Friday, January 2, 2009

Hängt ihn höher


"Hängt ihn höher"


Inhalt: Jed Cooper wird von einer Gruppe Männer irrtümlich für einen Viehdieb gehalten. Trotz all seiner Beteuerungen wollen ihn die Männer lynchen, was sie auch tun. Im letzten Moment wird Cooper von einem Gesetzeshüter gerettet und in die nächste Stadt gebracht.

Dort wird von Richter Fenton Cooper's Unschuld festgestellt und er ist frei. Da der Richter weiß, dass Cooper auf Rache aus ist, macht er ihn zum Marshal. Cooper will nun die suchen, die ihn beinahe das Leben gekostet hätten.

USA, 1968
Original-Titel:  HANG 'EM HIGH

Darsteller:
Clint Eastwood (Jed Cooper)
Inger Stevens (Rachel Warren)
Ed Begley (Captain Wilson)
Pat Hingle (Richter Adam Fenton)
Ben Johnson (Marshal Dave Bliss)
Charles McGraw (Sheriff Ray Calhoun)
Ruth White (Sophie)
Bruce Dern (Miller)
Arlene Golonka (Jennifer)

Drehbuch: Leonard Freeman und Mel Goldberg
Supervising Produzent: Robert Stambler
Produzent: Leonard Freeman
Regie: Ted Post



HINTER DEN KULISSEN
Clint Eastwood hatte nach Jahren der Kleinstrollen in den USA mit der TV-Serie "Rawhide" den großen Erfolg gehabt (die Serie lief bei uns unter den Titeln "Cowboys" oder "Tausend Meilen Staub"). Diese Western-Serie brachte ihm von 1959 bis 1966 dauerhaftes Engagement und eine stetig steigende Bekanntheit. Allerdings drohte er auch auf ein bestimmtes Rollen-Image festgelegt zu werden, wogegen er sich von Anfang an wehrte.

Die Rettung kam aus Italien, als der Regisseur Sergio Leone mit ihm in der Hauptrolle den sogenannten Spaghetti-Western "Per un pugno di Dollari" ("Für eine Handvoll Dollar", 1964) noch in der Produktionszeit der TV-Serie drehte. Aufgrund des großen Erfolges, den der Film nicht nur in Europa, sondern auch in den USA hatte, folgte schon 1965 "Per qualche Dollaro in piu" ("Für ein paar Dollar mehr"), für den Leone neben Eastwood auch noch Lee Van Cleef vor seine Kameras bekam; beide Filme waren übrigens deutsch-italienisch-spanische Co-Produktionen.

Den Erfolg ausnutzend drehte er in Europa gleich noch "Il buono, il brutto, il cattivo" ("Zwei glorreiche Halunken", 1966), bevor er in die USA zurückging. Sein erster Film nach seiner Ankunft wurde dann "Hang 'em high" ("Hängt ihn höher"), der in Amerika (nach der Premiere am 31. Juli) am 3. August 1968 an den Kinostart ging. In Deutschland war der Film ab dem 18. Dezember zu sehen.

Obwohl Eastwood hier also im selben Genre wie seine Erfolgsfilme in Europa und wie in seiner TV-Serie war, spielte er hier doch einen etwas anderen Charakter. Seine Rollenfigur will nach dem Unrecht, das man ihm angetan hat, unbedingt Rache, die er auch bekommt, wobei er sich aber auch nach dem Gesetz richten muss, das er nun vertritt



ABSCHLIESSEND
"Hang 'em high" ist ein etwas härterer Western, aber dennoch ein Film, der sehr viel Unterhaltung und Spannung bietet. (Durch die Bank weg) alle Darsteller liefern gute bis sehr gute Arbeit ab; vor allem Pat Hingle als Richter Fenton, Inger Stevens und natürlich Clint Eastwood als Rächer, der zum Gesetzeshüter wird.

Für alle Western-Fans ist dieser Film ein Garant für gute Unterhaltung und alle Nicht-Fans könnten durch diesen Film vielleicht zu Fans werden.



INGER STEVENS
Inger Stevens ist bei uns leider nie so richtig bekannt geworden; wie gut sie als Darstellerin war, kann man u.a. auch in "Hang 'em high" sehen, wo sie die geheimnisvolle Rachel Warren spielt. Inger Stevens ist gebürtige Schwedin, dort wurde sie am 18. Oktober 1934 in Stockholm unter dem Namen Inger Stensland geboren.

Im Alter von 6 Jahren ging sie nach der Scheidung ihrer Eltern mit ihrem Vater und ihrem Bruder in die USA. Ihre Kindheit war nicht sehr glücklich durch die Heirat ihres Vaters, mit dessen neuer Frau sie nicht zurecht kam. 1953 ging sie nach New York, um dort den Beruf der Schauspielerin zu ergreifen.


Es folgten die ersten kleinen Rollen in Fernseh-Serien. 1957 spielte sie erstmals in einem Kinofilm, in "Man on Fire" mit Bing Crosby. Nach weiteren Rollen, die sie aber fast ausschließlich im Fernsehen spielte, kam dann endlich - wiederrum im Fernsehen - der erhoffte Erfolg. Sie spielte die weibliche Hauptrolle in der Serie "The Farmer's Daughter", wo sie ein schwedisches Kindermädchen namens Katy spielte, das im Haus eines Politikers (gespielt von William Windom) dessen Kinder hüten sollte. Die Serie lief ab 1967 auch bei uns unter dem Titel "Katy" (scheint aber schon lange nicht mehr gesendet worden zu sein).

Mit dieser Serie schaffte sie in den USA den Sprung zur bekannten Schauspielerin. Die Rolle in der Serie spielte sie bis zum Ende der Show im Jahre 1966, nachdem sie in immerhin 101 Episoden aufgetreten war.

Nach dem Ende der Serie spielte sie wieder mehr im Kino und war zusammen mit vielen bekannten Stars der damaligen Zeit zu sehen. Sie spielte u.a. in "A Guide to the Married Man" (1967), "Firecreek" ("Die fünf Vogelfreien", 1967, mit James Stewart und Henry Fonda), "Madigan" (1968), "5 Card Stud" (1968), "House of Cards" (1968) oder "A Dream of Kings" (1969).


Zu Beginn der 70er Jahre hatte sie einen Vertrag über ein Engagement in der von Aron Spelling (auch damals schon erfolgreich im Fernsehgeschäft tätig) geplanten Serie "The most Deadly Game" in der Tasche, die im Herbst 1970 auf Sendung gehen sollte. Die Serie wurde auch produziert, doch nach nur 13 Episoden wurde sie bereits wieder gestoppt.

Nach den Dreharbeiten zum TV-Film "Run, Simon, run" (1970 mit Burt Reynolds) wurde Inger Stevens am Morgen des 30. April 1970 in ihrem Haus in der Küche tot aufgefunden. Die Todesursache war eine Überdosis Barbiturate. Ab und an kamen noch Gerüchte auf, dass sie umgebracht worden war, doch die abschließende Ursache wurde mit Selbstmord angegeben.

Warum sie aus dem Leben schied, steht bis heute nicht fest. Private Probleme wurden und werden als die Ursache dafür angegeben. Inger Stevens wurde nur 35 Jahre alt.


Auf DVD kann man den Film hier bestellen.

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