Monday, October 19, 2009

Hart aber Herzlich (1/2)


HART ABER HERZLICH
(HART TO HART)
Amerikanische TV-Serie
von 1979 - 1984

5 Staffeln
Pilotfilm und 109 ca. 45minütige Episoden
sowie 8 TV-Filme von 1993 - 1996

Serien-Konzept: Sidney Sheldon

Produktion: Spelling-Goldberg Productions; Rona II; Columbia Pictures Television
Ausführende Produzenten: Aaron Spelling, Leonard Goldberg (110 Episoden, 1979 - 1984)




HAUPTROLLEN
ROBERT WAGNER als Jonathan Hart (110 Episoden, 1979 - 1984 / 8 TV-Filme, 1993 - 1996)
STEFANIE POWERS als Jennifer Hart (110 Episoden, 1979 - 1984 / 8 TV-Filme, 1993 - 1996)
LIONEL STANDER als Max (110 Episoden, 1979 - 1984 / 5 TV-Filme, 1993 - 1995)

sowie
LEE WILKOF als Stanley Friesen (11 Episoden, 1979 - 1982)
WYNN IRWIN als Lieutenant Grey (10 Episoden, 1981 - 1982)
MIMI MAYNARD als Deanne (9 Episoden, 1979 - 1982)
LYMAN WARD als Lieutenant Draper (4 Episoden, 1983)
JON CUTLER als Lieutenant Montgomery (3 Episoden, 1979 - 1980)
RICHARD B. SHULL als Lieutenant Gillis (3 Episoden, 1980 - 1982)
DOUG HALE als Lieutenant Croyden (3 Episoden, 1984)


SERIEN-KONZEPT
Manche Serienideen wirken auf den ersten Blick nicht sehr vertrauenserweckend, so auch bei "Hart to Hart". Ein Ehepaar, dass immer wieder in Kriminalfälle verwickelt wird, geht ihren Abenteuern nach.

Das hört sich nicht unbedingt nach einer Serie an, die erfolgversprechend ist, dennoch wurde sie es. "Hart to Hart" startete mit genau diesem Konzept im August 1979 mit dem Pilotfilm im US-Fernsehen. Die Serie wurde ein Erfolg, nicht nur in den USA, sondern in vielen Ländern.

Die Hauptdarsteller wurden - beispielsweise bei uns - oft mit dieser Serie in Verbindung gebracht; andere Rollen gerieten sogar etwas in Vergessenheit, so sehr wurden Robert Wagner und Stefanie Powers mit dieser Serie in Zusammenhang gebracht.

Ende der 70er Jahre bot der Schriftsteller Sidney Sheldon CBS ein Skript mit dem Titel "Double Twist" an. In diesem Skript ging es um ein Ehepaar, die beide als Spione tätig waren. Es bestand Interesse - vor allem von Seiten des damals schon erfolgreichen Produzenten Aaron Spelling, der zu dieser Zeit sehr oft mit Leonard Goldberg zusammen arbeitete.

Die Grundidee gefiel den beiden, doch die Sache mit den Spionen wollten sie nicht dabeihaben. Man wandte sich an Tom Mankiewicz, der das Skript dann umschrieb und mit dem neuen Titel "Hart to Hart" kam. Der gleichnamige Pilotfilm ging im August 1979 über den Sender.

Nach Mankiewicz' Bearbeitung wurde aus dem Ehepaar dann der Selfmade-Millionär Jonathan Hart und seine Ehefrau Jennifer. Mit von der Partie waren von Anfang an Butler Max und der Hund, der in der deutschen Synchronisation (dümmerlicherweise) "Friedwart" hieß - im Original aber "Freeway".


DIE SERIE
Für die Rolle des Jonathan Hart wollte man damals unbedingt Cary Grant haben, doch wäre dies mit Sicherheit in die Hose gegangen. Nichts gegen Cary Grant, aber der war 1979 bereits 75 Jahre alt und hätte in dieser Rolle wirklich deplaziert gewirkt.

Auch Stefanie Powers war nicht die erste Wahl der Produzenten. Im Gespräch waren Suzanne Pleshette oder Lindsay Wagner, die ein Jahr vorher (1978) ihre eigene Serie "The Bionic Woman" ("Die Sieben-Millionen-Dollar-Frau") abgeschlossen hatte. Die Rolle der Jaime Sommers hatte sie in 56 Episoden (von 1976 an) gespielt.

Doch aus welchen Gründen auch immer kam es zu dieser Konstellation nicht und als die Harts wurden schließlich Robert Wagner und Stefanie Powers engagiert. Zusammen mit Lionel Stander als ihr Butler Max spielten sie dann bis 1984 in 109 Episoden.

