Saturday, February 28, 2009

Saxon



Strong Arm Of The Law (von 1980)

Die Band "Saxon" gehört (neben "Iron Maiden" oder "Judas Priest") zu den langlebigsten und erfolgreichsten englischen Heavy Metal-Bands. Im Mai dieses Jahres können sie ihr 30jähriges Jubiläum feiern. 1979 erschien unter dem Titel "Saxon" ihr erstes Album. Bereits mit ihrem zweiten Album erzielten sie auch außerhalb Englands Erfolge, mit "Wheels of Steel" (1980), dessen gleichnamige Single-Auskopplung sie auch bei uns bekannt machte.  Noch im selben Jahr erschien dann das Album, das viele Fans auch heute noch zu ihren Höhepunkten zählen und schon seit langer Zeit zu den modernen Klassikern des Heavy Rock gehört: "Strong Arm of the Law".







Titel-Liste:
1.) Heavy Metal Thunder
2.) To Hell and Back Again
3.) Strong Arm of the Law
4.) Taking Your Chances
5.) 20.000 Ft
6.) Hungry Years
7.) Sixth Form Girls
8.) Dallas 1 PM

Musik und Text aller Lieder:
Biff Byford, Paul Quinn, Graham Oliver, Steve Dawson, Pete Gill
Produziert von: Saxon und Pete Hinton




DIE BAND
Unter dem Namen "Son Of A Bitch" wurde die Band 1976 im englischen Barnsley von Sänger Peter "Biff" Byford, den Gitarristen Paul Quinn und Graham Oliver, Bassist Steve Dawson und Schlagzeuger Pete Gill gegründet. Einzig Biff Byford und Paul Quinn sind bis heute ununterbrochen in der Band.


Sie selber fanden den Band-Namen dann wohl zu provokant und änderten ihn in "Saxon". 1979 erhielten sie einen Plattenvertrag und noch in diesem Jahr erschien das Album "Saxon", das bereits mit teilweise sehr interessanten Melodien und Arrangements aufwarten konnte.

In England schafften sie bereits mit ihrem zweiten Album, "Wheels of Steel" den kommerziellen Durchbruch. Die aus dem Album ausgekoppelten Singles wurden zu Überraschungserfolgen in den Charts. "Wheels of Steel" kam in den Hitlisten bis auf Rang 20 und "747 (Strangers in the Night") erreichte sogar Platz 13.

Der Song "Wheels of Steel" wurde auch bei uns zu einem Achtungserfolg und machte die Band in Heavy Metal-Kreisen etwas bekannter. Das änderte sich dann, als noch 1980 "Strong Arm of the Law" erschien. Ein Album, das seinem Namen als Heavy Metal alle Ehre macht - im positiven Sinne gemeint.

Die gesamte LP hindurch enthält fast ausschließlich gelungene bis geniale Songs aus diesem Genre. Neben "Heavy Metal Thunder", das zu einer Art Hymne für die Band wurde, sind es vor allem Lieder wie "To Hell and Back Again", "20.000 Ft", aber vor allem "Taking Your Chances" und "Sixth Form Girls", die dieses Album zu einem der besten der Band machen. Bis heute zählt diese LP nicht nur innerhalb der "Saxon"-Alben zu einem Meilenstein.

Nach "Denim and Leather" (1981) erschien das (wirklich sehr gute) Live-Album "The Eagle has Landed" (1982), das von dem außergewöhnlichen Studio-Album "Power and the Glory" abgelöst wurde. Doch dann wollte die Band neue Wege gehen und veröffentlichte 1984 "Crusader".

Diese LP kostete sie eine Menge Fans und es dauerte eine Weile, bis neue Fans hinzu kamen, denn dieses Album war so gänzlich anders als ihre vorhergehenden Arbeiten. Ende der 80er Jahre konnten sie ihre Fans wieder versöhnen mit Alben wie "Rock the Nations" (1986) oder "Destiny" (1988), wobei auch "Destiny" nicht bei allen Fans gut wegkam, da es mehr melodiöse Teile enthielt.

In den 90er Jahren ging es aber weiter wie zu Anfang; wenn es "Saxon" auch nie schafften, die Spitze der Metal-Szene zu erobern, so konnten sie sich doch auf ihre Stamm-Fans verlassen, die ihre Alben weiterhin kauften wie dem teils hervoragenden "Forever Free" (1992) oder "Dogs of War" (1995).

Wenn sie auch inzwischen älter geworden sind, Alben erscheinen weiterhin. Im Januar dieses Jahres veröffentlichte die Band ihr neuestes Album: "Into the Labyrinth".


DISCOGRAPHIE
1979:  Saxon
1980:  Whees of Steel
1980:  Strong Arm of the Law
1981:  Denim and Leather
1982:  The Eagle has Landed (Live)
1983:  Power and the Glory
1984:  Crusader
1985:  Innocence is no Excuse
1986.  Rock the Nations
1988:  Destiny
1989:  Rock 'n' Roll Gypsies (Live)
1990:  Greatest Hits (Live)
1990:  Solid Ball of Rock
1992:  Forever Free
1995:  Dogs of War
1996:  The Eagle has Landed - Part II (Live)
1997:  Unleash the Beast
1998:  BBC Sessions - Live at Reading (Live)
1999:  Metalhead
2001:  Killing Ground
2002:  Heavy Metal Thunder (Sampler)
2004:  Lionheart
2006:  The Eagle has Landed Part III (Live)
2007:  The Very Best of Saxon: 1979 - 1988 (Sampler)
2007:  The Inner Sanctum
2009:  Into the Labyrinth

BESETZUNGEN
Biff Byford (Gesang) 1976 -
Paul Quinn (Gitarre) 1976 -
Graham Oliver (Gitarre) 1976 - 1995
Steve Dawson (Bass) 1976 - 1986
Pete Gill (Schlagzeug) 1976 - 1981
Nigel Glockler (Schlagzeug) 1981 - 1987, 1988 - 1998, 2005 -
Paul Johnson (Bass) 1986 - 1988
Nigel Durham (Schlagzeug) 1987 - 1988
Nibbs Carter (Bass) 1988 -
Doug Scarratt (Gitarre) 1995 -
Fritz Randow (Schlagzeug) 1998 - 2002
Jörg Michael (Schlagzeug) 2002 - 2005

1976 - 1981
Biff Byford (Gesang)
Paul Quinn (Gitarre)
Graham Oliver (Gitarre)
Steve Dawson (Bass)
Pete Gill (Schlagzeug)

1981 - 1986
Biff Byford (Gesang)
Paul Quinn (Gitarre)
Graham Oliver (Gitarre)
Steve Dawson (Bass)
Nigel Glockler (Schlagzeug)

1986 - 1987
Biff Byford (Gesang)
Paul Quinn (Gitarre)
Graham Oliver (Gitarre)
Paul Johnson (Bass)
Nigel Glockler (Schlagzeug)

1987 - 1988
Biff Byford (Gesang)
Paul Quinn (Gitarre)
Graham Oliver (Gitarre)
Paul Johnson (Bass)
Nigel Durham (Schlagzeug)

1988 - 1995
Biff Byford (Gesang)
Paul Quinn (Gitarre)
Graham Oliver (Gitarre)
Nibbs Carter (Bass)
Nigel Glockler (Schlagzeug)

1995 - 1998
Biff Byford (Gesang)
Paul Quinn (Gitarre)
Doug Scarratt (Gitarre)
Nibbs Carter (Bass)
Nigel Glockler (Schlagzeug)

1998 - 2002
Biff Byford (Gesang)
Paul Quinn (Gitarre)
Doug Scarratt (Gitarre)
Nibbs Carter (Bass)
Fritz Randow (Schlagzeug)

2002 - 2005
Biff Byford (Gesang)
Paul Quinn (Gitarre)
Doug Scarratt (Gitarre)
Nibbs Carter (Bass)
Jörg Michael (Schlagzeug)

2005 -
Biff Byford (Gesang)
Paul Quinn (Gitarre)
Doug Scarratt (Gitarre)
Nibbs Carter (Bass)
Nigel Glockler (Schlagzeug)


"Strong Arm of the Law" auf CD gibt es hier.

Friday, February 27, 2009

Ein seltsames Paar


"Ein seltsames Paar"

Inhalt: Allwöchentlich trifft sich in der Wohnung des nicht sehr ordentlichen Sportreporters Oscar Madison eine Pokerrunde. An diesem Abend wartet man länger vergeblich auf Felix Unger. Als dessen Frau anruft, teilt sie den Freunden mit, das sie ihre Ehe für beendet hält und die Scheidung einreichen will. Felix kommt etwas später am Boden zerstört an. Oscar bietet ihm schließlich an, vorübergehend bei ihm einzuziehen und damit beginnt das Chaos. Felix Unger ist penibel ordentlich und hasst es Schmutz zu sehen. Das gemeinsame Zusammenleben der beiden geht dann auch nicht lange gut.



USA, 1968
Original-Titel: THE ODD COUPLE

Darsteller:
Jack Lemmon (Felix Unger)
Walter Matthau (Oscar Madison)
John Fiedler (Vinnie)
Herbert Edelman (Murray)
David Sheiner (Roy)
Larry Haines (Speed)
Monica Evans (Cecily Pigeon)
Carole Shelley (Gwendolyn Pigeon)

Drehbuch: Neil Simon
nach seinem gleichnamigen Theaterstück
Produzent: Howard W. Koch
Regie: Gene Saks



HINTER DEN KULISSEN
"The Odd Couple" wurde in den USA im März 1965 uraufgeführt und entwickelte sich recht schnell zu einem Erfolg. So schnell, dass schon wenige Jahre später Pläne für eine Verfilmung Gestalt annahmen.


Es war eines der Theaterstücke, das von dem Autoren Neil Simon geschrieben wurde. Neil Simon gilt zu Recht als einer der erfolgreichsten Stückeschreiber, die auch das Talent haben, ihre witzigen und durchdachten Stücke für die Leinwand umzuschreiben.

Als Drehbuchautor bot sich somit kein besserer als Neil Simon selber an, hatte Simon doch erst ein Jahr vorher mit seinem Drehbuch für den Film "Barefoot in the Park" ("Barfuß im Park") bewiesen, das er das Drehbuchschrieben exzellent beherrschte (dieser Film wurde von Gene Saks mit Robert Redford und Jane Fonda in den Hauptrollen gedreht).

Als es in die Vorproduktionsphase ging, galt es, ein schwieriges Problem zu lösen: wer sollte die Hauptrollen spielen? Anders als in anderen Filmen gab es hier nur einen großen Handlungsort (das Appartment) und die Nebenrollen waren beim ersten Ansehen zu viele, um sich mit ihnen richtig anzufreunden.

Die ganze Last des Films lag also auf den Hauptdarstellern - und was sie zu spielen hatten. Das Problem wurde jedoch gelöst, indem man zwei Schauspieler engagierte, die diese Rollen so spielten, das man sich (im Nachhinein) schwer vorstellen kann, das irgendjemand anders diese Figuren besser hätte darstellen können: den neurotischen Sauberkeitsfanatiker Felix Unger spielte Jack Lemmon und den schlampigen Sportreporter Oscar Madison verkörperte Walter Matthau.


Im Mai 1968 startete "The Odd Couple" in den US-Kinos, bei uns war der Film ab dem 16. August 1968 bereits unter dem Titel "Ein seltsames Paar" zu sehen, und dies ist - entgegen sonstiger Gewohnheiten diverser deutscher Verleihfirmen - ein Titel, der dem Original nahe kommt.


