Sunday, January 18, 2009

Der Flug des Phönix


"Der Flug des Phönix"

Inhalt: Auf dem Rückflug von einem Ölfeld fliegt der erfahrene und routinierte Pilot Frank Towns mit Frachtgut und einem guten Dutzend Passagiere durch die Sahara, als die Maschine in einen Sandsturm gerät und fern ab vom üblichen Kurs abstürzt.

Nach der Landung, bei der auch einige der Passagiere ums Leben kommen, macht man Bestandsaufnahme. Wasser und Proviant reicht nicht sehr lange, Funksprüche werden auf diese Entfernung kaum wahrgenommen und die Hoffnung, dass man sie aus der Luft findet, wird zunichte gemacht, da man weit ab vom Kurs war.

Der deutsche Ingenieur Heinrich Dorfmann äußert schließlich die Idee, das man aus den Trümmer der Maschine eine neue, kleinere bauen und damit wegfliegen kann.

Towns hält das Ganze aber für Unsinn und weigert sich, erst nach einigem Nachdenken und Zureden seines Co-Piloten Lew Moran macht man sich an die Arbeit, doch die Probleme von außen und zwischen den Überlebenden sind noch lange nicht bereinigt.

USA, 1965
Original-Titel: THE FLIGHT OF THE PHOENIX

Darsteller:
James Stewart (Captain Frank Towns)
Richard Attenborough (Lew Moran)
Peter Finch (Captain Harris)
Hardy Krüger (Heinrich Dorfmann)
Ernest Borgnine (Trucker Cobb)
Ian Bannen (Crow)
Ronald Fraser (Sergeant Watson)
Christian Marquand (Dr. Renaud)
Dan Duryea (Standish)
George Kennedy (Mike Bellamy)
Gabriele Tinti (Gabriel)
Alex Montoya (Carlos)

Drehbuch: Lukas Heller
nach dem gleichnamigen Roman von Elleston Trevor (Pseudonym für Trevor Dudley Smith)
Produzent und Regie: Robert Aldrich


HINTER DEN KULISSEN
Es gibt heute unzählige Filme, die als Klassiker bezeichnet werden, manche haben es redlich verdient, andere nicht, Robert Aldrich´s "The Flight of the Phoenix" ("Der Flug des Phönix", 1965) aber hat es mehr als nur verdient.

Obwohl der Film mit über 140 Minuten Überlänge hat, merkt man diese kaum, da einen die Umsetzung der Geschichte sofort in seinen Bann zieht. Die Story selber ist nicht allzu umwerfend und bestimmt auch nicht gerade sehr originell, doch sie reicht dank der guten Besetzung aus, um die Überlänge des Films zu füllen.

Die Art und Weise, wie Aldrich´s Team hinter der Kamera und die Darsteller die Situationen spielen, die zunächst aussichtslos erscheint, ist grandios. Von den meisten Kritikern wurde das auch so gesehen.

"The Flight of the Phoenix" wurde 1966 zweimal für den Oscar nominiert, gewann aber in beiden Fällen nicht: Ian Bannen wurde als bester Nebendarsteller vorgeschlagen, verlor aber gegen Martin Balsam, der den Preis für "A thousand Clowns" ("Tausend Clowns", 1965) bekam. Und für den besten Schnitt nominierte man Michael Luciano, der gegenüber William Reynolds den Kürzeren zog, der den Oscar für "The Sound of Music" ("Meine Lieder - meine Träume", 1965) von Robert Wise bekam.


Die Dreharbeiten wurden von einer Tragödie überschattet: der damals in den USA sehr bekannte Stunt-Flieger Paul Mantz kam während der Aufnahmen am 8. Juli 1965 im Buttercup Valley in Kalifornien ums Leben. Mantz war schon als Kind vom Fliegen begeistert gewesen und begann in der Armee seine Laufbahn hinter dem Steuerknüppel.

Nach einem Streit mit einem Vorgesetzen verließ er die Armee jedoch; ein Verlust war das aber für ihn nicht so richtig, denn dadurch kam er 1930 auf die Idee, seine Talente für den Film zu nutzen; er wurde Stuntman für Flugszenen im Film.

Später gründete er die “United Air Services, Ltd.”, eine Firma, die Flugzeuge und Piloten nicht nur an Filmstudios vermietete. Nebenbei gründete er eine Flugschule und war Berater der Pilotin Amelia Earhart. Während des Zweiten Weltkriegs war als Pilot für die USA unterwegs und lieferte auch eine Menge Filmmaterial für spätere Dokumentationen. Neben seiner Arbeit als Stuntflieger, die er weiterhin betrieb, entwickelte er eine Reihe von Produkten, die speziell die Luftaufnahmen aus Flugzeugen heraus erleichtern sollten.

In fast 40 Filmen war Paul Mantz als Stuntman in Flugzeugen aktiv gewesen, der am 2. August 1903 im kalifornischen Alameda als Albert Paul Mantz geborene Pilot war zweimal verheiratet. Im Alter von gerade mal 61 Jahren starb Mantz dann im Juli 1965 bei einem Unfall.


2004 wurde in den USA ein Remake unter demselben Titel "The Flight of the Phoenix" von John Moore gedreht. Die Rolle der 1965 von James Stewart verkörperten Figur Frank Towns wurde nun von Dennis Quaid gespielt. Neu in der Handlung des Films ist im Remake die Einführung einer weiblichen Figur, der von Miranda Otto gespielten Kelly.



AUTOR TREVOR DUDLEY SMITH
Der gleichnamige Roman, auf dem der Film basiert, stammt von dem englischen Schriftsteller Trevor Dudley Smith, geboren am 17. Februar 1920 in Bromley, in Kent. Er veröffentlichte das (übrigens sehr empfehlenswerte) Buch "The Flight of the Phoenix" unter dem Pseudonym Elleston Trevor.

Smith verließ die Schule mit 18 Jahren und begann als Rennfahrer, bevor der Weltkrieg ausbrach und er zur Royal Air Force als Mechaniker ging. Den Namen Elleston Trevor machte er später zu seinem gesetzlich regulären Namen; seine Bücher aber erschienen unter mehreren Pseudonymen wie Trevor Burgess, Lesley Stone, Mansell Black, T.Dudley-Smith, Simon Rattray, Adam Hall, Howard North, Roger Fitzalan, Caesar Smith oder Warwick Scott.

Aus seiner 1947 geschlossenen Ehe mit Jonquil Burgess hatte er einen Sohn, Jean-Pierre Trevor, der später als Hintergrund Maler in Filmen arbeitete. In seinen letzten Jahren erkrankte er an Krebs. Er schaffte es noch, sein letztes Buch per Diktat zu beenden, drei Tage später verstarb er an dieser Krankheit im Alter von 75 Jahren am 21. Juli 1995 in Cave Creek, in Arizona.

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