"Big Trouble in Little China" wurde trotz all seiner guten Zutaten ein gewaltiger Flop. Eine Weile soll John Carpenter sogar darüber nachgedacht haben, ganz aufzuhören. Aber diese Vorsätze verschwanden bald wieder, er nahm sich nur vor, so bald keine Großproduktionen mehr zu machen und das tat er auch bei seinem nächsten Film, bei:
PRINCE OF DARKNESS
(Die Fürsten der Dunkelheit)
USA, 1987
"Prince of Darkness" ("Die Fürsten der Dunkelheit") war der erste von vier Vertrags-Filmen für die unabhängige Firma "Alive Films", die vorher Filme wie "Choose me" oder "Endangered Species" ("Der Tod aus dem Nichts") produziert hatten. Carpenter setzte sein Vorhaben, von Großproduktionen wegzugehen, in die Tat um.
Er ließ sich vertraglich für alle vier Filme die völlige kreative Kontrolle und die Kontrolle über den Endschnitt zusagen. Solche Privilegien bekommen nicht viele Regisseure zugesichert.
Darsteller:
Donald Pleasence (Pater Loomis)
Jameson Parker (Brian Marsh)
Victor Wong (Professor Howard Birack)
Lisa Blount (Catherine Danforth)
Dennis Dun (Walter)
Susan Blanchard (Kelly)
Anne Marie Howard (Susan Cabot)
Anne Yen (Lisa)
Ken Wright (Lomax)
Dirk Blocker (Mullins)
Jesse Lawrence Ferguson (Calder)
US-Kino-Start: 23. Oktober 1987
Deutscher Kino-Start: 5. Mai 1988
Drehbuch: Martin Quatermass (Pseudonym für John Carpenter)
Ausführende Produzenten: Andre Blay, Shep Gordon
Produzent: Larry J.Franco
Regie: John Carpenter
"Prince of Darkness" wurde mit einem Budget von ca. 3 Millionen Dollar produziert (im Gegensatz dazu kostete "Big Trouble in Little China" über 20 Millionen). Durch die Vorverkäufe ins Ausland und die zu erwartenden Einnahmen aus dem Video-Markt war das Geld für diesen Film bereits wieder eingespielt, bevor auch nur ein Meter Film belichtet worden war.
Der finanziellen Sorgen enthoben, konnte sich Carpenter ganz auf seine Arbeit konzentrieren, nämlich einen guten, spannenden Horrorfilm zu drehen. Was ihm auch gelungen ist - manch härtere Szene hätte man etwas abschwächen könen, aber davon abgesehen, fand Carpenter mit diesem Film wieder zu seinen Anfängen zurück.
Auch das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Die Herstellungskosten von 3 Millionen waren bereits am ersten Kino-Wochenende wieder eingespielt. Am Start-Wochenende spielte der Film in den USA über 4,5 Millionen Dollar ein. Insgesamt stapelten sich die US-Einnahmen auf 14,1 Millionen Dollar.
Der Inhalt: Ein Priester erhält von einem anderen Priester auf dem Totenbett einen Schlüssel, der zu einem großen Geheimnis führen soll. Bald darauf findet er im Keller einer alten Kirche einen größeren Behälter mit einer grünen Flüssigkeit, die eine negative Ausstrahlung verbreitet.
Er bittet einen Professor um Hilfe, der mit einigen seiner Elite-Studenten in der Kirche Quartier bezieht, um den geheimnisvolle Behälter und seinen Inhalt zu untersuchen. Bald müssen alle angehenden Forscher entdecken, dass in dem Behälter etwas abgrundtief Böses steckt.
ENTSTEHUNG
Vom 18. Mai bis zum 25. Juni 1987 (also lediglich etwas länger als einen Monat) war Carpenter und seine Crew in Los Angeles beschäftigt, um den Film zu drehen. Die Kirche, in der die Geschichte spielt, stand in Los Angeles Downton, weitere Aufnahmeorte waren "Pacific Coast Men´s Club" in Long Beach, die San Fernando Mission und die "Valencia Independent" Studios.
Produzent war wieder Larry Franco; ebenso von nun an öfter in Carpenter´s Stab war der Produktions-Designer Daniel Lomino, der schon bei "Christine" (1983) dabei war. Chefkameramann bei Carpenter war nun Gary B.Kibbe, der erstmals bei "Big Trouble in Little China" für die Kameraführung zuständig war. Carpenter's früherer Chef-Kameramann Dean Cundey war durch Erfolgsfilme, an denen er gearbeitet hatte, zu teuer geworden und Donald M.Morgan (erster Kameramann bei "Christine") verdiente beim TV mehr als bei einer unabhängigen Firma.
Für die Effekte engagierte man Frank Carrisosa, der bei Paul Schrader´s Remake des 1943 gedrehten Films "Cat People" eindrucksvoll gearbeitet hatte. Er schuf bei Schrader´s 1982 entstandener Version die sehr überzeugenden Verwandlungseffekte.
Steve Kutcher überwachte ein Heer von ca. 3.000 Würmern, 6.000 Käfern und 30.000 Ameisen. Für eine Szene sollten Würmer ein Kirchenfenster hochkrabbeln, aber solche Tiere zu dressieren, stellt sich irgendwie immer als etwas kompliziert heraus, um es vorsichtig auszudrücken. Man mußte also ein bißchen "schummeln": man brachte die Insekten dazu ein Fenster nach unten zu krabbeln und ließ diese Aufnahme später rückwärts laufen - so entstand die Illusion, die Tiere würden nach oben laufen.
Bei den Hauptrollen kam man endlich einmal wieder in den Genuß, Donald Pleasence zu sehen, der seit "Halloween II" in keinem von Carpenter´s Filmen mehr dabei war. Dennis Dun und Victor Wong spielten auch bei Carpenter´s "Bigt rouble in little China" mit.
Die zweite Hauptrolle spielte Jameson Parker, der mit seinem Kollegen Gerald McRaney von 1981 bis 1989 als die Brüder A.J. und Rick in der von Philip DeGuere erdachten TV-Serie "Simon & Simon" spielte. In Kinofilmen sah man ihn selten und nach dem Ende der Serie ging es finanziell auch etwas weiter nach unten, angeblich durch die Scheidung von seiner Frau. Später spielte er dann öfter in TV-Filmen.
Carpenter schuf mit "Prince of Darkness" einen durchaus unterhaltsamen und auch spannenden Horrorfilm, der durch seine bedrohliche Atmosphäre (in der relativen Enge der Kirche) und vor allem durch gute Darsteller überzeugen kann.
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