Dem Wort "odd" kann man mehrere Übersetzungen zuweisen, es bedeutet übersetzt "seltsam" ebenso wie "gelegentlich", "sonderbar", "merkwürdig" oder "Gelegenheit", also hätte man den Film auch "Das Gelegenheits-Paar" oder "Das sonderbare Paar" nennen können - oder eben "Ein seltsames Paar".

Wie auch immer, der Film wurde ein Erfolg, sowohl ein finanzieller als auch ein künstlerischer und wurde auch eine Bestätigung für die perfekte Zusammenarbeit zwischen Jack Lemmon und Walter Matthau, die danach noch öfter zusammen vor der Kamera standen.



"NACHWIRKUNGEN"
Der große Erfolg des Films liess die Geschichte um die beiden gegensätzlichen Wohnungsgenossen nicht so schnell in der Versenkung verschwinden. Bereits 1970 wurde die TV-Serie "The Odd Couple" gestartet, in der nun Tony Randall als Felix Unger und Jack Klugman als Oscar Madison spielten. Beide machten ihre Sache so gut, dass die Serie erst 1975 nach 114 Episoden eingestellt wurde. Bei uns lief die Serie unter dem Titel "Männerwirtschaft" und wurde hier ebenso beliebt und erfolgreich.


1983 wagte man einen neuen Versuch: unter dem Titel "The New Odd Couple" wurde eine neue Serie gestartet, diesmal mit Ron Glass als Felix und dem Farbigen Demond Wilson als Oscar. Der Versuch ging aber voll in die Hose, nach nur 14 Episoden war Feierabend.

Tony Randall und Jack Klugman spielten 1993 für den TV-Film "The Odd Couple: Together again" noch einmal ihre Rollen - logischerweise lief dieser Film bei uns noch nicht. Und 1998 spielten Jack Lemmon und Walter Matthau zur Freude ihrer Fans in dem Film "The Odd Couple II" noch einmal Felix und Oscar.



ABSCHLIESSEND
"Ein seltsames Paar" ist eine sehr gute und gelungene Komödie, die nicht nur perfekte Situationskomik, sondern auch ebenso guten (auch synchronisierten!!) Wortwitz bietet. Jack Lemmon und Walter Matthau spielen ihre Rollen ausgezeichnet und sehr überzeugend.


Das und die gelungene Geschichte, die von sich aus schon reichlich Stoff für Komik bietet, macht aus diesem Film ein Ereignis, das man sicher öfter geniessen möchte.




Hier kann man "Ein seltsames Paar" auf DVD bestellen.

Thursday, February 26, 2009

Der rosarote Panther



"Der rosarote Panther"


Inhalt: Inspektor Jacques Clouseau ist hinter dem "Phantom" her, ein Juwelendieb, der es auf den "rosaroten Panther", einen wertvollen Diamanten abgesehen hat. Clouseau vermutet hinter dem "Phantom" den vornehmen Sir Charles Litton und verfolgt diesen bis nach Cortina d'Ampezzo. Clouseau ist so in seine Ermittlungen vertieft, dass er nicht mal merkt, dass ihn seine Ehefrau mit eben jenem Sir Charles betrügt.





England, USA, 1963
Original-Titel: THE PINK PANTHER

Darsteller:
David Niven (Sir Charles Lytton)
Peter Sellers (Inspektor Jacques Clouseau)
Robert Wagner (George Lytton)
Capucine (Simone Clouseau)
Brenda De Banzie (Angela Dunning)
Colin Gordon (Tucker)
John Le Mesurier (Verteidiger)
James Lanphier (Saloud)

Drehbuch: Maurice Richlin und Blake Edwards
Produzent: Martin Jurow
Regie: Blake Edwards


HINTER DEN KULISSEN
Blake Edwards drehte mit diesem Film den ersten seiner insgesamt fünf regulären "Pink Panther"-Film, in denen Peter Sellers die Hauptrolle als Clouseau spielte. Als Sellers 1980 verstarb, schob Edwards noch einen Film mit altem Material nach und dann kamen noch weitere Werke um den toplatschigen Inspektor, die aber nicht mehr die Qualität der Original-Filme erreichen konnten.


PETER SELLERS
Der Hauptanteil am Erfolg des ersten (und der folgenden) Filme lag wohl bei Peter Sellers (geboren am 8. September 1925 im englischen Southsea (Hampshire) unter dem Namen Richard Henry Sellers), der die Figur in seiner ihm eigenen Art auch in den folgenden Filmen darstellte.

Sellers hatte es geschafft, schon vor dieser Film-Reihe bekannt zu werden und es gelang ihm auch, nicht auf die Rolle des Clouseau festgelegt zu werden, so spielte er in anderen teilweisen guten Komödien gänzlich andere Rollen wie in "The Mouse that roared" ("Die Maus, die brüllte", von 1959, Regie: Jack Arnold), "The wrong Arm of the Law" ("Gentlemenkillers", 1962), Stanley Kubrick´s "Dr. Strangelove or How I learned to stop worrying and love the Bomb" ("Dr. Seltsam oder wie ich lernte, die Bombe zu lieben", 1963), "Caccia alla Volpe" ("Jagt den Fuchs!", 1965), Robert Aldrich´s "What´s new, Pussycat?" ("Was gibt´s Neues, Pussy?" von 1965), in der James-Bond-Parodie "Casino Royale" ("Casino Royale", 1966), "The Bobo" ("Bobo ist der Größte", 1966) von Robert Parrish oder in der weniger gelungenen Komödie "The Party" ("Der Partyschreck", 1968, von Blake Edwards).

In den 70er Jahren spielte er außer in den "Pink Panther"-Filmen in teilweise nicht so bekannten Filmen mit, so 1975 in der herrlich überdrehten und völlig durchgeknallten Kriminalfilm-Parodie "Murder by Death" ("Eine Leiche zum Dessert"). In diesem von Robert Moore (nach einem Drehbuch von Neil Simon) inszenierten Film wird so ziemlich jede berühmte Figur aus Kriminalromanen und -filmen durch den Kakao gezogen.

Nach dem Remake "The Prisoner of Zenda" ("Der Gefangene von Zenda", 1978) spielte Sellers als einen seiner letzten Filme in "Welcome Mr. Chance" ("Willkommen, Mr. Chance"), einer von Hal Ashby gedrehten Satire, in der Sellers als Gärtner, der nicht lesen oder schreiben kann, in die Welt der Reichen kommt, wo man seine Naivität für aufgesetzt und gewollt hält. Peter Sellers starb im Alter von nur 54 Jahren am 24. Juli 1980 in London an einer Herzattacke



DIE FILM-REIHE
Schon im ersten Film wurde für den Vorspann ein kurzer Animationsfilm mit dem "rosaroten Panther" und dem Inspektor angefertigt. Diese blieben bei den damaligen Kinobesuchern fast ebenso angenehm in Erinnerung wie der Film selber. Diese Tradition setzte sich in den folgenden Teilen der Reihe fort, und bei vielen war allein schon der Vorspann um den "rosaroten Panther" ein Vergnügen für sich.

Aus dieser Figur ging ab 1969 die Cartoon-Serie "The Pink Panther Show" hervor, die auch bei uns häufig unter dem Titel "Paulchen Panther" zu sehen war. 1993 gab es eine Neuauflage der Serie, bei beiden war Blake Edwards für das Konzept der Figuren des Panthers und des Inspectors zuständig.


FILM NUMMER 2
Der Erfolg des ersten Films ließ bereits 1964 einen weiteren Auftritt um Clouseau unter dem Titel "A Shot in the Dark" ("Ein Schuß im Dunkeln", 1964) in die Kinos kommen. Ab diesem Film spielten auch erstmals Herbert Lom als sein Vorgesetzter Inspector Dreyfuss und Burt Kwouk als sein Diener Cato Fong mit. Zu Übungszwecken veranstalten die beiden in jeden der Filme Überraschungsangriffe aufeinander und diese Kämpfe der beiden sind ein Musterbeispiel, wie man Können und Komik verbinden kann.

Ebenso wie Herbet Lom spielte auch Burt Kwouk in allen weiteren Filmen der Reihe mit. Im zweiten Film spielte der rosarote Panther allerdings keine Rolle. Hier schon wird sein Vorgesetzter Dreyfuss von Clouseau an den Rand des Wahnsinns gebracht, eine Nebenhandlung, die in den weiteren Filmen öfter mal vorkam. Das Drehbuch zur Fortsetzung schrieben Edwards und William Peter Blatty, der später noch dreimal mit Blake Edwards zusammenarbeitete. Blatty wurde 1973 bekannt, als er nach seinem eigenen Roman das Drehbuch zu William Friedkin´s Horror-Klassiker "The Exorcist" ("Der Exorcist") schrieb.

1967 brachte Regisseur Bud Yorkin den Film "Inspector Clouseau" ("Der verrückte Inspektor") in die Kinos, in dem Alan Arkin die Rolle von Peter Sellers spielte. Der Film war ebenso angelegt wie die originale Reihe, doch dieser Versuch, an dem Erfolg der Sellers-Filme teilzuhaben, mußte von vornherein schiefgehen, da man Peter Sellers nicht kopieren - und schon gar nicht ersetzen - konnte. Das Skript zu diesem Werk schrieben Tom und Frank Waldman, die später noch mit Blake Edwards an dessen originaler Reihe zusammenarbeiten sollten.


FILM NUMMER 3
Erst zehn Jahre später kam dann die zweite Fortsetzung: "The Return of the pink Panther" ("Der rosarote Panther kehrt zurück", 1974, 75), zu dem Edwards mit Frank Waldman das Drehbuch schrieb; mit Waldman hatte Edwards davor schon zweimal zusammen gearbeitet und auch danach folgten doch drei Filme (auch aus der "rosaroten Panther-"Reihe), bei denen beide gemeinsam tätig waren.

In diesem Film wird wieder der "rosarote Panther" gestohlen und Clouseau muß all es aufbieten, was er (nicht) kann, um den Diamanten zu finden. Christopher Plummer als Sir Charles Litton und Cartherine Schell als seine Frau spielten gemeinsam mit der Stammbesetzung die Hauptrollen in einer wirklich gelungenen Slapstick-Komödie, die das Kunststück fertig brachte, sogar ein bißchen besser zu sein, als die Vorgänger-Filme. Am Ende des Films ist Dreyfuss wahnsinnig geworden und muß in eine geschlossene Anstalt........


FILM NUMMER 4
.......diese Handlung wird im nächsten Film fortgesetzt, als Dreyfuss - kurz bevor er entlassen werden soll -, von Clouseau besucht wird, wieder wahsninng wird und schließlich ausbrechen kann. Dann entführt er einen Wissenschaftler, baut eine gigantische Vernichtungsmaschine und fordert von der ganzen Welt als Gegenleistung dafür, dass er diese Maschine nicht einsetzt, das man Clouseau aus dem Weg räumen soll.

Dies geschieht im vierten Filme der Reihe - in "The pink Panther strikes again" (1976), der bei uns den bekloppten Titel "Inspector Clouseau, der "beste" Mann bei Interpol" bekam, Drehbuch wiederrum Blake Edwards und Frank Waldman. Auch dieser Film, mit Colin Blakely und Lesley-Anne Down besetzt, ist ein Musterbeispiel einer gelungenen Slapstick-Komödie.


FILM NUMMER 5
Bereits 1978 schoben Blake Edwards und Frank Waldman, zu denen noch Ron Clark als Autor stieß, die nächste Fortsetzung "Revenge of the pink Panther" hinterher; dieser Fim erhielt bei uns den noch bescheuerteren Titel "Der irre Flic mit dem heißen Blick". Also jetzt mal ernsthaft: wie man sich einen derartigen Mist ausdenken kann für einen Film, der übersetzt etwa "Rache des rosaroten Panthers" oder "Vergeltung des rosaroten Panthers" heißen würde, entzieht sich meiner Kenntnis.

