"Die Körperfresser kommen"
Inhalt: Elizabeth Driscoll, Mitarbeiterin beim Gesundheitsamt, entdeckt eines Tages, das ihr Lebensgefährte Geoffrey nicht mehr derselbe ist. Er handelt und gibt sich ihr gegenüber völlig gefühllos. Sie erzählt dies ihrem Kollegen Matthew Bennell, der aber vorerst alles noch als Nervosität oder Einbildung abtut.
Bald aber häufen sich ähnliche Vorfälle, mehrere Menschen aus seiner privaten Umgebung geben an, die ihnen vertrauten Personen seien nicht mehr sie selber, sie würden sich innerlich völlig verändert haben.
Elizabeth und Matthew entdecken bei Bekannten einen merkwürdig aussehenden Toten, der aber kurz danach spurlos verschwunden ist. Die Veränderungen, die mit vielen Menschen vorgehen, werden den nun immer deutlicher.
Dann findet Matthew im Haus von Elizabeth und ihres Freundes eine perfekte Kopie von Elizabeth, woraufhin er die echte Elizabeth sofort mitnimmt und verschwindet.
Beide merken nun, dass immer mehr Menschen verändert worden sind und finden bald heraus, dass dies immer im Schlaf geschieht. Bei ihrer Suche stossen die beiden auf eine regelrechte Fabrik, in der die perfekten Kopien der Menschen hergestellt weden. Als Matthew einen Weg finden will, dagegen etwas zu tun, schläft Elizabeth ein und ist einen Moment später nicht mehr sie selbst. Nun hat Matthew allein die Aufgabe, die Fabrik zu zerstören.
USA, 1978
Original-Titel: INVASION OF THE BODY SNATCHERS
Darsteller:
Donald Sutherland (Matthew Bennell)
Brooke Adams (Elizabeth Driscoll)
Leonard Nimoy (Dr. David Kibner)
Jeff Goldblum (Jack Bellicec)
Veronica Cartwright (Nancy Bellicec)
Art Hindle (Dr. Howell)
Lelia Goldoni (Katherine Hendley)
Kevin McCarthy (Dr. Miles J. Bennell)
Drehbuch: W. D. Richter
nach dem Roman "The Body Snatchers" von Jack Finney
Produzent: Robert H. Solo
Regie: Philip Kaufman
HINTER DEN KULISSEN
"Invasion of the Body Snatchers" ist ein Remake, das Original drehte Regisseur Don Siegel 1956 mit Kevin McCarthy und Dana Wynter (die beide hervorragend spielten) in den Hauptrollen. Bei uns lief der Film zunächst als "Die Dämonischen" und später als "Die Invasion der Körperfresser".
Regisseur Siegel wollte schon in seiner Version ein negatives Ende haben, also ohne Happy-End. Doch das produzierende Studio zwang ihm Änderungen auf, man wollte damaks keinen so pessimistischen Schluss haben. In dem von Philip Kaufman gedrehten Remake aber gibt es kein Happy-End - wie das aussieht, das verrate ich hier nicht, weil ich sonst einen sehr guten und eindringlichen Schluss verraten würde.
Don Siegel's Version von 1956 ist zu Recht ein Klassiker der Science-Fiction und auch Kaufman gelang es, ein recht eindrucksvolles Remake auf die Beine zu stellen. Für seine Version nahm er allerdings viele kleine Änderungen an vor. Die Grundgeschichte bliebt logischerweise erhalten, aber es ist eben vieles anders.
Die Geschichte spielte hier im San Francisco der (damals) aktuellen Zeit - also um 1978. Die erste Version spielte in einer kalifornischen Kleinstadt. Die Hauptfigur war im ersten Teil ein Arzt, in dieser Version ist er ein Inspektor beim Gesundheitsamt und die beiden Hauptfiguren sind hier auch kein Paar im eigentichen Sinne usw usw.
