Sunday, May 10, 2009

Slade

"Rogues Gallery" von 1985

Ausser den "Beatles" sind sie eine der erfolgreichsten englischen Bands - von 1971 bis 1973 hatten sie in England sechs Nummer-1-Hits, von 1972 bis 1974 drei Nummer-2-Erfolge und 1983 erneut einen zweiten Platz in den englischen Single-Charts.

Von 1972 bis 1974 standen drei aufeinander veröffentlichte Alben an der Spitze der LP-Charts.

Nach ihrer Glanzzeit in den 70er Jahren erlebte die Band in den 80er Jahren ein recht erfolgreiches Comeback, auch bei uns. Rogues Gallery ist einer der Höhepunkte dieser Zeit.

Titel-Liste:
1.) Hey ho, Wish You well
2.) Little Sheila
3.) Harmony
4.) Myzsterious Mizster Jones
6.) Walking on Water, Running on Alcohol
7.) 7 Year Bitch
8.) I Win, You lose
9.) Time to Rock
10.) All join Hands

Musik und Text: Noddy Holder, Jim Lea
Produzenten: Jim Lea, John Punter

In den USA erschien das Album auf dem "CBS"-Label und enthielt anstelle des Liedes "All join Hands" den Song "Lock up Your Daughters".

DIE BAND

Gitarrist Dave Hill (geboren am 4. April 1946) und Schlagzeuger Don Powell (geboren am 10. September 1946) kannten sich schon vor "Slade"-Zeiten. Gemeinsam gründeten sie 1964 die Band "The Vendors", wofür sie sich die Mitarbeit von Mickey Marston (Gitarre), Dave Jones (Bass) und Sänger John Howell sicherten.

Nachdem eine erste Single produziert worden war, nannte sich die Gruppe 1965 in "'N Betweens" um. 1966 stiessen dann als Ersatz für Mickey Marston und Dave Jones Noddy Holder (geboren am 15. Juni 1946) und bald darauf Jim Lea (geboren am 14. Juni 1949) zur Band.

Ebenfalls in dieser Zeit verliess Sänger John Howell die Band und Noddy Holder übernahm ab nun den Gesang. In der Besetzung Hill, Powell, Holder und Lea bestand die Band durchgehend ohne Veränderungen bis 1992.

Die Band konnte sich innerhalb der Gründungsstadt Wolverhampton schnell einen Namen als Live-Band machen, der sich immer mehr verbreitete. Die "'N Betweeens", die sich ab 1969 "Ambrose Slade" nannten, wurde bald auch ausserhalb der Stadt bekannt. 1969 wurde der Produzent Chas Chandler auf die vier aufmerksam und verschaffte ihnen einen Platternvertrag.

DIE ERSTE LP
Noch im selben Jahr erschien unter dem Titel "Beginnings" ihr Debüt-Album, auf dem die Songs noch weitesgehend Cover-Versionen von anderen waren. Ab dem nächsten aber spielten sie fast nur noch Eigen-Kompositionen. Von diesen eigenen Liedern stammten alsbald fast alle von Noddy Holder und Jim Lea, woran sich bis in die letzte Zeit Anfang der 90er Jahre, nichts mehr ändern sollte.

In den beginnenden 70er Jahren bauten sie sich einen Ruf als lauteste Band auf, deren Stil von vielen dem damals herrschenden Glam-Rock zugeordnet wird. In England wurden sie jedenfalls eine der erfolgreichsten Gruppen überhaupt, und auch bei uns wurden sie mehr und mehr bekannt, schafften es aber im Gegensatz zu ihrer Heimat bei uns nie einen Nummer-1-Hit zu landen.

Dennoch hatten sie auch in Deutschland eine erfolgreiche Zeit. An Single-Erfolgen war das Jahr 1973 am bedeutendsten. Mit den Songs "Skweeze me, Pleeze me" und "Gudbuy T'Jane" schafften sie ihre höchsten Plazierungen bei uns, beide kamen bis auf Rang 3: "Skweeze me, Pleeze me" blieb 15 Wochen in den Charts und "Gudbuy T'Jane" verharrte 17 Wochen in den Hitlisten.


DER ERFOLG LÄSST NACH

Mitte der 70er Jahre hatten sie den Zenit ihres Erfolgs überschritten und gegen Ende der 70er Jahre machte ihnen der aufkommende Punk-Rock einen Strich durch weitere Aktivitäten. In England hatte der Punk-Rock in dieser Zeit mehr und mehr Erfolg aufzuweisen und so manche Sänger und Bands mussten dem Tribut zollen. Die Stimmung innerhalb der Band wurde immer schlechter und die finanzielle Seite ging sogar so weit, dass Dave Hill zeitweise ganz als Autovermieter tätig war. Das Ende von "Slade" schien gekommen.

Nur noch halbherzig sagten sie zu, beim "Reading Festival" als Ersatz einzusteigen. Und entgegen ihren Befürchtungen wurde es ein Erfolg. Das Publikum - anfangs nicht sehr begeistert - wurde mehr und mehr mitgerissen und ihr Auftritt wurde zu einem vollen Erfolg.