In diesem Teil der Reihe ist Clouseau anscheinend einem Anschlag der Mafia zum Opfer gefallen, alle Welt hält ihn für tot. In dieser Situation wird sein Chef Dreyfuss als geheilt aus der Anstalt entlassen, während Clouseau nach Asien reist, um die Mörder zu finden. Robert Webber und Dyan Cannon unterstützen die Stammbesetzung in diesem Film, der wie die vorherigen beiden zu den Höhepunkten der Reihe zählt. Leider sollte dies auch der letzte offizielle Film (sage ich mal so) der Reihe sein.




FILM NUMMER 6
Als Peter Sellers 1980 starb, schien die Reihe beendet zu sein, doch Edwards wollte diese Geldquelle nicht einfach so versiegen lassen, so suchte er alle Szenen mit Peter Sellers raus, die er noch hatte und die meistens auch noch nicht verwendet wurden und bastelte daraus einen neuen. Zusammen mit Frank und Tom Waldman und seinem Sohn Geoffrey Edwards ersann er dann die Story, in der die Reporterin Marie Jouvet (gespielt von Joanna Lumley) auf die Spur des vermißten Clouseau gesetzt wird, dabei besucht sie seine alten Weggefährten und das bietet Gelegenheit, jene bisher nicht verwendten Szenen zu zeigen.

Mit dieser Rahmenhandlung und den Szenen mit Peter Sellers schaffte es Edwards dann tatsächlich mit seiner Manschaft einen unterhaltsamen Film zu drehen, der natürlich nicht mehr so gut und flüssig erzählt wird, wie die echten, aber ohne den Hauptdarsteller war das auch nicht anders möglich. Spaß macht "Trail of the pink Panther" ("Der rosarote Panther wird gejagt", 1982) auf jeden Fall, auch wenn man öfter schmerzlich daran erinnert wurde, dass Peter Sellers keine weiteren Filme mehr würde drehen können.


FILM NUMMER 7
Der "rosarote Panther" ließ Edwards aber auch danach nicht los; zusammen mit Geoffrey Edwards schrieb er das Drehbuch zu "The Curse of the pink Panther" ("Der Fluch des rosaroten Panthers", 1983), in dem Clouseau wieder einmal vermißt wird. Von allen Polizeidienststellen der Welt wird der beste Polizist ausgesucht, um ihn zu finden.

Dreyfuss, der nicht will, das man Clouseau findet, manipuliert den Computer, der diesen Polizisten aussuchen soll und so wird nicht der beste, sondern der dämlichste gesucht. Der wird gefunden in Gestalt des New Yorker Polizisten Clifton Sleigh (gespielt von Ted Wass), der nun Clouseau suchen soll.

Diese eigentlich ganz gute Ausgangssitutaion half dem Film aber nicht viel, denn das Ergebnis ist nicht vielversprechend, an allen Ecken und Kanten wird deutlich, das nur versucht wurde, eine Kopie von Sellers zu finden und das muß nun mal zwangsläufig in die Hose gehen.

Die meisten Gags wirken nur abgestanden und abgekupfert und funktionieren selten - bis gar nicht. Auch das Erscheinen von Gast-Stars wie David Niven und Robert Wagner (die ihre Rollen aus dem ersten Teil der Reihe spielten) oder Roger Moore als Clouseau halfen dem Film nicht viel (bis gar nicht).


FILM NUMMER 8
Den absoluten Abschuß und ein unverdientes, unrühmliches - vorläufiges - Ende der Film-Reihe gab Edwards aber (meiner Meinung nach) 1993 mit dem Film "Son of the pink Panther" ("Der Sohn des rosaroten Panthers"), in der Roberto Benigni als der Sohn von Clouseau auftrat und dem Film eigentlich nur schadete.

Selten traf eine Pointe hier mal, selten wurde ein Gag mal so serviert, das man lachen konnte und eigentlich nichts an diesem Werk stimmte. Die Fans in den USA sahen das ebenso, denn an Einspielergebnissen kamen dort nicht einmal 2,5 Millionen Dollar zusammen.


FILM NUMMER 9
2006 kam dann das Remake "The pink Panther" ("Der rosarote Panther"), in dem der Komiker Steve Martin die Hauptrolle spielte und damit die Nachfolge von Peter Sellers antrat. Manche Fans mochten diesen Film sogar. Man darf natürlich an diesen Film nicht herangehen, wenn man ihn mit dem Original vergleicht, dann hat die Neuverfilmung keine Chance. Aber wenn an diese neue Variante offen herangeht, soll sie sogar Spaß machen, obwohl auch hier eigentlich die negativen Stimmen überwiegen.


FILM NUMMER 10
Am 6. Februar dieses Jahres startete in den USA dann "The Pink Panther 2" ("Der rosarote Panther 2", 2008, 09) - erneut mit Steve Martin als Clouseau und Jean Reno als Ponton. Die Fortsetzung war bereits in Deutschland am 13. Februar auf dem "Internaionalen Film Festival" in Berlin zu sehen gewesen. Offizieller Kino-Start hierzulande ist aber erst der 12. März 2009.


DIE FILME

THE PINK PANTHER (DER ROSAROTE PANTHER)
England, USA, 1963


Darsteller: Daviv Niven (Sir Charles Lytton), Peter Sellers (Inspector Jacques Clouseau), Robert Wagner (George Lytton), Capucine (Simone Clouseau), Brenda De Banzie (Angela Dunning), Colin Gordon (Tucker)

Drehbuch: Maurice Richlin und Blake Edwards
Produzent: Martin Jurow
Regie: Blake Edwards


A SHOT IN THE DARK (EIN SCHUSS IM DUNKELN)
England, USA, 1964

Darsteller: Peter Sellers (Jacques Clouseau), Elke Sommer (Maria Gambrelli), George Sanders (Benjamin Ballon), Herbert Lom (Charles Dreyfus), Tracy Reed (Dominique Ballon), Graham Stark (Hercule LaJoy), Moira Redmond (Simone), Vanda Godsell (Madame LaFarge)

Drehbuch: Blake Edwards und William Peter Blatty
nach einem Theaterstück von Harry Kurnitz
und dem Theaterstück "L'Idiot" von Marcel Achard
Produzent und Regie: Blake Edwards


THE RETURN OF THE PINK PANTHER
(DER ROSAROTE PANTHER KEHRT ZURÜCK)

England, 1974, 75

Darsteller: Peter Sellers (Inspector Jacques Clouseau), Christopher Plummer (Sir Charles Litton), Catherine Schell (Lady Claudine Litton), Herbert Lom (Chief Inspect
or Charles Dreyfus), Peter Arne (Colonel Sharky), Peter Jeffrey (General Wadfi), Gregoire Aslan (Polizei Chef Lundallah)

Drehbuch: Frank Waldman und Blake Edwards
Produzent und Regie: Blake Edwards




THE PINK PANTHER STRIKES AGAIN
(INSPECTOR CLOUSEAU, DER "BESTE" MANN BEI INTERPOL)

England, USA, 1976

Darsteller: Peter Sellers (Chief Inspector Jacques Clouseau), Herbert Lom (Charles Dreyfus), Lesley-Anne Down (Olga Bariosova), Burt Kwouk (Cato Fong), Colin Blakely (Alec Drummond), Leonard Rossiter (Superintendent Quinlan), Andre Maranne (Sergerant Francois Chevalier)

Drehbuch: Blake Edwards, Frank Waldman
Produzent und Regie: Blake Edwards



REVENGE OF THE PINK PANTHER
(DER IRRE FLIC MIT DEM HEISSEN BLICK)

England, USA, 1978

Darsteller: Peter Sellers (Chief Inspector Jacques Clouseau), Herbert Lom (Chief Inspector Charles Dreyfus), Burt Kwouk (Cato Fong), Dyan Cannon (Simone Legree), Robert Webber (Philippe Douvier), Tony Beckley (Guy Algo), Robert Loggia (Al Marchione), Paul Stewart (Julio Scallini)

Drehbuch: Frank Waldman & Ron Clark und Blake Edwards
Story: Blake Edwards
Ausführender Produzent: Tony Adams
Produzent und Regie: Blake Edwards




TRAIL OF THE PINK PANTHER (DER ROSAROTE PANTHER WIRD GEJAGT)
England, USA, 1982

Darsteller: Peter Sellers (Inspector Clouseau - in Archiv-Aufnahmen), David Niven (Sir Charles Litton), Herbert Lom (Chief Inspector Charles Dreyfus), Richard Mulligan (Clouseau's Vater), Joanna Lumley (Marie Jouvet), Capucine (Lady Simone Litton), Robert Loggia (Bruno Langois), Harvey Korman (Professor Auguste Balls), Burt Kwouk (Cato Fong)

Drehbuch: Frank Waldman & Tom Waldman und Blake Edwards & Geoffrey Edwards
Story: Blake Edwards
Ausführender Produzent: Jonathan D.Krane
Produzenten: Blake Edwards, Tony Adams
Regie: Blake Edwards




CURSE OF THE PINK PANTHER (DER FLUCH DES ROSAROTEN PANTHERS)
England, USA, 1983

Darsteller: David Niven (Sir Charles Litton), Robert Wagner (George Lytton), Herbert Lom (Chief Inspector Charles Dreyfus), Capucine (Lady Simone Litton), Joanna Lumley (Gräfin Chandra), Robert Loggia (Bruno Langois), Harvey Korman (Professor Auguste Balls), Burt Kwouk (Cato Fong), Ted Wass (Sergeant Clifton Sleigh), Roger Moore (Chief Inspector Clouseau - Moore erschien hier im Vorspann unter dem Namen Turk Thrust III)

Drehbuch: Blake Edwards, Geoffrey Edwards
Ausführender Produzent: Jonathan D.Krane
Produzent: Tony Adams
Regie: Blake Edwards




SON OF THE PINK PANTHER (DER SOHN DES ROSAROTEN PANTHERS)
Italien, USA, 1992, 93

Darsteller: Roberto Benigni (Gendarm Jacques Gambrelli), Herbert Lom (Polizei Commissioner Charles Dreyfus), Claudia Cardinale (Maria Gambrelli), Shabana Azmi (Königin), Debrah Farentino (Prinzessin Yasmin), Jennifer Edwards (Yussa), Robert Davi (Hans Zarba), Mark Schneider (Arnon)

Drehbuch: Blake Edwards und Madeline Shunshine & Steven Sunshine
Story: Blake Edwards
nach Charakteren von Maurice Richlin & Blake Edwards
Ausführender Produzent: Nigel Wooll
Produzent: Tony Adams
Regie: Blake Edwards



THE PINK PANTHER (DER ROSAROTE PANTHER)
USA, 2004 - 2006

Darsteller: Steve Martin (Clouseau), Kevin Kline (Dreyfus), Jean Reno (Ponton), Emily Mortimer (Nicole), Henry Czerny (NYuri), Kristin Chenoweth (Cherie), Roger Rees (Larocque), Beyonce Knowles (Xania)

Drehbuch: Len Blum und Steve Martin
Story: Len Blum und Michael Saltzman
nach Charakteren von Maurice Richlin & Blake Edwards
Produzent: Robert Simonds
Ausführende Produzenten: Ira Shuman, Tracey Trench
Regie: Shawn Levy




THE PINK PANTHER 2 (DER ROSAROTE PANTHER 2)
USA, 2008, 09

Darsteller: Steve Martin (Inspector Jacques Clouseau), Jean Reno (Ponton), Emily Mortimer (Nicole), Andy Garcia (Vicenzo), Alfred Molina (Pepperidge), Yuki Matsuzaki (Kenji), Alishwarya Rai (Sonia), John Cleese (Chief Inspector Dreyfus), Lily Tomlin (Mrs. Berenger)

Drehbuch: Scott Neustadter & Michael H.Weber und Steve Martin
Story: Scott Neustadter & Michael H.Weber
nach Charakteren von Maurice Richlin & Blake Edwards
Ausführende Produzenten: Shawn Levy, Ira Shuman
Produzent: Robert Simonds
Regie: Harald Zwart


"Der rosarote Panther" gibt es in verschiedenen DVD-Boxen,
aber auch - so wie hier - einzeln auf DVD zu kaufen.

