozzy Osbourne auftreten. In den Staaten werden sie daraufhin immer bekannter. 1982 verläßt Gitarrist Pete Willis die Band und wird durch Phil Collen ersetzt.
Den Durchbruch erreichen sie 1983 mit der Veröffentlichung des Albums "Pyromania", dass schon seit Jahren einer der Klassiker des Heavy Metal ist. Durch dieses Album schafften sie sich viele neue Fans (auch ich wurde durch diese LP auf die Band aufmerksam) und gewannen auch viele alte wieder zurück.
Dennoch war der Ruf der Band in dieser Zeit in England alles andere als gut. Es gab immer noch Fans, die der Band ihre Ambitionen in den USA übel nahmen, weswegen sie auf ihrern Tourneen in England oft nur vor halbvollen Hallen spielten. In den USA dagegen waren sie mittlerweile zu Stars aufgestiegen, die im ganzen Land auftraten.
Ihr Album "Pyromania" stand in den USA sogar auf Rang 2 der Charts und bis Ende des Jahres 1983 hatten sie für diese LP bereits schon Verkaufszahlen in Höhen von 9 Millionen Exemplaren vorzuweisen.
Am Ende ihrer Welttournee Anfang 1984 ging die Band wieder ins Studio und nahm neue Sachen auf, die aber letztlich niemanden richtig gefielen. Sie entschlossen sich von vorne anzufangen, doch dann kam das Pech zu ihnen und im Besonderen zu Schlagzeuger Rick Allen.
Am 31. Dezember 1984 war er auf dem Weg zu einer Party, als er in einen Autounfall verwickelt wurde. Seine Verletzungen waren so schwer, dass die Ärtze ihm den linken Arm abnehmen mussten. Das Ende für seine muskalische Karriere schien gekommen zu sein.
Doch die Band liess ihn nicht im Stich. In Zusammenarbeit mit Experten entwickelte man ein spezielles Schlagzeug, dass Allen mit einem Arm und seinen Füssen bedienen konnte. Vorerst aber - für einige Live-Auftritte - holte sich die Band Unterstützung vom Schlagzeuger Jeff Rich, der ab 1986 Mitglied bei "Status Quo" wurde.
1987 dann sass Rick Allen wieder für die Aufnahmen zu "Hysteria" am Schlagzeug. Die LP wurde zu ihrer bis heute erfolgreichsten mit 20 Millionen verkauften Exemplaren.
Nach dieser Wiederbelebung kam dann erneut Unheil auf die Band zu, als am 8. Januar 1991 Gitarrist Steve Clark an den Folgen von Alkohol und zuviel Schmerzmitteln verstarb. Der Unglücksfall geschah während der Aufnahmen zur nächsten LP "Adrenalize" und die Band musste die Arbeiten als Vierergruppe zu Ende stellen.
Dadurch erschien das Album aber erst 1992 und wurde ein großer Erfolg. Es kamen Nr.-1- Plazierungen in England, Neuseeland, Kanada oder Australien. Nachfolger für Steve Clark wurde dann 1992 Vivian Campbell.
1993 erschien das Album "Retro active", auf dem sich einige teils hochkarätige Lieder befinden. Das Album insgesamt gefiel mir besser als "Adrenalize". Dann aber beschloss die Band einige Änderungen in ihrem Stil. Das Ergebnis waren die Alben "Slang" (1996), "Euphoria" (1999) und "X" (2002), durch die sie viele alte Fans verloren. Auf diesen Alben gingen sie teilweise neue Wege und versuchten andere Arten der Musik zu spielen, doch ging das nach hinten los.
Nach "Vault - Greatest Hits" (1995) und erneut einem Sampler, dem 2005 veröffentlichten "Rock of Ages: The definitive Collection" brachten sie 2006 das Album "Yeah!" heraus, auf dem es nur Cover-Versionen von Liedern aus den 70er Jahren zu hören gibt. Doch ging auch das nach Meinung vieler nach hinten los, denn solche Songs kann man vielleicht einen mal auf einem Album bringen, aber nicht ein ganzes Album lang. Auf "Retro active" boten sie 1993 eine Cover-Version des Songs "Action", einer Cover-Version eines 1975 veröffentlichten Liedes der Band "The Sweet", der auch sehr gut war, aber auf einem ganzen Album nur Cover-Versionen zu bieten, sollte eine Band nicht tun (Experimente in dieser Richtung der Band "Status Quo" schlugen ebenso fehl).
