"In 80 Tagen um die Welt"
Inhalt: Im Jahre 1872 schließt der englische Gentleman Phileas Fogg in seinem Club in London eine Wette ab: er will in 80 Tagen einmal um die gesamte Welt reisen, dafür setzt er sein ganzes Vermögen ein. Zusammen mit seinem Diener Passpartout macht er sich auf die Reise.
Ohne, dass er etwas davon weiß, wird zum Zeitpunkt seines Aufbruches die Bank in London überfallen und der Inspektor Fix hält Fogg für den Dieb. Er setzt nun alles dran, um ihn zu erwischen. Fogg hat aber bereits mit seinem Diener London verlassen und Fix begibt sich auf die Verfolgung.
Die Reise geht nun über Aisen bis nach Amerika und nach England und bietet viele Gelegenheiten für Gefahren und Abenteuer.
Die Reise geht nun über Aisen bis nach Amerika und nach England und bietet viele Gelegenheiten für Gefahren und Abenteuer.
USA, Italien, Deutschland, Jugoslawien, 1988, 89
3teilige TV-Mini-Serie
Original-Titel: AROUND THE WORLD IN 80 DAYS
Darsteller:
Pierce Brosnan (Phileas Fogg)
Eric Idle (Jean Passapartout)
Julia Nickson (Prinzessin Aouda)
Peter Ustinov (Detective Wilbur Fix)
Jack Klugman (Captain Bunsby)
Roddy McDowall (McBaines)
Darren McGavin (Benjamin Mudge)
Robert Morley (Wentworth)
Stephen Nichols (Jesse James)
Drehbuch: John Gay
nach dem Roman "Le tour du monde en quarte-vingts jours" ("In 80 Tagen um die Welt") von Jules Verne
Co-Produzenten: Frank Agrama, Daniele Lorenzano
Ausführender Produzent: Paul Baerwald
Produzent: Renee Valente
Regie: Buzz Kulik
HINTER DEN KULISSEN
Bereits 1914 gab es eine Version von "´Round the World in 80 Days" und schon 1919 drehte hierzulande Richard Oswald "Die Reise um die Erde in 80 Tagen", in der Conrad Veidt als Phineas Fogg, Anita Berber als Aouda und Eugen Rex als Passapartout zu sehen waren
1956 drehte Michael Anderson seine berühmte Version, die schon seit vielen Jahren als Klassiker des Genres gilt und ebenso lange schon ein Maßstab für folgende Filme diese Art ist. Fünf Oscar-Auszeichnungen und ein beträchtlicher finanzieller und künstlerischer Erfolg waren der Lohn für die Mühe aller Beteiligten.
Gedreht in 13 Ländern und mit einem Riesenaufgebot an Stars, sogar in den Nebenrollen besetzt, entfachte "Around the World in 80 Days" ("In 80 Tagen um die Welt") beim Publikum wahre Begeisterungsstürme. In den Hauptrollen konnte der Film mit Stars wie David Niven als Fogg, Robert Newton als Inspektor Fix und Shirley MacLaine als Prinzessin Aouda aufwarten, Fogg´s Diener Passpartout spielte Cantinflas, der auch danach nicht berühmter wurde.
Aus Australien kam 1972 die TV-Serie "Around the World in 80 Days", die allerdings eine Zeichentrick-Serie war. Nun muß das ja bei dem Thema der Vorlage nicht unbedingt ein Nachteil sein, ich weiß aber nicht, ob diese Serie bei uns mal zu sehen war. Alistair Duncan sprach die Rolle des Fogg und Ross Higgins (Passpartout) und Janet Waldo als Belinda Maze waren die weiteren Haupt-Sprecher. 16 Episoden dieser Serie wurden produziert.
1989 drehte dann Buzz Kulik seine Version des Stoffes, die mit ebenso viel Aufwand als amerikanisch-italienisch-deutsch-yugoslawische Co-Produktion in Szene gesetzt wurde. Die TV-Mini-Serie lief auch bei uns als Dreiteiler (mit ca. 270 Minuten Laufzeit) unter dem Titel "In 80 Tagen um die Welt".
