Werwolf-Filme sind ein bißchen rar geworden im Kino der letzten Jahre. Es gab sie zwar hin und wieder (wie etwa in dem ausgezeichneten "Underworld"), aber oft nur als Neben- oder Randfigur.
1941 hatte die "Universal" einen Film mit dem Titel "The Wolf Man" produziert, die bei uns als "Der Wolfsmensch" bekannt wurde. Der Film gilt unter vielen Horror-Fans als einer der Vorzeige-Klassiker und wird allgemein mit herausragenden Werken wie "The Howling" ("Das Tier", 1980) oder "An American Werewolf in London" ("American Werewolf", 1981) als einer der besten Werwolf-Filme überhaupt bezeichnet.
"The Wolf Man" wird nun Anfang nächsten Jahres als Remake definitiv in die Kinos kommen. Am 24. April hatte ich einen Beitrag über diesen Film eingestellt, doch war zur damaligen Zeit noch nichts Konkretes zu erfahren. Nun ist es so gut wie sicher, dass "The Wolf Man" Anfang nächsten Jahres starten wird. Für den US-Start ist der 10. Februar angesetzt worden, wobei es im April noch zu lesen war, dass der Film bereits Ende 2009 anlaufen sollte. Das hat sich nun etwas nach hinten verschoben. Ungewöhnlich, aber schon vorgekommen, ist die Tatsache, dass der Start in Deutschland bereits für den 11. Februar angesetzt ist, einen Tag nach dem US-Start. Einen deutschen Titel gibt es aber noch nicht.
Was den Inhalt anging, so hielt man sich vom Grundkonzept her an das, was Regisseur George Waggner 1941 bereits auf die Leinwand brachte: Auch in der Neuverfilmung kehrt Lawrence Talbot in sein Elternhaus zurück und kann sich mit seinem Vater nach langen Auseinanderstetzungen wieder versöhnen. Beide leiden unter dem mysteriösen Verschwinden von Talbot's Bruder. Dessen Freundin Gwen bittet Lawrence, ihr bei der Suche nach ihm zu helfen. Je länger sie suchen, desto mehr stossen sie auf die Folgen eines uralten, bitteren Fluchs.
Was die Darsteller betrifft, wurden für die letztlich verwendete Fassung keine Änderungen - also sprich: Nachdrehs - vorgenommen. Als Gwen Conliffe ist Emily Blunt zu sehen (diese Figur spielte im ersten Film Evelyn Ankers) und die neue Rolle von Detective Aberline wird von Hugo Weaving verkörpert. Als Lawrence Talbot bzw. der Werwolf wird Benicio Del Toro zu sehen sein und die Figur seines Vaters, Sir John Talbot, übernahm der Charakterdarsteller Anthony Hopkins. Im 1941er Film spielten die Figuren Claude Rains (Sir John Talbot) und Lon Chaney Jr. (Larry Talbot).
Drehbuch-Autor David Self stützte sich bei seiner Arbeit auf dem 1941er Original-Drehbuch, dass damals der in die USA ausgewanderte Curt Siodmak (1902 - 2000) schrieb und damit erste "Grundregeln" für alle weiteren Werwolf-Filme und -Bücher aufstellte. Zum Beispiel, dass ein Werwolf sich nur bei Vollmond verwandeln kann oder dass man Silberkugeln braucht, um ihn zu vernichten. Der Film wurde als englisch-amerikanische Co-Produktion hergestellt von "Universal Pictures" und "Relativity Media" und den "Stuber Productions". Noch befindet sich der Film in der Nachbearbeitung, die eigentlichen Dreharbeiten mit dem gesamten Stab dauerten von März bis Juni 2008. Regisseur Joe Johnston hatte für diesen Film ein Budget von 85 Millionen Dollar zur Verfügung.
Ich würde einmal mal annehmen, dass den Werwolf-Fans mit diesem Werk wieder ein Film ins Haus steht, der das lange Warten auf jeden Fall lohnen wird. Wenn man sich auch nur halbwegs an den Original-Film hält und das Ganze vielleicht auf etwas moderne Art und Weise zeigt, dann ist hier gruselige und spannende Unterhaltung fast schon sicher. Unterstützt wird diese Annahme, dass für die Make-up-Effekte kein geringerer als Effekt-Zauberer Rick Baker verantwortlich war, der schon in vielen Filmen bewiesen hat, was er kann.
Der sechsfache Oscar-Gewinner hat schon meherere "Erfahrungen" im Werwolf-Genre; immerhin schuf er 1981 die genialen Effekte für John Landis' Klassiker "An American Werewolf in London" ("American Werewolf"), wofür er damals einen Oscar erhielt. Auch Regisseur Joe Johnston ist alles andere als ein Neueinsteiger im Geschäft und mit Filmen, die viel von ihrer Präsenz durch die Effekte erzielen, hat er ebenfalls schon gute Erfahrungen: Johnston drehte u.a. "The Rocketeer" (1991), "Jumanji" ("Jumanji", 1995), "October Sky" (1999) und 2001 die zweite Fortsetzung "Jurassic Park III" ("Jurassic Park III").
Alle Vorausetzungen scheinen also erfüllt zu sein, um vielleicht mal wieder einen Werwolf-Film zu schaffen, der den Klassikern dieses Sub-Genres Konkurrenz machen kann.
Leider muss man sich noch bis Februar 2010 in Geduld üben.
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