"Def Leppar" ist heute noch aktiv und ist in der Besetzung Joe Elliott, Phil Collen, Vivian Campbell, Rick Savage und Rick Allen sowohl auf der Bühne als auch im Studio unterwegs. In diesem Jahr brachten sie ihr neues Album unter dem Titel "Songs from the sparkle lounge" heraus.
DISCOGRAPHIE
Singles
1979: The Def Leppard (EP) (im Januar 1979)
1979: Wasted
1979: Hello America
1980: Rock Brigade
1981: Let it go
1981: Bringin' on the Heartbreak
1983: Photograph
1983: Rock of Ages
1983: Too late for Love (nur in England)
1983: Foolin'
1987: Women (nur in England)
1987: Animal
1987: Pour some Sugar on me
1987: Hysteria
1987: Love bites
1988: Armageddon it
1989: Rocket
1992: Let's get rocked
1992: Make Love like a Man
1992: Have you ever needed someone so bad
1992: Stand up (Kick Love into Motion) (nur in England)
1993: Heaven is
1993: Tonight
1993: Two Steps behind
1993: In the Clubs - in your Faces (EP)
1993: Action
1993: Miss you in a Heartbeat
1995: When Love and Hate collide
1995: Live at Don Valley (EP)
1996: Slang
1996: Acoustic in Singapore (EP)
1996: Work it our
1996: All I want is everything
1996: Breathe a Sigh
1999: Promises
1999: Goodbye
2002: Now
2003: Long long Way to go
ALBEN
1980: On through the Night (14. März 1980)
1981: High 'n' dry (Juli 1981)
1983: Pyromania (Februar 1983)
1987: Hysteria (3. August 1987)
1992: Adrenalize (30. März 1992)
1993: Retro active (August 1993)
1995: Vault - Greatest Hits (Oktober 1995)
1996: Slang (13. Mai 1996)
1999: Euphoria (April 1999)
2002: X (Juli 2002)
2004: Best of (Sampler) (25. Oktober 2004)
2005: Rock of Ages: The Definitive Collection (17. Mai 2005)
2006: Yeah! (23. Mai 2006)
2008: Songs from the Sparkle Lounge (29. April 2008)
BESETZUNGEN
1977 - 1978:
Pete Willis (Gitarre)
Rick Savage (Bass)
Tony Kenning (Schlagzeug)
Joe Elliott (Gesang)
1978:
Pete Willis (Gitarre)
Steve Clark (Gitarre)
Rick Savage (Bass)
Frank Noon (Schlagzeug)
Joe Elliott (Gesang)
1978 - 1982:
Pete Willis (Gitarre)
Steve Clark (Gitarre)
Rick Savage (Bass)
Rick Allen (Schlagzeug)
Joe Elliott (Gesang)
1982 - 1991:
Phil Collen (Gitarre)
Steve Clark (Gitarre)
Rick Savage (Bass)
Rick Allen (Schlagzeug)
Joe Elliott (Gesang)
1992 - ? (Aktuelle Besetzung):
Phil Collen (Gitarre)
Vivian Campbell (Gitarre)
Rick Savage (Bass)
Rick Allen (Schlagzeug)
Joe Elliott (Gesang)
Pete Willis (1977 - 1982)
Rick Savage (1977 - )
Tony Kenning (1977 - 1978)
Joe Elliott (1977 - )
Frank Noon (1978)
Rick Allen (1978 - )
Steve Clark (1978 - 1991)
Phil Collen (1982 - )
Jeff Rich (1986, Aushilfe für Schlagzeuger Rick Allen)
Vivian Campbell (1992 - )
"On through the night" von 1980
"High 'n' dry" von 1981
"Pyromania" von 1983
"Hysteria" von 1987
"Adrenalize" von 1992
"Retro active" von 1993
"Slang" von 1996
"Euphoria" von 1999
"X" von 2002
"Yeah!" von 2006
"Songs from the sparkle lounge" von 2008
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