Wednesday, February 25, 2009

Stars des Horror-Films (4/4)


Christopher Lee (*1922)

Jeder, der sich auch nur etwas für Horror-Filme interessiert, hat schon einmal den Namen Christopher Lee gehört. Bekannt - nein lieber berühmt sollte ich wohl sagen - wurde er durch die Darstellung des Vampir-Grafen Dracula, doch sind darüber seine anderen Rollen beinahe etwas in Vergessenheit geraten. Geboren wurde er als Christopher Frank Carandini Lee am 27.Mai 1922 in Belgravia, einem Londoner Stadtteil, das öfter den Namen Diplomatenviertel bekam. Lee's Karriere kam sehr schleppend voran, seine erste winzige Rolle spielte er 1948 in dem Film "Corridor of Mirrors" und noch 1953 trat er in Rollen auf, die so klein waren, dass er nicht im Vorspann genannt wurde, z. B. in "Innocents in Paris" (1953).


Es sollte bis 1957 (und über 30 Filme) dauern, bis er erste Erfolge sammeln konnte. Die englische Film-Firma "Hammer Production" wollte die alten Gruselthemen neu aufleben lassen und konnten damit großen finanziellen, aber auch künstlerischen Erfolg einfahren. 1957 drehte Terence Fisher für "Hammer" den Film "The Curse of Frankenstein" ("Frankensteins Fluch") mit Peter Cushing in der Hauptrolle, der später mit Vincent Price und Christopher Lee in einem Atemzug als die Grusel-Darsteller der Filmgeschichte genannt werden sollten.

Christopher Lee spielte in diesem Film das von Frankenstein erschaffene Monster. Peter Cushing spielte die Rolle des Baron Frankenstein noch öfter, denn nach dem Erfolg des ersten konnten Fortsetzungen natürlich nicht ausbleiben. Christopher Lee spielte dann in keinem der Frankenstein-Filme mehr mit, Cushing aber war schon im nächsten Jahr in "The Revenge of Frankenstein" ("Frankensteins Rache" oder "ich bin Frankenstein") zu sehen. Seine weiteren Rollen als Frankenstein spielte er in: "The Evil of Frankenstein" ("Frankensteins Ungeheuer", 1964), "Frankenstein Created Woman" ("Frankenstein schuf ein Weib", 1966), "Frankenstein Must be Destroyed" ("Frankenstein muß sterben", 1969) und "Frankenstein and the monster from hell" ("Frankenstein and the Monster from Hell") aus dem Jahr 1973.

Außer dem 1964 entstandenen Film, den Freddie Francis drehte, wurden alle genannten Filme von einem der Stamm-Regisseure der "Hammer Films" inszeniert; von Terence Fisher. Fisher konnte sich bald einen Ruf als perfekten Regisseur von spannenden Filmen erwerben.


Und ein Jahr später spielte Lee dann das erste Mal die Rolle, die ihn in die Filmgeschichte eingehen ließ: die des Vampirs in "Dracula" ("Dracula"), ebenfalls mit Peter Cushing als Vampirjäger Van Helsing und Terence Fisher als Regisseur.

Noch 6 weitere Male stellte er den Vampirfürsten dar: 1965 in "Dracula - Prince of Darkness" ("Blut für Dracula"), 1968 in "Dracula has Risen From the Grave" (Draculas Rückkehr"), 1969 in "Taste the Blood of Dracula" ("Wie schmeckt das Blut von Dracula"), 1970 in "Scars of Dracula" (Dracula - Nächte des Entsetzens"), 1972 in "Dracula A.D. 1972" (Dracula jagt Mini-Mädchen") und 1973 in "The Satanic Rites of Dracula" ("Dracula braucht frisches Blut").


Bei der "Hammer Productions" blieb er eine Weile und spielte dort auch in Gruselfilmen, die außer seiner "Dracula"-Rolle zu Klassikern wurden: "The Mummy" ("Die Rache der Pharaonen", 1959, wo er eine Mumie spielte), "The Two Faces of Dr. Jekyll" ("Schlag 12 in London", 1960) oder den 1958/59 entstandenen "The Hound of the Baskervilles" ("Der Hund von Baskerville") nach dem großartigen Roman von Sir Arthur Conan Doyle.

In der Reihe dieser Verfilmungen ist diese Version, in der Peter Cushing die Rolle des Sherlock Holmes spielte, wirklich ein Glanzlicht, doch sollte jeder für sich selbst entscheiden, inwieweit dieser Film in den Bereich des Grusels gehört. Lee spielte hier die Rolle des jungen Erben Baskerville, der durch seine Ankunft sein Leben in Gefahr bringt, da er in einen Mordkomplott gerät.

Kuriosität am Rande: 1962 spielte Christopher Lee selber die Rolle von Sherlock Holmes in der französisch-italienisch-deutschen Co-Produktion "Sherlock Holmes und das Halsband des Todes" - in den USA lief der Film unter dem Titel "Sherlock Holmes and the Deadly Necklace", Regie führten Terence Fisher und der Deutsche Frank Wintersein.

Die Figur des Detektivs Sherlock Holmes verkörperte Lee noch zwei weitere Male: in den TV-Filmen "Incident at Victoria Falls" und "Sherlock Holmes and the Leady Lady", beide von 1992. In Billy Wilder's Komödie "The Private Life of Sherlock Holmes" spielte er 1970 Mycroft Holmes, den Bruder des berühmten Detektivs.


Nach seiner Zeit bei "Hammer" war Christopher Lee in Deutschland in einigen Edgar-Wallace-Filmen und später auch mehrere Male als der finstere Dr. Fu Man Chu zu sehen - wobei diese Filme nicht unbedingt zu den besten und erfolgreichsten gehören.

Mit "Grusel-Kollege" Vincent Price spielte Christopher Lee dreimal zusammen: 1969 in "The Oblong Box" ("Im Todesgriff der roten Maske", der auf Video "Der Fluch des Dämon" oder "Die Todemaske" hieß), auch 1969 in "Scream and scream again" ("Die lebenden Leichen des Dr. Mabuse") und 1982 in "House of the Long Shadows" ("Das Haus der langen Schatten"), in dem auch Peter Cushing dabei war.

1974 wurde er einem großen Publikum bekannt, als er den Part des Francisco Scaramanga in "The Man With the Golden Gun" ("Der Mann mit dem goldenen Colt") spielte. Es war der zweite Auftritt von Roger Moore als Geheimagent James Bond 007, und wird heute allgemein (auch von Moore-Fans) als der schlechteste seiner sieben Auftritte als Bond angesehen.

Nach Sean Connery´s endgültigen Abschied in dieser Rolle fiel es vielen Fans damals schwer, sich mit der Art und Weise abzufinden, wie Roger Moore diese Rolle spielte, aber auch, wie die Filme nun gemacht wurden, denn es wurde alles mit etwas mehr Humor gemacht, allerdings mit manchmal zu viel (oder falsch angelegten) Humor.


Mancher Film mit Christopher Lee zeigt, das er nicht nur in Horrorfilmen eine gute Figur abgab; er spielte 1973 in der Neuverfilmung "The Three Musketeers" ("Die drei Musketiere") oder 1976 in "Airport ´77" ("Verschollen im Bermuda-Dreieck"), der zwar auch auf der damals wieder aufgekommenen Welle der Katastrophenfilme mitschwamm, aber in seiner Art (Inhalt und Machart) doch etwas anders war und auf seine Weise eben durchaus unterhalten konnte.

1978 wurde ihm die Rolle des Arztes Dr. Sam Loomis in John Carpenter's "Halloween" angeboten, doch er lehnte diesen Part ab, der dann (perfekt) von Donald Pleasence gespielt wurde. Lee soll später gesagte haben, dass dies einer der größten Fehler war, die er gemacht hatte.

In den 80er Jahren wandte sich Christopher Lee auch anderen Aufgaben zu, sowohl der Fernseh- als auch der Synchronarbeit. Er sprach eine der Stimmen in dem Zeichentrichfilm "The Last Unicorn" ("Das letzte Einhorn"), der unter Fans in ziemlich hohen Kurs steht. Auch war er ölfter in Fernseh-Mini-Serien zu sehen.

Seine Rollenauswahl bei Kinofilmen ließ dagegen manchmal sehr zu wünschen übrig; so spielte er 1984 in "The Howling II"  ("Das Tier II"), der Fortsetzung des Klassikers "The Howling" ("Das Tier") aus dem Jahr 1980, den Joe Dante drehte und der zu Recht im Ruf steht, mit zu den besten Werwolf-Horrorfilmen zu gehören. Die Fortsetzung allerdings, die von Phiippe Mora in Szene gesetzt wurde, wäre ein ernstzunehmender Anwärter auf den Titel "Filmische Gurke des Jahres".


Einige von Lee´s späteren (mehr oder weniger erfolgreichen) Filmen: "Die Jagd der goldenen Tiger" (1984, eine deutsche, von Helmut Ashley inszenierte Produktion), "Mio, min Mio" ("Mio, mein Mio", 1987), "For better and for worse" ("Flitzerwochen", 1989), Joe Dante´s Fortsetzung "Gremlins 2 - The New Batch" ("Gremlins 2 - Die Rückkehr der kleinen Monster", 1990) oder Fraser C.Hestons "Treasure Island" ("Die Schatzinsel") aus demselben  Jahr. Fraser C.Heston (Regisseur, Produzent und  Drehbuch-Autor des Films) ist der Sohn von Charlton Heston, der hier ebenfalls mit von der Partie war.

Obwohl Christopher Lee dieses Jahr seinen 89. Geburtstag feiern wird, ist von Aufhören bei ihm keine Rede. Schon in den 90er Jahren schaffte er es, durch gut ausgesuchte Rollen noch immer Aufmerksamkeit zu erregen. So spielte er 1999 in "Sleepy Hollow", 2005 in "Charlie and the Chocolate Factory" oder 2005 in dem TV-Film "Pope John Paul II". Er war der Graf Dooku in "Star Wars: Episode II - Attack of the Clones" (2002) und in "Star Wars: Episode III - Revenge of the Sith" (2005). Er spielte als Saruman in allen drei "Herr der Ringe"-Filme, die 2001, 2003 und 2005 riesigen Erfolg einfahren konnten.


Zur Zeit sind fünf Filme kurz vor dem Abschluß, in denen er mitspielt: "Boogie Woogie", "1939", "Triage", "Alice in Wonderland" und "Cowboys for Christ".

Christopher Lee ist seit dem 17. März 1961 (bis heute!) mit Gitte Lee (geboren am 20. April 1935 in Kopenhagen als Birgit Kroencke) verheiratet, die beiden haben eine gemeinsame Tochter, Christina Erika Lee (geboren am 23. November 1963).