Übrigens: das Haus der Harts, dass man in den Episoden öfter von außen sieht, war kein Studio-Haus, sondern existierte wirklich, war aber kein Haus des Studios. Es gehörte Dick Powell und stand im Mandeville Canyon in Los Angeles.


Anfang der 90er Jahre wurden einige alte TV-Serien mit neuen TV-Filmen reaktiviert, zum Beispiel "Perry Mason" oder "Detektiv Rockford". Und auch "Hart aber herzlich" wurde den Fans wieder auf die heimischen Bildschirme gebracht.

Ab 1993 wurden acht TV-Filme produziert, in der wieder die alte Besetzung zu sehen war. Lionel Stander konnte aber nur in den ersten fünf Filmen mitspielen, denn er starb Ende 1994.

Der letzte der acht Filme, der 1996 produzierte "Hart to Hart: Till Death do us Part" ("Hart aber herzlich - Operation Jennifer") lief in den USA am 25. August 1996 - exakt 17 Jahre später als der Pilotfilm der Original-Serie.


DIE SERIE IN DEUTSCHLAND
Hierzulande begann die ARD die Serie ab Oktober 1983 auszustrahlen. Es wurden aber (natürlich!) nicht alle Folgen gesendet. Bis September 1985 konnte man lediglich 90 Episoden sehen.

Ab Juni 1990 begann dann Pro 7 die restlichen Folgen zu senden und schaffte es auch, dieselben Sprecher zu bekommen, die schon in der Erstausstrahlung die Schauspieler synchronisierten. Das waren Joachim Kerzel als Jonathan Hart, Joseline Gassen als Jennifer Hart und Arnold Marquis, der seine unverwechselbare Stimme Lionel Stander lieh (Marquis verstarb am 24. November 1990).


DIE SYNCHRONISATION

Dialogbuch: Heinz Freitag (die Episoden der ARD-Ausstrahlung)
Dialogbuch: Marianne Gross (die Episoden der Pro 7-Ausstrahlung)

Dialog-Regie: Heinz Freitag (die Episoden der ARD-Ausstrahlung)
Dialog-Regie: Joachim Kerzel (die Episoden der Pro 7-Ausstrahlung)

SPRECHER
JOACHIM KERZEL spricht Robert Wagner (als Jonathan Hart)
JOSELINE GASSEN spricht Stefanie Powers (als Jennifer Hart)
ARNOLD MARQUIS spricht Lionel Stander (als Max)
JOCHEN SCHRÖDER spricht Lionel Stander (als Max in den TV-Filmen von 1993 - 1995)


JOACHIM KERZEL spricht Robert Wagner
Joachim Kerzel ist einer der bekanntesten Synchronsprecher in Deutschland. Wohl jeder, der sich fürs Kino und Fernsehen interessiert, hat seine Stimme schon mal gehört. Seit den 70er Jahren ist er als Synchronsprecher tätig und arbeitet seit geraumer Zeit auch als Synchron-Regisseur, so auch bei den neuen "Hart aber herzlich"-Episoden, die 1990 erstmals gesendet wurden.

Kerzel ist schon länger Stammsprecher für Robert Wagner, aber beileibe nicht nur für ihn. Er spricht in mehreren Dutzend Filmen Schauspieler wie Dennis Hopper, Harvey Keitel, Jack Nicholson, Dustin Hoffman, Anthony Hopkins oder Jean Reno.

Auch in Fernseh-Serien war er zu hören, er sprach Lloyd Bochner als Cecil Colby in "Der Denver-Clan", er sprach den Prolo für "Outer Limits - Die unbekannte Dimension", Alex Cord in "Airwolf", Wayne Newton in "Fackeln im Sturm", David Selby 1981 in der Serie "Flamingo Road" und er war als Sprecher und als Dialog-Regisseur tätig in David Lynch's Serie "Twin Peaks" (1990 - 1991).

Joachim Kerzel wurde am 10. Dezember 1941 in Hindenburg geboren, das lag damals in Deutschland, heute in Polen. Er war mit Maria Körber verheiratet.

Kerzel sprach Robert Wagner bereits in über 20 Filmen, daneben auch in Serien-Arbeiten Wagner's, so auch in "Fackeln im Sturm", "Boston Legal", in "Two and a Half Men", wo er eine wiederkehrende Rolle spielte und in der zweiten Synchronfassung der Serie "It Takes a Thief" ("Ihr Auftritt, Al Mundy").

Kerzel ist außerdem vielbeschäftigt als Sprecher in Hörspielen und Hörbüchern. So ist er seit 2000 der Erzähler in den neuen Hörspielen der erfolgreichen Roman-Heftserie "John Sinclair", die seit 2000 von "WortArt" aufwendig und erfolgreich produziert werden.

Die erste Staffel der Serie gibt es u.a. hier zu kaufen.


Teil 2 der Reihe folgt demnächst.

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