John Carpenter's nächster Film wurde mit einem der höchsten Budgets produziert, die er jemals hatte. Und "Big Trouble in Little China" wurde (unverdientermaßen übrigens) zum Flop.
BIG TROUBLE IN LITTLE CHINA
(Big Trouble in Little China)
USA, 1985, 86
Darsteller:
Kurt Russell (Jack Burton)
Kim Cattral (Gracie Law)
Dennis Dun (Wang Chi)
James Hong (David Lo Pan)
Victor Wong (Egg Shen)
Kate Burton (Margo)
Donald Li (Eddie Lee)
Carter Wong (Thunder)
Peter Kwong (Rain)
James Pax (Lightning)
US-Kino-Start: 2. Juli 1986
Deutscher Kino-Start: 18. September 1986
Drehbuch: Gary Oldman & David Z.Weinstein
Adaption: W.D. Richter
Ausführende Produzenten: Keith Barish, Paul Monash
Produzent: Larry J.Franco
Regie: John Carpenter
"Big Trouble in Little China war erneut eine Großproduktion, die Carpenter für die "20th Century Fox" drehte. Eigentlich, so ließ er damals auch vor diesem Film schon verlauten, mochte er Filme mit grossem Budget nicht, lieber mache er kleinere Filme, in denen man mehr Fantasie einsetzen müsse. Dennoch drehte er zunächst noch diesen Film, der sich zu einem riesigen Reinfall entpuppte.
Die Kosten hierfür beliefen sich auf ca. 25 Millionen Dollar und in den USA kamen die Einnahmen nicht über 11,1 Millionen Dollar hinaus. Das ließ sich auch durch die Auslandseinnahmen nicht mehr ausgleichen. Dabei ist der Film alles andere als schlecht, nur ein Horror-Film ist es nicht.
Der Inhalt: Trucker-Fahrer Jack Burton gewinnt beim Spielen mit seinem Freund Wang über 1.000 Dollar, das Schlechte daran ist, das dieser das Geld nicht bei sich hat. Um es zu holen, müssen die beiden erst zm Flughafen, um Wang´s zukünftige Frau abzuholen.
Die aber wird entführt und auf der Suche nach ihr bekommen es Jack, sein Freund und dessen Bekannte Gracie Law mit jeder Menge asiatischer Mythen und Magie zu tun.
Einordnen kann man "Big Trouble in Little China" in das Genre der Fantasy. Es gibt hier geheimnisvolle Menschen, Kulte und ähnliches. Sagengestalten, die plötzlich lebendig werden und mit magischen Elementen nur so um sich werfen.
Eigentlich die Zutaten für einen erfolgreichen Film, aber der kam damals wahrscheinlich zur falschen Zeit. Für Genre-Fans jedenfalls bietet "Big Trouble in Little China" einiges an Spaß und guter Unterhaltung.
ENTSTEHUNG
Dieser Film markierte die vierte Zusammenarbeit zwischen Carpenter und Kurt Russell. Das Studio wollte für die Rolle von Jack Burton unbedingt Jack Nicholson oder Clint Eastwood, doch Carpenter bestand darauf, dass Russell die Rolle spielte. Das Studio bestand aber auf ihren Vorgaben und erst, als sowohl Nicholson als auch Eastwood (aus welchen Gründen auch immer) absagten, wurde Kurt Russell engagiert.
Die "20th Century Fox" kam auf Carpenter zu und bot ihm das Drehbuch zu diesem Film an. Nach dem Studium des Skripts war er so begeistert, das er sogar das Angebot von "Paramount" ablehnte, den Film "The Golden Child" ("Auf der Suche nach dem goldenen Kind") mit Eddie Murphy zu leiten.
Bald aber schon begannen die Unstimmigkeiten, denn das Buch, das Carpenter so begeistert angenommen hatte, war von W.D. Richter. Auf dem Drehbuch, das Carpenter zum Drehstart bekam, standen die Namen Gary Goldman und David Weinstein.
Goldman und Weinstein hatten damals den ersten Entwurf geschrieben, der im Auftrag der "Fox" entstand. Dieser aber lag schon längere Zeit auf Eis und von dem Plan, den Film jetzt zu machen, wussten die beiden Autoren zunächst gar nichts.
Die Version von Richter, die Carpenter hatte und von der er begeistert war, war eine etwas geänderte Version. Nach längerem Tauziehen einigte man sich darauf, Gary Goldman und David Weinstein als die Autoren im Vorspann zu führen und W.D. Richter als derjenigen, der das Original-Buch adaptiert hatte.