Monday, February 23, 2009

Albert Hammond


The Very Best of Albert Hammond (von 1988)


"The Free Electric Band", "Everything I want to do", "Down by the river" oder "The peacemaker" - all das sind Lieder, die den Fans der Musik der 70er Jahre mit Sicherheit bekannt sind. Bei einigen wird die Erwähnung dieser Lieder schöne Erinnerungen hervorrufen, bei anderen das sehnsüchtige Verlangen, diese Musik mal wieder zu hören. Alle diese Songs sind von Albert Hammond, der mit seinen melodiösen Balladen über mehrere Jahre (von 1972 bis 1976) internationale Erfolge feiern konnte und der auch schon davor und erst recht danach erfolgreich als Komponist tätig war.








Titel-Liste:
1.) The Free Electric Band
2.) The peacemaker
3.) Down by the river
4.) When I need you
5.) Rebecca
6.) 99 miles from L.A.
7.) It never rains in Southern California
8.) Everything I want to do
9.) We're running out
10.) If you gotta break another heart
11.) Moonlight lady
12.) These are the good old days
13.) I'm a train
14.) New York City here I come
15.) Half a million miles from home
16.) The air that I breathe




ALBERT HAMMOND
Der Songschreiber, Sänger und Produzent wurde am 18. Mai 1944 als Albert Louis Hammond in London geboren. Kurz nach seiner Geburt zog die Familie (sein Vater war Feuerwehrmann) schon nach Gibraltar, wo er auch aufwuchs.

ALs er im Alter von 9 Jahren im Kirchenchor sang, merkte er, dass ihm dies Spaß machte und so war sein Ziel bald, Sänger zu werden. Er kaufte sich bald seine erste Gitarre und mit 14 Jahren (1958) trat er zusammen mit Richard Cartwright, einem Freund von ihm, als das Duo "Albert & Richard" in seiner Heimat auf.

Die Schule ließ er schon bald hinter sich, die Musik war das, was ihn interessierte. Noch 1960 gründete er mit Richard Cartwright, seinem Bruder Leslie und anderen die Band "The Diamond Boys", mit der er in punkto Auftritten schon bis nach Spanien kam.


Erste Plattenerfolge waren schon in Sicht, als die Band eine Demo-Aufnahme ihres Liedes "New Orleans" nach England zur Plattenfirma "Parlophone" schickten, und die das Lied tatsächlich veröffentlichten. Zur dieser Zeit waren die "Diamond Boys" in Spanien bereits eine kleine Berühmtheit geworden.

Eine Tournee, die sie bald darauf starteten und die sie durch Marokko führte, wurde ebenfalls sehr erfolgreich und in Madrid schafften sie den zweiten Platz beim "Circo Price Music Festival". (Nicht nur) dadurch kam die Formation mit der RCA in Kontakt, wo dann auch prompt ihre zweite Single veröffentlicht wurde.

Alles lief ganz gut an, bis Hammond (irgendwann Mitte der 60er Jahre) nach England ging. Dort traf er mit dem Texter Mike Hazlewood zusammen, mit dem er eigene Lieder zu komponieren begann - vorerst allerdings nur für andere Interpreten.


Ihren ersten Erfolg landeten sie bereits 1968 mit dem Lied "Little Arrows", mit dem der Sänger Leapy Lee (geboren am 2. Juli 1942 unter dem Namen Lee Graham) einen Hit hatte. Im August des Jahres kam er damit in England bis auf Rang 2 der Charts, in den USA und auch in Deutschland erreichte das Lied im Oktober des Jahres Rang 16 (in Amerika) und Rang 4 (bei uns) - das blieb dann auch der einzige Hit für Leapy Lee. Für "Little Arrows" bekamen Hammond und Hazlewood den "BMI-Award".

1969 schrieben Hammond und Hazlewood den Song "Lollipop Man", den die damals noch völlig unbekannte Band "The Sweet" im September des Jahres herausbrachte. Die Single wurde allerdings ein Flop, das Lied selber ist ein typisches Produkt der zu Ende gehenden 60er Jahre - das ist aber keinesfalls negativ oder irgendwie abwertend gemeint. Für "The Sweet" startete der große Erfolg erst 1971, als ihre Zusammenarbeit mit dem Autoren / Komponisten-Team Nicky Chinn und Mike Chapman begann.

Albert Hammond und Mike Hazlewood schafften 1970 einen neuen großen Erfolg mit ihrer Komposition "Gimme Dat Ding", mit dem die Band "The Pipkins" im März 1970 in England einen 6. Platz in den Charts schaffte (in den USA und Deutschland kam die Single im Mai heraus und erreichte einen dritten Platz in den USA und Rang 24 bei uns). Auch  für dieses Lied wurden Hammond und Hazlewood mit einem Preis ausgezeichnet (mit dem "Novello").

Die Band "The Fortunes" erreichte 1971 mit einer Hammond / Hazlewood-Komposition große Erfolge: mit dem auch heute noch bekannten "Freedom come, Freedom go". Das Lied verschaffte ihnen im September 1971 eine Nr. 6 in den englischen Charts.

Auch für andere Sänger und Bands waren Albert Hammond und Mike Hazlewood tätig, so nahm Johnny Cash das Lied  "Praise the Lord and Pass the Soup" von ihnen auf, Art Garfunkel sang "Mary was an only child" auf einem seiner Solo-Alben, "Steppenwolf" übernahm das Lied "Smokey Factory Blues", das Albert Hammond auch selber 1973 auf seiner zweiten LP "The Free Electric Band" sang.




DER KARRIERE-START
Irgendwann Anfang der 70er Jahre entschloß sich Albert Hammond nach seinen ersten Plattenaufnahmen wieder einmal selber als Interpret tätig zu werden. 1972 ging er dafür in die USA und nahm in Los Angeles sein erstes Album nach langer Zeit auf: "It never rains in Southern California".

Alle Lieder auf dieser LP stammen von Albert Hammond (Musik) und Mike Hazlewood (Texte). Die gleichnamige Single  aus dem Album wurde sein größter Hit-Erfolg in den USA, wo es im Oktober herauskam und bis auf Platz 5 kletterte. Auch bei uns wurde Hammond mit dieser Single für mehrere Jahre bekannt. Die Single kam bei uns im Februar 1973 heraus und erreichte den 9. Platz. Produziert wurde das Album von Don Atfeld und Albert Hammond.

Ein Lied auf dem Album trägt den Titel "The air that I breathe", das zwei Jahre später ein Erfolg für die Band "The Hollies" wurde.


Bereits ein Jahr nach Albert Hammond´s Debüt-LP kam "The Free Electric Band" heraus, auf dem wieder alle Lieder von Hammond und Mike Hazlewood stammten, produziert wurde diese LP aber von Hammond alleine. Die Single-Auskopplung "The Free Electric Band" wurde ein großer Hit für Albert Hammond und ist auch heute noch sein  (vielleicht) bekanntestes und bestes Lied.

Während es in England "nur" auf Rang 19 in den Hitlisten kam, erreichte es bei uns einen 4. Platz und wurde damit seine erfolgreichste Single in Deutschland - zu Recht, denn ist einfach ein hervorragendes Lied - eines der schönsten, die Albert Hammond (meiner Meinung nach) jemals gemacht hat.

Musikalisch gesehen ist Hammond´s zweites Album dem Vorgänger mehr als nur ebenbürtig, es ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack, aber das ist seine Musik ohnehin nicht. Man muss Balladen schon allgemein mögen, wenn man  sich mit der Musik von Albert Hammond beschäftigen will, dann aber wird man stellenweise sehr reich mit schönen,  gelungenen Liedern belohnt.

Als weitere Single-Auskopplung gab es noch "Everything I Want to do", ein Lied, das zwar nicht ganz so erfolgreich wurde wie "The Free Electric Band", unter seinen Fans jedoch aber mindestens eine ebenbürtige Stellung einnimmt, da das Anhören dieses Liedes einfach mehr und mehr Spaß macht, je öfter man es sich anhört, und die Faszination  nicht nachlassen will - ganz im Gegenteil.




LP NUMMER 3
1974 erschien sein drittes Album, das er einfach "Albert Hammond" nannte, das aber musikalisch gesehen im Vergleich zu den ersten beiden etwas abfiel. Es war keineswegs schlecht, aber die Balladen erscheinen im Vergeich zur ersten LP weniger ausgereift. Im Gedächtnis bleibt aber ziemlich schnell der Song "I don´t Wanna die in an Air Disaster", in dem Hammond die Angst vor Katastrophen im Allgemeinen, speziell aber bei einem "Air Disaster" (=  Flugzeugabsturz) beschreibt.

Produziert wurde diese LP von Albert Hammond und Roy Hallee und zum letzten Mal stammten die Lieder vom Team Hammond / Hazlewood. Die Zusammenarbeit der beiden endete hier - jedenfalls, was die Alben von Albert Hammond selber anging. Neben den empfehlenswerten Songs "We´re running out", "Candle Light, sweet Candle Light" und "Half a Million Miles from Home" enthält die LP auch eine weitere erfolgreiche Single: das Lied "I´m a train", das auch in Deutschland seine Bekanntheit noch vergrößerte - in die Bereiche der beiden Single "It never rains in Southern California" oder "The Free Electric Band" aber kam Hammond (auch später) bedauerlicherweise nicht mehr.


Auf seiner dritten LP begann Hammond damit, ältere Lieder neu aufzunehmen. "Names, Tags, Numbers & Labels" beispielsweise erschien erstmals auf seinem ersten Album "It never rains in Southern California" von 1972, war hier nun in einer neuen Version zu hören, ebenso wie das 1973 zuerst veröffentlichte "Everything I Want to do", das nun in einer deutlich besseren Fassung zu hören war und auch auf Single noch einmal neu erschien.

Als eine Art Geheimtip unter Hammond-Fans entwickelte sich der Song "New York City here I Come", ein Lied, das  man mehrmals hören muss, bis der Funke überspringt. Dann aber kann man es so richtig genießen, und garantiert nicht nur einmal.

Das Neueinspielen von Lieder behielt Albert Hammond auch auf seiner nächsten LP bei. Auf dem Album "99 Miles from L.A." (1975) wurde der Song "Down by the River" (erstmals 1972 auf seiner Debüt-LP zu hören) dem Zuhörer neu  präsentiert, und auch hier gelang das Kunststück, die neue Version deutlich besser werden zu lassen als die erste. Sie ist nicht nur etwas schneller, sondern auch melodiöser. In diesem Lied übrigens war schon zu einem frühen Zeitpunkt eine deutliche Warnung vor der Umweltverschmutzung enthalten.


Als Texter hatte sich Albert Hammond für diese LP die Mithilfe von Hal David gesichert, der auch zusammen mit Hammond das Album produziert hatte. Der am 25. Mai 1921 geborene Amerikaner Hal David schrieb gemeinsam mit Burt Bacharach sehr viele Erfolge für Dionne Warwick.

Zu empfehlen auf Hammond´s viertem Album sind neben dem Titelsong "99 Miles from L.A." vor allem das leider sehr kurze "One life" (ist nur 2,20 Minuten lang), "Lay the Music down", "To all the Girls I´ve Loved before" und "Good old Days", das Hammond zusammen mit Roger Cooke schrieb, und das auch als Single erschien, aber nicht in die Erfolgsbereiche seiner Vorgänger herankam. Die Neueinspielung von "Down by the River" und die Aufnahmen zu "Good old Days" fanden übrigens in den "Hansa Studios" in Berlin statt.




DER KOMPONIST
1976 begann der Erfolg von Albert Hammond als Sänger bereits nachzulassen; die LP "My Spanish Album" erschien und nach diesem veröffentlichte er noch einige weitere Alben in spanischer Sprache. Dabei sang er nicht nur seine bekannten Hits, auch teilweise neue Lieder in spanisch.

