"Das Ding aus einer anderen Welt"
Inhalt: Antartkis, im Winter 1982: eine Gruppe von 12 Forschern ist schon eine geraume Zeit in völliger Einsamkeit dort, um wissenschaftliche Untersuchen und Forschungen anzustellen.
Eines Tages fliegt ein Hubschrauber in ihr Lager, der offensichtlich einen flüchtenden Hund mit Handgranaten und Gewehren jagt. Als der Hubschrauber gelandet ist, gerät dem Piloten eine Handgranate außer Kontrolle und explodiert im Hubschrauber. Die Männer müssen den Norweger erschießen, der wie wild auf den Hund ballert und dadruch auch einen der Forscher verletzt.
Die Wissenschaftler fliegen daraufhin zum Lager der Norweger, wo sie ein einziges Chaos entdecken, aber keinen Lebenden mehr. Die mitgenommenen Unterlagen unterrrichten sie insofern, das die Norweger irgendetwas aus dem Eis freigelegt haben, was seit tausenden von Jahren dort lag.
Was dort auch im Eis lag, hat die norwegische Station und die Forscher umgebracht und nun ist es bei den US-Forschern. Irgendwann in der Nacht beginnt der norwegische Hund sich auf gefährliche Weise zu verändern.
USA, 1981, 82
Original-Titel: THE THING
Besetzung:
Kurt Russell (R. J. MacReady)
A. Wilford Brimley (Blair)
T. K. Carter (Nauls)
David Clennon (Palmer)
Keith David (Childs)
Richard Dysart (Dr.Copper)
Charles Hallahan (Norris)
Peter Malony (Bennings)
Richard Masur (Clark)
Donald Moffat (Captain Garry)
Joel Polis (Fuchs)
Thomas Waites (Windows)
Drehbuch: Bill Lancaster
nach der Kurzgeschichte "Who goes there?" (1938) von John W.Campbell, Jr.
veröffentlich unter dem Pseudonym Don A.Stuart
Produzenten: David Foster, Lawrence Turman
Regie: John Carpenter
HINTER DEN KULISSEN
1938 erschien eine Kurzgeschichte mit dem Titel "Who goes there?" von dem späteren Herausgeber des "Astounding"-Magazins Don A.Stuart (einem Pseudonym von John W.Campbell, Jr.). In dieser Geschichte ging es um einen Außerirdischen, der die Menschen in einer Forschungsstation im Ewigen Eis angreift, inderm er jede weitere fremde Lebensform in sich aufnimmt.
Das war damals schon nichts Ungewöhnliches mehr; solche und ähnliche Geschichten hatte es schon in Filmen, Büchern oder Comics gegeben. Größere Aufmerksamkeit erregte diese Geschichte erst, als sie 1951 (schwarzweiß) fürs Kino verfilmt wurde.
Regisseur Howard Hawks sicherte sich die Rechte an der Story und brachte sie mit der "RKO Radio Pictures" und seiner eigenen Produktionsgesellschaft "Winchester Productions" unter dem Titel "The Thing (From another World)" ("Das Ding aus einer anderen Welt") auf die Leinwand, übrigens sein einziger Ausflug in das Science-Fiction-Genre.
JOHN CARPENTER'S FILM (UND REMAKE)
1982 wagte sich John Carpenter, ein erklärter Fan von Howard Hawks' Arbeiten, an ein Remake des Stoffes. Wobei in diesem Fall das Wort Remake nicht ganz stimmt, denn Carpenter hielt sich enger an die Vorlage. Bei ihm war das Wesen (wie in der Erzählung) in der Lage, jede mögliche Gestalt anzunehmen, was in Hawk's Produktion noch nicht möglich war, da die technischen Möglichkeiten dazu einfach fehlten.
In Carpenter's Film wurde diese Eigenschaft des Wesens auf der Leinwand in aller Deutlichkeit gezeigt. Ein Umstand, der ihm später viele bösen Stimmen einbringen sollte, teils einfach auch zu Recht. Denn so gut diese Effekte von der Machart her sind, sie gehen selbst heute etwas zu weit. Und für das Jahr 1982 war es schon sehr heftig, was die Zuschauer da zu sehen bekamen.
