"Nevada Pass"
Inhalt: Im tiefen Winter ist ein Armee-Zug unterwegs nach Fort Humboldt, um Medikamente gegen eine Epidemie abzuliefern, die dringend benötigt werden. Bei einem Aufenthalt steigt der US-Marshal Pearce mit seinem Gefangenen Deakin in den Zug, der wegen verschiedener Delikte gesucht wird.
Die Reise wird bald zum Alptraum, als erste Morde passieren. Als drei Wagons des Zuges während der Fahrt abgekoppelt werden, macht sich unter den restlichen Reisenden langsam Angst breit.
Deakin, der alles andere als ein Verbrecher ist, findet bei seinen Untersuchungen im Zug versteckt Waffenladungen. Und so langsam wird für ihn klar, was in Fort Humboldt tatsächlich passieren soll.
USA, 1975
Original-Titel: BREAKHEART PASSDarsteller:
Charles Bronson (Deakin)
Ben Johnson (Marshal Pearce)
Richard Crenna (Gouverneur Fairchild)
Jill Ireland (Marcia)
Charles Durning (O'Brien)
Ed Lauter (Major Claremont)
Bill McKinney (Pater Peabody)
David Huddleston (Dr. Molyneux)
Roy Jenson (Chris Banion)
Drehbuch: Alistair MacLean
nach seinem gleichnamigen Roman
Ausführender Produzent: Elliott Kastner
Produzent: Jerry Gershwin
Regie: Tom Gries
HINTER DEN KULISSEN
"Breakheart Pass" ist ein etwas anderer Western - ein Western mit einer guten und verwickelten Geschichte, die allerdings logisch und nachvollziehbar erzählt wird. In der relativen Enge des Zuges kann aufgrund der Geschichte und der Gegebenheiten schnell eine Atmosphäre von Spannung entstehen, die den Zuschauer auch so bald nicht mehr loslässt.
Die Darsteller liefern allesamt eine solide bis sehr gute Leistung ab. Charles Bronson als Agent in Tarnung spielt seine Rolle wirklich überzeugend und für die, die den Film zum erstenmal sahen, war die Enthüllung, dass Bronson's Rollenfigur ein Agent ist, wirklich eine kleine Überraschung.
Hollywood-Veteran Ben Johnson spielte hier seine ganze Professionalität und Routine aus und auch Richard Crenna (später bekannt als "Vorgesetzter" Trautman in "Rambo") und Jill Ireland als seine Tochter spielen überzeugend (Jill Ireland war von 1968 bis zu ihrem Tod 1990 die Ehefrau von Charles Bronson). Die weiteren Rollen sind mit zum Teil auch heute noch bei uns bekannten und gern gesehenen Nebendarstellern besetzt wie Charles Durning, Ed Lauter oder David Huddleston.
"Breakheart Pass" ist ein interessanter, zum Teil spannender und mitreißender Western, der neben der Enge des Zuges als Drehort zum Teil imposante und schöne Gegenden in den Aussenaufnahmen (die komplett in Idaho entstanden) zeigt.
Der Film ist aber auch ein härterer Western, der für seine Zeit damals schon ungewöhnlich hart war. Das stört ein bißchen (meiner Ansicht nach), ansonsten aber ist "Nevada Pass" ein rundum gelungener und spannender Western.
CHARLES BRONSON
Bronson wurde ab den 70er Jahren als Action-Held bekannt und wurde in diesem Genre eigentlich die nächsten Jahre nur noch erfolgreich. Das er auch Charakterrollen spielen konnte, wurde ihm viel zu wenig abverlangt.
Über Nebenrollen, die ihn meist als negativen Charakter zeigten, gelang dem am 3. November 1921 in Ehrenfield, Pennsylvania (unter dem Namen Charles Dennis Buchinsky), geborenen Bronson ein erster internationaler Erfolg, als er 1960 in dem heute berühmten Western "The magnificent seven" ("Die glorreichen Sieben") von John Sturges spielte.
Aber auch danach kamen nicht die erhofften Hauptrollen. Er bekam zwar Rollen angeboten wie in "Battle of the Bulge" ("Die letzte Schlacht", 1965) oder 1966 in "The Dirty Dozen" ("Das dreckige Dutzend") von Robert Aldrich, aber das waren selten Hauptrollen. 1968 ging er nach Italien, wo er endlich eine Hauptrolle in Sergio Leones "C'era una Volta il West" ("Spiel mit das Lied vom Tod") neben Henry Fonda bekam. Dieser Film machte Bronson berühmt, prädestinierte ihn aber auch für die Rolle des schweigsamen, actionbetonten Helden.
In dieser Art waren dann auch seine weiteren Rollen, die er in den USA später spielte: "Chato´s Land" ("Chatos Land", 1971), "Valdez il Mezzosangue" ("Wilde Pferde", 1973) oder "Mr. Majestyk" ("Das Gesetz bin ich") von 1974. Im selben Jahr spielte er als Paul Kersey unter der Regie von Michael Winner in dem Action-Film "Death Wish" ("Ein Mann sieht rot"), wo er seinen Rollentypus wieder spielte, diesmal aber auch eine Portion Selbstjustiz dazu gelegt wurde.
Das machte ihn natürlich zum Zielobjekt für gewisse Vorwüfe - die sich immer wieder steigerten, als es der Film auch noch gewagt hatte, Erfolg zu haben und 1981 auch noch eine Fortsetzung unter dem Titel "Death Wish II" ("Der Mann ohne Gnade") produziert wurde. Ein weiterer Teil kam 1985 als "Death Wish 3" ("Der Rächer von New York" in die Kinos. Diese drei Filme, sowie "The Mechanic" ("Kalter Hauch", 1972) und "The Stone Killer" ("Ein Mann geht überLeichen" (1973) drehte Bronson unter der Regie von Michael Winner. 1987 entstand noch "Death Wish 4: The Crackdown" ("Death Wish 4: Das Weiße im Auge"), diesmal aber unter der Regie von J. Lee Thompson. Als Abschluß der Reihe drehte Bronson noch 1994 "Death Wish V: The Face of Death" unter der Regie von Allan A. Goldstein.
Natürlich waren diese Filme nicht dazu angetan, sein Image zu ändern, und so waren auch seine späteren Rollen auf das Action-Genre beschränkt. Ende der 80er Jahre wechselte Bronson langsam zum Fernsehen und drehte auch dort noch interessante Filme wie eine Neuauflage von "The Sea Wolf" ("Der Seewolf", 1993).
1995 stand er dann als Polizist Paul Fein zum erstenmal in dem Film "Family of Cops" vor der Kamera, eine Rolle, die er in zwei weiteren Fernseh-Filmen spielte: 1997 in "Breach of Faith: Family of Cops II" und 1999 in "Family of Cops III: Under Suspicion". Dies war der letzte Film, in dem Charles Bronson zu sehen war.
Der Schauspieler starb im Alter von 91 Jahren am 30. August 2003 in Los Angeles an den Folgen der Alzheimer-Erkrankung.
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