Carpenter wolle auf jeden Fall die humorbetonte Seite des Drehbuches beibehalten, und das ging (soweit ich das beurteilen kann) auch in der deutschen Synchronisation nicht unter. Auch übernahm Carpenter Richter's Änderung, die Handlung in die 80er Jahre zu verlegen; im Original-Skript spielte sie noch um die Jahrhundertwende und die Hauptfigur war kein Lastwagenfahrer, sondern ein Cowboy.
Obwohl die dreimonatigen Dreharbeiten bereits im Januar 1986 abgeschlossen waren, kam der Film erst im Juli 1986 in den USA in die Kinos. Carpenter hatte sich für die Nachbearbeitung soviel Zeit ausgedungen, wie er seiner Meinung nach brauchen würde.
KIM CATTRAL als Gracie Law
Die weibliche Hauptrolle spielte Kim Cattral, die schon seit vielen Jahren in Film und Fernsehen zu sehen war. Sie begann 1975 mit ersten Rollen im Fernsehen, bei dem sie auch fast immer blieb. Kinorollen waren zu Anfang spärlich. Sie spielte Gast-Rollen in diversen TV-Serien und trat in TV-Filmen und -Mini-Serien auf.
Unter dem Namen Kim Victoria Cattrall wurde sie am 21. August 1956 in Liverpool geboren, sie ging mit ihrer Familie später aber nach Kanada, wo sie in Vancouver aufwuchs. Schon mit elf Jahren stand sie auf der Bühne und spielte ihre erste Rolle in "Rosebud" auf Empfehlung von Otto Preminger. Diese Rolle spielte sie auch in der Filmversion von 1975, das gleichzeitig ihr Film-Debüt war (mit Peter O´Toole).
Nach einem kurzen Aufenthalt in Deutschland zog sie mit ihrem Mann Larry Davis (den sie am 31. Mai 1977 geheiratet hatte) in die USA und begann dort ab 1977 Gastrollen in verschiedenen Serien zu spielen. Diese Ehe wurde 1979 annulliert.
Nach Auftritten in mehreren TV-Serien kam dann langsam der Kino-Film auf sie zu und sie erreichte erste Aufmerksamkeit 1984 in der Komödie "Police Academy", die sich zu einem Überraschungs-Erfolg entwickelte. Sie war danach zu sehen in teils erfolgreichen Filmen wie "Hold Up" ("Der Boß", 1985, mit Jean-Paul Belmondo), "Mannequin" (1986), "Masquerade" (1988), "Midnight Crossing" (1988), "Return of the Musketeers" (1989), "Star Trek VI - The Undiscovered Country" ("Star Trek VI - Das unentdeckte Land", 1989) oder "Bonfire of the Vanities" ("Fegefeuer der Eitelkeiten", 1990).
Sie spielte auch in den letzten Jahren viel im Fernsehen und weniger fürs Kino. International bekannt wurde sie dann 1998 durch ihre Rolle als Samantha Jones in der TV-Serie "Sex and the City", die in vielen Ländern (auch bei uns) erfolgreich lief. Die Serie wurde 2004 nach 94 Episoden eingestellt. In dieser Serie spielte sie zusammen mit Sarah Jessica Parker (als Carrie Bradshaw), Kristin Davis (als Charlotte York) und Cynthina Nixon (als Miranda Hobbs).
Aber das Ende der Serie war noch nicht ganz das Ende des Themas: Letztes Jahr lief der Kinofilm "Sex and the City" (2007, 08) ziemlich erfolgreich in den Kinos. Der von Michael Patrick King inszenierte Film spielte (nur in den USA!) die Summe von 152,6 Millionen Dollar ein - bei einem Budget von ca. 65 Millionen Dollar.
Über eine Fortsetzung wurde da schon bald nachgedacht. "Sex and the City 2" befindet sich zur Zeit in der Vor-Produktion, in der also noch nichts richtig spruchreif ist. Der Film soll nicht vor 2011 in die Kinos kommen. Aber wenn der Erfolg da ebenso wird wie im ersten Teil, dann steht weiteren Filmen wohl nicht viel im Weg.
"Big Trouble in little China" gibt es in verschiedenen Versionen auf DVD. Hier in einer "Special Edition" mit 2 DVDs.
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