Friday, December 12, 2008

Stars des Horror-Films (1)

In dieser Reihe möchte ich Personen kurz vorstellen, die im Horror-Genre eine wichtige oder prägende Rolle hatten. Nicht nur Schauspieler sollen hier erwähnt werden, sondern auch beispielsweise Regisseure, Komponisten oder Autoren, die sich auf das Gebiet des Horrors spezialisiert haben oder hier öfter tätig waren.


Der erste Teil gehört einem Schauspieler, dessen Leinwand-Karriere in den 40er Jahren begann und bis in die 70er hinein ging:



VINCENT PRICE (1911 - 1993)



Titelbild einer Biographie seiner Tochter Victoria Price.



Wohl kaum ein Darsteller wurde (und wird) so eng mit dem Horror-Genre verbunden wie Vincent Price. Noch heute ist er neben Größen wie Peter Cushing, Christopher Lee, Boris Karloff oder Bela Lugosi einer der bekanntesten Darsteller dieses Genres.

Den ersten Kontakt mit dem "unheimlichen Film" hatte er 1940 mit "The invisible Man returns" ("Der Unsichtbare kehrt zurück"), doch war dies ein Film, den man eigentlich nicht mitrechnen kann, da der dort die Rolle des "Unsichtbaren" spielte, also meist nur in Maske auftrat.

Seine erste Hauptrolle in einem "echten" Horrorfilm hatte er 1953 in "House of Wax" ("Das Kabinett des Professor Bondi"), der ein großer Erfolg wurde. Als er dann ab 1960 in einer Reihe von Adaptionen nach Edgar Allan Poe auf der Leinwand erschien, wurde er mehr und mehr im Horror-Genre bekannt.



Geboren wurde Price als viertes Kind von Vincent Leonard Price und dessen Frau Marguerite am 27. Mai 1911 in St. Louis (Missouri) unter dem Namen Vincent Leonard Price, Jr.


Seinen ersten Kontakt mit der "Schauspielerei" hatte er als Fünfjähriger, wo er in einem Weihnachtsstück einen Engel spielte. Schon früh interessierte ihn das Kochen, und dies zusammen mit dem Interesse an der Malerei ließen ihn im Alter von 17 Jahren zu einer Reise nach Europa aufbrechen, wo er sich die Kunstwerke ansah.

Wenn sein Talent zum Malen stärker ausgeprägt gewesen wäre, wäre der Filmwelt wahrscheinlch ein wunderbarer Schauspieler verloren gegangen. Aber seiner Meinung nach reichte seine Begabung zum Malen nun mal nicht aus. Die Begeisterung für das Kochen und die Malerei hielt aber dennoch sein ganzes Leben lang an, er veröffentlichte einige Bücher zum Thema Kochen und gründete später die "Vincent Price Gallery and Art Foundation", eine Stiftung, die er im Jahre 1951 in Los Angeles ins Leben rief und die Kunst im Allgemeinen untersützte.

1929 schrieb Price sich in Yale ein, wo er seine Begeisterung an der Schauspielerei entdeckte. Nach dem Studium arbeitete er in der Welt des Theaters und nahm 1933 auch eine Stelle als Lehrer an. Danach fuhr er erneut nach Europa, um seine Studien zu erweitern.

Seine Reisen führten ihn nach Wien, Nürnberg und London, wo er sich alsbald wieder auf den Bühnen des Theaters wiederfand. Von dort holte ihn ein US-Agent 1935 zurück, wo er dann am Broadway in dem Stück "Victoria Regina" neben Helen Hayes spielte.

In dieser Zeit spielte er auch in dem Stück "The Shoumaker´s Holiday", wo er zusammen mit der Schauspielerin Edith Barrett auftrat. Die beiden verliebten sich ineinander und am 22. April 1938 gaben sie sich das Ja-Wort. Die Traung wurde dort vollzogen, wo sie abend auftraten: auf der Bühne.

