"Sag niemals nie"
James Bond wird von seinem Chef in den Erholungsurlaub in ein Krematorium geschickt, wo er sich körperlich wieder in Top-Form begeben soll. Währenddessen werden zwei Raketen mit hoch gefährlichen Sprengköpfen von einer Organisation unter der Leitung von Ernst Stavro Blofeld entführt. Wenn die Raketen nicht hochgehen sollen, verlangt die Gruppe eine hohe Summe Lösegeld. James Bond reist auf die Bahamas, wo er nicht nur Maximilian Largo kennenlernt, sondern auch dessen Freundin Domino Petachi. Ihr Bruder hatte mit dafür gesorgt, das die Raketen von den Gangster entführt werden können. Als Bond Domino über Largo aufklärt, will sie ihm helfen, ihn unschädlich zu machen und die Raketen zu finden.
USA, England, 1982, 83
Original-Titel: NEVER SAY NEVER AGAIN
Darsteller:
Sean Connery (James Bond)
Klaus Maria Brandauer (Maximilian Largo)
Max von Sydow (Ernst Stavrol Blofeld)
Barbara Carrera (Fatima Blush)
Kim Basinger (Domino Petachi)
Bernie Casey (Felix Leiter)
Drehbuch: Lorenzo Semple, Jr. (Ian La Frenais & Dick Clement; beide im Vorspann ungenannt)
Story: Kevin McClory, Jack Whittingham, Ian Fleming
Ausführender Produzent: Kevin McClory
Produzent: Jack Schwartzman
Regie: Irvin Kershner
HINTER DEN KULISSEN
Als 1982 bekannt wurde, das ein James Bond-Film außerhalb der offiziellen Reihe produziert werden sollte, ging ein Aufschrei durch das Lager der Bond-Fans - allerdings nur durch die Hälte.
Während sich die eine Hälfte darüber aufregte, das ausgerechnet Sean Connery, der Ur-Bond, in einem Konkurrenz-Film spielte, freute sich die andere Hälfte nicht nur darüber, das Connery wieder als Bond zu sehen war - völlig egal, ob in einem offiziellen oder inoffiziellen.
Man freute sich auch darüber, zwei Bond-Filme in einem Jahr sehen zu können - etwas, was es bis dato und auch danach noch nie gab. Denn während die Arbeiten an Connery's Comeback begannen, drehte Roger Moore seinen sechsten offiziellen Einsatz als James Bond in "Octopussy" ("Octopussy", 1983).
Moore's Film kam dann am Ende eher in die Kinos und schnitt auch an den Kassen allgemein etwas besser ab als Connery's Film. Jedoch wurden beide Filme von den Fans mit offenen Armen (und Geldbeuteln) aufgenommen; also kein Film war ein finanzieller Flop - ganz im Gegenteil.
Obwohl "Never say never again" also eigentlich der 13. Film der Reihe wäre, ist er es nicht, da es kein offizieller Bond-Film ist. Es durfte im Vorspann nicht die typische Eröffnungs-Sequenz benutzt werden und es durften auch nur die Figuren verwendet werden, die in der Vorlage "Thunderball" auftraten - keine andere Personen der Hauptfiguren. So gilt dann auch als 13. Bond-Film nicht dieser, sondern "Octopussy".
DIE VORGESCHICHTE
Als Ende der 50er / Anfang der 60er Jahre Pläne für eine James Bond-TV-Serie Gestalt anzunehmen schien, erdachte Autor Ian Fleming mit Kevin McClory und anderen die Grundidee zu "Thunderball". Als die Serie doch nicht in Produktion ging, benutzte Fleming in gutem Glauben diese Idee für seinen Roman "Thunderball".
Kevin McClory ging sofort gerichtlich dagegen vor und nach mehreren Prozessen gewann McClory mit dem Ergebnis, das er als Co-Autor bei den Büchern genannt wurde und er außerdem die Verfilmungsrechte an "Thunderball" erhielt. So entstand der reguläre Film "Thunderball" unter McClory's Zusammenarbeit und er hatte außerdem fortan das Recht, diese Story - aber nur diese Story - weiterhin zu verfilmen. Faktisch gesehen so oft er wollte.
Als Timothy Dalton Anfang der 90er Jahre seine James Bond-Rolle aufgab (was ich damals sehr bedauert habe), gingen ernsthafte Gerüchte um, das Kevin McClory seine Verfilmungsrechte zu "Thunderball" nutzen und mit Dalton als James Bond diese Story unter dem Titel "Warhead" neu verfilmen wollte - leider wurde daraus nichts.
WIESO "SAG NIEMALS NIE"?
Über den merkwürdigen Titel dieses James Bond-Films wunderte man sich damals allgemein. Entstanden ist der Titel auch nur als ein ironischer Hinweis auf Sean Connery.
Als Connery 1971 nach seinem sechsten Bond-Film "Diamonds are forever" ("Diamantenfieber") seine Rolle aufgab, sagte er sinngemäß, das er die Rolle nie mehr spielen wollte.
Als er nun 1982 doch wieder seine Zustimmung gab, wurde diese seine Aussage als ironische Anspielung benutzt, nach dem Motto: "Sag niemals nie" - "Never say never again". Über diesen Titel mag jeder selber entscheiden, was davon zu halten ist.......
ABSCHLIESSEND
Heute hat "Never Say Never Again" unter den meisten Fans einen ziemlich guten Ruf. Wenn es also auch kein "echter" James Bond-Film ist, so sollte man das einfach vergessen und nur Sean Connery noch ein letztes Mal in "seiner" Rolle genießen.
Wie die offiziellen Bond-Filme, so gibt es auch "Sag niemals nie" schon lange zu kaufen. Zunächst auf VHS und seit Jahren natürlich auch schon auf DVD, wie auch hier.
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