Einem Comeback stand aber vorerst Chas Chandler im Wege, der sich als Manager nicht sehr vorteilhaft verhalten hatte und erst als sie 1981 einen neuen Platternvertrag bekamen, brachten sie das Album "We'll Bring the House Down" heraus, das ihnen wieder einige neue und viele alte Fans bescherte.


DAS COMEBACK

Ab hier begann das Comeback langsam erfolgreich zu werden. Nach dem Album "Til Deaf do us Part" (1981) erschien 1983 "The Amazing Kamikaze Syndrom", auf dem sich der Single-Hit "My oh My" befand, mit dem sie in England wieder bis auf Rang 2 der Charts kamen.

1985 kam dann "Rogues Gallery", auf dem sich die Singles "7 Year Bitch", "Myzsterious Mizster Jones", "Little Sheila" und "All join Hands" befanden. Dies war der Höhepunkt ihres Comebacks und zugleich auch - Ironie! - der Beginn des Abstiegs.

1987 veröffentlichten sie noch das Album "You Boys Make Big Noize", das zwar qualitätsmässig genauso gut wie "Rogues Gallery" war, doch in den Läden nicht besonders gut ging. 1991 erschien nur noch das Album "Wall of Hits", das neben den alten Erfolgen noch zwei neue Lieder enthielt.

1992 trennte sich die Band, als Noddy Holder vor allem genug hatte. Auch nach späteren neuen Erfolgen lehnte er eine neue Zusammenarbeit als Band kategorisch ab.

Dave Hill und Don Powell aber führten die Band weiter. Sie begannen 1993 als "Slade II" mit Tourneen durch Europa und schafften es nicht nur, weiterhin als Live-Band aktiv zu sein, sondern sie konnten auch einige Alben veröffentlichen, wie "Keep on Rockin!" (1995), "Wild Nites" (1999) oder "Cum on Let's Party!" (2002). Ab den 90er Jahren nannten sie sich dann nur noch "Slade".

2007 erschien eine neue CD-Edition der "Slade"-Alben, auf der sich viele teils interessante Lieder befanden (z.B. Beispiel Single-B-Seiten).


DISCOGRAPHIE

1969: Beginnings (als "Ambrose Slade")
1970: Play it Loud
1972: Slade Alive! (Live-Album)
1972: Slayed?
1973: Sladest (Sampler)
1974: Old new Borrowed and Blue
1974: Slade in Flame
1976: Nobody's Fools
1977: Whatever Happened to Slade?
1978: Alive Vol. 2 (Live-Album)
1979: Return to Base
1980: Smashes (Sampler)
1981: We'll bring the House down
1981: Till Deaf do us Part
1982: Slade on Stage (Live-Album)
1983: The Amazing Kamikaze Syndrome
1984: Keep Your Hands off My Power Supply (Sampler)
1985: Rogues Gallery
1985: Crackers - The Slade Christmas Party Album
1987: You Boys Make Big Noize
1991: Wall of Hits (Sampler)
1997: Greatest Hits - Feel the Noize (Sampler)
2005: The Very Best of Slade (Sampler)
2006: Slade Alive! The Live Anthology (Live-Album)
2006: Slade Anthology '69 - '01 (Sampler auf 4 CDs)
2007: B-Sides

SLADE II

1995: Keep on rockin!
1997: Wild Nites
2002: Cum on let's party
2003: Superyob

BESETZUNGEN

Dave Hill (Gitarre) 1966 - 1992; 1993 -
Don Powell (Schlagzeug) 1966 - 1992; 1993 -
Noddy Holder (Gesang, Gitarre) 1966 - 1992
Jim Lea (Bass, Keyboards) 1966 - 1992
Steve Whalley (Gesang) 1993 - 1997
Steve Makin (Gitarre) 1993 - 1997
Craig Fenney (Bass) 1993 - 1997
Dave Glover (Bass) 1998 - 2003
John Berry (Bass) 2003 -
Mal McNulty (Bass) 2005 -

1966 - 1992
Dave Hill (Gitarre)
Don Powell (Schlagzeug)
Noddy Holder (Gesang, Gitarre)
Jim Lea (Bass, Keyboards)

Noddy Holder und Jim Lea stiegen 1992 endgültig aus. Dave Hill und Don Powell führten die Band zunächst unter dem Namen "Slade II" fort, gingen aber in den folgenden Jahren langsam, aber sicher dazu über, sich nur noch "Slade" zu nennen.

SLADE II


1993 - 1997
Dave Hill (Gitarre)
Don Powell (Schlagzeug)
Steve Whalley (Gesang)
Steve Makin (Gitarre)
Craig Fenney (Bass)

1998 - 2003
Dave Hill (Gitarre)
Don Powell (Schlagzeug)
Steve Whalley (Gesang)
Dave Glover (Bass)

2003 - 2005
Dave Hill (Gitarre)
Don Powell (Schlagzeug)
Steve Whalley (Gesang)
John Berry (Bass)

2005 -
Dave Hill (Gitarre)
Don Powell (Schlagzeug)
Mal McNulty (Gesang)
John Berry (Bass)

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