Der Film erreicht aber nicht ganz die Intensität und die Eindringlichkeit (und auch die Spannung) des Films von Don Siegel. Wenn ich also eine Version bevorzugen sollte, dann würde ich ganz klar die 1956er Version wählen. Philip Kaufman´s Fassung hat einen entscheidenen Fehler oder Makel: sie ist ganz einfach zu lang!
Bevor noch die Mitte des Films erreicht ist, stellte sich bei mir trotz der herrschenden stimmungsvollen Bedrohung irgendwann etwas Desinteresse ein - und nicht, weil ich die Original-Version (und damit die eigentliche Handlung) bereits kannte, sondern weil nach den Einleitungen in die Handlung einfach zu wenig passierte.
Die unheimliche Atmosphäre, die durch die allmählich anschwellende Bedrohung aufkommt, wird zwar sehr gut erzählt, aber sie dauert zu lange - sie nutzt sich irgendwann ab. All das hätte man kürzer erzählen können, so wie Don Siegel in seiner Version. Dort ist diese Atmoshäre ebenso zu spüren, aber sie würgt die Spannung nicht ab, sie steigert sie, bis die Handlung dann wieder weitergeht.
Bei Philip Kaufman´s Version geht sie über die Spannung hinaus und verflacht dann bald, so das die Langatmigkeit aufkommt. Man muß also etwas Geduld aufbringen, will man in der Handlung bleiben. Aber - um keine Mißververständniss aufkommen zu lassen - die Geduld, die man aufbringen muß, lohnt sich, denn für ein Remake ist der Film erstaunlich gut.
Die Schauspieler (und zwar alle Hauptdarsteller) spielen sehr gut, obwohl ich kein grosser Fan von Donald Sutherland bin, in diesem Film aber wirkt er mehr als überzeugend. Auch - und vor allem - Brooke Adams spielt ihre Rolle hervorragend. Etwa ab der Mitte des Films, als klar wird, das ihre Wahrnehmung über die veränderten Menschen richtig ist, läuft sie zur Hochform auf. Später die Verzweiflung, als beide erkennen, das wahrscheinlich schon die ganze Stadt umgewandelt worden ist, verkörpern beide absolut glaubwürdig.
Leonard Nimoy in der Rolle des Psychiaters Dr. Kibner spielt ebenfalls sehr überzeugend. Er zeigt hier deutlich, dass er sehr viel mehr als nur die Rolle des Mr. Spock beherrscht. Aber auch die Nebendarsteller wie Jeff Goldblum und Veronica Cartwright (gerade die Szene mit ihr im Finale, die ich schon angesprochen habe) liefern exzellente Leistungen ab.
Die finanzielle Seite lag bei diesem Film sehr günstig. Bis Ende 1978 hatte Kaufman's Remake in den USA bereits schon die Summe von 24,9 Millionen Dollar eingespielt bei einem Budget von gerade mal 3,5 Millionen.
WEITERE TEILE
Philip Kaufmans Version war aber nur das erste Remake des Stoffes, zwei weitere sollten bis heute folgen. 1993 drehte Regisseur Abel Ferrara "Body Snatchers" ("Body Snatchers - Angriff der Körperfresser") mit Gabrielle Anwar, Terry Kinney, Billy Wirth und Christine Elise.
Ferrars Version wich wiederrum gänzlich in der äußeren Handlung von den beiden ersten Versionen ab: bei ihm kommt der Teenager Marti (Gabrielle Awar) mit ihrem Vater in eine neue Kaserne, wo sich dann die Menschen verändern. In den Grundzügen läuft die Handlung genauso ab, auch hier sind es ausserirdische Wesen, die die Menschen im Schlaf übernehmen und deren Gestalt annehmen.
Diese neuen inhaltlichen Wendungen erdachten Raymond Cistheri und Larry Cohen, nach denen dann Stuart Gordon, Dennis Paoli und Nicholas St. John das fertige Drehbuch schrieben.