1977 kam dann jedenfalls die LP "When I need you" heraus, die schon so eine Art "Mini-Best-of" ist, denn es enthält 5 Lieder, die schon auf früheren Alben zu hören waren. Genießen kann man jedenfalls die Songs "Tangled up in Tears", "You and I", das sehr schöne "Kaleidoscope" und der Song "When I need you", mit dem Leo Sayer 1977 einen großen Erfolg hatte und wo man fälschlicherweise manchmal schon davon ausging, das dieses Lied von ihm stammen würde, denn die Leo Sayer-Version wurde berühmter als die von Hammond, der dieses Lied meines Wissens  nach nie als Single herausbrachte. Leo Sayer (geboren am 21. Mai 1948 in England) erreichte mit "When I need you", das im Januar 1977 erschien, in England und den USA einen Nummer-1-Hit.

Nur noch wenige neue Songs stammten vom Komponisten-Duo Albert Hammond und Hal David vom vorherigen Album, vier Songs (darunter auch das schon erwähnte "When I need you") schrieb Albert Hammond zusammen mit Carole Bayer Sager. Die Texterin Carole Bayer Sager (geboren am 8. März 1947 in den USA) schrieb schon in Teenagerjahren Hits wie dem heute noch bekannten "Groovy Kind of Love", das ein Erfolg für die "Mindbenders" und später auch in einer der unzähligen Coverversionen für Phil Collins ein Hit wurde.

Die Karriere des Sängers Albert Hammond aber neigte sich bereits 1977 dem Ende entgegen, ein Jahr später kam noch der Sampler "Greatest Hits" auf den Markt, der nahezu alle Hits und Erfolge von Hammond enthielt. Außer den erfolgreichen Singles "The Free Electric Band", "It never rains in Southern California", "Everything I want to do", "Down by the river", "The Peacemaker" und "I´m a Train" war noch ein Querschnitt von vielen gelungenen älteren Songs enthalten, die dieses "Best of"-Album wirklich zu etwas Besonderen machten. Dennoch kehrte danach erst einmal Ruhe um Albert Hammond ein.





WEITER  ALS  INTERPRET
Er war nach wie vor als Komponist tätig, doch als Sänger erfuhr man erst wieder 1981 etwas von ihm, als das Album "Your World and my World" erschien, das musikalisch abwechslungsreicher war und die (auch hier) enthaltenen Balladen in einem gängigeren und moderneren Gewand präsentierte. Die von Jim Ed Norman produzierte LP enthält vier Kompositionen von Hammond und Tom Snow, die allesamt zu den Höhepunkten des Albums zählen: "Memories" (gehört auf jeden Fall zu den besten Liedern der LP), "Anyone with Eyes", "World of love" und "By the Night".

Zu empfehlen sind außerdem die Lieder "I´m a Camera", "Take me Sailing" und der Titelsong "Your World and my World" den Albert Hammond allein schrieb und dessen Refrain schon nach dem ersten Hören im Ohr bleibt.

Leider schaffte das Album bei uns jedenfalls keinen sehr großen Erfolg, dennnoch schob Albert Hammond schon 1982 die nächste LP hinterher, die den Titel "Somewhere in America" trug. Dieses Album schlägt das vorhergehende in  punkto Qualität sogar noch. "The light at the end of the line", "The Right Time", "Somewhere in America" und das vom Text her nachdenklich machende "Doe was the Loving Kind" (erzählt von einer tragisch endenden Begegnung) gehören zu den fantastischen Höhepunkten der LP, die von Brooks Arthur und Albert Hammond produziert wurde.

Vielleicht das beste Lied der LP stammte diesmal allerdings nicht von Hammond; der Song "Rendezvous" geht etwas rockiger zur Sache, wobei er immer noch im Stil von Albert Hammond selber und auch im Stil der LP allgemein  bleibt. Das leider nur 3 Minuten lange Stück wurde von Bruce Springsteen geschrieben, der spätestens seit seinem  1984er Album "Born in the USA" zu den Spitzenstars der US-Musikszene zählt.

Co-Autoren auf "Somehwere in America" waren Will Jennings, mit dem Hammond  vier Lieder schrieb und Gary Osborne, mit dem er 3 Songs komponierte. Aber - so gut dieses Album auch war - konnte es den Erfolg von Albert Hammond nicht wesentlich erhöhen.


Hammond zog sich dann aus dem Musikgeschäft vorerst zurück - zumindest als Sänger. In der nun folgenden 7jährigen Wartezeit, in der er als Komponist weiterhin tätig war, gab es für die Fans von Albert Hammond nur 1986 einen kleinen Grund zum Feiern, als er mit Albert West unter dem Gruppennamen "Hammond and West" die Single "Give a little Love" herausbrachte (das Lied entstand in Gemeinschaftsarbeit mit Diane Warren). Bedauerlicherweise kam der Song aber über einen Achtungserfolg bei uns nicht hinaus.




SPÄTER
Von 1982 bis 1989 war Albert Hammond hauptsächlich als Komponist aktiv, für die Band "Aswad" war er an den  Erfolgen "Give a little Love" (ich weiß nicht, ob dieses Lied mit der 1986er Single identisch ist) und "Don´t turn Around" beteiligt, mit dem die Band im März 1988 eine Nr. 1 in England hatte.

Whitney Houston sang 1988 die Olympische Hymne "One Moment in Time", die Albert Hammond komponierte, und mit der ihr ein internationaler Erfolg gelang. Hammond komponierte außerdem für die Band "Living in a Box" (die Lieder "Blow the House down" und "Room in my Heart") und für Aretha Franklin den Song "Through the Storm", das Titellied  ihres Albums.

Für Agnetha Fältskog, die ebenso wie ihre Kollegin Frida (= Anni-Frid Lyngstad) 1982 nach der  inoffiziellen Aufllösung der Band  "ABBA" ihre Solo-Karriere wieder in Gang bringen wollten, schrieb Hammond mit Diane Warren zwei Lieder ("Are you gonna throw it all away" und "If you need somebody tonight") für ihr 1987  erschienenes letztes Solo-Album "I stand alone".

Erneut mit Diane Warren schrieb er 1987 den Song "Nothing´s gonna stop us now" für die Band "Starship", das Lied war gleichzeitig der Titel-Song des Films "Mannequin". Hierfür wurde Hammond mit Diane Warren für den Oscar nominiert, sie gewannen den Preis aber nicht. Vier Lieder steuerte Hammond mit seinen Co-Autoren zu Tina Turner´s 1990 veröffentlichtem Album "Foreign affair" bei, zusammen mit H. Knight (das wahrscheinlich Holly Knight ist) schrieb er die Lieder "Be tender with me Baby", "You can´t stop me loving you" und "Ask me how I feel". Den Song "I don´t Wanna lose You" schrieb er zusammen mit G. Lyle. Das alles ist natürlich nur eine kleine Auswahl der Arbeiten von Albert Hammond.


1989 erschien dann endlich wieder einmal eine LP von ihm, die den Titel "Best of me" trug. Entgegen den Annahmen vieler war es kein "Best of"-Album, jedenfalls nicht im eigentlichen Sinne. Die Songs "When I need you", "It never rains in Southern California", "The Free Electric Band" und "The air that I breathe" waren Neuaufnahmen seiner alten Hits und beim Anhören dieser Songs fragt sich der leicht veärgerte Zuhörer: was soll der Gag??

Die neuen Versionen klingen nicht nur im Vergleich mit den Originalen einfach schlecht, gerade die neue Version von "The Free Electric Band" ist - nüchtern betrachtet - die Gurke der ganzen LP. Sehr viel besser dagegen hören sich die anderen Lieder an, von denen ich speziell "Where were you", "Through the eyes of a child", "Don´t turn around" und "Under the Christmas Tree" empfehlen kann.

Seine Versionen seiner eigenen Kompositionen von "Nothing´s gonna stop us now" und "One Moment in Time" sind auch nicht gerade dazu angetan, neue Fans zu gewinnen, aber man kann sich diese beiden Lieder wenigstens anhören, ohne sich die Ohren rettungslos zu verbiegen.

Paul Hardiman produzierte diese LP, die im Ganzen gesehen zwar nicht an die Qualitäten von Hammond´s Alben aus den 70er Jahren herankommt, aber so schlecht, wie man vielleicht jetzt vermuten möchte, ist sie auch nicht, und für seine vielen Fans war es mal wieder schön, etwas Neues von ihm zu hören (die verkrampften Neuaufnahmen seiner alten Hits mal aussen vor gelassen).


Auch in den letzten Jahren war Hammond weiter als Komponist tätig, er schrieb Lieder für "Ace of Base", Willie Nelson, Julio Iglesias (die beide seinen Song "To all the Girls I've Loved before" aufnahmen) und viele andere. Sein Hit "It never rains in Southern California" wurde bereits 1973 schon von "Sonny and Cher" für eines ihrer Alben neu eingespielt, ebenso sangen "Trent Summar & The New Rob Mow" 2000 das Lied und Barry Manilow brachte 2007 eine Cover-Version des Liedes auf seinem Album "The Greatest Songs of the Seventies" heraus.

Zur Freude seiner Fans erschien dann 2005 (nach 23 Jahren!) ein neues Album von Albert Hammond, das dieser unter dem Titel "Revolution of the heart" auf den Markt brachte.

Albert Hammond ist bis heute mit Claudia Fernandez verheiratet, mit der einen Sohn hat: Albert Hammond Jr. Sohnemann ist ebenso als Musiker aktiv und spielt zur Zeit als Gitarrist bei der Band "The Strokes".





DISCOGRAPHIE
Ab 1976 begann Albert Hammond seine Alben auch auf spanisch aufzunehmen. Darunter waren nicht nur hierzulande unbekannte, sondern auch manche seiner Hits auf spanisch.


1972: It never rains in Southern California
1973: The Free Electric Band
1974: Albert Hammond
1975: 99 Miles from L.A.
1976: Canta sus grandes exitos en espanol e ingles
1976: My spanish album
1977: Mi album de recuerdos
1977: When I need you
1978: Albert Louis Hammond (auf spanisch)
1978: Greatest Hits (Sampler)
1979: Al otro lado del sol
1981: Comprenderte
1981: Your world and my world
1982: Somewhere in America
1986: Hammond & West (in Holland)
1987: Hammond & West (in Deutschland)
1988: The very best of (Sampler)
1989: Best of me (Neuaufnahmen alter Hits und neuer Lieder)
1991: Songsmith (Sampler)
1992: 12 Exitos
1995: Greatest Hits (Sampler)
1996: It never rains in Southern California (Golden Classic Edition)
1996: Coplas & Songs
1998: Todas sus grabaciones en espanol para discos Epic (1975 - 1978)
1999: It never rains in Southern California
1999: The very best of (Sampler)
2004: It never rains in Southern California / The Free Electric Band
2005: Revolution of the heart


Neben seinen zahlreichen Hits für andere hat Albert Hammond mit seinen eigenen Lieder "The Peacemaker", "Everything I want to do" oder "The Free Electric Band" zeitlose, wunderschöne Klassiker geschaffen, die auch heute noch (30 Jahre nach ihrem Entstehen) alte und neue Fans gleichermassen bezaubern und beeindrucken.


Es gibt nicht alle Alben von Albert Hammond auf CD, Sampler-Alben aber wird man viele finden, so auch "The Very Best of Albert Hammond", dass u.a. hier zu bestellen ist.