Der TV-Film konnte nicht nur durch aufwendige Dekorationen und ausgesuchte Schauplätze glänzen, sondern auch durch eine ebenso ausgesuchte Auswahl an Darstellern: Pierce Brosnan spielte den englischen Gentleman Phlieas Fogg (vielleicht manchmal ein bißchen zu englisch), Eric Idle lieferte eine gute Vorstellung als Passapartout ab, Julia Nickson-Soul war Prinzessin Aouda und Peter Ustinov spielte in seiner ihm eigenen, unnachahmlichen Art Detective Wilbur Fix.
Ebenso wie Michael Anderson´s Film von 1956 wartete auch diese Version mit einer Reihe von Gast-Stars auf: u.a. Jack Klugman, Roddy McDowall, Darren McGavin, Robert Morley, Lee Remick, Jill St.John oder Robert Wagner - das Drehbuch übrigens schrieb der TV-erfahrene John Gay.
Derselbe John Gay verfaßte auch das Skript für die nächste Version von Jules Verne´s Geschichte: "Around the World in 80 Days" wurde 1999 als kanadisch-englische Produktion direkt für den Videomarkt hergestellt; mit Simon Callow (Fogg), John Sessions (Paspartour) und Philip Jackson als Inspector LeStrade. Was diese Namensänderung von Fix in LeStrade soll, ist mir nicht ganz klar. Jeder Sherlock-Holmes-Fan weiß, dass der Inspektor, mit dem Holmes öfter zu tun hatte, diesen Namen trug.
Die vorerst letzte Version kam 2004 unter dem Titel "Around the World in 80 Days" in die Kinos, die Haupfigur war aber nicht mehr Phileas Fogg, sondern Passpartout. Die Erklärung folgt, wenn man weiß, wer diese Rolle spielte: Asiens Action-Star Jackie Chan spielte hier Passapartout und dementsprechend war dieser Film natürlich so aufgebaut, das der Hauptteil der Handlung mehr auf dem Action-, als auf dem Abenteuersektor lag.
Das soll aber jetzt kein Vorwurf sein, ganz im Gegenteil: wenn auch Teile der Original-Handlung verändert oder verdreht wurden, so bietet dieser Film gerade den Action-Fans kurzweilige und gute Unterhaltung. Diejenigen, die aber eine originalgetreue Adaption von Verne´s Geschichte suchen, sind mit diesem Film nicht richtig bedient.
Passpartout ist hier Asiate, der die Stelle als Fogg´s Diener erst dann annimmt, als er von der Polizei gesucht wird, weil er Juwelen gestohlen hat, die seinerzeit aus seinem Heimatland gestohlen wurden. Fogg (gespielt von Steve Coogan) ist in diesem Film ein nicht sehr erfolgreicher Erfinder, dessen Erfindungen von niemandem - nicht mal von ihm selber - verstanden werden.
JULES VERNE
Jules Verne gilt auch heute noch als einer der Pioniere der Science-Fiction-Literatur und wenn man sich seine Werke mal ansieht, so ist man geneigt, dem zuzustimmen. "Reise zum Mittelpunkt der Erde", "Von der Erde zum Mond", "Reise um den Mond" oder "20.000 Meilen unter dem Meer" sind Bücher von ihm, die diese Bezeichnung heftigst untermauern.
Jules Verne gilt auch heute noch als einer der Pioniere der Science-Fiction-Literatur und wenn man sich seine Werke mal ansieht, so ist man geneigt, dem zuzustimmen. "Reise zum Mittelpunkt der Erde", "Von der Erde zum Mond", "Reise um den Mond" oder "20.000 Meilen unter dem Meer" sind Bücher von ihm, die diese Bezeichnung heftigst untermauern.
Verne ist aber heute unter vielen seiner Fans hauptsächlich durch seine Abenteuer-Romane bekannt und geschätzt, am bekanntesten aus dieser Richtung dürfte wohl sein mehrfach verfilmtes Buch "Der Kurier des Zaren" sein. Bei seinen Abenteuer-Büchern nutze er die Bekanntschaften zu Wissenschaftlern, die auf dem damals akuellen Stand der machbaren und der bald schon möglichen Dinge waren; so schrieb er Abenteuer über Heißluft-Ballons, mit denen man weit fliegen konnte oder eben über U-Boote.