CARPENTER'S VERSION
Nun war ja Carpenter´s Plan, kein genaues Remake von Hawks´ Original zu drehen, sondern eine Neuverfilmung, die sich enger an die Vorlage hält. Die Mannschaft in der Forschungsstation wurde schon mal um die Hälfte verkleinert und es spielt keine einzige Frau mehr mit.
Die Verwandlungsszenen stammen allesamt aus der Ideenschmiede des Autors, der sich vorher vage mit den Spezial-Effekt-Leuten zusammengesetzt hatte. Als endlich alle Drehbuchseiten fertig waren und das Budget auf 15 Millionen Dollar festgesetzt war begann die Suche nach Drehorten.
Für die Effekt- und Verwandlungsszenen sollte ursprünglich Rick Baker engagiert werden, aber der steckte um diese Zeit noch über beide Ohren in der Arbeit für den John-Landis-Horrofilm "An American Werewolf in London" ("American Werewolf"), für die er auch mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Rob Bottin, der bei Carpenter´s "The Fog" schon mitgearbeitete hatte, wurde nun engagiert.
Alle Spezial-Effekt-Sequenzen wurden von Carpenter im Studio gedreht, was ungewöhnlich ist - viele andere Regisseure überlassen diese Arbeit den Spezial-Effekt-Leuten. Es ist nun einmal nicht jedermanns Sache, für eine 10 Sekunden lange Szene zwei Tage im Studio zu verbringen.
Bei allem Aufwand und Anstrengungen hatte der Film Mühe, seine Herstellungskosten von ca. 15 Millionen Dollar wieder einzuspielen, von Gewinn schon mal gar keine Rede. Zwei Tage nach dem US-Kinostart, am 27. Juni 1982, waren erst 3 Millionen Dollar in die Kassen geflossen.
Und über einen Monat später, Ende Juli 1982, beliefen sich die Einnahmen erst auf ca. 14 Millionen Dollar, das heißt, das Budget war immer noch nicht eingespielt worden. Erst die Auslandsverkäufe und über den Verkauf auf dem Videomarkt kam etwas Geld in die Kasse.
DAS ORIGINAL
Das Original des Stoffes erschien 1951 unter dem Titel "The Thing from another World" ("Das Ding aus einer anderen Welt", 1951, 52). Regisseur Howard Hawks leitete den Film aber nicht selber, als Regisseur fungierte sein viermaliger Cutter Christian Nyby. Viele Experten, die Hawks´ Regie-Stil genau kennen, sind allerdings der Ansicht, daß Hawks am Set das Sagen hatte.
Die Hauptrollen im Film spielten damals Kenneth Tobey, Margaret Sherdian, Dewey Martin, Douglas Spencer, Robert Cornthwaite, James Young, William Self und Robert Stevenson. Das Skript schrieb Charles Lederer, von dem unter anderem auch das Drehbuch zur 1962er Version von "Mutiny on the Bounty" ("Meuterei auf der Bounty" von Lewis Milestone) stammte.
ABSCHLIESSEND
Deutscher Kinostart von "The Thing" ("Das Ding aus einer anderen Welt") war der 29. Oktober 1982. Das, was dem Publikum (und den Kritikern) in Erinnerung blieb, waren die Effekte, die zu deutlich waren. Denn über diese Szenen vergaß man ganz einfach, dem übrigen Film die Aufmerksamkeit zu geben, die er verdient.
Die atmospährische Spannung, die durch die Angst und das Mißtrauen der einzelnen Forscher untereinander erzeugt wird - wie Carpenter und die Schauspieler diese Unsicherheit und Angst auf die Leinwand bringen, verdient mehr Anerkennung, als dem Film bisher zuteil wurde.
Ich muß zugeben, daß mich die extremen Verwandlungsszenen auch gestört haben (als ich ihn im Kino sah und auch heute noch), aber das sollte einen nicht daran hindern, die Qualitäten des restlichen Film zu erkennen - und zu genießen.
Vielleicht wäre bei den Effekten weniger mehr gewesen, damit auch die eben angesprochenen positiven Dinge nicht vergessen oder ignoriert werden. Aber insgesamt haben John Carpenter und sein Team hier einen interessanten, mitreißenden und spannenden Horrorfilm geschaffen.
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