Sunday, February 22, 2009

John Carpenters Filme (6/)


Die Sequenzen, in denen der Nebel vom Meer aus in die Bucht und in das Hinterland kommt, waren etwas komplizierter. Als erstes wurde die Bucht in einer Totalaufnahme auf Film gebannt, dann verschwanden alle im Studio, wo es weiterging. In einer fast völlig dunklen Halle wurde dann der Nebel (aus Trockeneis) so auf die Kamera zubewegt, wie er sich später vom Meer aus aufs Land zu bewegen soll. Das alles musste dann nur noch in die Aufnahme der realen Bucht hineinkopiert werden. Am Ende sah man den Effekt, wie sich ein bedrohlich wirkender Nebel vom Meer aus aufs Land zuschiebt. Trockeneis konnte Carpenter und sein Team nicht benutzen für die Szenen, in denen der Nebel im Finale die Stufen des Leuchtturms hinaufwallt. Denn der künstliche Nebel hat die Eigenschaft, zu Boden zu sinken, da er schwerer als Luft ist. Für diese Aufnahme wurde spezieller "Nebel" verwendet. Denselben chemischen Nebel benutzte man auch für die Szenen, in denen der Nebel im Leuchtturm den Generator zerstört.




Ebenfalls etwas aufwendiger war die Szene am Anfang des Films, als das Schiff der "Untoten" am Fischerboot vorbeisegelt. Gedreht wurde dieses im Hafen von San Pedro. Für den Nebel sorgten spezielle Maschinen, die auf mehreren Booten um die beiden Schiffe herum verteilt (natürlich für die Kamera unsichtbar) standen.

Wenn es im Film auch so aussieht, als würde das Schiff am Fischerboot vorbeifahren, so ist dies Illusion. Gedreht wurde es genau andersherum, das Fischerboot wurde langsam am großen Schiff vorbeigezogen.


Die Außenaufnahmen, die in Antonio Bay spielten, wurden in dem Hafenstädtchen Point Reyes, in Kalifornien, gedreht; und sowohl die Einwohner als auch die Behördern waren außerordentlich kooperativ. Sie gaben der Fimcrew fast uneingeschränkte Drehgenehmigungen. Carpenter und sein Team konnten praktisch über die gesamte Ortschaft "verfügen" und nutzten dies auch aus.

Nicht nur am Strand des Ortes wurden die örtlichen Gegebenheiten in den Film mit einbezogen, auch im Ort selber konnte man mehrere Gegenden für die Aufnahmen nutzen. Für die Szenen, die im Dunkel spielten, wurde Carpenter und seiner Mannschaft gestattet, nahezu den gesamten Ort in völlige Dunkelheit zu legen, Chef-Kameramann Dean Cundey hatte bei diesen Szenen allerdings einige Probleme, die Stellen richtig auszuleuchten.

Für den finalen Schlußkampf der Bevölkerung gegen die Untoten wurde eine Kirche in Sierra Madre ausgesucht, in der die Arbeiten stattfanden. Da der Nebel den ganzen Ort in Dunkelheit gehüllt hatte, musste zwar noch irgendwo Licht herkommen, welches aber nicht von Lampen stammen konnte. Auch dabei hatte Cundey wieder einige Sorgen und Nöte. Er löste dies, indem er die Scheinwerfer an den Aufnahmeorten an den höchsten Stellen anbrachte, um so die Illusion zu erzeugen, dass es von außen einfallendes Mondlicht sei.


Für die Szene am Ende des Kampfes, als der Pater gegen die Untoten vorgeht, sollte es so aussehen, als würden die Untoten durch das Kreuz, dass ihnen der Pater entgehenhält, vernichtet werden. Das Kreuz sollte also praktisch "von innen heraus" glühen.

Dafür musste man etwas handwerkliches Geschick entwickeln, um diese Szenen drehen zu können. Während von vorne helles Licht auf das Kreuz gestrahlt wurde, wurde das Ganze von hinten durch eine verspiegelte Scheibe aufgenommen. Der Gag war, dass das Licht, das von vorne kam, durch die Scheibe reflektiert wurde und das Kreuz so direkt anstrahlte.

Eine bereits abgedrehte Szene entfernte Carpenter erst im Endschnitt. Als am Anfang des Films der alte Seemann den Kindern die Geistergeschichte erzählt, gibt es einen Zwischenschnitt, in dem die Kamera auf das Wasser fährt und dabei eine Hand zeigt, die aus dem Wasser kommt.

Carpenter fand die Szene im fertigen Film aber klischeehaft und einfach nur schlecht und er entfernte sie komplett (wahrscheinlich eine kluge Entscheidung).

Diese Szene mit John Houseman als den Seemann wurde erst sehr viel später gedreht und war anfangs so nicht eingeplant. Als Carpenter den Film im Endschnitt hatte, merkten alle, dass er zu kurz sei. Also mussten noch etwas gedrehtes Material her, ältere Szenen wollte Carpenter nicht verwenden, so ersann er die letztlich verwendete Einleitung, in der der Seemann den Kindern die Vorgeschichte erzählt.

Der Film beginnt übrigens mit einem Zitat des amerikanischen Schriftstellers Edgar Allan Poe (1809 - 1849). Es sind die letzten beiden Zeilen aus seinem Gedicht "A dream with a dream":
"Is all that we see or seem
But a dream within a dream"

Heißt etwa:
"Ist alles, was wir sehen oder scheinen
nur ein Traum innerhalb eines Traumes?"


In der Nachbearbeitungs-Phase stellte Carpenter und auch die Produzenten fest, dass der Film für einen Horror-Film bisher zu wenig "härteren Horror" enthielt. Zur damaligen Zeit war es schon üblich (leider?), dass manche Filme eben härtere Szenen brauchten. Es mussten also weitere Nachdrehs in Kauf genommen werden, dazu gehörten einige Nahaufnahmen der Szenen am Anfang des Films, als die Fischer umgebracht werden, die Szene im Leichenschauhaus, als einer der "Toten" wieder aufsteht und der finale Endkampf zwischen Adrienne Barbeau und den Geistern auf dem Dach des Leuchtturms.

Bei "The Fog" war erstmals Alan Howarth dabei; in seiner Verantwortung lag das Re-mix der Aufnahme für den späteren endgültigen Soundtrack. Ab da arbeitete Howarth bei sieben Carpenter-Filmen mit an der Musik: bei "Escape from New York", "Halloween II", "Christine", "Halloween III", "Big Trouble in Little China", "Prince of Darkness" und "They live". Bei "Halloween" 4 bis 6 schrieb er die Musik alleine.


Noch während der Vorproduktionsphase schrieb Carpenter eine Rolle für eine Schauspielerin hinein, die schon damals mehr als nur bekannt war: Janet Leigh, die im Film die Bürgermeisterin des Ortes, Kathy Williams, spielt. Es war das erste Mal, das Janet Leigh zusammen mit ihrer Tochter Jamie Lee Curtis in einem Film spielte.

Neben Leigh und Curtis waren hier zu sehen Hal Holbrook als Father Malone, Adrienne Barbeau als Stevie Wayne, John Houseman als Mr. Machen (der Seemann) und Tom Atkins als Nick Castle. Atkins trat im nächsten Carpenter-Film noch einmal auf. In der Rolle des Kirchendiener Bennett übrigens sah man jemanden, dem man in John-Carpenter-Filmen so schnell nicht wieder begegnete, jedenfalls nicht auf den ersten Blick - John Carpenter selber.

Die Rollenfigur entlieh Carpenter einem Mann namens Bennett Tramer, mit dem Carpenter zusammen auf der "USC" war (der "University of Southern California"). Tramer war von 1984 bis 1999 als Drehbuch-Autor für Film und Fernsehen aktiv.

Die Rolle des Vater Malone wurde ursprünglich Christopher Lee angeboten, doch der lehnte aus welchen Gründen auch immer ab. Auch Kurt Russell wurde ein Part im Film angeboten, der Ende Dezember 1978 mit Carpenter den Film "Elvis" abgedreht hatte, doch auch er lehnte ab.

Manche der Rollennamen im Film sind die Namen echter Menschen, mit denen Carpenter zusammenarbeitete, wie Nick Castle, Dan O'Bannon oder Tommy Wallace. Der Rollenname des Gerichtsmediziners, Dr. Phibes, ist eine Hommage an die beiden Filme mit Vincent Price in der Titelrolle als Dr. Anton Phibes: "The abominable Dr. Phibes" (1971) und "Dr. Phibes rises again" (1972).

Der Darsteller von Blake, dem Anführer der Geister, war Rob Bottin, der im Film für die speziellen Make-up Effekte verantwortlich war. Bottin wurde bei Horror-Fans bekannt durch die Erschaffung der brillanten Effekte in Joe Dante's Klassiker "The Howling" ("Das Tier", 1980), außerdem arbeitete er 1982 erneut mit Carpenter zusammen, in dessen "The Thing" ("Das Ding aus einer anderen Welt").


DAS REMAKE
"The Fog" wurde schon der zweite von Carpenter's Filmen aus den 70er Jahren, der ein Remake erfuhren, obwohl chronologisch gesehen dies das erste Remake war - aber egal. Rupert Wainwright inszenierte 2005 das Remake "The Fog", eine kanadisch-amerikanische Co-Produktion.

Die Geschichte aus dem Original hat im Remake nur wenige Änderungen erfahren: zum Jahrestag der Gründer der Stadt wollen die Bürger Statuen von ihnen aufstellen. Elizabeth, die Freundin von Nick Castle, findet in einem Bootshaus ein altes Tagebuch aus dem Jahr 1871, wo die Geschichte ihren Anfang nahm.

In der Neuverfilmung ist Antonio Bay ersetzt worden durch Antonio Island, also eine Insel in Oregon. Einige Darsteller sind anders oder verändert worden, einige Gegebenheiten wurden ebenfalls verändert, aber im Großen und Ganzen hielt sich Drehbuch-Autor Cooper Layne an das Original-Skript von Carpenter und Debra Hill.

Die Hauptrollen spielten im Remake Tom Welling als Nick Castle, Maggie Grace als Elizabeth Williams, Selma Blair als Stevie Wayne sowie DeRay Davis (Spooner), Kenneth Welsh (Tom Malone), Adrian Hough (Vater Malone) oder Sara Botsford als Kathy Williams.

Das Remake war alles andere als ein Mißerfolg: produziert mit einem für die heutige Zeit vergleichsweise schmalen Budget von 18 Millionen Dollar spielte es allein in den USA 29,5 Millionen Dollar wieder ein.




DEBRA HILL
Beim Remake "The Fog" waren John Carpenter und Debra Hill als Produzenten dabei, für Debra Hill war es allerdings die vorletzte Arbeit, sie verstarb kurz vor Ende der Dreharbeiten in Los Angeles.

Die am 10. November 1950 in Haddonfield, New Jersey, geborene Debra Hill begann ihre Arbeit beim Film als Drehbuch-Supervisor bei der Fernseh-Serie "The Streets of San Francisco" ("Die Straßen von San Francisco"). Diese Arbeit hatte sie auch 1976 bei John Carpenter's "Assault on Precinct 13" inne, bis sie ihren großen Erfolg mit Carpenter zusammen als Autorin und Produzentin von "Halloween" feierte.

Sie arbeitete öfter mit John Carpenter zusammen, nicht nur an der "Halloween"-Reihe, sie produzierte auch "Escape from New York" (1981) und dessen Fortsetzung "Escape from L.A." (1996). Debra Hill starb mit lediglich 54 Jahren am 7. März 2005 in Los Angeles an Krebs.

"The Fog" gibt es auch in einer Doppel-DVD-Box mit Zusatz-Material. Bestellen kann man es über hier.

Saturday, February 21, 2009

Van Helsing


Van Helsing

Gabriel Van Helsing ist ein Jäger, der von der Kirche aus alle Arten von Dämonen jagt und vernichtet. Eines Tages muss er nach Transylvanien reisen, um dort Graf Dracula daran zu besiegen. Unterwegs bekommt er Hilfe von Anna Valerious, die bereits ihren Vater im Kampf gegen den Vampir verloren hat und nun auch Gefahr läuft, ihren Bruder zu verlieren, der bereits mehrmals zum Werwolf mutiert ist. Gemeinsam schleichen sich Van Helsing und Anna in das Schloss des Grafen, der mit Hilfe der von Dr. Frankenstein geschaffenen Kreatur seine Nachkommen zum Leben erwecken will.