Noch im Jahr seiner Heirat - 1938 - nahm ihn die Universal Pictures unter Vertrag, ließen ihm aber die Hälfte des Jahres Zeit für seine Arbeit am Theater. Sein erster Film folgte schon bald: "Service de Luxe". Schon in seiner Anfangszeit spielte er in teils hervorragenden Filmen, die gänzlich außerhalb des Horror-Genres liegen.

Hervorzuheben aus dieser Zeit sind wohl neben Filmen wie "The Song of Bernadette" ("Das Lied von Bernadette", 1943) oder "The Eve of St. Mark" (1944) der sehr gelungene Kriminalfilm "Laura" ("Laura", 1944) von Otto Preminger oder die Dramen "Leave her to Heaven" ("Todsünde", 1945) und "Dragonwyck" ("Weißer Oleander", 1946). In mehreren Filmen spielte Price in dieser Zeit mit der damals sehr bekannten und erfolgreichen Schauspielerin Gene Tierney.

Bald wurde er aber auf die Rolle des Oberfieslings in Filmen festgelegt, so spielte er u.a. die Figur des Richelieu in der 1948er Version von "The three Musketeers" ("Die drei Musketiere"). 1953 kam dann seine erste Hauptrolle in dem (übrigens sehr guten) "House of Wax" ("Das Kabinett des Professor Bondi"), in dem er eine sehr überzeugende Leistung bot. Nebenbei bemerkt: die Rolle des Professor Bondi, die Price spielte, gab es im Original nicht, dort war sein Rollenname Prof. Henry Jarrod.

Sein nächster Auftritt im Horror-Genre kamn dann auch erst etwas später: 1958 spielte er in dem sehr guten "The Fly" ("Die Fliege") mit Al Hedison und Patricia Owens, in dem er aber noch nicht der Bösewicht war, den er sonst oft in seinen Horrorfilmen spielen sollte.

Seine Karriere als Horror-Star begann dann 1960, als der B-Film "House of Usher" ("Die Verfluchten") in die Kinos kam. Dies war der erste eine Reihe von Filmen, die der Produzent/Regisseur Roger Corman als B-Filme drehte, also als kostengünstig hergestellte Filme, die damals noch oft Teil eines Doppelprogramms im Kino waren. Neben diesen Filmen kam der Hauptfilm dann sozusagen obendrauf.

Bei einem Budget von lächerlichen 270.000 Dollar spielte der Film einiges an Gewinn ein, so das Corman bald weitere Filme drehte, die - wie der erste - nach Geschichten des US-Schriftstellers Edgar Allan Poe entstanden. Mit den weiteren Filmen baute sich dann langsam, aber stetig der Ruf Price's als Horror-Darsteller auf. Es entstanden die Filme "The Pit and the Pendulum" ("Das Pendel des Todes", 1961), "Tales of Terror" ("Der grauenvolle Mr. X", 1962), "The Raven" ("Der Rabe - Krieg der Magier", 1963), "The haunted Palace" ("Die Folterkammer des Hexenjägers", 1963), "The Masque of the Red Death" ("Satanas - Das Schloß der blutigen Bestie", 1964) und "Tomb of Ligeia" ("Das Grab der Lygeia", 1964), dann beendete Corman seine Reihe mit Filmen nach Edgar Allan Poe, obwohl auch diese Filme wenig mit den Original-Geschichten des Dichters zu tun hatten.

Auch in den weiteren 60er und 70er Jahren blieb Price dem Horror-Genre treu und in dieser Zeit entstanden teils hervorragende Werke wie "Diary of a Madman" ("Tagebuch eines Mörders", 1962), "Twice told Tales" ("Das Gift des Bösen", 1963), "City under the Sea" ("Stadt im Meer", 1965), "The Witchfinder General" ("Der Hexenjäger", 1968), "The oblong Box" ("Im Todesgriff der roten Maske", 1969), "Cry of the Banshee" ("Der Todesschrei der Hexen", 1969), "The abominable Dr. Phibes" ("Das Schreckenskabinett des Dr. Phibes", 1971), "Theatre of Blood" ("Theater des Grauens", 1973), "Madhouse" ("Das Schreckenshaus des Dr. Death", 1973) oder "Journey into Fear" (1975).