Ein weiters Remake wurde 2005 begonnen: der gebürtige Hamburger Oliver Hirschbiegel drehte mit Nicole Kidman, Daniel Craig, Jeremy Northam und Jackson Bond "Invasion" ("Invasion"). Doch der Film lag lange auf Eis, bevor 2007 mit Nachdrehs begonnen wurde, erst dann kam der Film in die Kinos.
Doch dieser Version war kein Glück beschieden. Nach den (von James McTeigue inszenierten) Nachdrehs startete der Film in den USA und entpuppte sich als finanzieller Reinfall. Bis Ende 2007 flossen gerade mal 15 Millionen Dollar in die Kassen - dagegen stand das Budget von ca. 80 Millionen.
Auf DVD gibt es den Film u.a. hier.
Hallo!
ReplyDeletewürdest du bitte nur noch über Horror schreien? ich lese jeden Tag dein Abo und bin sehr stolz darauf. Aber bitte bitte bitte mehr mehr mehr aktuellen Horror. Die Empfehlungen von dir sind (im Bereich horror) sehr veraltet... gibt so krasse neue Horrormovies.
Danke schön.
Hallo,
ReplyDeletedanke für deinen Kommentar.
Ausschließlich über Horror zu schreiben, würde nicht so richtig gehen, da mancher Leser sich auch für andere Filme interessiert - gerade für die aktuellen.
Bei Horrorfilmen ist es nun mal so, dass ich sehr gerne die älteren Filme sehe. Aber ich werde deine Anregung auf jeden Fall mal aufgreifen und etwas über aktuellere Horrorfilme einstellen.
Viele Grüße
Thomas
... dem kann ich mich nur anschliessen. Mehr über aktuelle Horrorfilme, lieber Autor! :D
ReplyDeleteLieber Autor, noch eine Ergänzung... empfiehlt es sich nicht, diesen Artikel auch in der Kategorie Grusel/Horror abzulegen? Artikel wäre dann auf jeden Fall einfacher zu finden. Viele Grüsse, Dino.
ReplyDeleteHallo,
ReplyDeletedie Anregung wird in nächster Zukunft umgesetzt. Teilweise ist sie es schon. Der aktuelle Beitrag ist ein Film, der in den Horror-Bereich geht.
Hallo!
ReplyDeleteTeilweise ist es schon in der Kategorie Grusel/Horror? Was meinen Sie damit? Dann muss ich das wohl übersehen haben, weil ich dort gestern den Artikel nicht gefunden habe.
Trotzdem vielen Dank,
Dino
Hallo!
ReplyDeleteIch meinte den aktuellen Beitrag, den man teilweise auch in das Genre des Horrors einordnen kann, wenn auch nicht gänzlich.
Das verstehe ich leider nicht.
ReplyDeleteNochmal meine Frage:
"empfiehlt es sich nicht, diesen Artikel auch in der Kategorie Grusel/Horror abzulegen? Artikel wäre dann auf jeden Fall einfacher zu finden. "
Sie haben geantwortet:
"die Anregung wird in nächster Zukunft umgesetzt. Teilweise ist sie es schon."
Liebe Grüsse
Also: gemeint war die Anregung, mehr aktuelle Horrorfilme einzubringen. Diese Anregung ist damit teilweise umgesetzt worden.
ReplyDeleteAchso dann hatten Sie einfach nur falsch geklickt und im falschen Thread geantwortet. Und was meinen Sie zu meiner aktuellen Frage in diesem Thread?
ReplyDeleteDie Körperfresser kommen...
ReplyDeleteEin Angestellter einer US-amerikanischen Gesundheitsbehörde findet entdeckt bei einer Hotelüberprüfung neuen – noch nicht bekannten – Mikroorganismus, den er später auch den Blumen findet, die ihm seine Assistentin Elizabeth ins Büro stellt...