"In 80 Tagen um die Welt"
Inhalt: Der Asiate Lau Xing hat seine Heimat verlassen, um einen gestohlenen heiligen Gegenstand wiederzuholen. Auf seiner Reise kommt er nach London, wo er mit der Polizei in Konflikt kommt.
Er flieht und landet im Garten des erfolglosen Erfinders Phileas Fogg. Um sich vor der Polizei zu retten, gibt er sich einfach als dessen Diener Passpartout aus.
Fogg trifft gerade Reisevorbereitungen, da er mit einem Leiter der Akademie der Wissenschaft eine Wette einging, nach der er es schaffen würde, die Erde in 80 Tagen zu umrunden.
Passpartout schließt sich ihm an und die gefahrvolle Reise beginnt.
USA, Deutschland, Irland, England, 2003, 04
Original-Titel: AROUND THE WORLD IN 80 DAYS
Darsteller:
Jackie Chan (Passpartour (Lau Xing)
Steve Coogan (Phileas Fogg)
Robert Fyfe (Jean Michel)
Jim Broadbent (Lord Kelvin)
Ian McNeice (Colonel Kitchener)
David Ryall (Lord Salisbury)
Roger Hammond (Lord Rhodes)
Adam Godley (Mr. Sutton)
Karen Mok (General Fang)
Drehbuch: David N. Titcher und David Benullo & David Goldstein
nach dem gleichnamigen Roman von Jules Verne
Ausführende Produzenten: Phyllis Alia, Jackie Chan, Willie Chan, Alex Schwarz, Alexandra Schwarz, Solon So
Produzenten: Bill Badalato, Hal Lieberman
Regie: Frank Coraci
HINTER DEN KLUISSEN
Jackie Chan's Action- und Komik-Film beruft sich zwar auf den gleichnamigen Roman von Jules Verne, der Film aber ist alles andere als eine adäquakte Umsetzung des Buches. Da Jackie Chan die Hauptrolle spielte, taucht schon mal eine Figur auf (eine asiastische), die im Buch nirgends zu finden ist.
Auch sonst wurde die Geschichte für diese Version ziemlich verändert. Phileas Fogg ist hier kein vornehmer englischer Gentleman mehr, sondern ein Erfinder, der obendrein ziemlich erfolglos ist.
Eigentlich nur das Grundgerüst der Handlung aus dem Buch ist übernommen worden, alles um die Geschichte des Asiaten ist für den Film frei erfunden worden und stammt nicht aus dem Roman.
Wer also eine werkgetreue Verfilmung von Verne's Arbeit sehen will, der sollte diesen Film lieber außen vor lassen. Wer sich aber gerne eine amüsante, rasante, lustige und auch spannende Version ansehen will und Spaß an Jackie Chan's Kunst hat, der ist mit diesem Film bestens bedient.
Leider sahen das die Kinobesucher etwas anders, denn der Film entwickelte sich zu einem ziemlichen finanziellen Flop. Weltweit beliefen sich die Einnahmen auf 72,1 Millionen Dollar.
Dass die Produzenten und die Studios bei einem Budget von 110 Millionen (die man dem Film nicht immer unbedingt ansieht) etwas mehr erwartet hatten, versteht sich. Warum der Film so ein gewaltiger Reinfall wurde, kann ich allerdings nicht verstehen, denn er ist nicht besser oder schlechter als andere Jackie-Chan-Filme.
FRÜHERE VERSIONEN
Bereits 1914 gab es eine Version von "´Round the World in 80 Days" und schon 1919 drehte hierzulande Richard Oswald "Die Reise um die Erde in 80 Tagen", in der Conrad Veidt als Phineas Fogg, Anita Berber als Aouda und Eugen Rex als Passapartout zu sehen waren
1956 drehte Michael Anderson seine berühmte Version, die schon seit vielen Jahren als Klassiker des Genres gilt und ebenso lange schon ein Maßstab für folgende Filme diese Art ist. Fünf Oscar-Auszeichnungen und ein beträchtlicher finanzieller und künstlerischer Erfolg waren der Lohn für die Mühe aller Beteiligten.
Gedreht in 13 Ländern und mit einem Riesenaufgebot an Stars, sogar in den Nebenrollen besetzt, entfachte der Film beim Publikum wahre Begeisterungsstürme. In den Hauptrollen konnte der Film mit Stars wie David Niven als Fogg, Robert Newton als Inspektor Fix und Shirley MacLaine als Prinzessin Aouda aufwarten, Fogg´s Diener Passpartout spielte Cantinflas, der auch danach nicht berühmter wurde.
Aus Australien kam 1972 die TV-Serie "Around the World in 80 Days", die allerdings eine Zeichentrick-Serie war. Nun muß das ja bei dem Thema der Vorlage nicht unbedingt ein Nachteil sein, ich weiß aber nicht, ob diese Serie bei uns mal zu sehen war. Alistair Duncan sprach die Rolle des Fogg und Ross Higgins (Passpartout) und Janet Waldo als Belinda Maze waren die weiteren Haupt-Sprecher. 16 Episoden dieser Serie wurden produziert.
1989 drehte Buzz Kulik seine Version des Stoffes, die mit ebenso viel Aufwand als amerikanisch-italienisch-deutsch-yugoslawische Co-Produktion in Szene gesetzt wurde. Die TV-Mini-Serie lief auch bei uns als Dreiteiler (mit ca. 270 Minuten Laufzeit) unter dem Titel "In 80 Tagen um die Welt".
Der TV-Film konnte nicht nur durch aufwendige Dekorationen und ausgesuchte Schauplätze glänzen, sondern auch durch eine ebenso ausgesuchte Auswahl an Darstellern: Pierce Brosnan spielte den englischen Gentleman Phlieas Fogg (vielleicht manchmal ein bißchen zu englisch), Eric Idle lieferte eine gute Vorstellung als Passapartout ab, Julia Nickson-Soul war Prinzessin Aouda und Peter Ustinov spielte in seiner ihm eigenen, unnachahmlichen Art Detective Wilbur Fix.
Ebenso wie Michael Anderson´s Film von 1956 wartete auch diese Version mit einer Reihe von Gast-Stars auf: u.a. Jack Klugman, Roddy McDowall, Darren McGavin, Robert Morley, Lee Remick, Jill St.John oder Robert Wagner - das Drehbuch übrigens schrieb der TV-erfahrene John Gay.
Derselbe John Gay verfaßte auch das Skript für die nächste Version von Jules Verne´s Geschichte: "Around the World in 80 Days" wurde 1999 als kanadisch-englische Produktion direkt für den Videomarkt hergestellt; mit Simon Callow (Fogg), John Sessions (Paspartour) und Philip Jackson als Inspector LeStrade. Was diese Namensänderung von Fix in LeStrade soll, ist mir nicht ganz klar. Jeder Sherlock-Holmes-Fan weiß, dass der Inspektor, mit dem Holmes öfter zu tun hatte, diesen Namen trug.
Es gibt viele Versionen dieses Films auf DVD, so natürlich auch die Version mit Jackie Chan, die man über diesen Link auf DVD bestellen kann.
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