Ab den 80er Jahren erschien er dann seltener vor der Kamera, war aber sporadisch noch aktiv, so war er von 1980 bis 1989 der Gastgeber der TV-Show "Mystery!" und spielte eine Gast-Rolle in der Serie "Trapper John, M.D.". Bald darauf war er öfter als Sprecher in Animations-Filmen zu hören, so sprach er in 13 Episode der Serie "The 13 Ghosts of Scooby-Doo" 1985 eine Rolle und tat dies ebenso in dem TV-Film "The little Troll Prince" (1975), "The great Mouse Detective" ("Basil, der Mäusedetektiv", 1986), in "Sparky's magic Piano" (1987), in "The Nativity" (1987) oder 1993 in "The Princess and the Cobbler", was seine letzte Arbeit im Filmgeschäft wurde. Eine letzte Rolle in einem Kinofilm spielte Price 1990 in Tim Burton's "Edward Scissorhands" ("Edward mit den Scherenhänden").

Vincent Price hatte zwei Kinder, sein Sohn Vincent Barret Price stammt aus seiner ersten Ehe mit Schauspieler-Kollegin Edith Barret (1938 - 1948). Seine zweite Ehe mit Mary Grant ging von 1949 bis 1973. 1962 wurde ihre gemeinsame Tochter Victoria geboren. Seine letzte Ehe ging er 1974 mit Coral Browne ein, für die zum Katholizismus konvertierte.

Price selber sagte einmal: "I hate being old and ill! Don't get old if you can avoid it!" Was inhaltlich soviel heißt wie: "Ich hasse es, alt und krank zu werden. Werde nicht alt, wenn du es verhindern kannst."

Er wurde alt, aber auch krank. Vincent Price starb im Alter von 82 Jahren am 25. Oktober 1993 in Los Angeles an einem Emphysem in Folge seines Krebsleidens.


VINCENT PRICE-FILMOGRAPHIE
(Nicht vollständig)