USA, Tschechische Republik, 2003, 04
Original-Titel: VAN HELSING

Darsteller:
Hugh Jackman (Gabriel Van Helsing)
Kate Beckinsale (Anna Valerious)
Richard Roxburgh (Graf Dracula)
David Wenham (Carl)
Shuler Hensley (Frankensteins Monster)
Elena Anaya (Aleera)
Will Kemp (Velkan)
Kevin J. O'Connor (Igor)
Alun Armstrong (Kardinal Jinette)

Ausführender Produzent: Sam Mercer
Produzenten: Stephen Sommers, Bob Ducsay
Drehbuch und Regie: Stephen Sommers



HINTER DEN KULISSEN:
"Van Helsing" ist eine Action-Achterbahnfahrt sondergleichen. Bereits zum Anfang wird man Zeuge eines Kampfes zwischen Van Helsing und Dr. Jekyll. Autor und Regisseur Stephen Sommers hat hier nicht nur Dracula als Gegner des Helden auffahren lassen, sondern auch gleich noch Dr. Frankenstein, dessen erschaffene Kreatur und den Werwolf. Sommers hat dann all diese Figuren in eine Handlung gepackt, und da hat er vielleicht etwas übertrieben. Bei der Erschaffung seiner Nachkommen soll Dracula die von Frankenstein geschaffene Kreatur helfen und der Werwolf fungiert bei dem Ganzen als eine Art Wache, der dann auch in die Erschaffung der Nachkommen mit einbezogen wird.

Beim Aufbau dieser ganzen Handlung hatte Sommers dann meiner Ansicht nach den Bogen etwas überspannt. Ein inhaltlicher Höhepunkt jagt den nächsten, bis irgendwann keine Steigerung mehr möglich ist. Erst als alle das Schloss Draculas erreichen, beginnt dann das Finale und bis dahin besteht manchmal die Gefahr, das der Zuschauer die Übersicht verliert. Nichtsdestotrotz kann die Geschichte - nach einigen inhaltlichen Schlenkern - noch überzeugen und man kann sich auf den Rest des Films konzentrieren und zu den grossen Vorteilen kommen. Die gesamte Atmosphäre des Films schafft es, den Zuschauer fast ständig in einer Stimmung von Erwartung und Spannung zu halten. Die Effekte und die Musik sind erstklassig und die Darsteller können auch von Anfang an überzeugen, wenn auch der eine oder andere drehbuchgemäss etwas übertreibt. Die Ausstattung der Innen-Dekorationen wirkt beinahe echt, die Bauten des Schlosses von Dracula sind vielleicht etwas überdreht, aber es passt alles in den Film.

Die nahezu alle am Computer erzeugten Effekte haben zwar nicht die Wucht und die Perfektion wie mechanische Effekte, wie sie in "The Howling" ("Das Tier") oder "An American Werewolf in London" ("American Werewolf") zu sehen waren, dennoch sind sie im Ganzen gesehen sehr überzeugend. Selten hat es einen Film gegeben, in dem die Effekte durchgehend und fast ständig so gut waren wie hier. Das Zusammenspiel der Spezial Effekte mit den realen Darstellern wirkt sehr überzeugend.

Man sieht dem Film sein gewaltiges (oder irrsinniges?) Budget von ca. 160 Millionen Dollar an. Allein in den USA spielte "Van Helsing" 120 Millionen ein, weltweit spielte er ca. 300 Millionen Dollar ein.


ABSCHLIESSEND
Alles in allem ist "Van Helsing" ein Horror-Film, wie es ruhig mehrere geben dürfte. Ein spannender und mitreissender Film, in dem es nicht mal besonders viele drastische Szenen gibt - auch das eine angenehme Abwechslung. Ein Film, den ich Horror-Fans uneingeschränkt empfehlen kann und dem man sich gewiss auch öfter ansehen wird.


DIE FIGUREN
Stephen Sommers hat für seinen Film mehrere klassische Figuren aus dem Horror-Genre benutzt (vielleicht etwas zu viele), wie den Vampir Dracula und Van Helsing. Beide stammen natürlich aus Bram Stoker's Roman "Dracula", obwohl Van Helsing inhaltlich hier sehr verändert wurde, was aber dem filmischen Genuss absolut keinen Abbruch tut.

Dr. Frankenstein und seine erschaffene Kreatur stammen natürlich aus Mary Woolstonecraft Shelley's Roman "Frankenstein", der schon mehrere Dutzend Male verfilmt wurde - mehr oder weniger werkgetreu (allerdings eher weniger als mehr). "Dr. Jekyll" und "Mr. Hyde" sind Figuren aus dem gleichnamigen Roman von Robert Louis Stevenson, der mit dieser Erzählung ebenfalls zwei Arche-Figuren aus dem Genre des Horror schuf. Auch Stevensons' Roman ist schon sehr oft verfilmt worden.


Die DVD zu "Van Helsing" bekommt man u.a. hier.


Friday, February 20, 2009

Diamantenfieber


"Diamantenfieber"

Inhalt: James Bond ist auf der Jagd nach Ernst Stavro Blofeld, dem Mörder seiner Ehefrau. Nach dem Ende der Jagd muss er sich wieder den üblichen Aufträgen stellen. Als Diamantenschmuggler getarnt, macht er sich auf die Suche nach den Hintermännern eines groß angelegten Diamanten-Diebstahls.

In Amsterdam nimmt er Kontakt mit der Schmugglerin Tiffany Case auf, mit der er Diamanten in die USA schmuggelt. Dort trifft Bond auf Felix Leiter, mit dem er schon mal gearbeitet hatte. Als Bond dahinterkommt, wofür die Diamanten wirklich gebraucht werden, ist es fast schon zu spät. Der Hintermann all dessen ist der tot geglaubte Blofeld.

England, 1971
Original-Titel: DIAMONDS ARE FOREVER

Darsteller:
Sean Connery (James Bond)
Jill St. John (Tiffany Case)
Charles Gray (Ernst Stavro Blofeld)
Lana Wood (Plently O'Toole)
Jimmy Dean (Willard Whyte)
Bruce Cabot (Albert R. Saxby)
Putter Smith (Mr. Kidd)
Bruce Glover (Mr. Wint)
Norman Burton (Felix Leiter)
Bernard Lee (M)
Demond Llewellyn (Q)

Drehbuch: Richard Maibaum und Tom Mankiewicz
nach dem gleichnamigen Roman von Ian Fleming
Produzenten: Albert R. Broccoli, Harry Saltzman
Regie: Guy Hamilton


HINTER DEN KULISSEN
Nachdem George Lazenby 1969 in "On Her Majesty's Secret Service" ("Im Geheimdienst Ihrer Majestät") gepielt hatte, waren die Ergebnisse nicht im Sinne der Produzenten. Die Fans hatten deutlich durch weniger Einnahmen gezeigt, dass sie mit dem neuen Darsteller nicht einverstanden waren.

Nach fünf James Bond-Filmen mit Sean Connery war man halt einfach zu sehr an Connery gewöhnt und ich bin der Ansicht, dass es jeder Schauspieler damals schwer (bis unmöglich) gehabt hätte, die Rolle nach Connery zu übernehmen.

Wie dem auch sei, es musste ein neuer Bond-Darsteller her, da man das Risiko nicht eingehen wollte, einen erneuten Film mit Lazenby zu drehen. So ging die Suche wieder los, in deren Verlauf auch Roger Moore gefragt wurde.

Gleichzeitig fragte man aber auch nach über drei Jahren wieder bei Connery an, ob der nicht doch wieder Lust hätte, die Rolle erneut zu spielen. Als man ihm dann einen Scheck mit einer Irrsinns-Gage unter die Nase hielt, sagte er zu und spielte 1971 in seinem sechsten Film als James Bond.


“Diamonds are forever” wurde der vorerst letzte (und der letzte offizielle) Film, in dem Sean Connery die Rolle des James Bond spielte. Unter manchen Fans gilt dieser Film nicht unbedingt als ein Musterbeispiel der Reihe. Zu wenig Action, zu wenig Spannung und auch etwas zuviel Albernheiten – siehe die beiden merkwürdigen Killer Mr. Wint und Mr. Kidd. Doch den damaligen Fans war es egal.

Connery’s letzter Auftritt als Bond spielte allein in den USA 43 Millionen Dollar ein, bei einem Budget von ca. 7 Millionen. Das war fast doppelt soviel wie der Vorgängerfilm in den USA in die Kassen fliessen ließ. Weltweit beliefen sich die Einnahmen von "Diamonds are forever" auf 116 Millionen Dollar.

Als Action-Film ist "Diamantenfieber" bestimmt nicht schlecht, aber innerhalb der Bond-Reihe wird er von vielen Fans zusammen mit dem 1974er Bond-Film "The Man with the Golden Gun" ("Der Mann mit dem goldenen Colt") als Schlußlicht der Reihe angesehen.


"Diamantenfieber" auf DVD gibt es u.a. hier.

Thursday, February 19, 2009

Der Hauch des Todes


Der Hauch des Todes

Inhalt: James Bond soll General Koskov, Mitglied des KGB, zur Flucht in den Westen verhelfen. Dabei trifft er auf die Cellistin Kara Milovy. Gemeinsam kommen die beiden Brad Whittaker, einem Waffenschieber, auf die Spur, die bis nach Afghanistan führt.



England, USA, 1986, 87
Original-Titel: THE LIVING DAYLIGHTS

Darsteller:
Timothy Dalton (James Bond)
Maryam d'Abo (Kara Milovy)
Jeroen Krabbe (General Koskov)
Joe Don Baker (Brad Whittaker)
John Rhys-Davies (General Pushkin)
Art Malik (Kamran Shah)
Andreas Wisniewski (Necros)
Thomas Wheatley (Saunders)
Desmond Llewelyn (Q)
Robert Brown (M)

Drehbuch: Richard Maibaum und Michael G. Wilson
nach der gleichnamigen Kurzgeschichte von Ian Fleming
Produzenten: Albert R.Broccoli, Michael G. Wilson
Regie: John Glen


HINTER DEN KULISSEN
Nach Roger Moore’s letztem Film übernahm Timothy Dalton die Rolle von James Bond und mit Dalton kam – meiner persönlichen Ansicht nach – einer der besten Darsteller der Rolle. Seine (leider nur) beiden Filme gehören für mich zu den oberen der Hitliste. Wobei mir sein zweiter Auftritt in “Lizenz zum Töten” noch besser gefiel als der erste Film.

“Der Hauch des Todes” ist ein solider, spannender und actionreicher Film, in dem neben Dalton Maryam d’Abo als sein Co-Star spielte.

Dalton wurde damals in der Presse als neuer Bond gefeiert, der den Filmen wieder mehr Realismus gab - doch genau das warf man ihm und seinen Filmen hinterher vor. Plötzlich fielen einigen “Experten” auf, wie schlecht seine Filme doch eigentlich waren und wie übel dieses war oder jenes. Finde ich ziemlich mies.

Allein in den USA spielte "The Living Daylights" 50 Millionen Dollar ein - bei einem Budget von 30 Millionen. Weltweit liess Dalton's Debüt-Film als James Bond die Einnahmen auf 191,2 Millionen Dollar auflaufen.


Wie alle anderen Bond-Filme, gibt es auch diesen auf DVD, u.a. hier.