Jules Verne wurde unter dem vollen Namen Jules Gabriel Verne am 8. Februar 1828 im französischen Nantes, einer Hafenstadt, geboren. Seine Kindheit und Jugend verbracht er dann auch häufig am Hafen, wo er sich schon früh nach Abenteuern auf hoher See sehnte. Als Schiffsjunge wollte er im Alter von 11 Jahren auf weite Fahrt gehen, hatte sich schon beinahe auf einem Schiff eingeschlichen, als er entdeckt und seinen Eltern übergeben wurde.
Nach seiner Schulzeit begann er ein Studium der Rechte, da er die Kanzlei seines Vater übernehmen w(s)ollte. Seine Studienzeit verbrachte er in Paris, wo er schon bald bekannte Schriftsteller kennenlernte wie Alexandre Dumas und dessen Sohn Alexandre, mit dem ihn bald eine Freundschaft verband. Als Verne 1850 sein Studium abschloß, blieb er allerdings in Paris und versuchte sich nicht als Anwalt, sondern als Bühnenautor. Alexandre Dumas Sr. wurde für ihn zu einer Art Förderer, der manches seiner verfaßten Stücke aufführte. 1851 wurde seine erste Kurzgeschichte veröffentlicht und obwohl er noch weiter für die Bühne schrieb, brachte er bald (1855) einen ersten Abenteuer-Roman "Un Hivernage dans les Glaces" ("Ein Winter im Eis") heraus,
Am 10. Januar 1857 heiratete er Honorine de Viane Morel, die schon zwei Söhne mit in die Ehe brachte; am 4. August 1861 wurde ihr gemeinsamer Sohn Michel Jean Pierre geboren (starb 1925). Nach seiner Heirat arbeitete er nebenbei als Börsenmakler, kam aber bald zum Schreiben zurück. 1862 erschien sein erster Science-Fiction-Roman "Cinq semaines en Ballon" ("Fünf Wochen im Ballon"), den ein relativ neu im Geschäft befindlicher Verleger namens Pierre-Jules Hetzel herausbrachte; dieser legte Verne nach dem ansehnlichen Erfolg des Erstlingswerkes nahe, es auf dieser profitversprechenden Schiene weiter zu versuchen, und Verne kam dem nach.
Der Erfolg ließ ihn ab da an selten los und viele seiner Werke erschienen nun bald schon als Buch-Version und machten ihn in ganz Frankreich und auch darüber hinaus bekannt. Sein vielleicht größter Erfolg, "Le Tour du Monde en quatre-vingt Jours" ("Die Reise um die Welt in 80 Tagen") erschien 1872 und machte aus Verne das, was man sich heute unter einem Star-Autoren vorstellt. Umso mehr, als 1876 "Michel Strogoff. Moscou - Irkoutsk" ("Der Kurier des Zaren") erschien, wurde Verne bald so reich, dass er sich die Schiffsreisen, die er als Kind machen wollte und nicht konnte, nun auf seiner eigenen Yacht machen konnte.
Obwohl er ab etwa 1880 den Gipfel seines Erfolgs in Frankreich erreicht hatte, nahm seine Produktivität nicht ab. Bis kurz vor seinem Tode schrieb Jules Verne immer weiter. Neben seinen etwa 90 Romanen kamen da noch die verschiedenen Theaterstücke dazu, die Theater-Adaptionen, zu denen er seine eigenen erfolgreichen Bücher verarbeitete und so manche Reisebeschreibung.
Seit 1902, als George Méliés "Le Voyage dans la Lune" ("Reise zum Mond"), der auf Vorlagen von H.G. Wells und Jules Verne basiert (basieren soll) sind die Werke von Verne in über 100 Filmen, TV-Filmen und -Serien adaptiert worden. Jules Verne starb im Alter von 78 Jahren am 24. März 1905 in Amiens an den Folgen seiner Diabetis.
Erstaunlicherweise gibt es auch diese 1989er TV-Version bereits auf DVD, erhältlich hier.
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