1938: Service de Luxe
1939: The private life of Elizabeth and Essex (Günstling der Königin)
1939: Tower of London (Der Henker von London)
1940: The invisible man returns (Der Unsichtbare kehrt zurück)
1940: The house of seven gables
1940: Green hell (Die grüne Hölle)
1940: Brigham Young, frontiersman (Treck nach Utah)
1941: Hudson's Bay
1943: The song of Bernadette (Das Lied von Bernadette)
1944: The eve of St. Mark
1944: Wilson
1944: Laura (Laura)
1945: The keys of the kingdom (Schlüssel zum Himmelreich)
1945: A royal scandal
1945: Leave her to heaven (Todsünde)
1946: Shock
1946: Dragonwyck (Weißer Oleander)
1947: The web (Das Netz)
1947: Moss rose
1947: The long night (Die lange Nacht)
1948: Up in Central Park
1948: Abbott and Costello meet Frankenstein (Abbott und Costello treffen Frankenstein)
1948: The three musketeers (Die drei Musketiere)
1948: Rogue's regiment (Der Mann ohne Gesicht)
1949: The bribe (Geheimaktion Carlotta)
1949: Bagdad (Badgag)
1950: Champagner for Caesar
1950: The baron of Arizona (Der Baron von Arizona)
1950: Curtain call at Cactus Creek
1951: His kind of woman (Ein Satansweib)
1951: Adventures of captain fabian
1952: The Las Vegas story (Die Spielhölle von Las Vegas)
1953: House of wax (Das Kabinett des Professor Bondi)
1954: Dangerous mission (Blut im Schnee)
1954: Casanova's big night (Der Schürzenjäger von Venedig)
1954: Tha mad magician (Der wahnsinnige Zauberkünstler)
1955: Son of Sinbad (Sindbads Sohn)
1956: Serenade (Serenade)
1956: White the city sleeps (Die Bestie)
1956: The ten commandments (Die zehn Gebote)
1957: The story of mankind
1958: The fly (Die Fliege)
1958: House on haunted hill (Das Haus auf dem Geisterhügel)
1959: The big circus (Die Welt der Sensationen)
1959: The bat (Das Biest)
1959: The return of the fly (Rückkehr der Fliege)
1960: House of Usher (Die Verfluchten)
1960: The tingler (Schrei, wenn der Tingler kommt)
1961: The pit and the pendulum (Das Pendel des Todes)
1961: Master of the world (Robur, der Herr der sieben Kontinente)
1961: Nefertite, regina del nilo (Nofretete, Königin vom Nil)
1961: Gordon, il pirata nero (Der schwarze Seeteufel)
1961: The last man on earth
1962: Tales of terror (Der grauenvolle Mr. X)
1962: Confessions of an opium eater
1962: Diary of a madman (Tagebuch eines Mörders)
1962: Tower of London (Der Massenmörder von London)
1963: The raven (Der Rabe - Krieg der Magier)
1963: Beach party
1963: Twice told tales (Das Gift des Bösen)
1963: the haunted palace (Die Folterkammer des Hexenjägers)
1963: The comedy of terror ("Ruhe sanft" GmbH)
1964: The masque of the red death (Satanas - Das Schloß der blutigen Bestie)
1964: Tomb of ligeia (Das Grab der Lygeia)
1965: City under the sea (Stadt im Meer)
1965: Dr. Goldfoot and the bikini-machine
1966: Dr. Goldfoot and the girl bombs
1967: La casa de las mil munecas (Das Haus der tausend Freuden)
1967: The jackals
1968: The witchfinder general (Der Hexenjäger)
1969: The oblong box (Im Todesgriff der roten Maske)
1969: More dead than alive (Killer Cain)
1969: The trouble with girls
1969: scream and scream again (Die lebenden Leichen des Dr. Mabuse)
1969: Cry of the banshee (Der Todesschrei der Hexen)
1971: The abominable Dr. Phibes (Das Schreckenskabinett des Dr. Phibes)
1972: Dr. Phibes rises again (Die Rückkehr des Dr. Phibes)
1972: Theatre of Blood (Theater des Grauens)
1973: Madhouse (Das Schreckenshaus des Dr. Death)
1974: Percy's Progress
1975: Journey into Fear
1979: The strange Xase of Alice Cooper (Erzähler)
1979: Scavenger Hunt
1980: The Monster Club (Monster Club)
1980: Pogo for President (als Sprecher)
1982: Vincent (als Sprecher)
1982: House of the long Shadows (Das Haus der langen Schatten)
1985: The little Troll Prince (als Sprecher)
1986: The great Mouse Detective (Basil, der Mäusedetektiv) (als Sprecher)
1986: From a Whisper to a Scream (Die Nacht der Schreie)
1987: Sparky's magic Piano (als Sprecher)
1987: The Nativity (als Sprecher)
1987: The Whales of August
1988: Dead Heat (Dead Heat)
1989: Backtrack (Catchfire)
1990: Edward Scissorhands (Edward mit den Scherenhänden)
1993: The Princess and the Cobbler (als Sprecher)

3 comments:

  1. Halo kleiner Tip für dich: das ist sehr un übersichtlich ge schrieben und echt eckstrem schwer zu lesn.

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  2. na was für eine leistung nach stunder immer noch nicht in der lahge zu sein zurück zu schreiben

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  3. Hallo,

    etwas Zait musst du mir schon geben. Ich habe auch andere Sachen zu erledigen.

    Bedauere, dass es so umständlich für dich zu lesen war. Mal sehen, ob auch andere deiner Meinung sind. Bisher hat sich in dieser Richtung niemand geäußert. Mal abwarten.

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